Lebenslauf Kapitel 17

Kapitel 17

Kurz vor der Hochzeit war auch meine Dienstzeit beim
Einsatzkommando beendet und ich wurde zu einem Polizeirevier
versetzt .Damit verbunden war auch ein neuer Dienstgrad.
Jetzt war ich Hauptwachtmeister und auch das Gehalt kam uns
zu Gute. Mein Revier hatte einen Spitzenmäßigen-Amtsbereich, es lag am
Kurfüstendamm, bequem zu Fuß von zu Hause aus zu erreichen.
Herz was wollte ich mehr.
Nun schön die Dienstzeit absitzen, vielleicht kann ich später im
gesetzten Lebensalter Wachthabender werden, mehr war damals
nicht möglich.
Meine Ehefrau blieb zu Hause, arbeiten war nicht möglich
Einen Kindergartenplatz suchten wir als unsere Tochter so zwei drei Jahre alt war,
den gab es aber nur für Kinder aus Familien
wo beide Elternteile arbeiteten. Toll. „ Normalos“ hatten keine Chancen.
Hier noch eine Anmerkung: die Anmeldung wurde entgegengenommen
und als unsere Tochter 6 Jahre alt war bekamen wir die Nachricht, jetzt
wäre ein Platz frei. Noch fragen? Nein, nur lachen.
1969 unsere 1.Flugreise, nun mit Kind, wir flogen nach Mameia/
Rumänien. Preiswert war angesagt.
Von Berlin durfte ich nicht abfliegen, also nach Hannover und von dort mit
dem Trecker der Lüfte, einer „Iljuschin 18“, aber wir sind angekommen
und auch damit zurück. Vor Ort, na ja, aber es hatte uns doch gefallen.
In der Zwischenzeit wurde geübt ein zweites Kind zu bekommen.
1970 hatte meine Frau eine Fehlgeburt, das heißt der Embryo war im
6 Monat abgestorben und es wurde eine Curretage gemacht.
Wir waren sehr traurig.
10 Tage später hatte meine Frau einen Abgang mit dem halben
Brustkorb des Embryos. Wir waren entsetzt, 10 Tage später, was haben die
im Krankenhaus gemacht? Was geschieht wenn sie ein neues Kind austrägt?
Ist dieses vielleicht behindert aufgrund des möglichen Fäulnisprozesses
in der Gebärmutter? Fragen über Fragen. Beschwichtigung machte unser
Hausarzt, aber wir blieben verunsichert.
1971 machten wir einen Urlaub in Tunesien, es war uns aber viel zu heiß dort.
Einmal und nie wieder, jedenfalls nicht 3 Wochen lang.
1972 war es dann soweit unsere zweite Tochter, auch wieder mein geheimer
Wunsch, kam gesund zu Welt. Das mit dem Namen wiederholte sich -lach.
Wir waren komplett. Ein späterer Wohnungswechsel ist nicht nötig, da zwei
Mädchen und sie hatten das halbe Zimmer.
Beruflich änderten sich die Beamtenlaufbahnen, neue Dienstgrade wurden
erfunden( geheime Gehaltserhöhungen) Ab 1967 gab es nun den Polizeimeister,
den Obermeister und den Hauptmeister.
Mit einer kleinen Verzögerung wurde ich Meister, sehr schnell 1969
Obermeister, und da ich so langsam aber sicher Karriere machte, 1972 Hauptmeister.
Der Aufstieg in den gehobenen Dienst stand an. Eine Auswahl und Prüfung für
den höheren Dienst hatte ich versemmelt, ich war nicht ganz bei der Sache und Hilden
im Münsterland lag mir wohl nicht-lach.
1974 erfolgte in Berlin die Polizeireform, die Reviere wurden abgeschafft und dafür Abschnitte gebildet. Für uns „ Altgediente“ entwickelte sich diese Reform als
Schuss in den Ofen, diese neue Form des Dienstes war nicht mehr „unsere Polizei“.
Ich blieb in Charlottenburg. Die Bahnhofswache Zoo wurde meine Dienststelle.
Ein Brennpunkt, in jeder Hinsicht.

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