Christel46
Nach dem Rundgang über die Insel Kischi, nehmen wir Kurs auf Mandrogi
27. März 2009 in Weblogs
18. Teil
Das Wetter war herrlich, die Sonne schien, es waren 17°C im Schatten, was verlangt man noch mehr.
Wie ich schon sagte, kam ich mir wie in der Kulisse eines russischen Märchen vor. Christian und ich waren ja auch mit wunderschönen russischen Märchenfilmen groß geworden. Zuerst besichtigten wir das Kirchenensemble, das wir schon von weitem gesehen hatten. Es bestand aus der Sommerkirche - Christi- Verklärungs- Kirche 1714, der Winterkirche - Mariä Schutz und Fürbitte-Kirche 1764, und dem Glockenturm 1874.
Die 33 Kuppeln der beiden Kirchen und des Glockenturms hatten wir ja schon vom Schiff aus gesehen. Sie stehen symbolisch für das Alter von Jesus Christus. Er wurde dem christlichen Glauben nach im Alter von 33 Jahren gekreuzigt.
Die aus Espenholz bestehenden Dachschindeln, glänzen in der Sonne als wären sie aus purem Silber.
Der Legende nach soll die Sommerkirche 1714 von einem Mann, nur aus Holz, ohne Leim oder Nägel, mit nur einem Werkzeug,> einer Axt< erbaut worden.
Nach seiner Fertigstellung soll der Zimmermann gesagt haben: So etwas einmalig schönes gab es noch nie und wird es auch nie wieder geben. Sprach es und soll seine Axt in den See geschleudert haben.
Wir besichtigten die Winterkirche von innen. Sie hat eine sehr schöne Ikonenwand.
Anschließend sahen wir die Kirche des hl Lazarus , die älteste Holzkirche Russlands 1391. Dann kamen wir an einer alten drehbaren Windmühle vorbei. Bei ihrem Anblick, fiel mir gleich ein Märchenfilm mit der Hexe Babajaga ein. Sie wohnte auch in einem ähnlichen Haus, das sich drehen konnte.
.Auf unserem weiteren Spaziergang besichtigten wir noch das Oschevnev und das Elisarov- Haus, benannt nach ihren ehemaligen Besitzern.
In diesen Häusern war Hausrat aus der damaligen Zeit zusammen getragen worden. Hier saßen 2 junge Frauen und führten alte Handarbeitstechniken vor z. B. arbeitete eine Frau an einem Spinnstock.Ich kannte bis dato nur ein Spinnrad. Die 2. Frau arbeitete mit Perlen.
Auch eine typische Aussteuer, die eine Frau in die Ehe mitbringen musste, war ausgestellt.
Nun sahen wir uns noch ein typisches Badehaus an und damit war die Führung beendet. Jetzt konnten wir noch etwas alleine spazieren gehen.
19:45 Uhr gingen wir dann wieder an Bord. Es war ein sehr schöner interessanter Nachmittag gewesen.
20:00Uhr hieß es dann wieder Leinen los! Anton Tschechow verabschiedet sich von Kischi, nimmt Kurs auf Mandrogi an der Swir.
Wir standen alle an Bord, um den Anblick der Insel solange wie möglich zu genießen. So wie wir bei unser Ankunft, zuerst das wunderschöne Kirchenensemble sahen, so war es nun zum Abschied unser letzter Anblick.
20:15 Uhr begaben wir uns dann in das Restaurant zum Abendessen. Nach dem Abendessen gingen wir noch eine Weile an Deck spazieren. Wir wollten noch etwas den wunderschönen Sonnenuntergang auf dem Onegasee genießen. Anschließend gingen wir noch einmal in die Panorama-Bar ein Gläschen Wein trinken und 23.30 Uhr legten wir uns schlafen. Wieder war ein schöner Urlaubstag zu Ende.
8. Tag Sonntag , d.20.05.07
Spruch des Tages: Der Teppich des Lebens ist geknüpft aus Begegnungen der Menschen.
Nachdem üblichen Wecken um 7:00Uhr, hatten wir von 7:30Uhr bis 9:30Uhr wieder die Möglichkeit uns am Frühstücksbüfett zu bedienen. Auch heute beeilten wir uns, da wir 8:30hr an der Oberswirer Schleuse ankommen sollten. Wir wollten natürlich die Schleusendurchfahrt beobachten.
Der Fluss Swir verbindet die beiden größten europäischen Seen Ladoga und Onega auf einer Länge von 220 km und nimmt dabei etwa 30 Nebenflüsse auf.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos dazu im Album
Wir nähern uns Kischi
26. März 2009 in Weblogs
17.Teil
Tag Samstag, d, 19.05. 07
Spruch des Tages: Putzt der Hahn sein Federkleid, ist`s bis Kischi nicht mehr weit.
7:00 Uhr ertönte aus dem Bordradio wieder : Guten Morgen Anton Tschechow
Wir fuhren inzwischen auf dem Onegasee. Nach dem Frühstück, das wir zwischen 7:30Uhr und 9:30 Uhr einnehmen konnten, machten wir einen kurzen Bordrundgang. Danach gingen wir in den Vortragsraum. Hier hielt Marina einen kleinen Vortrag zum Thema :
Feste und Traditionen Russlands. Es dauerte etwa 90 Minuten und war sehr interessant.
12:20Uhr, waren wir zu einem Besuch auf der Kommandobrücke, beim Kapitän, eingeladen.
Hier kam es zu einem kleinen Zwischenfall, der uns zum schmunzeln brachte.
Zur Besichtigung der Kommandobrücke waren wir in Gruppen eingeteilt. Zu unserer Gruppe gehörten auch die Damen aus Luxemburg, die alle schon etwas älter als ich waren.
Sie waren sehr aufgeregt, und fragten den Kapitän,was denn passiert wäre. Ob in der Nacht eine Revolution oder etwas ähnliches ausgebrochen wäre? Und ob wir hier auf dem Schiff sicher wären oder lieber die Kreuzfahrt abbrechen sollten.
Diana fragte noch einmal nach und übersetzte es dem Kapitän. Er fragte, wie die Damen denn auf so einen Gedanken kämen.
Da meinten sie: Wir sind doch gestern Abend an den riesigen Holzlagern vorbei gekommen, und in der Nacht hätten sie vom Ufer laut schreiende Männerstimmen gehört. Sie dachten es könnte ein Überfall von einer Green-PeaceGruppe sein, die gegen die Abholzung der Wälder protestiert.
Der Kapitän war ratlos, wir sahen uns auch alle verwundert an, da niemand von uns etwas gehört hatte.
Nun, der Fall konnte aufgeklärt werden, die beiden Damen hatten ihre Kabine genau über der Mannschaftsunterkunft. An diesem Abend hatte ein Mitglied aus der Mannschaft Geburtstag und das wurde gefeiert. Dabei haben sie irgendwann im laufe der Nacht vergessen die Tür zu schließen, so konnten die feucht, fröhlichen, fremdländi-schen Laute in Kabine darüber gehört und falsch gedeutet werden.
