Wenn die Liebe vorbei ist ... Episoden ... Internet 1-3

Wenn die Liebe vorbei ist ...
Episoden ...
Internet 1 von 3

Es ist der 23. Dezember, alle Menschen liegen in den letzten Zügen zur Vorbereitung des Weihnachtsfestes. In meinem Briefkasten ist ein Brief meiner Ex. In drei dürren Zeilen kündigt sie mir zum 31.01.2011 die Internetnutzung. Sie weiß, jetzt wo ich Rentner bin, ist der Computer meine neue Arbeit. Dazu brauche ich natürlich zwingend das Internet.

Was ist passiert? Sie ist tagsüber nicht da. Wieso fühlt sie sich von mir gestört? Wir haben, als wir schon getrennt lebten. vereinbart dieses Satelliteninternet anzuschaffen. 60,-€ - also 20,-€ für jeden, sie - die Fern-Studentin, ihren Sohn – den zu Hause wohnenden Direktstudenten und für mich, den Rentner – der seine Tagesbeschäftigung darin sieht fleißig an seinem Internetimperium zu arbeiten.

Sie hat damals den Vertrag abschließen müssen, weil ich mit dem Insolvenzstern herumlaufen musste, keine Bank befand mich für kreditwürdig, niemand gab mir einen Knochen. Dafür verlegte ich die Kabel durch das Kriegerdenkmal, außen um das Haus herum, bis zum Antennenmast. Den Mast mußte ich umbauen, damit nun neben der Fernsehschüssel, auch die Schüssel für den Internet-Satelliten mit ranpasst und gleich genug Kabel, irgendwann in den nächsten Jahren wird von Analog- auf Digitalempfang umgestellt. und im Keller die Verteilung, ein Wandregal für Multischalter und Satellitenmodem.

Sie kündigt jetzt, meine Nebenkosten reduzieren sich damit monatlich um zwanzig Euro, ab Februar, schreibt sie - mehr steht da nicht. Ja was mache ich nun? Erst mal garnix, erstmal ist Weihnachten und dann geht es weiter - mit nachdenken. Ich beschließe diese Phase bis in das neue Jahr auszuweiten und fahre über den Jahreswechsel zu meiner Schwester nach Dresden.

Zurück von Dresden, das neue Jahr arbeitet wie besessen daran, einen Tag nach dem anderen vergehen zu lassen. Zehn Jahre wohne ich mittlerweile in dem Dorf, zehn Jahre ist nichts passiert, es gibt kein DSL, es gibt kein geeignetes Kabel hierher Schluss und aus. Eine Firma anoncierte voriges Jahr hier in der Gegend DSL per Richtfunk heran zu bringen, die Firma antwortet nicht mal auf meine Mail, auch auf einen zweiten Versuch nicht. OK, das war wohl nichts. Also bleibt nur Internet via Satellit, ein Schweinepreis im Vergleich zu den Angeboten in den Ballungsgebieten. Was solls.

Der Marktführer bietet ein „Einsteigerangebot“ an. Nicht für mich, obwohl mir inzwischen für meine Insolvent die Befreiung der Restschuld erteilt wurde, das Verfahren damit eigentlich abgeschossen ist, gönnt sich die Schufa den Spaß meinen diesbezüglichen Eintrag noch zwei weitere Jahre zu pflegen. Ich kann Satelliten-DSL bekommen, gegen Vorkasse kann ich die Anlage bekommen, Einrichtungsgebühr und die erste Monatsrate im Voraus. Mir ist der Insolvenzstern immer noch auf die Stirn gebrannt, knapp 500,-€ muß ich abdrücken, bevor sich überhaupt etwas bewegt.

Der 30. Januar 2011, ein Sonntag, war recht hübsch und ich bin an die Oder gefahren, zum fotografieren. Ich komme abends zurück und an meiner Tür klemmt ein Zettel, eine Kopie meiner Internetkündigung mit dem handschriftlichen Zusatz, ob ich daran denken würde, daß in Kürze das Internet abgeschaltet wird. Ich stecke nun meinerseits einen Zettel unter die Tür meiner Ex, daß ich schon daran denke, die Kündigung aber zum 31.01. ausgesprochen wurde und das sei morgen 00:00 Uhr. Später gehe ich in den Keller und ich höre heftigen Wortwechsel aus der Wohnung meiner Ex, da streitet sich wer, kann nur meine Ex mit Ödi, ihrem Sohn sein.

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