von pivi007

Krimi

3. Dezember 2012 in Weblogs

Krimi (IHausH)

Der Sturm wütet in den alten Bäumen, reißt morsche Äste zu Boden, Regen peitscht mit ungeheurer Wucht gegen die dunklen Fenster des Hauses. Im Haus selbst ist es still, totenstill, nur im Schlafzimmer ist der ruhige Atem von Ellen zu hören, sie schläft fest und tief bis...ja bis ein greller Schrei die Stille durchbricht. Ellen fährt hoch...was war das? Ein Schrei?...Ellens Herz fängt an zu rasen...sie lauscht angestrengt...plötzlich wieder Stille...hat sie sich getäuscht? Nichts! Doch da - in der Küche...sie meint leise Geräusche zu hören...das kann doch nicht sein...alle Fenster und Türen hat sie gestern fest verschlossen...oder doch nicht alle?

Sie wohnt allein in diesem Haus - nachdem ihre "bessere Hälfte" sie maßlos enttäuschte, hat sie ihm vor einigen Monaten den Zutritt zu ihrem Haus verboten. Seit dieser Zeit achtet sie sorgsam auf die Sicherheit sämtlicher Eingänge. So auch gestern Abend. Sie hatte nach einem arbeitsreichen Tag ferngesehen, zwei Glas Rotwein gerunken und ist im Bett dann sofort eingeschlafen.

Und jetzt dieser Schrei...oder hat sie sich getäuscht? Nein, da war doch was...sie meint vorsichtige Schritte zu vernehmen...oder bildet sie sich das jetzt ein? Ellen ist von Natur aus nicht furchtsam, doch jetzt hat ihr Körper auf "Alarm" geschaltet...und die Schritte kommen näher, meint sie. Und sie sitzt in der Falle, Handy und Telefon sind im Wohnzimmer, sie gerät in Panik, schaut sich hektisch nach etwas Greifbaren um...ihr Blick fällt auf das Bügeleisen auf dem hinteren Regal...jetzt ist alles egal - egal wer da draußen auf sie lauert, sie wird sich nicht kampflos dem Eindringling ergeben - sie reißt die Tür auf...und erstarrt!

So weit bin ich mit dem Anfang meines neuen Krimis gekommen - und jetzt? Nein jetzt kommt kein Geistesblitz von mir um die Sache aufzuklären, denn jetzt will ich die Fantasie meiner eventuellen Leser fordern und frage:Nach dem Aufreißen der Tür - was sieht Ellen und was ließ sie erstarren?

Ich weiß es, aber wissen Sie es auch?

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Mein Buch

2. Mai 2012 in Weblogs

Mein Buch (IHausH)

Katharina blickt auf ein langes Leben zurück, da kommt ihr eine zündende Idee: Ich habe so viel erlebt, mein Leben ist reich an Liebes- und sonstigen Abenteuern, das alles müsste der Nachwelt erhalten werden...also - ich werde ein Buch schreiben. In jeder Talkshow im Fernsehen hat Hinz und Kunz ein Buch über sein Leben oder seine Interessen geschrieben - da würde mein Buch wie eine Bombe einschlagen.

Also wie fange ich an - mit meiner Kindheit? Irgendwie langweilig, jeder hat eine Kindheit, mal gut, mal schlecht - und wenn etwas schief läuft sind immer die Eltern schuld...zu streng, zu nachsichtig - irgendwas findet sich schon, wenn man lang genug sucht. Und die Schule? Langweilig, außer für Streber...die wollen mal hoch hinaus, was Besseres werden...und das Ende vom Lied - manchmal Tragödien...ich könnte da Sachen erzählen...aber das lasse ich lieber...denn einige leben noch.

Ja aber meine Jugend..die war herrlich wild, das heißt ich war wild, nicht zu bändigen, hatte viel Spaß gehabt...schade, dass ich auch darüber nicht alles schreiben kann, denn einige meiner damaligen "Affairen" leben auch noch - und ihnen könnte übel aufstoßen von ihren Jugendsünden schwarz auf weiß zu lesen.