14:00 Uhr nahmen wir dann unser Mittagessen ein, wir saßen wie ich Anfangs schon erwähnte mit einem netten Ehepaar zusammen, mit denen wir uns gut über unsere Erlebnisse auf der Reise unterhalten konnten. Sie hatten einen ähnlichen Humor wie wir, und natürlich wurde heute die Revolution noch einmal beschmunzelt. Wir überlegten dann aber und kamen zu der Erkenntnis: Wer weis was diese Damen in ihrem Leben schon alles erlebt und über Russland gehört haben, so dass ihnen gleich solche Gedanken kommen.( ein bisschen innerliches Grinsen blieb aber trotzdem übrig) Ich musste immer, wenn ich die beiden Damen sah schmunzeln.
Nach dem Mittagessen begaben wir uns wieder auf das Sonnendeck, denn wir näherten uns langsam unserem heutigen Ziel, der Insel Kischi. So gegen 15.45 Uhr, sahen wir in der Ferne ganz klein die Zwiebeltürmchen der Kirchen in der Sonne glänzen als wären sie aus purem Silber. Je mehr wir uns der Südspitze näherten , um so schöner erschien uns das Kirchenensemble. Ich fühlte mich, als würde ich zu einer Märcheninsel fahren.
Wir legten pünktlich 16:00Uhr in Kischi an.
Unser Schiff hatte von Goritsy bis Kischi eine Strecke von 375km zurück gelegt.
16:20 Uhr Begann unser Rundgang über die Museumsinsel.
Kischi ist die größte und bekannteste Insel im Onegasee. Sie ist etwa 6 km lang und 1,5km breit. Sie soll bereits im 11. Jhd. besiedelt gewesen sein.
Zwischen dem 13.Jhd. und 16.Jhd. wurden hier 4 kleine Dörfer gegründet. Damals gaben die Slawen ihre schutzlosen Dörfer in der offenen Steppe auf und wanderten in großen Einheiten in den Schutz der Wälder des Norden und Nordostens.
Der Onegasee gehörte damals zum Territorium von Novgorod , das von den Mongolen verschont blieb. So wuchs die Bevölkerung auf der Insel allmählich an, und seit dem 16.Jhd. war Kischi das Verwaltungszentrum eines Gebietes, das etwa 130 Dörfer entlang des Onegasees umfasste. Im 17.Jhd. gehörte die Insel zur nördlichen Verteidigungslinie gegen die Schweden. Der hölzerne Schutzwall, der auch heute noch teilweise steht, entstand in jener Zeit.
In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde die Insel Heimat von geflohenen Leibeigenen und Verbannten. Der Reichtum von Fisch und Wild, sowie die fruchtbaren Böden boten den Siedlern ein gutes Einkommen.
Erst mit der Gründung der Stadt Petrozavodsk 1703, begann der Niedergang der Insel. Die arbeitsfähigen Männer wurden in die dortigen Waffenschmieden verpflichtet.
Im 19. Jhd. wanderten viele Handwerker nach St.Petersburg ab. Heute leben nur noch wenige Menschen ständig auf der Insel. Aus der Blütezeit der Insel stammen die einzigartigen Werke der Holzbaukunst, die heute zum Weltkulturerbe der Unesco zählen und die bedeutensten Sehenswürdigkeiten Kareliens darstellen.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos dazu im Album
Unser Bordleben während der Fahrt nach Kischi
25. März 2009 in Weblogs
16.Teil
Nach dem Spaziergang, stiegen wir wieder in die Autobusse und es ging zurück zum Schiff. Bis 13:45 Uhr sollten wir unsere Bordkarten an der Rezeption abgegeben haben.
Nachdem wir erlebt haben, wie es der Amerikanerin ergangen ist, nahmen wir die Sache alle etwas ernster. Ich glaube Niemand wollte zurück gelassen werden.
14:00Uhr hieß es wieder Leinen los! MS Anton Tschechow verabschiedet sich von Goritsy und nimmt Kurs auf die Museumsinsel Kischi.
Nun hatten wir bis zum nächsten Landgang etwa 26 Stunden Zeit, die wir in Ruhe an Bord verbringen konnten. Wir begaben uns erst einmal in das Restaurant, wo wir unser Mittagessen einnahmen.
Anschließend gingen wir auf das Sonnendeck um die vorüberziehende Landschaft zu genießen.
Nachdem wir eine Weile unterwegs waren, kam über Bordfunk die Meldung, dass wir uns der überfluteten Krochino- Kirche nähern.
Auch sie war ein Opfer des neuen Kanalsystems geworden. Wie ich schon beim überfluteten Glockenturm von Kaljasin erwähnte, machten wir zwar unsere Fotos, aber es wirkte irgendwie bedrückend. Nachdem wir die Kirche passiert hatten, kam wieder Landschaft pur. Am Ufer waren hauptsächlich Wälder zu sehen, die Luft war klar und die Sonne schien, was wollten wir noch mehr?
Gegen 16:00Uhr gingen wir kurz in den Vortragsraum, hier konnten wir uns für die fakultativen Ausflüge in St. Petersburg anmelden und bezahlen. Danach ging es wieder auf das Sonnendeck. Ich kann gar nicht beschreiben, wie erholsam und schön so eine Flussschifffahrt ist.
Gegen 18:00Uhr begaben wir uns in unsere Kabine, zogen uns um und gingen in die Panorama-Bar.
Hier fand eine Wodka- Probe statt. Marina unsere Chefdolmetscherin führte dabei Regie.
Nachdem wir unseren Bon abgegeben hatten, bekamen wir einenTeller mit marinierten Champignons, sauren Gürkchen und einen Snack mit rotem Kaviar,einen Snack mit Fisch, und grüne und schwarze Oliven. Wir bestellten uns dazu noch eine große Flasche Wasser zum nachspülen.
Vor Marina standen auf einem Tischchen 5 verschiedene Flaschen Wodka. Nun erzählte uns Marina einiges über die Herstellung des Wodkas. Mit einem Augenzwinkern, erfuhren wir auch etwas über die Tradition des Trinkens.
Z.B. erzählte sie uns, Wodka ist kein Alkohol, sondern Medizin. Sie erklärte uns die jeweilige Wodkasorte, die wir gerade zur Probe serviert bekamen und sagte was wir dazu von dem Tellerchen essen sollten. Wie die einzelnen Sorten Wodka hießen, habe ich mir leider nicht gemerkt. Ich weiß nur noch, dass es 5 verschiedene Sorten waren und das alle geschmeckt haben. (vielleicht liegt es ja an der Medizin? ).
Bevor es aber zum na strowuje (Prost) kam und wir trinken konnten mussten wir erst einen Trinkspruch sagen, das ist Tradition.
Dieser Trinkspruch muss dann auch erwidert werden.
Zwischen den eineinzelnen Wodkaproben spielte ,das Don-Kosaken-Duo, Volksweisen.
Weiter erzählte uns Marina: "Es gilt als unhöflich, wenn man als Gast geht, bevor eine angefangene Flasche leer ist". Na, das erklärt einiges, oder?
Die Wodkaprobe dauerte cirka 1 Stunde, war sehr unterhaltsam, hat Spaß gemacht.
Nachdem wir 19:30Uhr unser Abendbrot gegessen hatten, gingen wir in den Vortragsraum, hier gab unser Don -Kosaken -Duett ein Konzert, moderner und klassischer Musik und russische Romanzen. Es gefiel uns sehr gut.
Anschließend spazierten wir noch ein wenig auf dem Deck herum.
