in den 60er nach Griechenland ( zu 2 )

Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass ich doch nicht die einzige Deutsche war - es gab noch 3 deutsche Frauen in der Stadt. Anneliese - die schon 1939 mit ihrem griechischen Mann nach Drama kam(sie hat Deutschland nie wieder gesehen) Ursula, sie hatte mit ihrem Mann einen Frieseursalon und die Dritte im Bunde - leider habe ich ihren Namen vergessen (ihre Tochter Perdita habe ich auf meiner letzten Reise; nach 34 Jahren; zufällig in Kavala wiedergetroffen)- war mit einem Österreicher verheiratet, der leitender Ingenieur des Silberbergwerks auf Thassos war. Er versorgte uns hin und wieder mit deutschen Lebensmittel, die er aus Athen mitbrachte - war wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.

Von den 3 Frauen, die wir mit Griechen verheiratet waren, war ich die Einzige, deren Ehe in Griechenland anerkannt wurde - uns hatte in Stuttgart der Pope getraut! Die standesamtliche bzw. kirchliche Trauung der Katholiken oder Protestanten war im damaligen Griechenland ungültig.

Irgendwie fühlte ich mich als vierte im Bunde doch nicht mehr so ganz alleine in dem fremden Land.

Nach 40 Tagen Korinthos kam Kiriakos zurück - er wurde für 6 Wochen nach Saloniki abkommandiert. Er sah echt schaurig aus - mit seiner Glatze - die war in den ersten 40 Tagen Pflicht. Da er Verwandte in Saloniki hatte, konnte wir mit ihm gehen. Das erste Mal mit griechischen Familienmitglieder leben, total ungewohnt für mich. Ich musste mich der Familie anpassen und im Hause bleiben. 6 Wochen Unfreiheit - von Saloniki sah ich nur sehr wenig. Am Ende meines Aufenthaltes in Saloniki, durfte ich mir zum Abschluss doch noch die Strandpromenade und den weißen Turm ansehen.

Die 6 Wochen waren um - es ging wieder zurück nach Drama - wohin Kiriakos zu den "mavro skufi" den Schwarzkappen (tanks = Panzer) versetzt wurde.