von Psachno

Der Mensch....

3. Januar 2014 in Weblogs

Der Mensch fühlt sich als Bettler, wenn er nachdenkt........als Gott, wenn er träumt"

von Psachno

Lampenfieber

7. Oktober 2013 in Weblogs

Lampenfieber

In den Sommermonaten Torwart beim Turn & Sportverein, Abteilung Handball, in den Wintermonaten Laiendarsteller im jährlich einstudierten Theaterstück.

Meist leichte Kost, das Stück war erfolgreich, wenn gelacht werden durfte.

Mit den Einnahmen finanzierte sich der Verein zu großen Teilen, das Theaterstück war somit existentiell zum Erfolg verdammt und eminent wichtig.

Schauspielerische Talente waren nur bedingt vorhanden, Doppeltalente als Handballer und „früher“ George Cloony gar äußerst selten.

Nun, er versuchte es mit seinen knapp achtzehn Jährchen.
Die Maske erledigte der örtliche Friseurmeister, malte ihm tiefe Runzeln in sein Bubengesicht, puderte ihm graue Schläfen daß man meinen konnte, er sei in einem Aschekübel gesteckt, pomadisierte das dunkle Resthaar und ein aufgeklebter Moustache vollendete den Herrn Fabrikdirektor, der nebenbei bemerkt im ersten eigenen Anzug seines jungen Lebens steckte, braun mit Nadelstreifen, etwas Übergröße, der Junge wächst ja noch!

Der „Herr Direktor“, die lokale Größe schlechthin, war ein „guter“ Mann, hatte aber einen kleinen Nachteil, kein Weiberrock entging ihm!

Die Rolle war also so angelegt, daß Herr Direktor über drei Akte seiner Sekretärin nachstellte. Bühnenbild: Ein kärglich ausgestattetes Büro mit side-board, Schreibtisch, Chefsessel überdimensional, Aktenschrank und drei Zugangstüren, bühnentauglich hell ausgeleuchtet.

Der Torwart, alias Herr Direktor, hatte eine Schlüsselszene zu bewältigen, eine leidenschaftliche Kussszene mit Ingrid, einer im Theaterstück bereits seit Jahren verheirateten Frau.

Ingrid war ca. zehn Jahre älter als der Torwart.

Dies war wichtig, denn Ingrid war bereits etwas erfahren, zumindest tat sie so.

Man muß es so sehen, die Kußszene in den Proben war hölzern, der Protagonist unerfahren, steif, verklemmt, unelegant, untalentiert gehemmt.

AlsTorwart gefiel er besser!

Der Regiesseur verzweifelt, erklärte, positionierte, spielte die Szene vor, Ingrid errötete zuweilen.

„Du mußt dich leicht vom Publikum wegdrehen, natürlich kannst du die Ingrid nicht wirklich abknutschen, ein Bühnenkuss, schon mal was gehört? Die dürfen nicht sehen, ob, oder ob nicht, aber ausschauen muß es als ob! Und wie! Hörst du?
Torwart alias Direktor staunt mit offenem Mund, wie der Regiesseur die Ingrid rücklings auf den Schreibtisch verfrachtet, sie hilflos in die Waagerechte drückt, küsst, nein, es fehlen jene zwei drei Millimeter zu Ingrid´s erwartungsvollem Kußmündchen....perfekt!

Sie üben wieder, „Action!“ Torwart kämpft, aufpassen, daß sie dir nicht vom Schreibtisch rollt, Leidenschaft, wo bleibt deine Leidenschaft, du lernst das nie, warum mußt du auch solch einen Schmarrn mitmachen, du bist kein Schauspieler und wo ist der Mund?
Zwei Millimeter mindestens, sonst handelst du dir auch noch eine kräftige Watsch`n von der Ingrid ein......

Nach Wochen...die Szene sitzt, automatisiert, immer noch „hölzern“ aber bühnentauglich, die Regie hat kapituliert, die Premiere!

Torwart im Lampenfieber, Regisseur holt aus seiner Trickkiste zwei Doppelbock, schön gekühlt.
„Vor jeder Premiere trinke ich ein Doppelbock, das nimmt das Lampenfieber!
Also prost! Trink, mein Junge und „toi, toi, toi! Spuckt über seine Schulter.