Wir hatten inzwischen den Weißen See verlassen und fuhren auf der Kowscha. Von dort gelangt man zum Wasserteilungskanal, dann auf die Wytegra und von da auf den Onegasee.
Der Weiße See ist nur knapp 46km lang und maximal 33km breit. Seine Durchfahrt dauert cirka 2 Stunden.
Wir bemerkten die Übergänge von einem Gewässer in das Andere selten. Nur wenn wir tagsüber eine Schleuse passierten. Auf welchem Gewässer wir uns gerade befanden, konnten wir von unserem Streckenplan ablesen.
Jetzt war am Ufer, wo man hinsah, nur Wald. Immer öfter sahen wir große Holzlager.
Auf so einer Flussreise durch Russland, wird einem erst einmal be-wusst, wie einsam die Menschen hier gelebt haben müssen und teilweise noch leben. Ohne große Städte in der Nähe und ohne ein gut funktionierendes Straßenverkehrsnetz.
Dazu kommen noch die langen, schneereichen, kalten Winter. Hier bekommt man eine Ahnung warum die russischen Lieder oft so sehnsuchtsvoll klingen. Man spricht ja auch von der melancholischen russischen Seele.
Nach einem kurzen Abstecher in die Panorama- Bar, wo wie an jedem Abend Tanz und Unterhaltungsmusik geboten wurde, gingen wir so gegen 23:30 Uhr auf unsere Kabine. Wieder ging ein wunderschöner Tag zu Ende.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos dazu im Album
Aufenthalt in Goritsy
24. März 2009 in Weblogs
15.Teil
Als Erste verließ unser Gast ,die Amerikanerin unser Schiff. Sie wurde mit einer herzlichen Umarmung von ihrer Reiseleiterin empfangen. Wir winkten ihr noch einmal alle zu, danach machten wir uns für unseren Ausflug fertig. Wir wollten das 7km entfernte Kloster- Kirill- Beloserskij besichtigen.
10:30Uhr,bestiegen wir die bereitstehenden Busse und los ging es. Wir fuhren durch einige Dörfer. Na, und was wir da vom Bus aus sahen, war schon teilweise bedrückend. Es erinnerte mich an etwas frühere Zeiten, alles irgendwie grau und trostlos. Nach einer knappen halben Stunde kamen wir am Kloster an.
Das Kloster wurde 1397 von dem später heilig gesprochenen Mönch Kirill gegründet. Eine Weile lebte er allein, bis er nach und nach eine kleine Gruppe von Mönchen um sich scharte.
Dreißig Jahre später bestand die Bruderschaft bereits aus 53 Mönchen.
Wundersame Fügungen und tragische Ereignisse sind mit dem Namen des Klosters im 16. Jhd. verbunden.
So sollen hier die Gebete des ersten russischen Zaren Wassilij III. erhört worden sein, der 1528 mit seiner Frau Jelena Glinskaja als Pilger ins Kloster kam, um für einen Thronfolger zu beten.
Kurz darauf gebar seine angeblich unfruchtbare Frau Jelena einen Sohn. Dieser ging als Iwan der Schreckliche in die Geschichte ein. Und genau dieser Iwan IV. machte sich mit dem Thronfolger, der noch nicht einmal 1 Jahr alt war, auf um am Grab des heiligen Kirill zu beten. Auf dem Rückweg nach Moskau, der mit dem Schiff über die Scheksna erfolgen sollte, passierte dann das Unglück.
Als die Amme mit dem Kind und die sie eskortierenden Bojaren den Steg betraten, brach das hölzerne Gerüst unter dem Gewicht zusammen und sie fielen ins Wasser. Der Thronfolger starb, das war der Anfang vom Ende der Rurikiden.
Um das Kloster wurde innerhalb von 30 Jahren bis 1666 die 11m hohe und 7m dicke Klostermauer mit ihren 23 Türmen errichtet.
Diese Wehranlage ist so breit, das im inneren Laufgang 2 Autos nebeneinander Platz finden.
Nach der Revolution wurde das Kloster verstaatlicht und dann geschlossen, bis es 1968 als Kunstmuseum der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde.
Die Anlage machte schon von außen einen gewaltigen Eindruck. Wir betraten das Klosterareal durch den Kazaner Turm, auf dessen Spitze der Erzengel Gabriel mit der Posaune steht.
Über eine kleine Allee kamen wir zum Heiligen Tor auch Johannes Tor genannt, das mit der Johann-Lestvischnik-Kirche aus dem Jahr 1572 verbunden ist. Durch dieses Tor gelangten wir auf den Klosterhof. Das riesige Areal wurde aufgeteilt, daher gab es zwei verschiedene Klöster.
Das große Mariä- Himmelfahrts-Kloster, es besteht aus 9 Kirchen, Mönch- und Priesterzellen, Einrichtungen für Kranke und der Verwaltung.
Wir besichtigten die 1497 fertiggestellte Mariä- Himmelsfahrts- Kathedrale. Sie hat wunderschöne Fresken eine sehr schöne Ikonost-hase aus dem 17. Jhd.
Das 2. kleinere Kloster besteht aus 2 Kirchen aus dm 16.Jhd., einem Bethaus und der Mönchzelle des Klostergründers Kirill.
Im Kloster hatte die Ikonenmalerei einen besonderen Stellenwert. Ein besonderst berühmtes, wertvolles Werk des Künstlers Dionisj Glu-schinskij aus dem Kloster hatten wir schon in Moskau in der Tretjakow-Galerie gesehen.
>Eine ganzfigürliche Ikone des Klosterbruders Kirill als Ordensbruder mit langen weißen Bart
Unterwegs nach Goritsy
23. März 2009 in Weblogs
14.Teil
Als wir an Bord kamen erfuhren wir, das wir einen Gast an Bord hatten. Es handelte sich um eine Amerikanerin, die ihr Schiff verpasst hatte. Ein Urlauber von unserem Schiff, hatte die verzweifelte Frau am Ufer getroffen. Er holte die Dolmetscherin, diese fragte die Amerikanerin mit welchem Schiff sie gekommen ist. Dann beruhigte sie die Frau und nahm sie mit auf unser Schiff.
Nun wurde über Funk das Schiff, auf dem die Amerikanerin reiste verständigt. Dort herrschte schon große Aufregung, man hatte die Frau schon vermisst. Da beide Schiffe die gleiche Route fuhren, konnte sie für eine Etappe mit uns fahren
13:00Uhr hieß es für uns wieder Leinen los! Anton Tschechow verabschiedet sich von Jaroslawl und nimmt Kurs auf Goritsy an der Scheksna
13.15Uhr, nahmen wir unser Mittagessen ein, danach ruhte ich mich etwas in der Kabine aus, und 14:45 Uhr hatten wir unsere 2. Chorprobe. Es wurden natürlich russische Lieder in Russischer Sprache gesungen !!! Das war schon eine Herausforderung, hat aber sehr viel Spaß gemacht.
15:30 Uhr, hatten wir unsere 2. Russischstunde.Christian und ich waren da natürlich im Vorteil gegenüber den anderen Teilneh-mern. Wir hatten in der Schule schon Russischunterricht gehabt.
Es wurden natürlich nur einfachste Grundkenntnisse vermittelt, z.B die kyrillischen Buchstaben und Zahlen, es machte aber trotzdem sehr viel Spaß.
