von DSammons

"Es ist nicht alle Tage Abend" -- Deutsch von Ausländer für Ausländer Lekture 2

28. September 2009 in Weblogs

Der Ausdruck "Es ist nicht alle Tage Abend" ist entstanden als philosophische Betrachtung während eines Aufenthalts einer Gruppe deutsche Wissenschaftler im Monat Juni am Nordpol, wo (zu der Zeit) die Sonne nie ganz unter der Horizont verschwindet, auch nachts nicht. Die Verwendung dieses Ausdruckes im täglichen Leben bedeutet etwa soviel wie "man kann sich auf nichts verlassen".

Wie immer sind die Erläuterung unter der Rubrik "Deutsch von Ausländer für Ausländer" mit einem gewissen Skepsis zu genießen.

von DSammons

"Die Letzten Beissen die Hunden" -- Deutsch von Ausländer für Ausländer Lekture 1

15. Juli 2008 in Weblogs

Deutsch von Ausländer für Ausländer Lekture 1
Heutiges Thema: "Die Letzten Beissen die Hunden"

Dieser Ausdruck hat der Charakter einer philosophisch gefärbte Beobachtung zu einer bestimmte Situation, z.B. zu spät zu einem Frühstücksbuffet erscheinen oder nicht rechtzeitig den Platz räumen wenn es beim Flohmarkt anfängt zu regnen. Im ersten Fall kann man das am besten sich vorstellen, dass zum Buffet nur noch nicht näher identifizierbare Fleischstücke herumliegen, wenn man doch was essen will, muss man sowas essen, das ist halt das, was noch da ist. Eventuell ist es auch Hundefleisch, in einigen Ländern der Welt noch anzutreffen. Im zweiten Fall bezieht sich dieser Ausdruck auf die Hunde, die von den Ordnungskräften auf die noch anwesenden Flohmarkt-Aussteller losgelassen werden, um Diese vom Platz wegzukriegen. Irritierend für Ausländer ist natürlich die Tatsache, dass einerseits (z.B. im ersten Fall) es die Hunde (-Teile) sind, die gebissen werden, im zweiten Fall dagegen die betroffene Menschen.

Wie immer im Rubrik "Deutsch von Ausländer für Ausländer" besteht die Gefahr, dass der Verfasser selber nicht so genau weiss, was das bedeutet. Also Irrtüm vorbehalten. Nichts für Ungut.

von DSammons

Beim Chinaman

7. April 2008 in Weblogs

1957 (etwa) New Jersey U.S.A.: Wir sassen zu siebt im chinesischen Restaurant (ein vierteljährliches Ereignis) und hatten soeben -- also nach dem Essen -- die dort obligatorische Runde Glückskeks serviert bekommen. Mein Vater liess der Kellner nicht kommentarlos gehen, sondern erzählte ihm, "Als ich beim letzten mal hier war, habe ich ein Glückskeks bekommen, und es stand ein Zettelchen darin wo darauf stand 'Hilfe! Ich werde in einem Glückskeksfabrik gefangengehalten!'". Wir starrten alle den Kellner an, waren genausowenig auf sowas gefasst wie er selbst, mein Vater pflegte es nicht, die Familie vorher zu warnen, wenn er zu einem Witz aufgelegt war. Der Kellner blieb regungslos ein Moment stehen, dann sagte er lakonisch "Wir backen unsere eigene Glückskekse nicht" und lief wieder weg.
Keiner von uns traute sich zu lachen, es war totstill am Tisch.
Fazit: ein möchte-gerne-witz kommt nicht immer gut an.

