nachrichten

ich gehöre ja nicht gerade zu den vielfernsehern. ich weiß nicht ob es euch so geht wie mir. über den tag verteilt gibt es im deutshen fernsehen nichts abgedroscheneres als die nachrichten. da wird frau schawan stündlich der doktortitel aberkannt. wen interessiert das? und wen interessiert was kabinetts- und parteifreunde dazu zu sagen haben oder die oposition. es wird wieder mal eine sau durch's dorf getrieben und alle sind schadenfroh. die anderen nachrichten eines tages gleichen sich stündlich wie ein ei dem anderen, nur die vortragenden personen wechseln. passiert wirklich so wenig in der welt?
und was ist mit den hintergründen?
was steckt hinter der meldung: gut ausgebildetes spanisches pflegepersonal heißbegeht in deutschen sanatorien - nur mit dem deutsch hapert es noch.
ich lebe seit 1998 in spanien. mir fällt auf, dass die spanier ganz große fremdsprachenmuffel sind. spanisch steht an zweiter stelle auf der liste der weltsprachen. nur englisch ist weiter verbreitet. spanier lernen vergleichsweise schnell englisch, da sich die grammatik ziemlich ähnelt. deutsch ist ihnen ein horror, denn deutsch ist genau das gegenteil von spanisch. all diese umlaute und dehnungs-buchstaben, die es gibt, sorgen für große verwirrung. es gibt sie auf keiner spanischen pc-tastatur. warum also diese abenteuerlich unübersichtliche sprache lernen.
am rande bemerkt, ich kenne kaum einen der hier lebenden mehr als 2.000 deutschen (allein in meiner region), der ausreichend spanisch versteht oder spricht um sich in ämtern oder im gesundheitswesen zurecht zu finden.

kommen wir zur ausbildung. ein duales ausbildungswesen wie in deutschland gibt es nicht. im gesundheitswesen ist für alle bis zum physikum die ausbildung gleich, egal ob arzt oder krankenpflegepersonal. entsprechend gut ist das pflegepersonal ausgebildet. und entsprechend schwer ist es für deutsche pflegekräfte, eine anstellung in spanien zu bekommen - sie sind einfach nicht qualifiziert.

spanien muss schon seit jahren im gesundheitswesen sparen. spanisches pflegepersonal ist meist in gewerkschaften organisiert und es gibt eine mindestentlohnung. anders sieht das bei den kräften aus mit süd- und mittelamerikanischer nationalität, die meist auch enen spanischen pass haben. sie sprechen die sprache, aber unterliegen keinen tarifzwängen. sie sind billiger und arbeiten länger. für sie ist eine arbeitsstelle in europa das paradies, für das sie alles tun um darin bleiben zu können.

als ehemalige kolonialmacht findet spanien weltweit ein riesengroßes potential an arbeitskräften zu billigen löhnen und gehältern. das ist im gesundheitswesen so, das ist in den technischen berufen so, und das ist im bereich IT und forschung und entwicklung so.

und so machen sie sich auf die völkerwanderung, die gut ausgebildeten jungen leute - und die spanier wandern nun eben in den norden in die länder, in denen man kein spanisch spricht.

habt ihr schon mal einen bericht darüber im deutschen fernsehen gesehen? wenn ja, wann?

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