Anschließend setzten wir uns etwas an Deck und beobachteten die vorbei ziehende Landschaft. Wir fuhren inzwischen auf dem Ry-binsker Stausee, er gehört mit einer Länge von 112 km und einer maximalen Breite von 56 km zu den größten künstlich angelegten Gewässern der Welt. Mit einer Wasseroberfläche von 4500 Quadratkilometern ist er 8x so groß wie der Bodensee.
Weiter fuhren an der Stadt Tutaew und später am Kloster von Tolga vorbei, dazwischen kamen immer wieder Wälder, kleine Dörfer und Datscha`s. Dann sahen wir am Ufer die Skyline der Stadt Rybinsk. Wir fuhren auch an der Statue der Mutter Wolga vorbei. Sie steht mitten im Fluss auf einem Sockel.
Man kann sich das gar nicht vorstellen, wie beruhigend so eine Schifffahrt auf das Gemüt wirkt, vor allem diese unendlichen Weiten. Man bekommt erst einmal eine kleine Vorstellung, wie riesig das Land ist.
Nach dem Abendessen, das 19:00Uhr im Restaurant eingenommen wurde, gingen wir 20:30 Uhr in die Panorama Bar.
Hier hörten wir 1 Stunde viel interessantes über den großen russischen Dichter Alexander Puschkin. Er wurde uns von Diana mit Gedichten und kleinen Kostproben aus seinen Werken vorgestellt, zwischendurch spielte das Donkosaken Duett passende Musik.
Es war sehr interessant und hat mir sehr gut gefallen.
Anschließend gingen wir noch ein wenig an Bord spazieren, es gab immer wieder Neues am Ufer zu entdecken, am schönsten aber war der Sonnenuntergang , das kann man gar nicht beschreiben so schön ist das.
Christian hat versucht, den Anblick mit dem Fotoapparat festzuhalten , was ihm auch ganz gut gelungen ist. .Anschließend gingen wir, es schon 23:00 Uhr, auf unsere Kabine. Der Tag war doch ganz schön anstrengend gewesen. Nach dem üblichen Ritual (Bettfein und Notizen machen), legten wir uns schlafen, wieder war ein wunderschöner Urlaubstag zu Ende.
6. Tag Freitag, der 18.05.07Spruch des Tages: Siehe alles mit Herz und Humor, dann ist der graue Alltag so schön,
wie zuvor.
7:00Uhr hieß es wieder: Guten Morgen Ms Anton Tschechow!
7:30Uhr -9:30Uhr -Frühstücksbuffet im Restaurant.
An diesem Morgen beeilten wir uns beim Frühstück, unser Schiff sollte gegen 10:00Uhr in Goritsy ankommen.
Unser Schiff hatte den Rybinsker Stausee verlassen und fuhr nun auf der Scheksna. Am Ufer der Scheksna, liegt die alte Siedlung Goritsy mit seinem ehemaligen Frauenkloster Christi Auferstehung. Vom Schiff aus sahen wir schon die Zwiebeltürmchen.
Das Kloster wurde 1544 von Jefrossinija, der Witwe des letzten Lehn-fürsten Andrej Starizkij gegründet . Das Nonnenkloster war lange Zeit Verbannungsort und Zufluchtsstätte für die in Ungnade gefallenen weiblichen Angehörigen der Zaren- und Bojarenfamilien. So lebten die vierte Frau Iwan des Schrecklichen und später auch seine letzte Frau Maria Nagaja (Mutter des ermordeten Zarewitsch Dimitrij).
Diese Klosteranlage befindet sich, wie wir erfuhren in einem von Zerfall bedrohten schlechten Zustand. Wir bekamen leider nur die Zwiebeltürmchen von weiten zu sehen.
Planmäßig ging unser Schiff 10:00 Uhr in Goritsy vor Anker. Wir hatten in 21 Stunden von Jaroslawl bis Goritsy, eine Entfernung von 392km zurückgelegt.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos dazu im Album
Von Uglitsch nach Jaroslawl
22. März 2009 in Weblogs
13. Teil
5.Tag Donnerstag, d. 17.05.07
Spruch des Tages:Betrachte immer die helle der Dinge.Haben sie keine, reibe die dunkle Seite, bis sie glänzt.
Heute wurden wir schon 6:30 Uhr geweckt, Frühstücken konnten wir zwischen 6:45 Uhr und 8:15Uhr. Wir beeilten uns, denn wir wollten unsere Ankunft in Jaroslawl, einer altrussischen Stadt an der Wolga nicht verpassen.
Pünktlich um 8:00 Uhr, wie auf unserem heutigen Tagesplan vorgesehen, legte unser Schiff am Ufer an. Unser Schiff hatte von Uglitsch bis Jaroslawl eine Strecke von 209 km zurückgelegt.
8:30Uhr begann unsere Stadtrundfahrt. Wir waren wieder in 4 Gruppen eingeteilt. Nachdem wir an der Rezeption die Kabinenschlüssel abgegeben hatten, bekamen wir wie üblich unsere Bordkarten, mit dem Hinweis, das12:45Uhr der letzte Einschiffungstermin ist. Wir hatten also gut 4 Stunden für die Stadtbesichtigung zur Verfügung.
Wir fuhren mit 4 Bussen in die Altstadt, hier befinden sich noch einige sehenswerte Kirchen und ein Kloster.
Bis zur Revolution zählte man in Jaroslawl 170 Kirchen. Jaroslawl wurde auch das russische Florenz genannt.
An der Erlöser Kathedrale(1516 Baubeginn) verließen wir die Busse und gingen zu Fuß weiter. Natürlich erst nachdem wir unsere Fotos von der Kathedrale gemacht hatten. Den nächsten Fotostop machten wir beim Denkmal des Fürsten Jaroslaw, dem Gründer der Stadt.
Auf unserem Spaziergang kamen wir zum Hauptplatz der Stadt ,hier hatte die Kaufmannsfamilie Skripin, die Prophet- Elias- Kirche errichten lassen. Der mit 2 Glockentürme und 3 Zwiebelkuppeln versehene Bau gilt als Meisterwerk der damaligen Zeit. Er ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Verschmelzung von Architektur und monumentaler Wandmalerei.
Diese Kirche besichtigten wir von innen. Ich bin immer wiederl erstaunt über die große Pracht, mit der die Kirchen ausgestattet sind. Unser nächster Weg führte uns zum Erlöser Kloster. Es wurde erstmals 1222 erbaut und nach einem großen Feuer, im Jahr 1500 wieder neu aufgebaut.
Das Kloster diente auch als Festung. Es war von einer 3 m dicken und 10 m hohen Mauer umgeben.
Im Hof des Klosters befand sich ein Glockenspiel. Hier erfuhren wir eine Besonderheit der Glocken im Osten. Folgendes: Während bei uns im Westen beim läuten die Glocken schwingen, sind sie im Osten unbeweglich, es wird nur der Klöppel bewegt.
Eine Frau spielte uns etwas vor, dabei konnten wir dies genau beo-bachten.
Nachdem wir das Kloster verlassen hatten, machten wir nun bei strahlendem Sonnen-schein einen Spaziergang. Als wir einen kleinen Park durchquerten, trafen wir auf eine Schülergruppe, bestehend aus einem Mädchen und fünf Jungen. Sie marschierten zum Denkmal des unbekannten Soldaten mit der ewigen Flamme.