Von meinen drei geschiedenen "Ex" gar nicht zu reden, dazu könnte ich drei Bücher schreiben...und alle fangen mit der großen Liebe an...und alle drei wünschen nicht nur mich, sondern jeder auch noch ein Kind von mir...und die habe ich jetzt...jedes Kind ein Kind der Liebe, einer Liebe, die dann doch mit je einer Scheidung endete.

Ja um Himmels willen...worüber darf ich denn schreiben, ohne mich in die Nesseln zu setzen? Über meine zwei schweren Operationen, die ich überstanden habe, wen interessiert das? Oder über meine Kochkünste? Dafür gibt es gerade genug Shows von Sterne-Köchen im Fernsehen. Und eine bekannte schillernde politische Persönlichkeit, von der die Öffentlichkeit schon immer alles wissen wollte, bin ich auch nicht.

Also was bleibt? Mir fällt nichts ein, mein Bestseller bleibt ungeschrieben...Und in Talkshows kann ich dann auch nicht auftreten...Sehr schade.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Fußball

31. Januar 2012 in Weblogs

Fußball (IHausH)

Hansi ist immer schon sportbegeistert, besonders liebt er den Fußball, jezt nicht mehr aktiv. Am Fernsehen fiebert er mit seiner Mannschaft Hannover 96 mit. Ein wichtiges Spiel läuft...und er läuft im Geiste mit, feuert seine Mannschaft an, mit lauten Rufen "na nun lauf doch schon...der Schlaudraff steht noch frei...ist das zu fassen...schießt doch glatt daneben."
Susi - Typ Hausmütterchen - ist mit dem Großputz fertig - und auch sonst irgendwie geschafft.
Sie - "Musst du immer nur Fußball gucken, anstatt mir mal zu helfen...Du könntest mal den Mülleiner runtertragen, oder mal Getränke aus dem Keller holen...und um die Blumen kümmerst du dich überhaupt nicht, die sind schon ganz vertrocknet...und wenn ich schon all die schweren Sachen immer allein einkaufen gehe, könntest du mir wenigstens helfen sie in die Wohnung reinzutragen..."
Sie wirft ihrem Mann einen bitterbösen Blick zu...der reagiert kaum, hat ihre lauten Klagen nur im Unterbewusstsein wahrgenommen...
Er - "Was hast du gesagt? Warum kannst du mit deinem nervigen Gequatsche nicht mal warten bis das Spiel vorbei ist...Was hast du überhaupt gesagt?!...So jetzt ist die Halbzeitpause, jetzt kannst du reden...also - was hast du gesagt?"
Sie aber hat ihrem Ärger Luft gemacht, auch wenn er das angeblich nicht gehört hat - und jetzt will sie nicht mehr.
Er - "Ja wenn du nicht sprechen willst, dann lass es bleiben...du könntest aber in die Küche gehen und endlich das Essen machen..."
Sie - "Nein ich gehe jetzt nicht in die Küche...jetzt will ich auch Fußball sehen..."
Er - "Na von mir aus, wenn du unbedingt willst...aber du verstehst ja doch nichts davon..."
Sie - "Ich verstehe wohl was vom Fußball...habe ja schon oft gesehen..."
Er (seufst) - "Na meinetwegen..."
Das Fußball Geschehen nimmt seinen Lauf und sie nervt und nervt...bis zum Höhepunkt...
Sie (schreit erbost)- "das war doch Abseits...was machen die denn"?
Er - "Halt endlich die Klappe...das war ein Klasse-Tor..."
Sie - "Ach mach doch was du willst mit deinem dämlichen Fußball, du weißt ja doch alles besser..."
Und wutschnaubend geht sie in die Küche wo sie das Essen anbrennen lässt.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Unterhaltung

11. Oktober 2011 in Weblogs

Unterhaltung (IHausH)

Zwei unzufriedene Hausangestellte treffen sich, beide sind froh, sich endlich mal wieder über ihre Chefinnen austauschen zu können.

