Morbus Parkinson – Kann medizinisches Cannabis helfen?

Parkinson

Als zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung schränkt Morbus Parkinson das Leben Betroffener erheblich ein. Typisch für das Krankheitsbild sind Bewegungsstörungen wie verlangsamte Bewegungen, Zittern, Muskelsteifheit und Gleichgewichtsstörungen. Weil Morbus Parkinson nicht heilbar ist, spielt die Therapie eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage danach, ob auch medizinisches Cannabis helfen könnte?

Wie kann Morbus Parkinson behandelt werden?

Etwa 200.000 Erkrankte deutschlandweit leben mit Morbus Parkinson. Bei den meisten wird die Diagnose zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr gestellt. Ursächlich für das Krankheitsbild ist eine nachlassende Produktion des Botenstoffs Dopamin. Weil Dopamin-produzierende Zellen in der so genannten Schwarzen Substanz im Mittelhirn absterben, werden die Bewegungen immer kleiner. Mit der Zeit kommen Zittern und Muskelsteifheit dazu. Die schleichend beginnende Krankheit bleibt meist über Jahrzehnte unbemerkt, während im Gehirn immer mehr Zellen abgebaut werden. Eine Heilung der Krankheit gibt es nicht, doch mit Medikamenten kann fehlendes Dopamin ersetzt werden, wodurch die Symptome abgeschwächt werden können.

Als wirksames Mittel gegen Parkinson gilt Levodopa (L-Dopa) in Kombination mit dem Enzymhemmer Benserazid. Auch Dopaminagonisten und MAO-Hemmer werden eingesetzt, damit die Dopamin-Produktion im Gehirn erhöht wird. Doch wie der ebenfalls eingesetzte Wirkstoff Amantadin verursachen diese Medikamente gegen Parkinson unschöne Nebenwirkungen. Ein weiteres Problem: Oftmals lässt die Wirkung der Medikamente mit der Dauer der Erkrankung nach. Daher suchen Wissenschaftler bereits seit Jahren nach alternativen Behandlungsmethoden. Eine davon könnte die Gabe von medizinischem Cannabis, so genanntes CBD, sein.

Forschungsstand zur Wirkung von CBD

Seit einiger Zeit kann man in Deutschland mit CBD angereicherte Produkte erwerben. Diese werden für vielfältige Beschwerden und Krankheitsbildern beworben. Anders als THC hat das der Hanfpflanze entstammende CBD (Cannabidiol) keine berauschende Wirkung.

Noch gibt es keine verlässliche Datenlage, welche untermauert, dass beispielsweise CBD bei Demenz hilft, auch wenn immer weiter geforscht wird. Ähnlich verhält es sich mit der Anwendung von CBD bei Morbus Parkinson. Doch einige Studien geben Hoffnung.

Hintergrund: Im Körper werden so genannte Endocannabinoide produziert, welche unter anderem für Konzentration, die Regulierung des Gedächtnisses, Bewegung und Schmerz zuständig sind. Im Gehirn gibt es für diese Cannabinoide zwei bislang bekannte Empfängerstellen. Docken die Cannabinoide dort an, werden bestimmte Botenstoffe freigesetzt, darunter auch Dopamin, das bei Parkinson eine große Rolle spielt. Weil Cannabinoide auch in CBD enthalten sind, geht man davon aus, dass CBD Parkinson Symptome lindern könnte. Hierzu gibt es auch eine brasilianische Studie, bei der Parkinson-Patienten hochdosierte CBD-Kapseln verabreicht wurden. Im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nur ein Placebo bekam, kam es bei den Patienten, denen CBD verabreicht wurde, zu einer Verbesserung des Wohlbefindens.

Was können Betroffene noch tun?

Übrigens gibt es vieles, das man tun kann um sein Risiko für Morbus Parkinson zu senken. Die richtige Ernährung bei Parkinson könnte sogar helfen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Empfohlen wird eine mediterrane Küche mit viel Gemüse, guten Ölen, Fisch, Hülsenfrüchten und wenig Fleisch. Außerdem sollte ein Nährstoffmangel vermieden werden – wichtig sind vor allem Vitamin D, Folsäure und Vitamin B12.

Regelmäßige Bewegung kann den Krankheitsverlauf von Parkinson verlangsamen. Im Frühstadium gibt es dabei keinerlei Einschränkungen. Später empfehlen Experten spezielle Bewegungstherapien für Parkinson-Patienten wie zum Beispiel „BIG“, aber auch Nordic Walking, Taiji, Qigong, Gymnastik oder Yoga.

Bild von Freepik

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