1.Teil Stadtrundfahrt durch St.Petersburg mit Peter u. Pauls Festung

22.Teil
Als wir wieder in St. Petersburg waren, begann unsere Stadtrundfahrt. Wir fuhren über den Newski Prospekt, dann an der Eremitage vorbei, bis zur Isaak- Kathedrale.
Hier stiegen wir aus. Sie ist ja keine typische russische Kirche mit Zwiebeltürmchen, sondern sie wird von einer großen Kuppel überspannt. Wir hatten uns vorgenommen, auf diese Kuppel zu steigen.
Nun standen wir davor, konnten nicht in die Kirche, und erst recht nicht auf die Kuppel.
Montags war geschlossen,ich war sehr enttäuscht .
Ich hörte erst einmal zu, was Katja zu erzählen hatte.
Vor der Kathedrale, gibt es ja allerlei zu sehen. Z.B. befindet sich auf dem Isaaks-Platz eine Reiterstatue von Nkolai I.,das Astoria-Hotel und das Rathaus.
Nachdem wir uns alles angesehen hatten, gingen wir an das Ufer der Newa. Hier hatten wir einen herrlichen Blick auf die Peter und Paul – Festung, unser nächstes Ziel.
Wir stiegen also wieder in unseren Bus, und ab ging es zur Haseninsel.
Mich beschäftigte aber immer noch der Gedanke, wie ich doch noch auf die Kuppel kommen könnte.
Christian und ich,hatten schon öfter Städtereisen unternommen. Am schönsten fanden wir es immer, wenn wir uns unter die Menschen mischen konnten. Ich fühlte mich dann „frei“, wie eine Europäerin.(so hat eben jeder seinen Spleen)
Hier in Russland hatten wir noch keine Gelegenheit gehabt, alleine los zu ziehen (außer in den kleinen Ortschaften).
Schon in Moskau wurden wir eindringlich von der Reiseleitung gewarnt, ja nicht alleine los zu gehen, das wäre zu gefährlich.
Hier in Petersburg gingen die Warnungen wieder los. Nachdem wir unterwegs schon so oft mit russischen Bürgern Kontakt gehabt hatten, sah es für mich gar nicht so gefährlich aus.
Ich ging zu Katja und fragte sie: „Katja sagen sie, ist es in Petersburg wirklich so gefährlich, dass man als Tourist nicht alleine durch die Stadt gehen kann? “ Sie antwortete mir: „ Nun, für ihr Leben brauchen sie keine Angst zu haben, gemordet wird nicht. Aber müssen sie Angst haben um Brieftasche.“
Na, auf die Brieftasche muss man heute überall aufpassen, nicht nur in St.Petersburg.

Inzwischen waren wir an der Festung angekommen. Wir verließen den Bus und gingen über die hölzerne Johannesbrücke, die über den Kronwehrkanal führt.
Katja erzählte uns einige historische Fakten über die Festung.
Die Peter und Pauls-Festung ist das unbestrittene Herz der Stadt. Hier wurde am 27.05.1703 der Grund zur Festung Sankt- Pieterburch ( Zar Peter I. wollte sie auf holländische Art benannt haben )gelegt.
Angelegt als Trutzburg gegen Angriffe der Schweden musste die Peter und Paul–Festung niemals ihre eigentliche Funktionstüchtigkeit unter Beweis stellen. Stattdessen wurde sie sehr bald zum berüchtigsten politischen Gefängnis des zaristischen Russland.
Heute ist die Festung eine friedliche Oase in der hypergeschäftigen Riesenstadt. Sie beherbergt u. a. das Museum für Stadtgeschichte.
Die Peter und Pauls-Kathedrale bildet den Mittelpunkt der Festung. Seit Peter I. war es die Grabkirche der russischen Zaren.
Am 05.03.1995 wurden hier die sterblichen Überreste von Zar Nikolaus II. und seiner Familie beigesetzt.
Wir besichtigten die Kathedrale, die Domenico Trezzini 1712-1733 erbaute.
Den dreischiffigen, durch mächtige Säulen gegliederten Raum schmücken Wandgemälde und erbeutete Fahnen aus den Kriegen mit Schweden und dem Osmanischen Reich. Die Prunkvolle holzgeschnitzte Ikonostase in Form eines Triumphbogens zieren Skulpturen.
Weiter befindet sich hier, die erste Kanzel Russlands.
Das Wahrzeichen der Kathedrale ist der vergoldete Glockenturm mit der schmalen hohen Spitze.
Ihr 122,5m hoher Turm ist bis heute, das höchste Gebäude der Stadt. Seine Spitze krönt ein 3 m großer fliegender Engel, der ein 7m hohes Kreuz trägt.
Über diesen Engel, der 1830, als in die Spitze der Blitz einschlug, abzustürzen drohte, erzählte Katja folgende Geschichte:
„ Der Leibeigene Dachdecker Tjoluschkin, kletterte nur mit 2 Seilschwingen gesichert den Turm hoch und richtete den Engel wieder auf.
Zum Dank bekam er einen Pokal geschenkt, der ihm freies Trinken in allen Petersburger Kneipen garantierte. Tjoluschkin trank sich bald zu Tode, aber das stumme Zeichen, mit 2 Fingern auf die Kehle zu
klopfen, wenn man trinken möchte, ist bis heute unter Russen populär.“
Als nächstes sahen wir uns noch die umstrittene, moderne Bronzeskulptur von Peter I.an.
Nun kamen wir zum Bootshäuschen. Hier stand von 1761 bis 1940 die als „Großvater der russischen Flotte“ bezeichnete holländische Schaluppe,auf der Peter I. in seiner Jugend auf ihr das Segeln erlernthatte. Im Bootshäuschen gibt es heute einen Souvenirladen und eine Kopie des Bootes zu sehen. Nachdem wir das Bootshaus besichtigt hatten, verließen wir die Festung und setzten unsere Stadtrundfahrt fort.

Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos dazu im Album

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Kommentare

  1. "Mit zwei Fingern auf die Kehle klopfen", wenn man trinken will, ist das nicht sonderbar und ulkig? Andere Länder, andere Sitten...
    Alles ist so interessant, und die dazugehörenden Fotos so schön, einfach prima.

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