Nase über den Berg

Heute kurz ein paar Bemerkungen zum derzeitigen Wetter am Mittelmeer. Seit unserer Anreise wehte eine mal mehr oder weniger heftige Brise aus Südwest direkt vom Meer. Die ankommende Luft ist in dem Falle warm (vom warmen Meerwasser) und feucht. Die Sichten sind etwas trübe und die hohen Berge stecken nachmittags in Staubewölkung.

Gestern erwischte uns ein Ausläufer des Mistralwindes. Es pfiff gewaltig von Nord nach Süd. Damit war die warme und feuchte Zufuhr von Meeresluft für uns unterbrochen. Vielmehr saugte dieses Windfeld Luft aus dem Norden heran – Luft von den Alpen. Es wurde kühler, gefühlte 10°C, tatsächlich aber nur 4°C weniger als tags zuvor. Und die neue Luft war knochentrocken. Wir hatten Sichten bis zum Anschlag. Zum Wandern ist trockene Luft viel angenehmer. Man schwitzt nicht so leicht. Heute waren es bei der trockenen Luft allerdings schon wieder 20°C.

Heute Morgen gab es um acht Uhr noch kein Brot im Laden. Ich hatte mich schon umgedreht, als die Verkäuferin hinterher rief: nur frische „Paninis“ (Brötchen). Das reichte auch. Während des Frühstücks wurde der Plan des Tages gemacht. Wenn man von Riomaggiore in Richtung Berge schaut, ist ein riesiger Funkmast auf der Spitze des Hauptkammes allgegenwärtig. Der sollte es heute sein. Er steht auf 750 Metern und man kann von dort auch auf die andere Seite des Berges nach La Spezia gucken. So hoch waren wir hier noch nicht. Klingt nicht sehr hoch, für uns reicht es aber, denn wir fangen immer bei Null an.

Hochwärts wanderten wir zum Teil auf Wegen, die wir schon mal gegangen waren. Es wehte eine Steife Brise den Berg herunter, dass ich mein Basecap des Öfteren absetzen musste. Über Nacht hatte es im oberen Teil des Berges einige Bäume umgeworfen, die zum Teil auf dem Wanderweg lagen. Einiges räumten wir zur Seite, Schwereres wurde überstiegen. Nach ca. 2 Stunden waren wir oben. Aus dieser Höhe sah das Mittelmeer und die Cinque Terre zu unseren Füßen schon fast unnatürlich aus. Es hatte was von Ballon fahren. Der Blick nach La Spezia war nicht berauschend, weil viele Bäume störten.

Wir wanderten weiter bis zu einem Ort „la Croze“, von wo aus wir absteigen wollten. „La Croze“ heißt: das Kreuz. Wir vermuteten an dieser Stelle irgendetwas Kirchliches, eine Madonna oder eben nur ein Kreuz, von denen es hier einige gibt. Doch als wir ankamen fanden wir nichts, nur Bäume und Steine. Bis es Klick machte. „La Croze“ hieß in diesem speziellen Falle einfach nur „Kreuzung“, weil sich zwei Wanderwege kreuzten.

Der Weg nach unten war wie immer schwieriger als der nach oben. 700 Höhenmeter auf 2 Kilometer Strecke – da geht es gut bergab. Mit meiner leichten Arthrose musste ich bei jedem Schritt abwärts die Muskeln des Oberschenkels des Beines anstrengen, der oben stand, damit das andere Bein langsam und gefühlvoll aufsetzt, um die Knie zu schonen. Das ist eine kraftraubende Laufweise. Frau balloony ging es ähnlich. Und so waren wir froh, wieder vor unserer Hütte in Riomaggiore zu stehen.

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Kommentare

  1. Ihr Lieben....die Schmerzen beim Bergsteigen kenne auch ich von meinen Aufenthalten im Gebirge und meine Devise ist dann, man sollte nichts übertreiben und öfter 1 Tag Ruhe und Erholung einlegen. Es wirkt Wunder, versucht es mal.
    St......findet an solch einem Tag sicher auch in nächster Umgebung ein schönes Motiv und wenn sie nur ihren Mann malt 🙂 😉
    Liebe Freunde von Balloony und User, ich kann euch nur vorschwärmen, Frau Balloony kann sehr gut malen, wie man es auch an den kleinen geposteten Bildchen sehen kann und noch schöner, so empfinde ich es, sind ihre Portraits.
    Ballony wie wäre es mit dem undichten Fenster?, grins
    Freue mich auf euren weiteren Blog und grüße mit dem Wunsch, gute Besserung
    euere Flo und........

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