Blutwerte – Übersicht und Erklärung zu den wichtigsten Werten

Blutabnahme

Ob bei einer Routine- oder Vorsorgeuntersuchung oder aufgrund akuter Beschwerden: Beim Arztbesuch können Blutwerte ein wichtiges Diagnosekriterium sein. Die im Labor ermittelten Werte weisen zum Beispiel auf mögliche Krankheiten hin und haben auch eine wichtige Aussagekraft bei der Ernährung. Mittels Blutabnahme lassen sich auch Mangelerscheinungen feststellen. Doch so wichtig Blutuntersuchungen auch sind, so unverständlich sind deren Ergebnisse für die meisten Patienten. Wir schaffen Klarheit, indem wir die wichtigsten Blutwerte und ihre Bedeutung erklären.

Die eigenen Blutwerte verstehen

Je nach Gesundheitszustand und Alter des Patienten gibt es eine Vielzahl an Blutwerten, mit denen der Arzt herausfinden kann, was im Körper seines Patienten vorgeht. Wichtig ist, Laborwerte immer im Gesamtbild zu betrachten und ihren Verlauf zu beobachten. Dabei kann eine App wie blutwerte.de helfen. Mit ihr lassen sich Blutbilder digitalisieren, Normwerte abgleichen und der Verlauf beobachten.

Das kleine Blutbild

Die am häufigsten durchgeführte Blutuntersuchung ist das „kleine Blutbild“. Die dabei ermittelten Blutwerte werden im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen aber auch vor Operationen verwendet. Besteht der Verdacht auf eine Infektion oder Entzündung, kann das kleine Blutbild ebenfalls aufschlussreich sein.

Diese Blutwerte werden beim kleinen Blutbild untersucht:

ERY – Erythrozyten (rote Blutkörperchen): wichtig für den Transport von Sauerstoff

  • Normwert bei Frauen: 4,1 bis 5,1 Millionen Zellen pro Mikroliter
  • Normwert bei Männern: 4,5 bis 5,9 Millionen Zellen pro Mikroliter
  • niedrige Werte deuten auf eine Anämie (Blutarmut) hin, etwa durch Blutungen, einen Eisen- oder Vitaminmangel

LEU/LEUKOS – Leukozyten (weiße Blutkörperchen): dienen der körpereigenen Abwehr

  • Normwert: 4.500 bis 10.000 pro Mikroliter
  • niedrige Werte können auf einen viralen Infekt hindeuten
  • hohe Werte können das Ergebnis einer bakteriellen Infektion sein

THRO/PLT – Thrombozyten (Blutplättchen): wichtig für die Blutgerinnung

  • Normwert bei Frauen: 170.000 bis 400.000 pro Mikroliter
  • Normwert bei Männern: 140.000 bis 400.000 pro Mikroliter
  • zu viele Thrombozyten können infolge einer Entzündung oder akuten Infektion auftreten
  • ein niedriger Wert kann Hinweis auf bestimmte Lebererkrankungen geben

HGB/HB – Hämoglobin (roter Blutfarbstoff): bindet Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut

  • Normwert bei Frauen: 12 bis 16 Gramm pro Deziliter
  • Normwert bei Männern: 13,5 bis 17,5 Gramm pro Deziliter
  • hohe Werte können auf eine Herzerkrankung oder Lungenentzündung hindeuten
  • niedrige Werte können Hinweis auf eine Anämie geben

HCT/HKT/HAT – Hämatokrit: Anteil der Zellbestandteile im Verhältnis zum Blutvolumen

  • Normwert bei Frauen: 35 bis 47 Prozent
  • Normwert bei Männern: 40 bis 52 Prozent
  • hohe Werte können auf zu geringe Trinkmengen hinweisen
  • erhöhte Werte bergen die Gefahr von Blutgerinnseln und Embolien
  • bei niedrigen Werten kann eine Anämie vorliegen

MCV – Mean Cell Volume (zelluläres Volumen): durchschnittliche Größe der roten Blutkörperchen

MCH – Mean Corpuscular Hemoglobin (mittlerer korpuskulärer Gehalt an Hämoglobin): gibt an, wie viel Hämoglobin (Blutfarbstoff) in einem roten Blutkörperchen steckt

  • Normwert: 28 bis 33 Piktogramm (1.012 Gramm) pro Zelle
  • niedrige Werte können auf einen Eisenmangel hindeuten
  • ursächlich für hohe Werte können ein Mangel an Vitamin B12, Vitamin B1 oder Folsäure sein

Aussagekraft des kleinen Blutbildes

Mittels Anamnese und kleinem Blutbild kann der Arzt meist herausfinden, was dem Patienten fehlt. Oftmals werden vor allem die negativen Folgen von Mangelernährung mit Vitaminen und Mineralien unterschätzt. Dabei kann eine Unterversorgung zu Osteoporose führen, das Immunsystem schwächen oder die Wundheilung verzögern.

Bild von Pixabay

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