Kussszene auf der Bühne, sie naht, im Saal ist es mucksmäuschen still geworden, der Torwart doppelbockgeschmeidig und lüstern seine Körpersprache, drängt Ingrid durch das Büro, der Schreibtisch stoppt ihre Rückwärtsbewegung, sie sitzt, der Direktor über ihr, drückt sie seitwärts nach hinten, seine Arme umklammern, ziehen sie zu sich, der Torwart und seine enthemmte Leidenschaft sucht ihren Mund, pfeift auf die zwei Millimeter und spürt die kleine Rauheit ihrer Lippen, das weiche Nachgeben, die Bewegung ihrer Finger in seinem Nacken..........

Premiere....!

© Psachno

von Psachno

Die Schwierigkeit, ein Freund zu sein.

13. September 2013 in Weblogs

Die Schwierigkeit, ein Freund zu sein.....

„Darf ich davon ausgehen, daß wir Freunde geworden sind?“ Ich erinnere mich, es war mein abschließender Satz nach einem erfolgreichen Erstkontaktgespräch mit einem wichtigen, Kunden.

Nun, solch eine Frage kann absolut zum Rohrkrepierer werden, wenn der Unterbau nicht geschaffen wurde.

Warum suchen wir Freunde, was ist ein Freund, eine Freundin, was geben sie uns, warum werden sie unersetzlich, warum vertrauen wir in sie, warum betrügen, verraten, verkaufen sie uns in manchen Fällen, warum suchen wir ihre Nähe, verbringen unsere freie Zeit mit ihnen, öffnen uns, reden, helfen, und lassen uns helfen.

Zum Thema würde ich gerne zwei Zeiträume meines Lebens zur Diskussion stellen.
Ich bin neunzehnhundertfünfundvierzig geboren, also mit viel Glück bereits achtundsechzig Jahre alt geworden.

Es gab in meiner Familie, wie auch in den meisten anderen, zunächst kein Telefon, keinen Fernseher, natürlich kein Internet oder Handy.
Telefonate führte man, wenn unbedingt nötig, in der kleinen Post, handvermittelt und in einer mehr, meist weniger schallgedämmten Kabine.

Freunde, nun ja, sie rekrutierten sich aus der unmittelbaren Umgebung. Nachbarschaft, Schule, später auch Sport- oder sonstige Vereine. Die Auswahl war vergleichsweise bescheiden.
Natürlich waren da welche, sie taten sich schwer „Freunde“ zu finden. Entweder waren sie nicht bereit mit der Masse zu schwimmen, schnell, manchmal zu schnell wurden sie als Sonderling abgestempelt und links liegen gelassen, oder es waren Snobs aus vermeintlich besseren Familien.

Es gab den Zwang zum „Herdentrieb“, subtil, aber spürbar. Die Herde funktionierte, war stark, erfolgreich, weckte den Wunsch „dabei zu sein!“

Freundschaft wurde in Liedern besungen, in Vereinen hochgelobt. Ich denke mal, eine lebenslange Mitgliedschaft im Schützenverein, oder Veteranenverein hätte hundertfach „Freunde“ generiert, mit denen man gleichzeitig nie ein Wort hätte wechseln müssen, ein Leben lang, aber der Nachruf in der Tageszeitung, die Grabrede und die Fahnenabordnung am offenen Grab wäre sicher gewesen...“ein Freund hat uns verlassen!“

Und dennoch, es gab einen Freund, er verstarb in diesem Frühjahr, plötzlich, ohne Vorzeichen, überraschend, unwiederbringlich, aus, vorbei!
Ich kannte ihn, seit ich vier Jahre alt war und aus dem Fenster des Badezimmers im ersten Stock kletterte, mich an der Dachrinne runter hangelte, mir die Handrücken am rauhen Verputz blutig schürfte. Meine Eltern hatten die Wohnung verschlossen, aber er pfiff unten und ich war da, im Henneshof hatte er ein wildes Gelege der Hühner entdeckt, das wir ausheben mußten, auch wenn dabei die Hälfte der Eier faul waren und stanken, wie die Pest. Ein Freund, eine Freundschaft, sie war unverrückbar bis er ging....

