Auf die Katze gekommen: Welche Katzenrasse passt zu mir?

Katze

Noch vor Hunden sind Katzen die beliebtesten Haustiere der Deutschen. Anmutig, intelligent und anhänglich, sind Katzen eine wunderbare Bereicherung sowohl für Familien als auch für Single-Haushalte und Wohngemeinschaften. Ihr Schnurren wirkt entspannend, ebenso wie das Streicheln und Schmusen. Mit ihren Haltern gehen Katzen enge Verbindungen und tiefe Freundschaften ein. Nicht zuletzt sind Katzen gut für die Gesundheit, denn sie wirken Einsamkeit entgegen und halten geistig fit. Je nachdem, wie sich die eigene Lebenssituation darstellt, ist möglicherweise eine sehr aktive und agile oder aber eine etwas geruhsamere Katze gewünscht. Generell sind ältere Katzen ruhiger und weniger verspielt als Jungtiere, außerdem gibt es Unterschiede im Verhalten der verschiedenen Katzenrassen, die im Folgenden näher beleuchtet werden.

Bild von RDNE Stock project
Katzen haben sehr individuelle Charaktere, die man vor der Entscheidung für ein neues Familienmitglied unbedingt berücksichtigen sollte.

Die beliebtesten Katzenrassen

Bengalkatze

Als Bengalkatze werden sowohl die wild lebende asiatische Leopardkatze als auch die aus einer Kreuzung dieser Wildkatze mit einer Hauskatze hervorgegangene Rassekatze bezeichnet: Hier ist selbstverständlich die Hauskatzenrasse gemeint. Ihren wilden Vorfahren verdankt die Bengal den athletischen Körperbau und die exotische Fellzeichnung sowie einen großen Freiheitsdrang und einen selbstbewussten Charakter. Bengalkatzen sind intelligent und verspielt und benötigen viel Aufmerksamkeit. Sie sollten nicht ohne Artgenossen und auch nicht in reiner Wohnungshaltung leben, da sie sehr aktiv sind und viel Bewegung und Beschäftigung brauchen. Im Gegensatz zu anderen Katzen lieben die meisten Bengalen Wasser; manche schaffen es, selbstständig Wasserhähne zu öffnen.

Maine Coon

Die nach dem US-Bundesstaat Maine benannte Maine Coon Katze ist nicht nur eine der größten, sondern auch eine der anhänglichsten, sanftesten und freundlichsten Katzenrassen. Statur und Charakter haben ihr den Spitznamen „gentle giant“ eingebracht. Maine Coons sind kräftige Halblanghaarkatzen, fühlen sich auch bei niedrigeren Temperaturen wohl und lieben es, mit Wasser zu spielen. Verträglich mit anderen Katzen, Hunden und Kindern, sind die imposanten Tiere mit ihren wild anmutenden Fellbüscheln an Ohren und Füßen eine Bereicherung für jede Familie. Tricks lernen die intelligenten Maine Coon Katzen sehr schnell – manche gewöhnen sich an, wie ein Hund zu apportieren.

Britisch Kurzhaar

Mit dem rundlichen Kopf, den kurzen Ohren und ihren großen Augen erinnert die Britisch-Kurzhaar-Katze (BKH) ein wenig an einen Teddybären. Auch ihr kurzes und glattes, überaus dichtes und weiches Fell passt zu dem niedlichen Erscheinungsbild. Katzen dieser Rasse gelten als ruhig, sanftmütig und anhänglich und genießen die Schmusestunden mit ihrem Menschen. Sie haben keinen übergroßen Bewegungsdrang, sodass sie sich auch für eine reine Wohnungshaltung eignen. Im Allgemeinen erfreuen sich die kräftig gebauten, kompakten BKH-Katzen häufig einer guten Gesundheit. Sie sollten jedoch nicht überfüttert werden, da sie bei Bewegungsmangel zu Übergewicht neigen können.

Europäisch Kurzhaar

Sprechen wir von Hauskatzen, ist oft die Europäisch-Kurzhaar-Katze gemeint. Viele wissen gar nicht, dass es sich bei der EKH um eine eigene Rasse handelt, was vermutlich daran liegt, dass sie in einer Vielzahl an Farbschlägen und Fellzeichnungen vertreten ist. Die Europäisch Kurzhaar ist kräftig und muskulös, allerdings deutlich schlanker als die nah mit ihr verwandte BKH und hat meist grüne Augen. Sie gilt als intelligent und freundlich, geschickt und gewandt. Katzen dieser Rasse freuen sich sehr über Freigang. Bei reiner Wohnungshaltung sollten viele Spielzeuge und ein Artgenosse vorhanden sein, damit die Samtpfote sich nicht langweilt.

Perserkatze

Wer eine ruhige, im besten Sinne häusliche Katze sucht, kann mit einer Perserkatze glücklich werden. Die Rasse gilt als eine der ältesten und beliebtesten Katzenrassen und zeichnet sich durch ein unverwechselbares Erscheinungsbild mit kräftigem Körper, breitem Schädel, kurzer Nase und langhaarigem Fell mit üppiger Unterwolle aus. Dieses macht eine intensive Fellpflege erforderlich, da es schnell verfilzt. Perserkatzen haben ein sanftes Wesen, verhalten sich allerdings bei fremden Menschen oft scheu. Sie schätzen Gemütlichkeit und verlangen nicht nach Freigang. Leider gibt es bei dieser Katzenrasse Qualzuchten: Vor allem Perserkatzen mit Stupsnase neigen zu Atem-, Augen- und Zahnproblemen.

