Fast etwas märchenhaft...

Ein kleines gespflegtes hübsches Haus mit einem kleinen hübschen Garten stand am Rande der Stadt. Er war zwar nicht besonders gepflegt, der kleine Garten, aber wirkte vielleicht gerade deshalb sehr reizvoll. Ein kleines Blumenbeet in der Mittte des Gartens bildete den einzigen Farbklecks inmitten von allerlei Grün. der Garten war von einem kleinen, grauen Mäuerchen umgeben, das fast etwas trostlos aussah, hätte sich nicht gerade an diesem Platz ein fast unscheinbares Blümchen zum Blühen ausgesucht.

Wir Menschen verstehen meist nicht die Sprache der Blumen, aber Elfen, Zwerge und Poeten sehr wohl. Es traf sich zufällig, dass ein Poet das Häuschen bewohnte, er war imstande, die Blumensprache zu verstehen - und wunderte sich.

Das war ein Geschnatter, Gelächter, und - wie meist üblich- eine versuchte ie andere an Wichtigkeit und Laufstärke zu übertrumpfen. Nur die etwas abseits stehende Blume wurde selten in die Gespräche mit einbezogen - und wenn sie etwas mit zarter Stimme sagte, wurde sie von den anderen kaum wahrgenommen und lautstark übertönt. Da wurde die einsame Blume allmählich traurig, sie fühlte sich ausgeschlossen und hässlich.

Eines Tages bekam der Poet Besuch - seine Schwester mit ihrer kleinen Tochter. Sie wurden in den Garten geführt, die Mutter bewunderte die hübschen Blumen, das kleine Mädchen aber lief auf das einsame Blümchen zu und rief:

"Mammi, sieh doch nur, was für eine hübsche Blume - und wie sie duftet - ich möchte sie so gern haben, darf ich sie abspflücken"? Die Mutter schaute ihren Bruder an, der nickte bloß mit dem Kopf - und glücklich pflückte das kleine Mädchen die unscheinbare Blume.
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"Die werde ich pressen", rief das Kind, "und dann schenke ich sie Omi zum Geburtstag auf einer schönen Karte"!

Als Großmutter den schönen Geburtstagsgruß mit dem Blümchen
bekam, freute sie sich sehr und fragte ihre Enkelin: "Was ist denn das für ein seltenes Blümchen"? "Das ist ein echtes Mauerblümchen, das hat auf mich gewartet, dass ich es für dich pflücke und dir eine Freude damit mache"! Als das Mauerblümchen das hörte, wurde es richtig froh und glücklich und alle Traurigkeit war wie weggeblasen!

Die prächtigen Schnatterblumen waren schon längst verblüht, doch das Mauerblümchen erfreute Omi und Enkelin noch lange Zeit!

IHausH

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