Das war übrigens das erste und einzige Denkmal aus Kriegszeiten, mit dem wir in Berührung kamen. Das Mädchen führte das Kommando. Zwei Jungen sperrten mit roten Fahnen die Straße und die anderen vier uniformierten Kinder überquerten diese im Stechschritt.
Wir sahen der Wachablösung zu, dann gingen wir weiter. Unser Weg führte zu einem großen alten Stein, der folgende Inschrift hatte : Wer mich berührt, dem werde ich ewige Schönheit bringen.
So erzählte es uns jedenfalls die Stadtführerin, wir konnten es ja nicht lesen.
Egal, ob es stimmt oder nicht dachte ich, es kann ja nicht schaden. Ein Versuch ist es wert, und berührte den Stein. Christian machte noch ein Foto und ich von ihm, natürlich in gleicher Pose.
( Na ja, aber auf die versprochene ewige Schönheit warte ich immer noch, aber Spaß muss sein, oder?)
Nun gingen wir ein Stück am Wasser entlang zu einer Landzunge, hier fließt die Kotorol in die Wolga. Auf der Landzunge ist das Wappen von Jaroslawl im Rasen eingepflanzt. Ein Bär, eine Axt und eine Krone und die Zahl 997.
Der Legende nach soll Jaroslaw der Weise hier einen Bären mit einer Axt erschlagen haben und den Grundstein für die Stadt gelegt haben.
Nun war die offizielle Stadtführung zu Ende und wer wollte, konnte noch etwas über den Markt von Jaroslawl bummeln.
Ich wollte natürlich!
Wir konnten nun bis 12:45Uhr alleine gehen. Das tat auch Not, mir schwirrte schon der Kopf von den vielen neuen Eindrücken und historischen Fakten, die wir heute gesehen und von denen wir gehört hatten.
Wir bummelten nun gemächlich über einen großen Markt, hier gab es hauptsächlich Textilien und Schuhe. Anschließend gingen wir noch in die Markthalle, hier wurden Lebensmittel angeboten. Es war schon mal interessant und eine kleine Abwechslung, so ein bisschen rumzuschnüffeln.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos im Album
Auf unserem Weg nach Uglitsch
20. März 2009 in Weblogs
11.Teil
Nach dem Dinner, gingen wir noch einmal an Deck, da wir so gegen 21:30 Uhr die 1.Schleuse passierten. Für uns Landratten war das natürlich interessant. Anschließend gingen wir noch in die Panorama-Bar, hier wurde wieder Unterhaltungsmusik geboten. Da es ja schon unser 3. Reisetag war, hatten wir auch schon einige Bekanntschaften geschlossen, so saßen wir also noch gemütlich in einer netten Runde, bei einem Gläschen Wein und unterhielten uns über das bisher erlebte.
So gegen 23:30 Uhr gingen wir dann in unsere Kabine, ich machte mir wieder ein paar Notizen und dann war Nachtruhe
4.Tag, Mittwoch d.16.05.07
Spruch des Tages: Träume nicht Dein Leben, lebe Deine Träume.
Unser Tag begann wie üblich ,mit einem freundlichen Morgengruß aus dem Bordradio. Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir kurz an Deck, um mal nachzuschauen, wo wir inzwischen waren. Unser Schiff hatte in der Nacht, während wir schliefen noch 4 weitere Schleusen passiert. Nun, so gegen 8:00 Uhr näherten wir uns der 6. Schleuse, wir beobachteten die Durchfahrt, es dauerte ungefähr 40 Minuten, dann fuhren wir auf der Wolga..
An diesem Morgen hatten wir uns aus dem Tagesprogramm einige Veranstaltungen ausgesucht, die uns interessierten. Zuerst gingen wir in den Vortragsraum, hier hielt 9:30 Uhr die Dolmetscherin Marina, einen kleinen Vortrag zum Thema: "Russland heute, Land und Leute".
Anschließend gingen wir in die Panorama-Bar. Hier wurde für interes-sierte eine 1. Russischstunde angeboten. Christian und ich hatten zwar in der Schule Russischunterricht gehabt, aber bei mir war es 45 Jahre und bei Christian auch schon 13 Jahre her. Dieser Unterricht wurde von Diana durchgeführt, er dauerte cirka eine Stunde.
So gegen 11:30 Uhr stand eine Rettungsübung auf dem Plan. Die Teilnahme an der Rettungsübung war Pflicht für alle Passagiere. Wir mussten nach ertönen der Alarmglocke unsere Schwimmwesten anlegen und die Kabi-nen sofort verlassen. Auf dem Gang versammelten wir uns und warteten, bis der 1. Offizier den Sitz der Schwimmwesten kontrolliert hatte. Während der Aktion, hatten wir viel Spaß.
Nach dieser Aktion gingen wir an Deck, setzten uns und schauten auf die an uns vorüberziehende Landschaft. Es war sehr erholsam, das Landschaftsbild änderte sich ständig. Birken- und Nadelwälder wechselten, ab und zu ein Dorf, manchmal auch in der ferne eine Stadt wir hörten die Vögel singen, es war einfach idyllisch.
13:30Uhr, nahmen wir dann im Restaurant unser Mittagessen ein. Es war wie ich bereits erwähnte, wieder ein 4 Gänge Menü. Wenn wir an Bord unsere Mahlzeiten einnahmen, gab es zu Mittag immer ein 4 Gänge Menü und am Abend ebenfalls.
Ich habe daher, außer den vielen schönen Eindrücken, auch noch 2 Kilo Körpergewicht mehr mit nach Hause gebracht. (Das macht aber nichts, man muss auch bereit sein Opfer zu bringen, wenn man was erleben will. Oder?)
Nach dem Essen gingen wir wieder an Deck, um etwas zu ruhen. So gegen 14:40 Uhr kam über den Bordfunk die Meldung, das wir in wenigen Minuten an dem überfluteten Glockenturm von Kaljazin vorbei kommen.
Wir fuhren gerade auf dem Uglitscher Stausee, der 140km Lang ist. Bei seiner Flutung vor über 50 Jahren, wurden viele Dörfer und Kulturdenkmäler vernichtet. Das bekanntes-te Symbol ist der Kirchturm von Kaljazin. Der ursprünglich 70m hohe Glockenturm galt als der schönste, entlang der Wolga. Er wurde 1800 zusammen mit der Heiligen- Nikolaj- Kathedrale auf dem Marktplatz errichtet. Wir machten natürlich unseren Fotoapparat startklar und warteten.
Nach ungefähr 10 Minuten kam der Turm in Sicht. Es wirkte gespenstisch, wie er so einsam aus dem Wasser ragte, irgendwie beklemmend. Beim vorbei fahren sahen wir schweigend zum Turm, machten aber trotzdem ein Foto.
15:00Uhr begaben wir uns in die Panorama-Bar. Hier waren alle sangesfreudigen Gäste eingeladen. Unter der Leitung von Guselle (auch eine Dolmetscherin), sollte ein Schiffschor gegründet werden. Da Christian und ich gerne singen, entschlossen wir uns hierbei mitzu- machen. Weiter war im Freizeitangebot noch ein Volkstanzkurs( das war nicht so unser Ding) .Wir hatten uns für den Chor und den Russischunterricht entschieden.