Heute schreibe ich, bin angemeldetes Mitglied in einem „Forum“ im Internet. Man „duzt“ sich. Ich suche Freunde, wie anders sollte man den Aufenthalt hier erklären. Ich habe die Wahl, es gibt hier ca. 170 000 angemeldete Mitglieder. Eine gigantische Anzahl im Sinne von Freundschaften, vertieften Freundschaften, Partnersuche oder anderes.
Ich finde den Herdentrieb bei manchen Kommentaren, ich finde die Ausgrenzung des Sonderlings, finde auch offene, ehrliche, kluge und besserwisserische, tolerante, Menschen, auch verbitterte.
Ich finde Einsamkeit und Oberflächlichkeit, auch die tiefe Sehnsucht bei manchen, in diesem überwältigenden Angebot die Nadel im Heuhaufen für sich zu finden. Gelegentlich werden Erfolge gemeldet, oft Misserfolge verkraftet.

Mails rasen in Sekundenschnelle von Rechner zu Rechner, fast wie die kurzlebigen „Kicks“ die sie erzeugen.
Macht nichts, da sind noch 169 999 andere, wohl denn!

Ich bin sehr dankbar für exakt diese Zeitspanne, in die ich hineingeboren wurde. Wann jemals in unserer Geschichte war es möglich, innerhalb eines Menschenlebens solche Fortschritte in der Technologie mitzuerleben.

Und ich versuche sie zu intergrieren „Die Schwierigkeit, ein Freund zu sein!“

© Psachno

von Psachno

"ER" - Morgentoilette

1. September 2013 in Weblogs

„ER“
Tagebuch – Morgentoilette

Aufstehen gegen sechs Uhr dreißig. Diese verdammte Morgensteifigkeit. Grinst blöd vor sich hin noch auf der Bettkante sitzend, früher waren es nicht die Fußgelenke...

Bad, Spiegel, gottlob hängt der wenigstens so hoch, daß er nicht ständig seinen Bauch betrachten muß, das Gesicht reicht auch, um zu sehen, daß er nur noch mit den inneren Werten punkten kann.

Der Schaum aus der Dose verwandelt ihn zunächst zum Nikolaus, seine jungenhaft blauen, stechenden Augen werden betont, versöhnen ihn, erinnern ihn an Vergangenes.

Das überlaute Schabegeräusch auf der Wange, erinnert ihn, sein Hörgerät herauszunehmen, es verträgt keine Feuchtigkeit.

Rasieren, das täglich, warum?

Mit Stoppeln im Gesicht siehst du aus, wie ein Penner, willst du das? Klingen vom ALDI, zwar billig, aber nicht geschaffen, um dir den Wildwuchs aus dem Gesicht zu schaben. Vielleicht solltest du mal nachdenken, ob nicht Hochwertigeres am Ende preiswerter wäre.

Der Nikolaus verwandelt sich. Leidlich gebräunte Gesichtshaut kehrt zurück, mit Grauen erscheinen die Bilder der Wintermonate, blaß, unvital, kränklich.
Mit beiden Händen werden die Schaumspuren unter dem Wasserstrahl beseitigt, Augen bedanken sich, Wasser in die Nase, hochgezogen, ausgeprustet, so, daß wäre auch geschafft.

Dusche, eine sinnliche Wohltat. Berührung deiner selbst, Streicheleinheit, Aufmerksamkeit, Test deiner Funktionen, Vorstellung von dem, was heute alles passieren könnte. Du willst es immer noch, „allways ready for a new busines“!
Freud hat recht! Nie wirst du diesen Blödsinn aufgeben, dich darauf einzustellen....

Der Wannenrand erscheint dir höher, vor allem beim aussteigen. Blind greifst du nach dem Badetuch, ein Ritual, zuerst die Haare, dann diagonal der Rücken, ausbaufähig bis zum Orgasmus, dreißig Züge mindestens, dann Richtungswechsel, der Rücken brennt, doch die Wolllust ist stärker, besondere Aufmerksamkeit zwischen den Beinen, dem Popo, Feuchtigkeit hier, erzeugt den „Wolf“, das weißt du seit deiner Militärzeit und du willst nichts riskieren.

„Vom Eise befreit“, das Deo unter die Achsel, beiläufig erkennst du, daß die Haare hier bereits wieder nachgewachsen sind, eine Rasur würde nicht schaden, morgen, denkst du und klatschst dir die „after shave lotion“ ins Gesicht. Wie sagte man dies denn auf Deutsch? Du verwirfst den Gedanken sofort wieder, warum sich mit solchem Kram belasten und genießt das Brennen im Gesicht....

