Mondschein liegt tief in das Haus herein

Mondschein liegt tief in das Haus herein
Wie Milch, die über die Dielen lief.
Vor der offenen Tür sitzt Garten und Hain
Voll Schattenköpfe, die keiner rief.

Und Wolken kleben am Mond totstill,
Sie bleiben über den Wegen stehen;
Kein Weg weiß mehr, wohin er will,
Von keinem ist mehr das Ende zu sehen.

Viel Tausend Mal mit blauen Mienen
stand so der Mond freudlos und kahl.
Und tausendmal ist er lächelnd erschienen,
Abwechselnd, wie ihm dein Herz befahl.

Max Dauthendey

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