Ach, Herr Weber, schön dass ich Sie treffe...wir haben ja zu wenig Zeit...was ich Ihnen schon lange sagen wollte...Also meine Dame des Hauses ist ja so was von engstirnig. Wenn ich schon mal raus gehe, will sie meist mitkommen und bestimmen wo es langgeht. Susi, sagt sie dann, heute gehen wir mal in die Eilenriede, da ist es so schön ruhig...und sie trottet dann mit mir mit...so schön langsam...da werde ich schon ganz nervös.

Ja, Frau Krause, diese Sorte kenne ich auch. Sie wollen immer ihren eigenen Kopf durchsetzen...auf unsereins wird da kaum Rücksicht genommen. Wollte ich mich doch neulich mit einer Kollegin unterhalten, schon unterbricht sie mich barsch: Waldi, nun kommen Sie schon, Sie wissen doch was Sie noch alles zu tun haben...Und dabei hatte ich gar nichts zu tun außer essen und schlafen gehen.

Genau so ist es, Herr Weber. Was bilden die sich eigentlich ein? Wir sind doch auch jemand...ohne uns würden sie sich ganz schön einsam fühlen. Deshalb betatschen sie uns auch gern, obwohl wir das oft gar nicht wollen.

Ja, Frau Krause, das ist nur eine unangenehme Sache...aber stellen Sie sich vor, wenn ich abends mal allein ausgehen will, schon sie mit - Waldi das darfst du nicht, das ist zu gefährlich für dich...da laufen so viele böse Menschen rum...Das ist nicht lache, meint die vielleicht ich könnte mich nicht wehren? Und ob ich das kann, da sollte sich keiner mit mir anlegen.

Ja ich weiß Herr Weber, Sis sind eine beherzte Person wenn es sein muss. Aber vielleicht sollten wir erst mal eine Nacht darüber schlafen und dann sehen wir weiter.

Ja gut Frau Krause, schön dass wir uns mal wieder aussprechen konnten - bis zum nächsten Mal.

Und so verabschiedet sich Dame Pudel Susi von Herrn Rottweiler Waldi mit einem freundlichen -Wau - Wau.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Er sah...

17. August 2011 in Weblogs

Er sah... (IHausH)

Er stand meist auf dem Balkon und sah in die Landschaft. Halb versteckt hinter Bäumen sah er die Anderter Mühle, sein Blick wanderte weiter zum Kronsberg mit seinen drei Windrädern, danach kam die Landschaft von Laatzen und zum Schluss Bemerode.

Gern sah er in den Himmel, sah die vorüberziehenden Wolken...voll von Regen oder Schnee...oder dunkel und sturmgepeitscht, sah Blitze zucken und hörte Donnergrollen...oder Wolken zart und licht wie Wattebäuschchen oder federleicht wie Spitzenschleier...sah den Morgenhimmel erröten, den Abendhimmel erglühen...sah des Mondes silbernes Leuchten über die Erde fluten, sah die lichtspendende Sonne vorsichtig am Himmelsrand hervorlugen, dann ihren strahlenden Lauf über dem Horizont und sah ihren rotglühenden Abschied am Abend.

Er sah aber auch das Frühlingserwachen im Garten, sah die Knospen neugierig aus dem Erdreich schauen...die ersten Schneeglöckchen...überall regte sich das Leben, der Frost hatte sich abgemeldet und der Frühlingsluft Platz gemacht. Und dann sah er den Sommer, sah Früchte reifen, Blumen erblühen, sah die Natur in voller Pracht...und dann sah er den Herbst, das Laub sich verfärben, sah wie die Ernte eingebracht wurde...es wurde kühl...dann wurde es kalt...die ersten Schneeflocken kündeten den Winter an...der Frost ließ erstarren...nicht immer - aber immer öfter...