Zuerst der großzahnige Kamm, damit du dir nicht die letzten Haare ausreißt, unabdingbare Vorarbeit, dann der Feine, suche nach dem Scheitel, kurze, geübte Züge, links, rechts, nach hinten, der hoch hängende Spiegel, der prüfende Blick, na also, es läßt sich doch immer wieder Ordnung schaffen im Chaos.

Verwegen zwei gezielte Spritzer vom „Antheus pour Home“ auf die Heldenbrust, einatmen, sicher und überzeugt werden.....es wird ein guter Tag!

© Psachno

von Psachno

"ER", wie angekündigt....

28. Juni 2013 in Weblogs

Ich habe SIE zunächst von oben nach unten beschrieben aus Gründen der Wiedererkennung und Zusammengehörigkeit beider Artikel soll ER nun in gleicher Weise behandelt werden, Altersgruppe - sechzig plus!
-Haare
...leider allzu häufig in kleineren und größeren Tranchen.. ausgegangen.... oft mit dem klassischen Vorteil, durch eine nach hinten verlängerte „Denkerstirn“ allgemein als intelligent, gesetzt und seriös zu wirken.

Der Variantenreichtum, restlichen haarigen Bewuchs auf Überlänge heranwachsen zu lassen, um ihn dann als kühn ondolierte Locke über vorhandene Kahlflächen großflächig zu verteilen ist gigantisch, setzt aber voraus, daß der Protagonist fortan vor Wind und Wetter zu schützen ist, im Grunde das gleiche Problem wie beim Toupetträger...insgesamt eine unschöne Entwicklung, jeden Morgen die Haare in der Bürste herauszufieseln, zu zählen.... bis zu einhundert, das wäre normal, doch manch einer kommt erst gegen elf Uhr in das Büro......leidet unter „Schockstarre!“

Es ist ein eminent wichtiges Thema, die „haarweise“ Entmannung...schrecklich!

Doch es gibt sie die ultimative Befreiung von jeglicher Schmach, sie ist absolut in und heißt: „rigoroser Kahlschlag“, also „Glatze“.

Die Frisur erledigt der nasse Waschlappen!

Der Friseur muß nur einmal den Schaum anrühren, das Aussehen wird zunehmend marzialisch, männlich, der Dreitagebart verstärkt harmonisch die Gesamterscheinung, natürlich auch nur nach vorheriger Typberatung, ohne wirkliche Alternativen.

-Gesicht
Bebrillt, ganz wichtig, hier darf nicht gespart werden. Ob randlos, dickrandig, rechteckig, handmade, knallig in Farbe und Design, sie ist ein Charaktermerkmal, kein Lesegerät, obwohl die Arme längst zu kurz geworden sind. ER trägt seinen „wonderbra“ (vegl. SIE) auf der Nase im sonst unifarbenen Erscheinungsbild. Oft hilft die sechzigpronzentige Tönung der Gläser die Tränensäcke der letzten Nacht an der Hotelbar, praktisch unkenntlich zu machen....
-Bauch

