Ein Jeschichtchen für *Ommas und Oppas* zum verzellen für de Pänz

Das kleine Tannenbäumchen

Heute war der Tag, der im Wald immer für Aufregung sorgte, denn nachher kamen die Menschen und suchten sich ihren Tannenbaum aus und nahmen ihn mit nach Hause.
Wochen vorher raunten sich die Tannen die tollsten Geschichten zu, wenn der Herbststurm durch den Wald blies und sie sich hin und her wiegten.
Die kleinen Tannen wollten so gerne wissen was, denn nun passierte, aber so ganz genau wusste es eigentlich kein Baum.
Selbst die älteste 4 Meter hohe uralte Tanne, die ja einen weiten Überblick hatte konnte es auch so ganz genau nicht sagen.
Sie hatte nur von den Menschen gehört, die sich die Tannen mitnahmen, dass sie nur schöne Tannen suchten und sie wunderschön geschmückt würden und im Lichterglanz Freude bereiten.
Also wer da ausgesucht würde, der wäre was ganz Besonderes und jede Tanne träumte nun ihren Traum, silbrig geschmückt im Lichterglanz zu stehen und bewundert zu werden.
Als sie hörten, dass die Menschen lachend und froh zu ihnen kamen, da schüttelten sie ihre Zweige und Jede wünschte sich, sie würde ausgesucht.
Ganz besonders eine junge Tanne, war an Schönheit kaum zu überbieten. Sie war wunderbar gewachsen mit dichtem grünen Nadelkleid und einer graden Tannenspitze, sie war einfach vollkommen.
Dessen war sie sich auch schon lange bewusst und sparte nicht an kleinen Nichtnettigkeiten
zu ihrer rechten und linken Seite. Besonders das von ihr links stehende ziemlich mickrig kleingewachsene Tannenbäumchen hatte darunter zu leiden und am liebsten hätte es sich an diesem Tag vollkommen unsichtbar gemacht. Denn es war nicht schön zu hören wie mickrig es aussah und dass man so was ja wohl nicht mit nach Hause nehmen könne.
Es kam wie es kommen musste, die wunderhübsche Tanne, war eine der Ersten die ausgesucht und begeistert mitgenommen wurde.
Gegen Abend wurde es dann wieder still im Tannenwald und bei unserem kleinen mickrigen Bäumchen tropften einige Harztränen den Stamm hinab auf den Waldboden.
*Sei nicht traurig, zwitscherte die Amsel, die sich auf den Zweigen ausruhte, *Ich weiß
wie es weitergeht mit den Bäumen. Ja, sie sind ein paar Tage wunderbar geschmückt und erfreuen die Menschen, aber dann nehmen die Menschen den Schmuck wieder weg und sie
werden eingesammelt und verbrannt.* Erschrocken hörte die kleine Tanne auf Harztränen zu vergießen und war froh, dass sie nicht so schön war und sie Niemand mitgenommen hatte..

Wie schön die Welt doch auf einmal wieder war, denn nicht immer ist Schönheit ein Segen,
dachte sie und schüttelte glücklich ihre dünnen Zweige.

© by Jenna

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Hallo Virginia,
vielen Dank für Deinen Eintrag,
ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich gar keine Märchen
von Andersen kenne, müßte ich eigentlich mal nachholen und mich mal reinlesen.
So kleine Geschichtchen für Ommas und Oppas ( 🙂 ) schreibsel ich so als Kurzentspannung, wenn ich was Anderes schreibe und mal ein Päuschen brache, sowie heut Morgen....
Ich wünsche Dir eine schöne Zeit
Lieben Gruß Jenna

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