Ragdoll

Zunehmender Beliebtheit auch in deutschen Haushalten erfreut sich die ab den 1960er Jahren in den USA gezüchtete Katzenrasse Ragdoll. Die relativ große Katze besitzt ein seidig weiches Fell mittlerer Länge und strahlend blaue Augen. Ihr Charakter ist ebenso zauberhaft wie ihr Äußeres: Ragdoll Katzen gelten als überaus sanftmütig und verschmust, sie lieben es, Zeit mit ihren Menschen zu verbringen, und freunden sich mit Artgenossen schnell an. Im Gegensatz zu vielen anderen Katzenrassen kommen die meisten Ragdolls auch mit Kindern prima klar. Dennoch sollte man immer ein Auge darauf haben, dass jüngere Hausgenossen oder Besucher die Katze nicht überfordern.

Siamkatze

Schlank und hochbeinig, ist die Siamkatze eine anmutige und elegante Erscheinung. Auch das schmale Gesicht mit großen Ohren und leuchtend blauen Augen macht die Siamesen einzigartig. Sie haben ein helles Fell mit dunkleren Points an den Körperspitzen, das weich und recht dünn ist, sodass sie rasch frieren. Siamkatzen sind intelligent, unglaublich kommunikativ und wünschen sich viel Interaktion mit Menschen und Artgenossen. Man sollte sie nicht einzeln halten und sich bewusst sein, dass sie Aufmerksamkeit regelrecht einfordern. Wer sich einen ständigen und redseligen Begleiter wünscht, trifft mit einer Siamkatze die richtige Wahl: Langweilig wird es mit diesem Stubentiger nie.

Wie und wo finde ich die passende Katze für mich?

Soll es eine reinrassige Katze sein, können die vorgenannten Kurzbeschreibungen erste Hinweise liefern, welche Rasse sich besonders gut eignen könnte. Wer sich zum Beispiel nach einem ruheliebenden Schmusekater ohne großen Bewegungsdrang sehnt, mit dem lange auf der Couch gekuschelt werden kann, ist mit einer Perser- oder Britisch-Kurzhaar-Katze gut beraten. Hat man einen großen Freundeskreis und entsprechend oft Besuch, sollte die Katze hingegen menschenbezogen und lebhaft sein, damit die wechselnde Gesellschaft sie nicht stresst: Siamesen, aber auch Maine Coons sind oft wahre Salonlöwen, die einen gewissen Trubel gut verkraften.

Stichwort Gesellschaft: Nahezu alle Katzen, ganz gleich, welcher Rasse, sind glücklicher, wenn sie mit einem Artgenossen zusammenleben. Dies gilt vor allem dann, wenn das Tier ausschließlich in der Wohnung gehalten wird: Einsamkeit macht Katzen unglücklich. Das Bild der Katze als Einzelgängerin ist längst widerlegt. Insbesondere dann, wenn man berufsbedingt einen großen Teil des Tages nicht zu Hause ist, sollten direkt zwei Katzen angeschafft werden. Echte Einzelgänger finden sich noch am ehesten bei älteren Katzen aus dem Tierheim. Überhaupt ist das lokale Tierheim eine hervorragende Alternative zum Züchter. Wer hier ein oder zwei Kätzchen adoptiert, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern trägt aktiv zum Tierwohl bei. Zwar werden hier eher selten reinrassige Rassekatzen vermittelt, doch die Tierpfleger kennen die unterschiedlichen Charaktere ihrer Schützlinge gut. Bei einer individuellen Beratung lässt sich schnell herausfinden, welches Tier mit welchen zukünftigen Katzeneltern „matcht“ – im besten Fall kann der passende Vierbeiner direkt mitgenommen werden, und das zu einem weitaus geringeren Preis als dem beim Züchter. Noch dazu sind die Tiere bereits kastriert bzw. sterilisiert und haben einen gründlichen Gesundheits-Check-up absolviert.

Fazit

Bei reinrassigen Katzen lassen sich durchaus bestimmte Eigenschaften und Wesenszüge unterscheiden: Einige sind aktiver, andere ruhiger. Manche Katzen benötigen Freigang, um sich auszupowern, andere genießen das behagliche Dasein als Schoßkatze. Dennoch ist jede Katze anders. Letztendlich haben der individuelle Charakter und die Sozialisation des Tiers mehr Einfluss auf sein Verhalten als die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse. Ratsam ist es daher, sich vor dem Kauf ein bisschen Zeit zu nehmen, um die Mieze kennenzulernen und sich von ihr beschnuppern zu lassen. Sowohl die Beschäftigten im Tierheim als auch verantwortungsbewusste Züchter werden zukünftige Halter gern beraten, welche Katze am besten geeignet ist.

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