Anfänglich versucht er durch gezielten Einsatz der Bauchmuskeln in entscheidenden Momenten, dem optischen Erkennen dieser gewachsenen Schwachstelle zu entrinnen, es ist eine Zeitfrage, wie lange kann ER die Luft anhalten.
Phase zwei ist das leger offen getragene Sakko, das durch lose schwingenden Wamsteile links und rechts das corpus delicti etwas versteckt, jedenfalls nicht betont, wenigstens nicht in der Art daß von schweren Verletzungen ausgegangen werden muß, sollte ER den mittleren Knopf gewaltsam geschlossen halten.
Phase drei ist der Gang zum Schneider...zwei Übergrößen mehr und alles schlottert an ihm...besorgt wird er gefragt: „Sagen Sie, haben sie abgenommen?“ Es sind seine glücklichsten Momente im Selbstbetrug....
-Figur
Da waren wir eben schon, dennoch etwas genauer wäre angebracht. Der Anzug macht ja Sinn. Irgendwie unterscheidet er sich nicht mehr von seinen Mitbewerbern. Hier gilt gleiches, wie bei der Brille....teuer lohnt sich! Der knitterfreie Zwirn, der leichte Sommeranzug...ER fühlt sich einfach wohler!
„Anziehen“ ist das Gegenstück von „ausziehen und jetzt wird es ernst! Für ihn unerklärlich, befremdlich, fast unheimlich, im gleichen Maß, wie seine „Mitte“ wächst, nimmt der Umfang an Wade und Oberschenkel ab, selbst die Schultern wirken schmäler, der Hals dicker, auch kürzer, das Gesicht aufgedunsen, rötlich gefärbt....Panik, Verzweiflung und das nur, weil dieser dämlich Spiegel in diesem Etablisement bis zum Boden reicht....
ER ist in keinster Weise eitel, nein viel schlimmer, er ist entsetzt, seelisch gebrochen, denn als er zum letzten mal sich selbst im Spiegel sah, war das ein anderer....und er sehnt den Moment herbei, an dem er unter der leichten Tagesdecke verschwinden darf, seinen Kopf mit der Hand abstützen darf, sein liebevollstes Grinsen aufsetzen darf: „Schatz, liebst du mich noch?“
ER, der sensible, ahnungslose, arbeitsame, gutgläubige, treuherzige, ehemalige Geliebte, der auf Grund jahrelanger, unablässiger Ermahnungen, Verhaltensmaßregelungen, Aufforderungen zur Tat, Verbote, Gebote, fast taub geworden ist, er ist unschuldig daran, seine eigenen abgrundtiefen Schnarchgeräusche nicht mehr hören zu können, er ist auch unschuldig daran, daß er morgens, zur Stunde seiner größten Liebesfähigkeit, wild mit den Armen rudernd, seine Herzallerliebste nicht mehr findet, allergrößten Entzug dabei verkraften muß, denn sie schläft im Gästebett.

Er ist kleinlaut geworden, folgsam trottet er durch sein Dasein mit Schrecken registriert er, daß er in genau vierunddreißig Tagen seine Festung, seinen dicken Chefsessel aufgeben wird, sein Monument des Selbstbewußtseins verlassen wird um für immer und ewig heimzukehren, zu IHR, zur Göttlichen, die eigenartigerweise täglich jünger zu werden scheint, energiegeladen, (siehe SIE)
Die Gewichte der Waagschale....sie neigen sich in die andere Richtung. ER braucht jetzt Hilfe, seelischen Beistand, er braucht „Liebe“
„to be continued!“
© Psachno

von Psachno

SIE + ER....eine Mammutaufgabe

25. Juni 2013 in Weblogs

SIE + (ER....folgt, sollte der Autor „Sie“ überlebt haben...)

Sie:

Verbringt ihre Zeit in diesem Forum in erster Linie um ihre Konkurrenz kennnenzulernen......dabei entwickeln sich Zweckfreundschaften, Solidarität und absolute Harmonie, sowie nächtelanger Informationsaustausch, wer mit wem, warum und überhaupt....das klappt doch nie!

Die Anonymität erlaubt es jedoch, kurz nach Ende der Session und unter gegenseitigen Beteuerungen, genau jenen „nick“ anzuklicken, der die Gemüter derart erregt hatte, meist „männlich“.

Er muß etwas haben, was die meisten anderen nicht haben, nicht können, kurzum...er ist interessant!

Und weil das so zu sein scheint, nagt es in Ihr, erzeugt Ruhelosigkeit, auch Neid und nicht zu vergessen die Kraft der Neugier, sie ist teilweise grenzenlos.
Damit der Autor nicht falsch verstanden wird, bisher sprechen wir von durchaus humanitärem Verhalten, wir könnten auch sagen: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land!“

Dieser Gedanke beherrscht ihr bisheriges Leben, ob sie will oder nicht, er hat seine Wurzeln in der Evolution. Dank der unterentwickelten Muskelmasse benötigt sie ein Äquivalent, das sich meist aus folgenden Materialien und Maßnahmen zusammensetzt, die da wären:(von oben nach unten.. zunächst)

