Guten Morgen

8.10 Uhr 3.März

Das erste Mal dieses Jahr das ich ohne Wecker vor 8.00 Uhr aufwachte und vor allem aufstand. Sonst, warum sollte ich?
Beim ersten Blick aus noch verschwiemelten Augen kam ein heller Lichtstreif ins Schlafzimmer. Ich dachte, ich hätte im Badezimmer aus Versehen das Licht brennen lassen. Als mir klar wurde, daß es strahlender Sonnenschein ist, habe ich schnell überall die Rolladen hoch gezogen. Hinten raus, raureifweiße Dächer, die oberste Pfannenreihe von der Sonne bereits schwarz geschleckt. Dabei mußte ich kurz an den ersten Schnee diesen Winter denken, als er noch willkommen war. Da hatte ich mit dem Zeigefinger schwungvoll ein wenig Schnee aufgenommen und abgeschleckt. Jedoch, fällt mir gerade ein, nicht ohne vorher zu schauen ob er auch sauber sei – wie wenn man die vermutete Schädlichkeit sehen könnte.

8.30 Uhr 3.März
Inzwischen habe ich Kaffee und Toast mit Salami. Die Sonne hat sich, bis auf einen kleinen halbrunden Baumschattenbereich unterhalb der SAT-Antenne, das ganze Weiß einverleibt. Gerade stelle ich bei genauerem hinschauen fest, daß es in der Nachbarschaft noch mehr Leute gibt, die ihre Rolläden in der Woche später rauf ziehen. Nein, eigentlich wirklich kann ich es ja nur für Heute sagen und warum geht mich a) nichts an und b) will ich es ja nur wissen. Die Kohlmeisen sind in den Hochzeitsbaum geflogen und wichsen sich ihre Schnäbel.
Das Amselmännchen ist so auf 1,70m in den Kirschlorbeer hinter dem Sandkasten eingeflogen. Ob es wohl auf die Katzen herunter schimpft die dort über das Nachbargrundstück durch den Zaun schlüpfen und hier in den Sandkasten kacken. Eine pechschwarze, ein Grautiger und eine fussige, dreifarbige. Alle gut genährt und mit glänzendem Fell.

8.56 Uhr 3.März
Am Samstag hatte ich mir im Baumarkt eine Amaryrillis im Topf gekauft. Gestern ging bereits der erste Blütenkelch auf. Heute morgen der Zweite und an diesem Stängel hat es noch vier Knospen die höchstwahrscheinlich alle aufgehen. Wenn ich daran zurück denke wie ich die Töpfe umeinander geschoben habe und begutachtete - im Grunde, um das Beste fürs ICH und das gleiche Geld zu bekommen. Jetzt kann ich den zweiten Blütenstängel viel gelassener anschauen und mit Vorfreude abwarten, was er mir enthüllen mag. Den knallroten Übertopf muß ich noch entleeren damit ich die Pflanze nicht in Überfürsorglichkeit ersäufe.

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Kommentare

  1. hallo da hat sich mir ja ein Schreibkünstler vorgestellt. ich finde deine Art zu schreiben so herzerfrischend, so natürlich und ohne Firlefanz, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Wunderbar natürlich ,dieser Achim.
    Gruß sumsum - ILSe

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