Barrierefreiheit im Alter: Was kann im Alltag helfen?

Rollstuhlfahrer

Im Alter wird es oftmals schwieriger, den Alltag zu bewältigen. Kleinere Aufgaben, die früher ohne große Probleme möglich waren, werden teilweise zum Kraftakt. Damit man dennoch möglichst lange selbstbestimmt und unabhängig leben kann, kann man auf moderne Technologien und nützliche Tools zurückgreifen.

Altersgerechte Einrichtung: Wie passe ich meine Wohnung ans Älterwerden an?

Im Laufe des Lebens ist es notwendig, das eigene Zuhause umzugestalten und es an das Älterwerden anzupassen. Dabei ist es ratsam, mit der Umgestaltung frühzeitig zu beginnen. Beim Kauf eines neuen Sofas sollte man beispielsweise eher zu einem höheren als zu einem niedrigen Modell greifen, denn bei einem niedrigen Sofa braucht man zum Hinsetzen und Aufstehen mehr Kraft. Ebenso ist ein höhenverstellbares Bett von Vorteil, das idealerweise auch ein Aufrichten des Kopfteils ermöglicht.

Daneben bieten sich für Senioren höhenverstellbare Gardinenleisten an. Diese lassen sich bei Bedarf nach unten fahren: So kann die Gardine abgenommen werden, ohne dass man auf eine Leiter steigen muss. Ebenfalls nützlich sind Kleiderlifte. Sie erleichtern es, die Kleidung in den Schränken zu erreichen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Schränke einfach zu öffnen und zu schließen sind. Dafür können große und gut greifbare Knäufe verwendet werden.

Ein weiterer wichtiger Ort, in dem die Barrierefreiheit von großer Bedeutung ist, ist das Badezimmer. Um Stürze in der Dusche zu vermeiden, sollte eine rutschfeste Badematte zum Einsatz kommen. Gegebenenfalls ist ein Duschhocker sinnvoll – das gilt vor allem für Menschen, die Kreislaufprobleme oder Schwierigkeiten beim Stehen haben. Zur Sicherheit sollten zudem Haltegriffe im ganzen Badezimmer angebracht werden. Weiterhin sollte man im Bad – ebenso wie in allen anderen Räumen – auf rutschende Teppiche verzichten. Diese bergen eine Sturzgefahr. Somit sollte man ausschließlich zu rutschfesten Teppichen greifen. Drei weitere Tipps für ein möglichst barrierefreies oder altersgerechtes Wohnen haben wir nachfolgend zusammengetragen:

  • Sämtliche Möbel sollten stabil und fest auf dem Boden stehen. Dadurch können sie als Abstützhilfe fungieren.
  • Es ist ratsam, ungebrauchte Möbelstücke und unnötige Dekorationselemente loszuwerden. Dadurch schafft man sich selbst, seiner Familie und gegebenenfalls dem Pflegepersonal mehr Bewegungsfreiheit.
  • Wer etwas Hilfe beim Putzen oder der Gartenarbeit benötigt, sollte über die Anschaffung eines Saug- und Wischroboters bzw. eines Rasenmähroboters nachdenken.

Smart-Home-Lösungen für Senioren

Damit man auch im Alter ein möglichst selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen kann, kann man smarte Technik zur Unterstützung einsetzen. Durch verschiedene Smart-Home-Lösungen ist es möglich, den selbstständigen Alltag von älteren Menschen zu erleichtern. Dabei können vor allem Sprachassistenten sehr hilfreich sein: Dank ihnen ist es nicht mehr notwendig, für bestimmte Aufgaben aufzustehen. Sprachassistenten können per Sprachbefehl etwa die gewünschte Musik abspielen, das Licht ein- bzw. ausschalten oder den Fernseher bedienen. Nachfolgend stellen wir drei weitere praktische Smart-Home-Lösungen für Senioren vor.

1. Smarte Thermostate

Smarte Thermostate können eine Alltagserleichterung darstellen und zugleich dazu beitragen, Energie einzusparen – denn sie sind dazu in der Lage, die Heizungen automatisch zu steuern und diese bei einer fallenden Temperatur eigenständig einzuschalten. Meistens ist es sogar möglich, Heizpläne zu programmieren. Viele Smart-Home-Thermostate sind zudem dazu in der Lage, ein offenes Fenster zu erkennen und in dem Fall die Heizung auszuschalten.

2. Automatische Jalousien

Das Herunterlassen der schweren Jalousien kann im Alter zu einer großen Anstrengung werden. Daher sind elektrische Jalousien von Vorteil. Noch praktischer sind Jalousien, die sich automatisch zu bestimmten Zeiten herunterfahren bzw. hochfahren.

3. Smarte Video-Türsprechanlage

Vor allem, wenn man im Alter alleine lebt, kann ein unerwartetes Klingeln der Haus- oder Wohnungstür zu Unsicherheiten führen. Doch auch wenn man unter gesundheitlichen Problemen leidet, ist das Türklingeln teilweise mit Stress verbunden – beispielsweise weil man Schwierigkeiten hat, rechtzeitig zur Tür zu gelangen.

In vielen Fällen kann eine Video-Türsprechanlage Abhilfe schaffen. Sie sorgt für eine erhöhte Sicherheit, indem sie es ermöglicht, den Menschen vor der Tür zu sehen, noch bevor die Tür geöffnet wird. Das ist dank der Echtzeitbilder möglich, die beispielsweise auf ein Smartphone übertragen werden können. Sofern man erkennt, dass ein Familienmitglied oder eine andere vertraute Person vor der Tür steht, kann man die Tür über das Smartphone öffnen.

Unterwegs erreichbar bleiben: Welche Handys eignen sich für Senioren?

Für viele Menschen ist ein Leben ohne Handy undenkbar. Allerdings ist der Umgang mit den klassischen Mobiltelefonen für ältere Menschen oftmals nicht besonders leicht – teils aufgrund des überwältigenden Funktionsumfangs, teils aufgrund von körperlichen Einschränkungen. Als Alternative gibt es daher die sogenannten Seniorenhandys. Sie sind speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet und überzeugen aufgrund ihres einfach gehaltenen Menüs sowie ihrer großen Tasten durch eine leichte Bedienbarkeit. Die Seniorenhandys sind zudem robust gebaut – und überleben daher oftmals einen Sturz.

Außerdem ist bei den Handys meistens eine Notruftaste verbaut. Sie kann dazu beitragen, im Notfall schnellstmöglich Hilfe zu bekommen. Ein weiterer Vorteil: Manche Seniorenhandys verfügen über eine Sturzerkennung. Dank dieser Funktion sind sie dazu in der Lage, einen Sturz festzustellen und anschließend vorab festgelegte Kontakte zu benachrichtigen.

Tipp: Träger von Hörgeräten sollten darauf achten, dass das Seniorenhandy mit Hörgeräten kompatibel ist. Andernfalls besteht die Gefahr, dass störende Geräusche während der Telefonate entstehen.

Wer sich hingegen ein technisch besseres Mobiltelefon wünscht, für den ist ein Senioren-Smartphone eventuell die bessere Option. Diese Geräte sind ebenfalls leicht bedienbar und mit zusätzlichen Funktionen wie einer Notruftaste versehen. Sie punkten zudem durch ihre Internetfähigkeit und erlauben es, per WhatsApp mit der Familie in Kontakt zu bleiben, Videoanrufe zu tätigen oder eine Schritte-App zur Förderung der Mobilität zu nutzen. Zusätzlich haben die Senioren-Smartphones häufig eine integrierte GPS-Funktion, die es ermöglicht, den Standort einer Person zu ermitteln.

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