passende Färbung und Schnitt der Haare (Typberatung)
make-up
Botox oder lifting (abhängig von der Anzahl der Sonnenstunden unter der Sonne Californiens oder im Bräunungsstudio, natürlich auch abhängig der bereits durchlebten Jahre, der diversen Aufenthalte in „harry`s piano-bar, oder ähnlichen Etablisiments, der absolvierten Ehemänner etc.)
wonder bra, der technische Fortschritt kommt hier zum tragen, hält zusammen, was zusammen gehört, formt und gestaltet, was die Männerwelt in Ekstase versetzt.
Fitnessstudio, aber natürlich! Auch wenn`s schmerzt!
Ernährung! Es ist schon erstaunlich, wie drei Salatblätter am Tag Frau am Leben erhalten!
Taille, Hüften und Po, ernährungsphysiologisch wurde es schon angesprochen, was noch fehlt sind „spinning, walking, aerobic, saunieren, ach ja, „tanzen“....eine Partnerübung, nun ja, wenn er nicht will.....
Beine, ein sehr sensibler Bereich, optimal getragen und in Szene gesetzt durch diese Mordinstrumente... „high heels“. Hier entscheidet sich, welchen Grad der Leidensfähigkeit Frau bereit ist, einzugehen...

Äußerlich wären wir „durch!“ Bleibt das Seelische, die Raffinesse, die Intelligenz, die Beharrlichkeit, das Stehvermögen, die Geduld, die Weitsicht, das Konsequenzverhalten, die Planungssicherheit, Selbstkontrolle, Taktik, Einsatz der Waffen, der Liebreiz, das Flirtvermögen, die Disziplin, die Härte zu sich selbst und dem, der sie enttäuschen wird, ihre Aufopferungsbereitschaft, ihr Glaube an die gemeinsame Zukunft, ihre Treue, ihr Frausein!

Gerade dieser letzte Abschnitt bereitet dem Autor große Sorgen, läßt ihn vor einem nicht zu überwindenden Berg an Erklärungen, Vertiefungen, beispielhaften Beschreibungen, Mutmaßungen, Tatsachenberichten, entwickelten Thesen, Annahmen, erkannten Irrwegen, freudlosen Erkenntnissen, erkennen, daß er all dies in einem mehrere tausend Seiten umfassenden Roman zu verarbeiten hat, das jegliches Format eines kurz zu lesenden Artikels sprengen würde.

Möge das Schicksal gnädig sein und ihm die Zeit schenken, um sein „Buch“ pünktlich im Jahr 2023 zu veröffentlichen....

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von Psachno

Als ich beschloss, ein Clown zu werden.....

2. August 2012 in Weblogs

ALS ICH BESCHLOSS, EIN CLOWN ZU WERDEN.........

mein kleiner Zirkus, ich war so stolz auf ihn, ein Zelt auf vier mächtigen Pfeilern, Sitzplätze nahe am Geschehen, buntes Volk um mich herum, Artisten, Musiker, Dompteur, Dresseur, manch Gaukler, ja und Tiere......

Jeden Abend griff ich nach dem blütenweiß gestärkten Hemd, dem alten, edlen Frack, meinen schwarzen, gelackten Schuhen, den samtartig glänzenden Zylinder, die weißen Handschuhe und den schwarz mit Klavierlack überzogenen Stock, der einen silbernen Löwenkopf als Knauf trug.
Ich lief die wenigen Meter von meinem Wohnwagen hinüber zum Zelt, unterhielt mich mit den Musikern, schaute dem Dompteur in die Augen, erkannte die nervliche Anspannung der muskelbepackten Hochseilartisten, das feine Lächeln der Dressurreiterin.....meine kleine Familie, getragen von der Leistung, der Freude am Tun, der Gunst und dem Applaus des geneigten Publikums.....

Wie jeden Abend war es meine Freude, das Publikum durch das Programm zu führen, in erstaunte Augen zu blicken, Stille in den spannenden Momenten zu erleben und gelösten Beifall, war es denn gelungen.

Wie gesagt, beinahe vierzig Jahre liefen so die Fäden der Verantwortung in meinen Händen zusammen. Ich bemerkte das nicht mehr. Ich war eine Institution wie einer der vier Tragmasten des Zirkuszeltes, kannte alles und jeden, grübelte über den täglichen Einnahmen, neuen Ideen, dem Fortbestand der „Familie!“

Eines Nachmittags, eine Kinderveranstaltung, Madame Po hatte gerade ihre Pudel Dressur mit viel Beifall beendet, ging ich an den Rand der Manege und fragte ein kleines Mädchen, wie ihr denn das eben gezeigte gefallen habe, hielt ihr mein Mikrofon an den Mund und ein langsames : „Gut!“, aber wann kommt denn der Clown?“.........
Wir hatten keinen Clown, das wurde mir schlagartig bewusst!