Während der Chorprobe kam über den Bordfunk die Meldung, das wir uns der Schleuse von Uglitsch nähern. Wir unterbrachen die Chorprobe, und wieder ging es auf Deck.
Mit der Uglitscher Schleuse wird ein Höhenunterschied von 11m ausgeglichen. Fast alle Passagiere hatten sich auf Decks verteilt und beobachteten wieder gespannt die Fahrt durch die Schleuse. Einige machten wieder Fotos, es war halt für uns Landratten interessant. 15:20 Uhr passierten wir die Uglitscher Schleuse Nr. 10.
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Aufenthalt in Uglitsch
20. März 2009 in Weblogs
12.Teil
16:00 Uhr erreichten wir unser heutiges Ziel, Uglitsch. Wir hatten von Moskau bis Uglitsch eine Strecke von 266km zurück gelegt.
Hier legten wir an und gingen für 3 Stunden von Bord. Am Ufer wurden wir von einem Männertrio mit Volksmusik empfangen. Eine Frau in Volkstracht, reichte uns Brot und Salz zur Begrüßung, es war richtig urig schön. Nun gingen wir zu Fuß in den nahegelegenen Kreml, der hauptsächlich aus Kirchen bestand.
Als erstes besuchten wir die Kirche des Zarewitsch Dmitrij " Auf dem Blute". Sie wurde 1692 im Auftrag von Peter I. und seinem Bruder Iwan gebaut, zur Erinnerung an den tragischen Tod des Sohnes von Iwan IV., auch der "Schreckliche" genannt.
Der Legende nach, ereignete sich folgendes: Als Iwan IV. starb, hinterlies er 2 Söhne; Fjodor Iwanowitsch, der als schwachsinnig galt, und Dmitrij, der ein Kind von 8 Jahren war. Dmitrij wuchs im Kreml von Uglitsch auf und machte einen klugen Eindruck. Der Regent Boris Godunow, der selber Zar werden wollte, unternahm angeblich mehrere Versuche, ihn vergiften zu lassen, die aber alle scheiterten.
Doch an einem Maitag 1591 starb Dmitrij plötzlich an einer Schnittwunde am Hals. Es kam zu einem Aufruhr, während dem die Bewohner des Kreml den Stadthalter des Regenten, sowie alle anderen in der Stadt weilenden Moskowiter erschlugen
Die offizielle Erklärung lautete: Dmitrij soll mit anderen Kindern mit Wurfmesser gespielt haben. Dabei sei er unglücklich gestürzt und habe sich selbst die Kehle durchgeschnitten.
Man beschuldigte seine Mutter Maria Nagaja, sie hätte nicht richtig auf ihn aufgepasst und schickte sie ins Frauenkloster von Goritsy.
Die Bewohner von Uglitsch wurden auch hart bestraft. Mehr als 200 wurden geköpft, die übrigen 5000 mussten die Stadt verlassen und nach Sibirien marschieren.
Selbst die Kirchenglocke, die durch ihren Glockenklang das Unheil verkündet hatte, wurde bestraft. Sie wurde vom Turm geworfen und ausgepeitscht, ihr Klöppel als Symbol für die Zunge herausgerissen und in Ketten nach Sibirien verschickt. Sie wurde erst 1892 nach 300 Jahren begnadigt.
An der überlieferten Stelle, wo Dmitrij zu Tode kam, wurde kurz darauf eine Holzkirche errichtet, die 1692 durch die Steinkirche Dmitrij- Blutskirche "ersetzt wurde. Heute ist die Glocke mit Klöppel in dieser Kirche ausgestellt.
Das Gerücht, dass der Zarewitsch einem Mordanschlag des Regenten Boris Godunow zum Opfer gefallen war hielt sich im Volk hartnäckig. Sogar nach dem Tod Godunows, als 1606 die Reliquien des heiliggesprochenen Dmitrij enthüllt wurden, verkündete man lauthals, das der Zarewitsch unschuldig den Tod von dem ungetreuen Knecht Boris Godunow erlitten habe.
Christian und ich hatten ein paar Wochen zuvor im Dessauer-Theater die Oper Boris Godunow(Modest Mussogski) gesehen. Wir fanden sie sehr schwer verständlich, und waren erfreut hier auf den geschichtlichen Hintergrund dieser Oper zu treffen.
Die Oper wurde uns nun im nachhinein erst richtig verständlich ( da sieht man mal wieder, das Reisen bildet, ha ,ha).
In der zweiten Kirche, die wir besichtigten, fand gerade eine orthodox- liturgische Messe statt. Gemeinsam mit einigen Reisegefährten blieben wir in diesem Kirchenraum. Wir Frauen setzten schnell das mitgebrachte Kopftuch auf ( das ist in der orthodoxen Kirche genau wie in einer islamischen Mosche üblich). Nun lauschten wir der Gesangsgruppe. Es hörte sich sehr ergreifend an.
Anschließend konnten wir noch etwas alleine bummeln. Natürlich ist hier auch vieles auf Tourismus eingestellt. So spazierten z.B. außer den anfangs erwähnten Sängern noch Frauen im Kreml herum, die wie adlige Damen gekleidet waren.
Es war ein sehr schöner Nachmittag, selbst Petrus spielte mit. Für den Ausflug waren 3 Stunden angesetzt, das heißt wir sollten uns so gegen 18:45 Uhr wieder an Bord einfinden. Wir hatten gerade an Bord unsere Bordkarte abgegeben, als plötzlich ein heftiges Gewitter über uns herein brach. Uns konnte das nicht mehr stören, für uns hieß es um 19:00Uhr Leinen los! MS Anton Tschechow , verabschiedet sich von Uglitsch und nimmt Kurs auf
Jaroslawl.
Danach um 19:30Uhr, nahmen wir im Restaurant unser Abendessen ein. Nach dem Abendessen machten wir noch einen kleinen Bordrundgang und gingen so gegen 21:00Uhr in den Vortragsraum. Hier waren wir zu einem Folklorekonzert eingeladen. Unsere Bordmusiker das Donkosaken Duett spielten und sangen für uns russische Volkslieder. Das hat uns allen sehr gefallen. Anschließend gingen wir noch einmal in die Panorama-Bar und tranken gemütlich ein Gläschen Wein. Gegen 23:30 Uhr gingen wir in unsere Kabine,und machten uns bettfein. Christianschaute schon mal auf das Programm für den nächsten Tag und ich machte mir meine Notizen über den wunderschönen vergangenen Tag. 24:00Uhr war dann auch für uns Nachtruhe.
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Wir verlassen Moskau
19. März 2009 in Weblogs
10.Teil
Nachdem wir uns etwas erholt hatten, gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt am Außenministerium. Hier stiegen wir wieder in unseren Bus und fuhren zu unserm Schiff zurück.
Auf der Fahrt zum Flusshafen, konnten wir noch ein paar Eindrücke von Moskau in uns aufnehmen, wir waren begeistert und hätten durchaus noch ein paar Tage hier verbringen können, soviel gibt es hier zu sehen. Wir kannten bisher von Moskau ( durch das Fernsehen),nur den Roten Platz wenn Militärparaden waren und den Kreml von außen. Das es hier soviel schöne sehenswerte Häuser und Kirchen gibt, hätte ich nicht gedacht.
An Bord des Schiffes wurden wir schon erwartet und kurz nach unserem Eintreffen, hieß es: " Leinen los"! Mit Musik fuhren wir 17:30 Uhr ab.
