Bim - Bam

Jahrzehnte hängen die Glocken schon im Turm und trotzen jedem Unbill und Sturm.
Die ein heißt Bim und die andere Bam,
damit man sie besser unterscheiden kann.
Das Leben hat sie aneinander geschweißt,
wie es so schön im Volksmund heißt.

Das Zölibat verbietet zwar bestimmte Sachen,
aber Bimbam durften sie gemeinsam machen.
Beide gehörten noch nicht zum alten Eisen,
das konnten sie mit ihrem Glockenklang beweisen.
Doch eines Tages kam eine Bürger-Kommission
und bemängelte bei Bam was an seinem Ton.

Von Altersschwäche war die Rede oder möglichen Defekt,
sein Klang wäre halt nicht mehr so perfekt.
Man holte sie vom Glockenturm runter auf die Erde,
damit der Ton eventuell verbessert werde.
Bam hörte sich alles schweigend an und fragte sich dann,
ob er nicht selbst etwas verbessern kann?

Insgeheim hatte Bam schon lange den Verdacht,
sein Klöppel hätte was verkehrt gemacht.
Selbst Bim war mit dem Gleichklang unzufrieden,
das konnte nur an seinem Klöppel liegen.
Da tut man tagein und tagaus seine Pflicht,
doch einigen Bürgern gefällt das nicht.

Jetzt stand er unten vor dem großen Kirchentor
und kam sich verlassen und völlig unnütz vor.
Doch wie er so schaute, von oben an sich runter,
da wurde er plötzlich wieder munter.
Der Klöppel hing schief, er drehte ihn einfach rum
nun konnte er wieder zurück auf seinen Turm.

Jetzt ist Bam wieder im Turm auf seinem alten Thron
und zuständig für einen dunklen Glockenton.
Beide Glocken erklingen mit fröhlichem Bimbam,
an dem sich die Gemeinde erfreuen kann.
Und damit konnte Bam beweisen,
er gehörte noch lange nicht zum alten Eisen.

Rocky P

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