Und dann war wieder ein Jahr vorbei...das nächste kündigte sich an...und er sah...und sah...jahrein, jahraus...und behielt seine stille Zuversicht und seinen Gleichmut, der Gartenzwerg Tobi auf meinem Balkon im 5. Stock.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Ausflug ins Bistrorante

30. Mai 2011 in Weblogs

Ausflug ins Bistrorante (IHausH)

Katja aus der Nachbarschaft hat meine Freundin Petra und mich in ihr Herz geschlossen. Sie geht gern mit uns spazieren. Petra ruft mich an: Hast du Lust auf einen Speziergang, Katja will mal wieder unbedingt mit uns ins Bistrorante. Aber gern, bin gleich bei Euch.

Petra begrüßt mich herzlich und besonders Katja zeigt sich erfreut. Und auf geht's.

Wir überlassen wie meist Katja den Weg, den sie einschlagen will, sie hat so ihre Eigenheiten und sieht Dinge, die wir oftmals nicht bemerken, sie bleibt schon mal stehen und macht uns auf diese oder jene Sache aufmerksam - und freundlich wie wir sind - bleiben wir ebenfalls stehen und begutachten, was sie uns zeigt. Aufmerksam betrachtet sie die Vorübergehenden, nichts entgeht ihren wachen Augen.

Neulich kommt uns eine Dame entgegen, über und über mit goldenem Schmuck behangen...Katja hat da keine Hemmungen, sie starrt die Dame mit großen Augen an, bleibt stehen...die Dame lächelt sie an und sagt - Bin ich nicht sehr hübsch? Petra und ich lächeln sie höflich an, Katja lässt sich zu einen schwachen Kopfnicken herab - und wir gehen weiter, nicht ohne Katja leise zu tadeln, manche Menschen nicht so penetrant anzustarren.

Da Katja in der Nähe meiner Freundin wohnt, hat diese durch ihre kontaktfreudige Begleitung schon manche nette Bekanntschaft geschlossen. Besonders ein älterer Herr hat es Katja angetan, wenn sie ihn schon von weitem sieht, geht sie schneller und umarmt ihn fast stürmisch. Und der Herr, der recht gern mit uns plaudert, findet diese Begrüßung durchaus nicht unangebracht - im Gegenteil.

Im Bistrorante angekommen, werden wir vom Personal freundlich begrüßt. Ein Tisch ist und besonders lieb, der 4-rer Tisch steht am Fenster einer Balkontur und Katja bevorzugt den Stuhl direkt am Fenster zum Rausgucken - und das tut sie intensiv...und sobald ein Hund verbeigeht wird sie lebhaft und möchte am liebsten gleich Kontakt aufnehmen...doch es bleibt beim "möchten", denn sie ist brav, unsere Yorkshireterrier-Dame Katja, die artig in ihrem Hundekörbchen auf íhrem Stuhl sitzen bleibt.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Suchen

21. Februar 2011 in Weblogs

Suchen (IHausH)

Neulich war ich in Hannover um Verschiedenes einzukaufen und kam aus dem Frust nicht mehr heraus. Meine erste Suche war ein Pelz, ein ganz bestimmter. Ich ging in die entsprechenden Geschäfte, meine Füße taten mir schon weh...doch meinen Sie ich hätte einen Pelz gefunden? Weit gefehlt...Lapidar bekam ich zu Antwort - diesen Pelz haben wir im Moment nicht da, vielleicht fragen Sie später noch mal nach...Wie enttäuschend - dabei wollte ich doch schlicht einen etwas besonderen Pelz...einen Faulpelz nämlich...werde gleich nächste Woche noch mal nachfragen...sehr ärgerlich.

Mein nächstes Ziel war ein Delikatessengeschäft, bekannt für ausgefallene Dinge...doch so ausgefallen war mein Wunsch eigentlich gar nicht, alles was ich wollte war eine bestimmte Art von Nuss für ein spezielles Rezept...und meinen Sie die gibt es hier in Hannover? Weit gefehlt...Die Verkäuferin bot mir ein breites Sortiment verschiedener Nüsse an, aber leider nicht meine...früher waren sie wohl bekannter als heute, aber immerhin sie sollten noch vorhanden sein...Doch -Kommen Sie nächste Woche nochmal vorbei, da sollten wir sie wieder im Sortiment haben...Also wieder warten - und dabei will ich doch nur eine einfache Kopfnuss kaufen, wie gesagt kaufen...und nicht geschenkt bekommen...sehr ärgerlich.

