Erste Wanderung

Was macht man im November in der Chinque Terre, wenn man die Gegend nicht nur mal kurz besucht sondern länger bleibt? Baden? Rumhocken wie zu Hause? Flanieren? Shoppen? Von jedem wohl ein bisschen (außer baden). Hauptsächlich geht man hier aber wandern. Und genau deswegen sind wir hier. Die Region besitzt ein ausgezeichnetes Wandernetzwerk. Die Wege sind perfekt ausgeschildert.

Allerdings sind die Routen nicht ohne. Alle Wege, um Riomaggiore zu Fuß zu verlassen, führen über die Berge. Und die sind hoch. Die Anstiege sind beachtlich und erfordern einiges an sportlicher Fitness. Meistens geht es ohne Umschweife direkt nach oben – über Treppenstufen, die in den Fels geschlagen wurden oder mit Felssteinen ausgelegt sind. Serpentinen gibt es nur dann, wenn zur Überwindung von Steigungen auch Treppenstufen nicht mehr ausreichen. So kommt man ziemlich direkt nach oben (ich habe hier lieber das Wort „direkt“ als das Wort „schnell“ gewählt), aber es geht unheimlich in die Beine.

Unsere erste Tour führte uns von Riomaggiore ins Nachbardorf Manarola. Mit dem Zug ist das ein knapper Kilometer durch den Berg. Zu Fuß siehe oben. Es wurde ein „Eingewöhnungsmarsch“ von 5 Kilometern Länge. Klingt nicht viel, ist aber im Wanderführer mit einer Laufzeit von 3,5 Stunden angegeben. Erst mal den Berg über Treppen hoch auf ca. 400 Höhenmetern, dann ein langes Stück entlang des Gebirgshanges auf fast gleicher Höhe, um zum Schluss durch Olivenhaine über eine Felstreppe die 400 m wieder runter in den Ort Manarola zu kommen. Für uns Flachlandtiroler hatte es diese Strecke ziemlich in sich. Aber es ging ganz gut.

Es gibt noch einen anderen, einen berühmten Wanderweg zwischen Riomaggiore und Manarola, den „Via dell Amore“. Er ist nur einen Kilometer lang und verläuft spektakulär in etwa 50 Metern Höhe über dem Meer immer entlang der Steilküste zwischen den beiden Dörfern. Allerdings ist dieser Weg vor einigen Jahren durch Murenabgänge zerstört worden und bis auf Weiteres gesperrt. Er wird wohl erst wieder geöffnet, wenn gesichert ist, dass niemand durch herabfallende Steine gefährdet werden kann. Dazu müssen die Felshänge mit Drahtnetzen gesichert werden. Bis dahin müssen Wanderer über die Berge ausweichen, um von einem Ort zum Anderen zu kommen.

Meine Frau schaffte es nach der Wanderung noch, ein Bild in Manarola zu malen. Übrigens ist Malen neben dem Wandern ihr Grund, weshalb sie unbedingt in die Cinque Terre wollte.

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Kommentare

  1. 🙂 Danke lieber Balloony und liebste S.... für den heutigen Blog....lese mit Begeisterung und bewundere S.... Sie ist sicher von ihrer letzten Reise fit und macht dir etwas vor 😉
    Erzählst du uns morgen auch vom Muskelkater?
    Noch 2-3 Tage und alle Schmerzen sind vergessen und ihr besteigt die Berge wie die Gemsen.
    Morgen werde ich mir auch einen Reiseführer rauskramen und nachschauen, wo sich die Gegend, in der ihr euch befindet, genau liegt. Bin richtig neugierig geworden....
    Freue mich auf den nächsten Blog und grüße euch
    allerliebst die Flo mit ....... 🙂 🙂 🙂

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