Einen tropischen Abend auf Terrassien ...

Gestern Abend, auch noch spät, war es ja richtig warm, klarer Himmel, fast ein voller Mond. Die Meteorologen sprechen da von einer tropischen Nacht, wenn zu dieser Zeit noch mind. 20 Grad C gemessen werden.

Ich saß eben dort, habe geschmökert, mir eine kühle, feine Feierabend-Weinschorle gegönnt. Nebenher die Natur beobachtet, den Himmel bestaunt. Es herrschte absolute Ruhe. Kein laues Abendlüftchen und das Rauschen der Bäume, kein Vogelgesang mehr, keine flitzenden Eichhörnchen. Gut, die Piepmätze waren wahrscheinlich von der Tageshitze fertig und haben gepennt oder der Vogelkerl hat Eier befruchtet. Weiß man's?

Die Eichhörnchen, was haben die wohl gemacht? Es werden jedes Jahr mehr. Braune und schwarze. Ich glaube, ich kann mir die Antwort ersparen. Hauptsache sie haben Spaß gehabt. Ob im Rudel oder zu zweit. Na na, wer wird denn so etwas denken?

So 1/4 vor 22.00 h, tauchte ein Geschwader lautloser Flugakroben auf. Fledermäuse. Man, die fliegen kreuz und quer, zackig auf der Jagd nach Beute. Sie flogen gespenstisch durch das helle Mondlicht, was natürlich einen besonderen Reitz ausmacht. Bei diesen Tierchen denke ich immer an einen Spruch: 'Am Abend werden die Faulen fleißg'. Tagsüber kopfunter in Massen in den Bäumen abhängen, nur schlafen und verdauen. Und am Abend wird nachgefüllt, biss die Schwarten krachen. Es sei ihnen gegönnt! Permanenter Fledermaus-Ramadan ... . Ach ja, wenn sie nicht in meinem dicht mit Efeu bewucherten riesigen Baum sind, hängen sie im Minarett ab, 10 Flugminuten enfernt. Weibchen mit Kopftuch. Im Flug sehen sie aus wie kleine Hexen in der Walburgisnacht. Allerdings ohne Besen. Den Stiel kriegen sie anschließend vom Partner. Alles schon beobachtet. Naja ... .

Plötzlich wird diese Stille jäh unterbrochen. Ein Geplätscher und Gesumme höre ich aus Richtung meines Viertelesgläsle. Es war noch ein Schluck drin. Ich sehe nach. Da hat sich doch tatsächlich eine dicke, fette, grünschimmernde Fleischfliege todesmutig in das Glas gestürzt. Jetzt ist sie am ersaufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich dachte mir, selber schuldig. Lass' sie mal, widmete mich wieder meinem Buch.

Plötzlich wieder Ruhe. Was jetzt? Die Fliege hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht. Ich gucke ins leere Glas. Dieser Suffkopf hat doch tatsächlich den Rest verdrückt. Schwankend im Flug hat sie das Glas verlassen. Unglaublich. Was sie/er wohl jetzt macht? Den Rausch irgendwo ausschlafen oder sie/er wird von einer Fledermaus als beschwippster Snack vertilgt. Fledermaus dann kannst du gut schlafen.

Ich denke, die Fliege hatte ein Alkoholproblem.

So, der Abend geht zu Ende. Die Fledermäuse sind auch abgetaucht. Das werde ich jetzt wohl auch tun. Aber nicht mit dem Kopf nach unten. Meine Zehen sind dafür zu kurz. Nicht faultiermäßig.

Ich wünsche einen warmen und sonnigen Tag bei bester Laune.

(c) PPF alias Don Filippo 😉

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