Mein nächstes Ziel war die Tierärztliche Hochschule in Hannover...hatte da schon so meine Zweifel ob ich Erfolg haben würde. Dabei wollte ich nur nachfragen, ob ich mir einen Hund erwerben könnte, wollte einen so genannten "Versuchshund", dem ich ein schönes Leben bereiten könnte, es müsste allerdings eine besondere Rasse sein...Und meinen Sie ich hatte Erfolg? Weit gefehlt - Tut uns leid, wir können keine Tiere abgeben und erst recht keine besondere Rasse - denn was Sie wollen führen wir hier gar nicht...da müssen Sie schon ihren Hund von wo anders holen, vielleicht vom Tierheim Krähenwinkel in Langenhagen? Und meinen Sie ich hätte im Tierheim Erfolg? Weit gefehlt - Tut uns leid, Sie können einige Hunde von uns haben...aber diese Rasse haben wir nicht mehr, vielleicht später einmal...Ich bin sehr enttäuscht, denn was ich wollte ist nichts besonderes - es ist nur ein Lumpenhund...Ach wie ärgerlich.

Was im Himmelswillen läuft denn nun falsch bei meinen erfolglosen Einkäufen...WAS ist der springende Punkt? Halt - das ist es. Der springende Punkt hüpft mir einfach davon...habe versucht ihn zu fangen...leider vergeblich...wie ärgerlich.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Eine fast wahre Geschichte

18. August 2010 in Weblogs

Eine fast wahre Geschichte(IHausH)

Ein junger Mann aus dem Nachbardorf wurde hin und her geschoben, niemand wollte ihn bei sich haben. Tante Trude tat er schon lange leid und als er wieder mal eine Unterkunft suchte, die er sich diesmal selbst aussuchen wollte und die nicht wie sonst üblich von anderen bestimmt wurde, da musst er feststellen - niemand wollte ihn bei sich aufnehmen...und da schlug Tante Trudes weiches Herz Alarm und sie lud den jungen Mann zu sich nach Hause ein.

"Bei mir können Sie bleiben so lange Sie wollen". Der junge Mann war überwältigt von der angebotenen Gastfreundschaft, gab aber zu bedenken: "Wissen Sie eigentlich warum mich niemand bei sich zu Hause haben will?" "Das ist mir egal", sagte Tante Trude mit Entschiedenheit, "ich sehe, dass Sie ein armer geplagter Mensch sind und dass Sie von den Leuten schlecht behandelt werden".

Der junge Mann brach fast in Tränen aus, soviel Herzlichkeit hatte er noch nie erlebt, aber sein Gewissen schlug ihm doch und er sagte kleinlaut: "Sie sehen ja, dass ich eine schwarze Hautfarbe habe.." "Das stört mich nicht", sagte Tante Trude mit Entschiedenheit, "seit wann bestimmt die Hautfarbe einen Charakter"..."Aber liebe Frau, das ist ja noch nicht das Schlimmste...ich heiße mit Vornamen auch noch Peter!" "Das ist ein hübscher Name", meinte Tante Trude..."und die blöde Redensart vom "Schwazen Peter", den angeblich die Menschen von einem zum anderen schieben...das hat für mich keine Bedeutung"!
Und so blieb der junge Mann bei Tante Trude, und niemand konnte ihn mehr hin und her schieben.

Nur manchen Menschen gefiel das nicht, sie brauchten doch ihren "Schwarzen Peter". Wem sollten sie jetzt die Schuld zuschieben, wenn Peter nicht mehr verfügbar war? Sie brauchten und mussten einen anderen suchen.

