Zoonosen: Die Schnittstelle zwischen Tier und Mensch - Eine unterschätzte Gefahr

Zoonosen

Die Gefahr lauert bei der Zubereitung von Plätzchenteig, Mayonnaise oder Fleisch. Ebenso im Zusammenleben mit Hund und Katze. Viele Menschen wissen nicht, dass eine Reihe von Infektionskrankheiten wie die Schweinegrippe vom Tier auf den Menschen übergegangen ist. Ebenso können Erreger von Menschen auf Tiere übergehen. Dieser Übertragungsweg wird als Zoonose bezeichnet. Zoonosen gelten als so bedeutsam, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ein fortlaufendes Monitoring für sie eingerichtet hat. Hintergrund ist dabei, dass Übertragungen leicht über Lebensmittel erfolgen können. Auch das das Robert-Koch-Institut (RKI) und die nationale Plattform für Zoonosen interessieren sich für das Thema. Viele Gründe, um sich näher mit Zoonosen zu beschäftigen.

Was ist eine Zoonose?

Bei einer Zoonose kommt es zur Übertragung von Bakterien oder Viren zwischen Mensch und Tier. Es werden unterschiedliche Arten der Übertragungen unterschieden. In manchen Fällen ist Übertragung nur in eine Richtung möglich. Entweder von Mensch zu Tier oder von Tier zu Mensch. Es existieren aber auch Zoonosen, die eine wechselseitige Ansteckung begründen können. Für die Ansteckung ist nicht immer der direkte Kontakt zwischen Menschen und Tieren notwendig. Sie kann auch durch kontaminierte Lebensmittel und über den Stich einer Mücke erfolgen. Unter den Zoonosen-Erregern finden sich so bekannte Beispiele wie Tollwut oder Salmonellen.

Zoonosen finden immer wieder großes Interesse bei Experten und Wissenschaftlern. Viele für den Menschen neuen Erreger waren und sind zum Zeitpunkt ihres Auftretens eine Zoonose. Diskutiert wurde dieser Übertragungsweg auch beim aktuellen Coronavirus.

Die Zoonose-Erreger sind eine alltägliche und auf den ersten Blick unspektakulär wirkende Gefahr. Wir können im Alltag, insbesondere auch im Umgang mit immun geschwächten oder erkrankten Menschen viel dafür tun, um das Risiko einer Übertragung aus dem Tierbereich zu verringern.

Was Hygiene mit Zoonosen zu tun hat

Typische Hygiene-Regeln im Umgang mit und bei der Lagerung von Lebensmitteln dienen primär der Vermeidung von Zoonosen. Insbesondere wer in der Küche mit rohen tierischen Lebensmitteln wie Eiern und Fleisch hantiert, muss auf angemessene Hygiene achten. Das betrifft beispielsweise die Sauberkeit etwa auf Arbeitsflächen, Schneidewerkzeugen und im Aufbewahrungsbereich von Lebensmitteln. Eine unsachgemäße, nicht gekühlte Lagerung von rohen Eiern begünstigt die Bildung von Salmonellen. Hygiene ist auch ein wichtiges Thema im Umgang mit unseren Haustieren. Eine regelmäßige Entwurmung sollte selbstverständlich sein, ebenso wie Obacht, wenn Hunde und Katzen ihre Menschen ablecken wollen.

Nicht alle Zoonosen entwickeln sich zu einer lebensgefährlichen Erkrankung, die eine Vielzahl von Menschen betrifft. Wir nehmen häufig nur die Epidemien oder Pandemien bewusst wahr. Jedoch kann etwa eine alltäglich anmutende Salmonelleninfektion bei älteren und geschwächten Menschen ebenfalls lebensgefährlich werden. Es ist gerade das besondere Risiko der Zoonosen, dass uns viele Viren und Bakterien im Alltag umgeben und wir ihre Gefährlichkeit für individuelle Risikogruppen unterschätzen. Wir wissen außerdem niemals, wann sich ein neuer Erreger von einem Tier auf den Menschen verbreitet oder sich ein bereits bekannter in seiner Gefährlichkeit verändert. Viele Zoonosen sind aufgrund dieser allgemeinen Risiken meldepflichtig, wenn sie auftreten.

Eine immer aktuelle Thematik

Menschen müssen wachsam bleiben, wenn es um Zoonosen geht. Neue Erreger treten immer wieder auf. Dabei dürfen auch bereits bekannte nicht aus den Augen verloren werden. Mit der Zoonose des Monats - hier für Juni - bleibt das Thema im Fokus. Nicht nur bei Experten. Je mehr wir über Zoonosen wissen, desto eher gelingt es uns im Alltag, eine Übertragung zu vermeiden. Wer kennt etwa Giardia duodenalis?

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Kommentare

  1. Angst und Hysterie ist die größte Infektionsgefahr, meine ich! Ich lebe seit 80 Jahren mit Hunden und mal mit wilden Katzen zum Füttern zusammen ohne irgend einer Krankheit.

  2. Während der Corona-Zeit hatte ich auch befürchtet, dass meine Hündin von Menschen angesteckt wird! Ein Bekannter, wischte sich mit der Hand erst die laufende Nase ab und streichelte dann Emmy. (Igitt! ) Zuhause habe ich Desinfektionsmittel auf Küchenpapier gesprüht, und sie damit abgewischt.( Arme Emmy, meinte irgendjemand ) Eine Frau beugte sich zu ihr runter, sprach mit ihr, und dabei tropfte ihre Nase. Der Tropfen fiel knapp an der Hundenase vorbei! Meine Freundin streichelte Emmy mit Handschuhen. Ich meinte, lass das lieber, sie wird von so vielen angefasst! Darauf meine Freundin: "ach mir macht das nichts, die Handschuhe hatte ich auch gerade beim Einkaufen an, damit habe ich den Einkaufswagen geschoben! " -Na danke- Jemand meinte dann, häng ihr doch ein Schild um: nicht anfassen, ich habe Corona! Ich habe einen Nasen-Schnauzenschutz für sie gefaltet ( siehe mein Foto)... 😉...aber ihr den dann doch wieder abgenommen.😅 Zum Glück hat sie kein Corona bekommen! Schönen Sonntag euch allen. LG Gitta

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