Demenz - das kann man tun, um den Verlauf zu verzögern

Frau mit Demenz

Das lateinische Wort "Demenz" bedeutet übersetzt so viel wie "Weg vom Geist" - und leider ist das für Betroffene nach Diagnose der Erkrankung unweigerliche Realität. Nach heutigem Stand ist Demenz leider nicht heilbar, alle Behandlungsmaßnahmen, sogar solche medikamentöser Art, dienen lediglich der Symptomlinderung und einer Verlangsamung des weiteren Krankheitsverlaufs. Der dadurch womöglich erzielte Gewinn an Lebensqualität, ist aber nicht zu unterschätzen.

CBD als frühzeitliche Präventivmaßnahme

CBD (Cannabidiol) entstammt der Hanfpflanze, hat aber anders als THC oder HHC keinen berauschenden Effekt. Die vermeintlichen gesundheitlichen Effekte stehen also im Vordergrund. Verabreicht wird es beispielsweise in Form von CBD-Öl oder anderen CBD-Produkten zur Einnahme. Eine topische Anwendung, beispielsweise bei Hauterkrankungen, ist ebenfalls möglich.

Als natürliche Unterstützung bei Alzheimer, der am weitesten verbreiteten Form der Demenz (60 bis 65 % der Betroffenen), ist eine ergänzende Behandlung mit den frei verfügbaren CBD-Tropfen und anderen Produkten denkbar. Aber auch hier gilt: Cannabidiol hat keinerlei heilenden Effekt gegenüber Alzheimer. Auch existiert kein wissenschaftlicher Beweis dafür, dass CBD eine bereits existente Demenzerkrankung verlangsamen könnte.

Ein womöglich positiver Nutzen dahingehend ergab sich aus einer australischen Studie an Mäusen, bei denen eine Alzheimererkrankung festgestellt wurde. Die Wissenschaftler fanden einen geringfügigen Einfluss von CBD-Öl auf gemessene Werte vom Cholesterin und der Neuroinflammation. Forschende an der Studie berichteten zudem darüber, dass das mit Demenz einhergehende soziale Erkennungsdefizit reduziert wurde. Mäuse, die mit CBD behandelt wurden, entwickelten typische Symptome, wie den sozialen Rückzug und einen Verlust der Gesichtserkennung, etwas später als nicht mit CBD behandelte Mäuse. Der Wirkstoff aus dem Hanf könnte perspektivisch daher unter Umständen zur proaktiven Prävention dienen - jedoch gibt es dahingehend nach wie vor keine empirische Studienlage mit menschlichen Partizipanten.

Weitere Möglichkeiten, um den Symptomfortschritt zu verlangsamen

Auch die Alternativen setzen lediglich an einer Verlangsamung des Krankheitsverlaufs an. Ziel ist damit quasi immer, die Intensität und Häufigkeit der durch die Krankheit hervorgerufenen Symptome zu reduzieren. Als bewiesen gilt in der Wissenschaft, dass körperliche Aktivität das kognitive Leistungsniveau steigern und erhalten kann. Senioren müssen sich dafür aber nicht in das Fitnessstudio begeben oder sich komplett auspowern. Ein gesundes Maß an Bewegung reicht schon aus.

Mögliche Tipps, wie sich körperliche Aktivität in den Alltag integrieren lässt, gibt es genügend:

- häufige Spaziergänge im eigenen Tempo

- vermehrt die Treppe statt des Aufzugs nehmen

- das Auto stehenlassen und stattdessen das Fahrrad benutzen

- Seniorenkurse besuchen, beispielsweise für Nordic Walking oder Seniorengymnastik

Des Weiteren lässt sich geistige Aktivität erhalten, wenn das Gehirn regelmäßig beansprucht wird. Kreuzworträtsel oder Sudokus, sofern sie regelmäßig gemacht werden, haben bewiesen einen positiven Effekt auf den Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit. Auch auf spielerische Art und Weise kann man das eigene Gehirn fördern: Beim Kartenspiel mit den Enkeln, einem guten Buch oder durch Gedächtnistraining-Apps. Meditation lindert indes Stress und damit einen Negativ-Belastungsfaktor.

Soziale Interaktionen erhalten

Im fortgeschrittenen Stadium gehen Demenzerkrankungen zugleich mit einem Verlust des Soziallebens einher - was einen Verlust an Lebensqualität bedeutet. Alterseinsamkeit kann den Verlauf der Krankheit beschleunigen, zumal sich dadurch weitere Nebenerkrankungen, wie Altersdepression, einstellen könnten. Senioren sollten daher sozial so aktiv wie möglich bleiben - indem sie Kurse und Konzerte besuchen, die Familie empfangen oder Gruppenreisen wahrnehmen.

Bei Demenz gilt: Die besten Mittel sind proaktive Prävention und Erhalt der Lebensqualität

Vielleicht wird Demenz schon in wenigen Jahrzehnten nicht mehr irreversibel, sondern heilbar sein: Bis dahin haben (Bald-)Senioren zwei Möglichkeiten: Mittel zur Prävention zu nutzen, wie beispielsweise CBD-Produkte, während sie parallel dazu ihre eigene Lebensqualität aufrechterhalten - durch körperliche, geistige und soziale Aktivität.

Bild von Freepik

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