… aber wann kommt denn der Clown?.....es saß tief!

Warum hatten wir keinen Clown? Wollten wir die Welt nicht aus seiner Brille betrachten? Wollten wir nur durch Perfektion bei Mensch und Tier Aufmerksamkeit und Anerkennung erzeugen? Wollten wir keine Schwäche, keine Freude, keinen Schmerz zulassen?
Ich begann mir vorzustellen, welche Kleidung die richtige wäre, welche Schuhe, welche Art des Schminkens, welche Nase in mein altes Gesicht passen würde. Ich verließ mein reales „Ich“ vor dem Spiegel in meinem Wohnwagen, malte mich an, in wachsender Freude...und meine Gedanken änderten sich, wanderten zurück durch mein Leben, sogen das auf, was mir einst Seelenqual oder himmelhochjauchzende Gefühle vermittelte, Ironie, Schmerz, Enttäuschung, Angst und Liebe.....und ich schminkte mich....es wurde zur Meditation....verwandelte, Aussehen und Inneres, ich begann zu verzeihen, denen, die mir weh getan hatten, denen, die es noch tun würden. Ich begann zu lieben, die, die ich längst verlassen hatte und die, die ich noch lieben werde.....Ich hatte ein rot geschminktes breites Grinsen im sonst weißen Gesicht, während Tränen über die aufgemalten Backen rannen.....

Ich bin ein CLOWN!

© Psachno

von Psachno

Peter, ein Freund

3. Juni 2012 in Weblogs

Peter, ein Freund

Mit gemischten Gefühlen betrat ich gegen halb zwei nachmittags die Kirche. Wie lange schon war es her, dass ich zum letzten mal in einer Kirche war.
Heute ließ ich die Schwüle dieses letzten Maitages zurück, suchte in dem fast leeren Gotteshaus meinen Platz.

Sicher werden sehr viele Menschen kommen, ja ganz sicher. Mit vierundsechzig Jahren, sportlich aktiv und voller Pläne für den dritten Lebensabschnitt, von einer Sekunde auf die andere nicht mehr in diesem Leben zu sein, das berührt,
erinnert an die eigene Vergänglichkeit, macht Angst für Augenblicke und die Frage, in welcher Schublade die schwarze Krawatte liegen mag, wird für Augenblicke wichtigen Geschehen.

Ich werde mich ganz nach hinten verkrümeln.

Wer war ich schon in seinem Leben? Ein Freund, ein Studienkollege für ein paar Semester. Er hat sicher bessere Freunde, diejenigen, mit denen er lebte, gegen die er jährlich die Rangliste im Tennisclub ausspielte, mit denen er zum Skifahren fuhr, die zusammen am Stammtisch lachten und feixten.

Dennoch, am letzten Samstag, als ich die mittelgroße Todesanzeige in der AZ las und nicht glauben wollte, was ich las, mehrfach las, um ganz sicher zu gehen.
Peter K. aus M...., kein Zweifel.

Vorne rechts, neben dem Seitenaltar sein Bild, eine Fotografie, ca. 50/60 Zentimeter groß, die letzte Gewissheit, dass ich mich nicht verlesen, oder getäuscht hatte, er war es !

Für Momente Tränen in meinen Augen, lebendige Bilder unserer gemeinsamer Erlebnisse viele Jahre zurück.

Unser letztes Telefonat, ein, zwei Jahre zurück: „Ja, unbedingt müssen wir uns mal sehen.....machen wir.....versprochen!

Wir sahen uns, heute, am letzten Maitag des Jahres 2012......

© Psachno

von Psachno

Sympathie

2. April 2012 in Weblogs

Esoterik.......

es ist kurz nach zwölf Uhr Mittags. Strampelte mit meinem Pedecles zum „Kuhsee“, zum ersten Kiosk.

Sabine, einige andere, ich höre Geschichten von „Paul“, dem Irish-Setter-Rüden. Im Grunde alles Ereignisse auf Grund schlechter Erziehung von Paul, dennoch erzählenswert.

