Kinderarmut

Der Kinder-Report 2007 gliedert sich wie folgt:

A. Die Fakten der Kinderarmut

1. 14 % aller Kinder gelten offiziell als arm.

2. Das ALG 2 wurde am 01.01.2005 eingeführt. Es resultiert aus der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und wird an bedürftige erwerbsfähige Menschen gezahlt, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben.
Seit der Einführung dieses ALG 2 hat sich die Zahl der auf Sozialhilfe oder Sozialgeld angewiesenen Kinder auf mehr als als 2,5 Millionen verdoppelt.
Heute ist jedes 6. Kind unter 7 Jahren auf Sozialhilfe angewiesen, 1965 war es nur jedes 75. Kind. Besonders betroffen sind Kinder aus Einwandererfamilien.

3. Die Folgen sind nicht nur finanzieller, sondern auch gesundheitlicher Art. So ist jedes dritte Kind schon bei seiner Einschulung therapiebedürftig.

4. Es wird geschätzt, dass 5,9 Millionen Kinder in Haushalten mit einem Jahreseinkommen der Eltern von bis zu 15.300 Euro leben. Das sind ca. 1/3 aller kindergeldberechtigten Kinder.

Fazit: Die materielle Armut von Kindern hat sich etwa alle 10 Jahre verdoppelt.
B. Die Auswirkungen der Armut auf die Kinder

Bei den sozial benachteiligten Kinder ist zu beobachten:
Sie
- ernähren sich ungesünder,
- bewegen sich weniger,
- bleiben immer häufiger in isolierten Wohnvierteln unter sich,
- besuchen keine guten Schulen,
- haben nur mangelhafte Ausbildungsmöglichkeiten,
- haben keine ausreichend soziale Unterstützung.
Es entwickeln sich "Armutskarrieren.
Die fehlenden Bildungschancen führen dazu, dass wichtige Potenziale der Kinder und Jugendlichen verloren gehen. Das habe auch mittelfristig gravierende Folgen auf die volkswirtschaftliche Leistung.
Jedes 3. Kind wies im Jahr 2004 bei seiner Einschulung therapiebedürftige Entwicklungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten auf.
Jedes 4. Schulkind habe die Schule "ohne Beherrschung des Mindestmaßes an Kulturtechnik" verlassen, die selbst Hilfsarbeiten erfordern. Die Tendenz ist stark steigend.
Deutschland habe wegen seiner "Familienverarmung und Bildungsverarmung" in den Industrienationen eine negative Spitzenstellung.

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Kommentare

  1. Kinderarmut ist ein trauriges Kapitel in Deutschland Ebenso ist Lieblosigkeit an vielem Schuld. Deutschland ist dazu auch noch sehr Kinderfeindlich, denn dies hatte ich damals, als ich eine Wohnung gesucht hatte, zu spüren bekommen. „Was ein Kind haben sie, ein Hund oder Katze ist mir lieber, aber ein Kind ... nein.“ Schuld sind auch sehr viele Menschen in unserem Alter, denn wenn Kinder draußen spielen und etwas lauter werden wird sofort gebrüllt ...“Ruhe“, dabei bedeuten Kinder doch Leben.

    Lieben Gruß Marianne

  2. ...und diese Zustände werden sich in Zukunft noch verschlechtern. Privatschulen, Nachhilfeunterricht für die Kinder reicherer Eltern, die größeren Möglichkeiten an Informationen zu kommen durch kostspielige Technik und nicht zu vergessen die Grundvoraussetzungen werden bereits im Kleinkindesalter gelegt, durch Information der Eltern, Möglichkeiten der Eltern Interessen zu wecken und zu erhalten usw.
    Manchmal habe ich die Vision, dass sich unsere Gesellschaft zurückentwickelt.
    Und was kann ich dagegen tun? Meine Möglichkeiten sind so begrenzt in dieser von der Profitgier dominierten Welt. :-X

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