von DSammons

Schürze ist auch ein Schimpfwort

20. März 2008 in Weblogs

Beim Besuch in Chinarestaurant in Mörfelden:
es ist ein Bier bestellt aber noch nicht angekommen. Die niedliche orientalische Kellnerin geht zu ihrer Arbeitstisch mit einem Tablett vollgeladen mit Getränke, setzt das Tablett ab, und verteilt die Getränke bis das Tablett leer ist. Ein Bier für Daniel ist nicht dabei. Die Kellnerin fühlt sich offenbar beobachtet, kommt freundlich zum Daniel und sagt ihm lächelnd, "Sie sind eine Schürze!". Daraufhin verschwindet sie samt Tablett. Etwas später erscheint sie wieder, abermals mit vollgeladenem Tablett, diesmal ist ein Bier für Daniel dabei.
Fazit: man darf die Ausländer kein Deutsch miteinander reden lassen, es entsteht nur Unfug. Wir brauchen ein neues Gesetz!

von DSammons

Singles-Sprache

18. Februar 2008 in Weblogs

Diese Floskelsammlung wird nach und nach durch neuen Einträgen ergänzt; ich bin nicht lange auf "Partnersuche" und erlebe diesen Dingen erst nach und nach. Man muss sie mehrmals erleben, um die genaue Bedeutung durch Erfahrung 'rauszukriegen.

Sprüche nach einem Treffen:

"Wir telefonieren miteinander" = wir sehen uns nie wieder und das ist gut so

"Ich rufe an" -- möglicher aber nicht zwingender Widerspruch zum obigen Spruch

"Wir reden miteinander" = siehe oben "Wir telefonieren miteinander".

Email-Floskeln:

"Ich melde mich" = Du brauchst mich nicht wieder zu behelligen (der Zyklus Frage -- Antwort/Frage -- Antwort/Frage wird unterbrochen)

von DSammons

Die Sprechende Katze

29. Januar 2008 in Weblogs

1984 im "Wohnpark" in Walldorf (64546). Die ganze Familie am Sonntag morgen beim Frühstück am grossen Tisch im Wohnzimmer. Simon, die grosse weisse Katze, sitzt auf der Armlehne des grossen Sessels neben mein Sohn, und beobachtet das geschehen ganz genau, dann er macht sich hoffnung auf eine halbe Scheibe Gelbwurst. Heute aber legt mein Sohn einige Scheiben Salami auf ein Brötchen-Hälfte und fängt an zu essen. Simon ist empört, kuckt abwechselnd zwischen dem unberührten Teller mit Gelbwurst und mein Sohn, der alles weiter Salami isst. Simon streckt sein Kopf nach vorne, die Augen glitzern mit Konzentration, Nase und Ohrenspitzen werden rose vor Konzentration. Mittlereweile kucken wir alle auf ihm, fasziniert. Er schaut unentwegt meinen Sohn in den Augen, macht den Mund auf, und sagt (in einer Art flusterstimme) "Gelbwurst!".
Fazit: wer sagt, das Katzen nicht sprechen können, hat Simon nicht gehört.

von DSammons

Ein Rätsel

25. Januar 2008 in Weblogs

Was ist grün in Sommer und hat Räder ?

Antwort siehe unten

GRAS

Wieso? Gras hat doch kein Räder!

Die Räder habe ich nur dazu getan, um es schwieriger zu machen.

von DSammons

Wo bin ich dann?

18. Januar 2008 in Weblogs

Gestern klingelt es bei mir, ich bin momentan krank geschrieben und daher tagesüber zuhause, also habe ich naturgemäß abgenommen. Eine schroffe Herrenstimme meldet sich, "Gebe mir den Wolfgang!" Ich überlege ein Moment, dann antworte ich, "Ich habe hier kein Wolfgang zu bieten. Wie wäre es mit einem Dietmar?" (dabei habe ich kein Dietmar greifbar; aber mir fiel nichts mehr ein). Ein Moment stille, dann heiss es "Wo bin ich dann?". Ich brauche abermals ein Moment bevor ich antworte, "Am Telefon." Wieder ein Moment pause, während mein Gesprächspartner überlegt, dann sagt "Ich glaube ich habe mich verwählt. Entschüldige!" und legt auf.
Schlußfolgerung (und zugleich eine alte persönliche Lebensweisheit von mir persönlich) : wenn Du nicht sicher bist, ob Du die Antwort verträgst, stelle die Frage lieber nicht.

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