Sie suchten und suchten, konnten aber niemanden finden. Seit dieser Zeit müssen sie ihre Fehlbarkeiten selbst austragen und das fällt manchen von ihnen außerordentlich schwer, denn sie sind von Natur aus feige.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Einkauf

31. Mai 2010 in Weblogs

Einkauf (IHausH)

Neulich las ich die Anzeige eines Einkaufszentrums im Nachbarort, das für ein preis-reduziertes Keyboard warb - so eins wolte ich haben. Mit einer lieben Bekannten mache ich mich auf den Weg.

Das mir noch unbekannte Geschäft ist riesig. Ich zuerst zum Info-Center, zeige den Prospekt mit dem Keyboard..Wo finde ich das? Die Verkäuferin - da müssen Sie in den 1. Stock, die Rolltreppe rauf...(sie sagt ROLLTREPPE)...Ich - Oh weh, Rolltreppe? Da kann ich nicht rauf mit meinem Rollator. Sie - Ja, einen Aufzug haben wir hier nicht, ich kann Ihnen den Hausmann holen lassen, der hat den Schlüssel zu dem gesicherten Aufzug...Sie telefoniert vier Mal, beim 5. Mal - Jetzt kommt der Hausmann. Nach 5 Minuten kommt er, sehr freundlich, hat die Sicherheitsschlösser aufgeschlossen...dann - wir sind im 1. Stock. Ich...und wie kommen wir runter? Er - fragen Sie einen Angestellten, er soll den Aufzug aufschließen...Klar - und danke.

Wir schauen nach rechts, nach links, nach hinten, nach vorn - keine Bedienung. Wir gehen auf gut Glück...suchen suchen, suchen...da endlich - Keyboards. Eins geschnappt - und dann - Wo ist die Kasse? Keine Bedienung - da kommt ein Kunde...Kasse? Da müssen Sie nach unten, hier oben ist keine. Nach unten? Und keine Bedienung? Ich suche wieder, finde eine Putzfrau mit einer großen Putzmaschine...Ich - ich suche eine Bedienung, die mir den Aufzug aufschließt... Sie - kenne mich leider nicht aus, aber da hinten, der Herr müsste Bescheid wissen...Danke.

Der Herr wusste Bescheid, ist der Abteilungsleiter..schließt die gesicherten Türen auf..und begleitet uns zur Kasse. Ich bedanke mich "leidenschaftlich" mit Handschlag. Die freundliche Dame an der Kasse telefoniert noch nach einem Taxi für uns...Ich - Sie sind aber freundliche Menschen hier...Sie - Na ja, es geht, aber leider nicht immer.

Wir, meine Bekannte und ich, samt Keyboard und Keyboard-Ständer, ins Taxi...und nach diesem abenteuerlichen Einkauf zufrieden nach Hause.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Wie das Leben so spielt

19. November 2009 in Weblogs

Wie das Leben so spielt (IHausH)

Bärbel war im Prinzip eine Frohnatur. Zeit ihres Lebens wusste sie Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellten, geschickt zu umfahren. Und sollte sie hin und wieder einen Zusammenprall mit Widrigkeiten erleiden, warf sie das nicht aus der Bahn. Sie akzeptierte das als einen Teil des Lebens und ihre positive Einstellung und ihr Humor ließen sie bald wieder mit neuem Mut in die Zukunft blicken.

So vergingen die Jahre. Bärbel machte die Erfahrung, dass jeder Lebensabschnitt seine Vor- und Nachteile hatte. Als sie zum Beispiel aus dem Berufsleben schied, sah sie sich nach weiteren Möglichkeiten um sich zu betätigen.

Sie fand verschiedene Angebote, die sie nach und nach ausprobierte und an denen sie ihre Freude hatte. Das Reisen hatte ihr immer Spaß gemacht - so verreiste sie. Sportliche Betätigungen, die sie zeitlebens ignoriert hatte, fanden jetzt Gnade vor ihren Augenk, auch eine Fremdsprache wurde von ihr wieder entdeckt. Sie lernte neue Bekannte kennen und konnte erfreuliche Dinge mit ihnen unternehmen. Sie war, kurz gesagt, mehr als Zufrieden mit ihrem Dasein.