Wieder mal alleine!
So alleine, dass mir die jederzeit mögliche Zweisamkeit mit Freunden keinen Spaß bereiten kann...
Ich will mich quälen mit der Frage meiner Trostlosigkeit, meines Versagens, meiner Unfähigkeit Liebe zu leben.

Sabine und ihre Erzählung über Paul sind verschwunden, Menschen drängen sich an den geöffneten Ausgabeschaltern. Einen großen „Latte“, dort ein Pils, das Geschäft....beginnt zu laufen.

Ich sitze alleine am großen Tisch in der Sonne, trinke einen Schluck vom Weizen, das mir nicht schmeckt...würde mich gerne betrinken, aber selbst dazu fehlt mir der Mut.

Vor mir pulsiert das Leben. Überwiegend Eltern mit Kleinkindern, Jogger, Radfahrer....das Naherholungsgebiet der großen Stadt, der lange Winter noch im Gedächtnis, die ersten warmen Tage...raus, alles will raus!

Eine sportlich gekleidete dunkelhaarige Frau bremst ihr Rad ab, stellt es seitlich ab, bestellt eine Semmel mit warmem Leberkäse.
Sie steht drei Meter neben mir, die Semmel ist „in Arbeit“, wie ich beiläufig mitbekomme.
Es dauert sehr lange, na ja, es ist ja auch mächtig was los an den Ausgabeschaltern....die Dame wartet geduldig.

Längst ist der große Ansturm wieder vorbei und die „Leberkäsesemmel“hat immer noch nicht ihre Bestellerin erreicht. Sie steht jetzt rechts neben mir, geduldig wartend....

„Sie haben ihre Semmel noch immer nicht?“ ich spreche sie an, ganz gegen meine sonstige Art. Sie schüttelt den Kopf und ich bin schon auf dem Weg zu Hans, der die Essensausgabe, die Fritteusen betreut...irgendwie fühle ich mich verpflichtet, den Vorgang fürsorglich zu betreuen....“ist schon in Atbeit“.. Hans wartet gar nicht auf meine Frage, er ahnt sie schon. Kehre auf meinen Platz zurück, nicht ohne ein „Ist in Arbeit“ an die Wartende zu hauchen.....

„Die Leberkäsesemmel!“ laut und marktschreierisch kündigt Hans das nun Erwärmte an- es wird abgeholt, „mein Mittagessen“ ihre kurze Erklärung mir gegenüber. Sie entschwindet in Richtung Parkbank am See, bei mir die Hoffnung
in ihr eine Gesprächspartnerin am Tisch zu haben.

Mein Weizen ist getrunken, ich stehe vor meinem Rad setze meinen Helm auf, da kommt sie erneut auf mich zu...ja sie kommt zu mir, spricht mit mir....

„Ich bin etwas esoterisch angehaucht, ich möchte ihnen einen „Taler“ schenken, denn ich finde sie sehr sympathisch, bitte nehmen sie!“ Hält mir ein ein Euro Stück entgegen......
Ich schlucke, bin sprachlos... „Nehmen sie bitte, und wenn es ihnen wieder mal besser geht, dann denken sie daran, halten ihn fest den Taler...bitte tun sie mir den Gefallen!“

Ich frage: „Woher wissen sie? Warum tun sie das?

Sie schüttelt sanft ihren Kopf, tritt langsam in die Pedale....entfernt sich von mir....warum tut sie das?

© Psachno

von Psachno

Anständig

7. Februar 2012 in Weblogs

ANSTÄNDIG

Er wäre ja gerne.....
„anständig“ geworden,
groß von Statur, im Kern bescheiden,
treu und erfolgreich, die Brust voll Orden.

Doch dann?

Erlebte er die Welt.... ihr Morden.

die Häme, Neid, Charaktersäue
Raffsucht, Gier, auch deren Orden.....
Popanz, Affen, Bauernschläue.....

Doch dann?

Begann er nachzudenken, Gedanken sogar „umzulenken!“

Er wäre ja gerne....

anständig geworden,
groß von Statur, die Brust voll Orden,
erfolgreich doch im Kern bescheiden.......

Es ist wohl besser,......... es zu meiden!

© Towradi

von Psachno

Ego

30. Januar 2012 in Weblogs

Vor dem Kopf das Brett...
Der Bauch zu fett........
Ein Balg mit Leben.......
Unnütz, spießig und gefräßig...

Insgesamt... nur mittelmäßig.....

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