Indien letzter Teil

Wir bekommen fast einen Schlag, als wir hören, was wir auf dem Campingplatz von Adana bezahlen sollen. Wir stehen mitten in einer Orangenplantage und rechnen uns aus, dass wir 6 kg Orangen brauchen, um den Preis wieder reinzuholen. Wir schaffen aber nur 3. Die Orangen sind so sauer wie Zitronen. Also pressen wir sie aus und zuckern den Saft.
Etwa 100 km weiter finden wir einen wunderhübschen Campingplatz direkt am Meer. Hier will man noch mehr für den Platz haben. Als wir wieder gehen wollen, macht der Verwalter uns ein annehmbares Sonderangebot. Wir bleiben zwei Nächte. Nachts sind wir allein auf dem Platz. In der Nacht wird uns die frischgewaschene Wäsche von der Leine gestohlen. Wir machen eine Anzeige bei der Jandarma, die lassen sich jedes Kleidungsstück beschreiben und notieren es auf einem alten Kalenderblatt. Wir haben keine Hoffnung, dass wir die Sachen wiederbekommen. Aber nach einem Monat kommt tatsächlich ein Paket aus der Türkei mit unseren Kleidungsstücken an.

Über Pamukkale mit der besten Tomatensuppe, die wir je gegessen haben, fahren wir weiter nach Izmir, wo wir einen Bekannten besuchen. Dann geht es nach Istanbul. Wir besichtigen die unterirdische Zisterne und gehen in den Puddingshop, dem Treffpunkt aller Asienreisenden. Wir sehen aber keine bekannten Gesichter. Das Wetter ist ungemütlich, und es hält uns nicht lange in Istanbul.

An der Bulgarisch-Jugoslawischen Grenze gibt es einen Zwischenfall. Ein Grenzer tastet die Schränke und Betten ab und fragt, wann wir zuletzt gestrichen haben. Er hat frische Farbe am Handschuh. Wahrscheinlich hat er einen Farbtropfen aufgekratzt. Das Bett wird noch einmal untersucht, dann dürfen wir fahren.

An der Deutschen Grenze werden wir gefragt, ob wir Teppiche dabei haben. Wir zeigen den gewebten Kelim von Mehmets Familie. Aber der interessiert die Zöllner nicht, und wir können weiter. Am nächsten Mittag sind wir wieder zurück in Hamburg bei unseren Eltern.

Ausgaben insgesamt :
10.414,10 DM inkl. Auto An- und Verkauf

Fortsetzung : Schwangerschaft und Umzug nach München, aber das ist eine andere Geschichte.

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Kommentare

  1. Schaaaade! Zu ende! Wann fährst Du denn wieder los? Toll, dass die gestohlenen sachen im paket kamen, mein glaube an die menschheit wächst ein bisschen... Danke, liebe Bärbel! LG Burckhard

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