Bis...ja bis...das Schicksal in die Speichen griff und sie unsanft aus ihrer Zufriedenheit herausgeschleudert wurde.

Es hatte sich vor einem Jahr angekündigt. Sie, die immer gern spazieren ging und auch wanderte, wurde plötzlich unsicher auf den Beinen. Sie nahm das Hinfallen auf der Straße oder in der Wohnung zur Kenntnis, schob das aber auf das Nichtaufpassen beim Gehen. Doch nach etlichen, teilweise schweren Stürzen, wurde es ihr dann doch unheimlich, sie suchte Orthopäden auf, der Erste verschrieb ihr einen Spazierstock, der auch nicht half, der Zweite meinte, orthopädische Schuhe könnten helfen, doch beide Experten hatten sich geirrt - leider.

Und dann kam etwas, an das Bärbel nie im Traum gedacht hätte. Eine Neurologin stellte nach gründlicher Untersuchung fest, das sie an einer Kleinhirn-Atrophie leidet. Mit dieser Diagnose konnte Bärbel zunächst nicht viel anfangen. Doch die darauf folgenden Wochen machten ihr schmerzhaft klar, was es damit eine Bewandnis hat. Ihr Gleichgewicht- und Bewegungskoordination war gestört - so einfach wurde ihr das von der Spezialistin erklärt.

Sie war von nun an auf einen Rollator angewiesen, mit dem sie draußen "wandern" konnte. In der Wohnung war sie auf diese Hilfe noch nicht angewiesen...aber - sie konnte keine Ausflüge mehr machen, Theater oder Konzertbesuche fielen fast immer flach...und das Schlimmste - sie konnte sich nicht in die Straßenbahn wagen, da sie beim Ein- und Aussteigen zu unsicher war, das Fahren mit dem Bus war wegen der hohen Stufen fast unmöglich.

Da ich Bärbel seit Jahren gut kenne, versuchte ich, ihr Mut zuzusprechen und dass sie die Unsicherheit überwinden wird - und muss. Auch dass sie die Hilfsbereitschaft der Menschen nicht unterschätzen sollte und sie die Hemmung überwinden muss, sie um Hilfe zu bitten, falls nötig.

Inzwischen ist einge Zeit vergangen. Bärbel gewinnt langsam ihre positive Einstellung zurück. auch ihr Humor lugt wieder um die Ecke. Und so ist sie denn hoffentlch auf dem Weg ihre Frohnatur langsam wieder zu gewinnen.

Ein Text von: IHausH

von pivi007

Liebe

30. Juni 2009 in Weblogs

Liebe (IHausH)

Sie liebte Tiere im Allgemeinen und ein Tier im Besonderen, das sie schon lange hatte. Es wurde von ihr gehegt und gepflegt bei Tag und bei Nacht, bekam Streicheleinheiten in Hülle und Fülle - und sie wurde vom ihm mit besonderer Anhänglichkeit belohnt. Se konnte sich ein Leben ohne ihren Liebling nicht mehr vorstellen.

Unverständlich war ihr, warum einige ihrer Freunde ihr rieten, sich vom ihm zu trennen. Und warum? er war ihr Eigentum, niemals könnte sie in ein Tierheim geben oder ihn bei Freunden abgeben.

"Der macht Dich auf die Dauer kaputt", sagten sie, "Du bist jetzt schon seelisch und körperlich angeknackst...wenn Du Dich nicht bald vom ihm trennst wird es kein gutes Ende mit Dir nehmen". "Warum denn das?", fragte sie, "er tut Euch doch gar nichts, meistens seht ihr ihn überhaupt nicht, er bellt nicht, er beißt nicht und er ist und bleibt mein Liebling". "Ach hör doch auf", bekam sie rüde zur Antwort, "lass Dir nur gesagt sein - mit Dir und Deinem Liebling wird es über kurz oder lang ein böses Ende nehmen"!

Da bekam sie doch einen leichten Schock und nach vielen inneren Kämpfen löste sie sich von ihrem treuen Gefährten, von ihrem geliebten inneren Schweinehund.

Ein Text von: IHausH

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