Wir standen alle auf dem Deck und beobachteten unsere Abfahrt. Unser Schiff machte sich auf den Weg in Richtung Wolga.
Wir fuhren auf dem Moskwa-Wolga- Kanal mit seinen 6 Schleusen. Dieser Kanal verbindet Moskau in nördlicher Richtung mit dem längsten Fluss Europas, der Wolga. Die Wolga galt zu allen Zeiten als Ernährerin. Ohne Wolga gibt es kein Russland, sagten früher schon die Russen und nannten den Fluss über Jahrhunderte liebevoll Mütterchen Wolga.
In seinem Strombecken liegen die fruchtbaren Schwarzerdegebiete und die Hälfte der Waldbestände des europäischen Teils Russlands. Von April bis November ist die Wolga eisfrei.
Die Flussschifffahrt ist eng mit dem Treideln verbunden. Da die Wassertiefen oft zu gering waren, mussten die Schiffe über diese Stellen gezogen werden. Treidler nannte man die Menschen, die die Schiffe über die Flachstrecken ziehen mussten. Das von dem berühmten Don- Kosakenchor gesungene Wolgalied, erzählt vom Leben der Treidler
Schon Zar Peter I. erkannte die Wichtigkeit einer Verbindung zwischen den Flüssen und Seen für die Wirtschaft und Politik des riesigen Reiches. Er verfügte zu Beginn des18. Jhd.: Wir haben beschlossen, die wichtigsten Flüsse des Reiches zu einem Was-sersystem zusammenzufügen. Unter ihm wurde mit der Planung begonnen, anstelle von Schleppstellen Kanäle zu bauen.
Schon von1852 an war es möglich, mit dem Schiff auf der Wolga bis Rybinsk zu fahren, um dann über Flüsse und Kanalsysteme den Onegasee zu erreichen. Von dort aus konnten die Schiffe bis Sankt Petersburg gelangen.
Doch was von Peter dem Großen begonnen und unter den nachfolgenden Zaren teilweise fortgesetzt wurde, konnte erst in der Sowjetzeit endgültig realisiert werden.
1932 wurde im Rahmen eines gigantischem Unternehmens mit dem Bau des 128 km langen Moskau- Kanal begonnen, der die Hauptstadt mit der Wolga, dem Baltischen Meer im Norden, dem Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer im Süden verbindet. Nach einer Bauzeit von nur 4 Jahren, wurde er fertig gestellt.
Es musste ein Höhenunterschied von 50 m überwunden werden. Dafür waren 10 Schleusen vorgesehen. Somit wurde Moskau 1937 zu einem wichtigen Hafen. Die Wolga selbst wurde durch große Staudämme und eine Anzahl von Schleusen in eine Kette von Stauseen und somit in eine Großschifffahrtsstrasse verwandelt.
Dank dieser technischen Meisterleistung können wir heute diese schöne Reise machen. Wir passierten auf unserer Reise von Moskau nach Sankt Petersburg 18 Schleusen. Die meisten allerdings während der Nacht als wir schliefen. Während unser Schiff nun in Richtung Wolga fuhr, begann für uns das Bordleben. Es war Erholung pur.
18:20 Uhr, waren wir in der Panorama-Bar zum Captain`s Cocktail eingeladen. Hier begrüßte uns der Kapitän und seine Crew und wir tranken ein Gläschen Wein auf eine gute Fahrt.
18:40Uhr nahmen wir im Restaurant, das Captain`s-Welcome-Dinner ein. Es war alles sehr festlich eingedeckt, die jungen Mädchen, die uns die Speisen servierten, trugen russische Trachten, auch wir Gäste hatten uns für den Abend etwas festlicher gekleidet.
Es gab ein 4 Gänge Menü. Vorspeise, Suppe, Hauptgang und Dessert. Es war alles sehr schmackhaft. Leider habe ich mir die einzelnen Speisen nicht aufgeschrieben, das einzige, was ich mir gemerkt habe, war die Vorspeise, und die auch nur, weil es eine Kreation mit Kaviar war.
Ich hatte bis zu diesem Tag noch nie Kaviar gegessen und musste feststellen, das ich da nichts verpasst habe. Es ist sicherlich eine Geschmackssache, aber ich könnte darauf verzichten!!!
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Wir besuchen die Tretjakow - Galerie
18. März 2009 in Weblogs
9. Teil
Spruch des Tages: Wer Moskau nicht gesehen hat, kann nicht behaupten, dass er Russland kennt.
Giacomo Casanova
Unser Tag begann wie üblich, morgens 7:00Uhr, wurden wir wieder mit leiser Musik und einem sanften: Guten Morgen MS Tschechow! geweckt. Zwischen 6:45 Uhr und 8:45 Uhr konnten wir uns am Frühstücksbuffet im Restaurant, bei freier Tischwahl bedienen.
Um 9;00Uhr begann das Ausflugsprogramm, diesmal war keine Gruppeneinteilung.Wir hatten uns für einenAusflug zur Tretjakow-Galerie mit anschließender Bootsfahrt auf der Moskwa und einem Besuch auf dem Arbat angemeldet, da wir soviel wie möglich von Moskau sehen wollten. Dieser Ausflug sollte bis 17:00 Uhr dauern, deshalb bekamen wir wieder ein Lunchpaket für unterwegs.
Zuerst fuhren wir zur Tretjakow- Galerie. Der Kaufmann Pavel Tretjakow (1832-1898) machte 1874 seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich und schenkte diese mit Gemälden, Grafiken und Skulpturen 1892 der Stadt Moskau und leitete das entstandene Museum.
Das heutige Museumgebäude wurde 1902 nach Entwürfen des Märchenmalers Wiktor Wasnezow im altrussischen Stil erbaut. Während einer Führung, durch die Galerie, die sehr interessant war, erfuhren wir viel über die Werke der Peredwischniki (Wanderermaler), die den Kern der Ausstellung bilden. Diese Künstler wandten sich ei-nem kritischen Realismus zu und griffen politische und soziale Themen auf. Sie wurden von Tretjakow besonderst geschätzt und gefördert. Die Wandermaler brachten ihre Werke in dem riesigen Reich zu den Menschem, indem sie Wanderausstellungen veranstalteten. Zu diesen Peredwischniki gehören die Künstler Ilja Repin, Wassily Polenow, Wassily Surinow und Walentin Serow. Für mich und ich glaube auch für die meisten Leute aus unserer Gruppe waren das vollkommen unbekannte Namen. Die Gemälde aber waren sehr schön und teilweise sehr aussagekräftig, so dass auch ein Laie wie ich sich vorstellen konnte, was der Künstler erzählen will.
Das Museum besitzt heute 100.000 Exponate aus 9 Jahrhunderten, von den Ikonen Andrej Rubljows bis hin zu Werken von Marc Chagall und Wassily Kandinsky. Diese Sammlung russischer Kunst, ist heute die größte und umfangreichste dieser Art auf der Welt.
Als nächstes bekamen eine ausführliche Erklärung über die inhaltliche Gestaltung und den Aufbau einer Ikone, aber ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich nicht mehr viel darüber weiß. Vielleicht werde ich mir mal aus der Bücherei ein Buch zu diesem Thema ausleihen, und in Ruhe darüber nachlesen.
Nachdem wir die Tretjakow - Galerie verlassen hatten, ging es zu einer Bootsanlegestelle an die Moskwa. Hier bestiegen wir ein kleines Schiff. An Bord wurden wir vom Kapitän freundlich mit einem Wodka begrüßt, dann begann die Rundfahrt. Außer unserer Dolmetscherin befand sich Bord eine Reiseführerin aus Moskau, sie erklärte uns die jeweiligen Gebäude, an denen wir vorbei fuhren. Zwischen den einzelnen Erklärungen spielte ein Mann russische Volkslieder auf dem Akkordeon. Als wir an der Schokoladenfabrik von Moskau vorbei kamen erhielten wir eine Kostprobe.
Die Bootsfahrt war sehr kurzweilig und interessant, wir fuhren z.B. unter verschiedene Brücken durch, am Kreml und an dem sehr imposanten Denkmal von Peter I., das seit 1997, auf einer kleinen Insel mitten in der Moskwa steht vorbei. Man erhielt wieder eine ganz andere Ansicht von Moskau. Nach cirka 2 Stunden kamen wir wieder an unseren Ausgangspunkt zurück und verließen das Schiff.
Als nächstes wollten wir den Arbat besuchen. Der Arbat wurde schon seit Ende des 15.Jh. urkundlich erwähnt. Er befand sich damals jenseits des einstigen Mauerrings und galt als Vorort von Moskau. Seine Hauptstraße, der heutige Arbat, war der Handelsweg, der von Smolensk zum Kreml führte.
Nach dem großen Feuer 1812, siedelte sich hier der mittlere Adel an, dem viele Dichter entstammen. So befindet sich hier das Haus von Alexander Puschkin. Eine am Haus angebrachte Tafel berichtet darüber. Gegenüber vom Haus befindet sich ein Denkmal, von ihm, gemeinsam mit seiner Ehefrau.
Als ich ein menschliches Bedürfnis bekam, gingen wir in ein
"Mc Donald" Restaurant. Hier suchte ich das WC auf. Die Dolmetscherin hatte uns diesen Rat gegeben, sie traute den öffentlichen Toiletten wahrscheinlich nicht. Anschließend stärkten wir uns mit einer Cola. Ich trinke zwar zu Hause keine Cola, habe aber festgestellt, das mich wenn ich unterwegs bin, eine kühle Cola schneller wieder mobil macht als Kaffee.
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Die Rüstungskammer im Kreml
17. März 2009 in Weblogs
8. Teil
Nun kam für uns ein weiterer Höhepunkt, es war inzwischen 14:00 Uhr geworden und wir betraten die Rüstungskammer des Kreml, die eigentlich Schatzkammer heißen müsste.
Hier waren u.a. der Hermelinmantel der Zarinnen, die Hochzeitskleider, die Staatsschätze und viele Kutschen ausgestellt.Besonderst gefielen mir die Faberge`-Eier. Wir erfuhren, das einst 46 Stück hergestellt wurden, 16 davon sind noch in Russland. Wir konnten 11 in der Rüstungskammer bewundern.
Des weiteren sahen wir die russischen Hauben (Kronen). Da war z.B. die für Peter den Großen. Sie hatte einen Zobelpelzrand, an der Spitze einen geschliffenen Mammutrubin von einem diamantenem Kreuz überglänzt . Sie ist mit Diamanten, Saphiren und Rubinen besetzt. Nach Peter I. herrschten einige Generationen hindurch Frauen. Die meisten stammten aus dem Ausland, sie tauschten die herkömmliche Haube mit der aus dem Westen stammenden Form der Kaiserkrone um. Nachdem wir all die Pracht besichtigt hatten,war die offizielle Führung vorbei. Nun konnten wir uns noch ein bisschen alleine umsehen, dann verließen wir die Rüstungskammer.
Wir hatten zuvor mit der Dolmetscherin eine Zeit vereinbart, wann wir uns am Ausgang wieder treffen wollten. Den Kreml sollten wir dann wieder gemeinsam verlassen.
Als wir uns zur abgesprochenen Zeit am Ausgang versammelten, vermisste eine Frau ihren Ehemann.
Oh, war da die Aufregung groß. Zuerst ging die Dolmetscherin noch einmal in das Museum, dann gingen 2 Männer hinein, sie sahen auf den Herrentoiletten nach, aber auch sie kamen ohne Ergebnis zurück. Nun waren wir erst einmal ratlos, da entschied die Dolmetscherin, wir sollten jetzt gemeinsam den Kreml verlassen und zum Bus gehen, sie wollte sich dann um den Vermissten kümmern. Wir verließen also den Kreml, und waren nicht schlecht erstaunt, als wir ein paar Meter vom Eingang entfernt, an einem Souvenirstand unseren vermissten Reisegefährten stehen sahen. Wir waren erst einmal alle erleichtert. Als besagter Reisegefährte uns aber sagte, dass es ihm zu langweilig geworden ist und er deshalb nicht auf die Gruppe gewartet hatte, ja nicht einmal seiner Frau ein Bescheid gegeben hatte, konnte er sich natürlich einiges anhören. Vor allem von seiner Frau, die sich so sehr um ihn geängstigt hatte.
Man muss sich das mal vorstellen verloren gegangen in Moskau. Sie konnte sich gar nicht wieder einkriegen, sie schimpfte noch mit ihm, als wir schon wieder an Bord gingen. Inzwischen tat er uns schon wieder leid, ich musste schmunzeln und habe zu Christian gesagt:
Der arme Mann, der entfernt sich bestimmt nicht wieder unerlaubt von seiner Frau und der Gruppe.
Durch diesen Zwischenfall kamen wir mit einer halben Stunde Verspätung, so gegen 18:00 Uhr erst wieder zurück an Bord.
19:00 Uhr gingen wir dann in das Restaurant auf Deck 3, und nahmen unser Abendessen ein. Wir hatten genau wie am Abend zuvor, freie Tischwahl. Es hatte sich ergeben, das wir mit einem netten Ehepaar aus Karlsruhe, die Beide in meinem Alter waren zu-sammen saßen, was während der gesamten Reise so blieb. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander und haben oft Tränen gelacht. Das hat mir sehr an Bord eines Flussschiffes gefallen und ist mir schon bei unseren Nilkreuzfahrten aufgefallen, auf so einem Flussschiff, geht alles etwas legerer zu. Man lernt sich schneller kennen, da die Passagierzahl übersichtlich ist und man viele gemeinsame Erlebnisse hat.
Nach dem Abendessen, sahen wir uns in der Bibliothek einen Film Kreml von Moskau an, da konnten wir das tagsüber gesehene und gehörte noch einmal etwas festigen. Der Film dauerte cirka 45 Minuten, danach machten wir einen Spaziergang auf dem Deck. So gegen 22:00 Uhr gingen wir in die Panorama-Bar, hier spielte das Don- Kosaken-Duo, Tanz- und Unterhaltungsmusik. Das Duo, ein Mann und eine Frau begleiteten uns auf unserer gesamten Reise.
Wir genehmigten uns ein Gläschen Rotwein und lauschten eine weile der Musik, dann gingen wir in unsere Kabine, ich machte mir Notizen über den vergangenen Tag (das mache ich immer), so gegen 24:00Uhr war endlich Nachtruhe, ein wunderschöner Urlaubstag ging zu Ende.
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