von balloony

Unfall auf dem Weg nach Korinth

24. Juni 2014 in Weblogs

Wenn ich ehrlich bin, fiel mir der Abschied aus Fiscardo etwas schwer. Ich glaube nicht, dass wir in Griechenland noch eine Bucht finden werden, die ähnliches zu bieten hat. Sie war zwar sehr touristisch angehaucht, aber das ist der Preis für das Ambiente. Für Segler ist die Destination fast nicht zu toppen. Es wird keine Liegegebühr erhoben, es gibt zwei Supermärkte, einen Bäcker, Kneipen mit Internet in Hülle und Fülle, deren WiFi bis auf das Schiff reicht, in einigen Häusern werden warme Duschen für kleines Geld angeboten und es gäbe bestimmt noch mehr aufzuzählen, was positiv erwähnt werden müsste.

Allerdings fehlt es an der Möglichkeit, Diesel zu tanken und Wasser zu bunkern. Und deshalb wird man nach einiger Zeit wegen fehlendem Süßwasser an Bord aus dem Paradies vertrieben. Das holländische Pärchen vom Nachbarschiff erzählte mir von einem kleinen Hafen in der Nähe, wo man Diesel und Wasser erhalten kann. Wir fuhren dann tatsächlich am Sonntag Abend los und waren gegen 07.30 Uhr in der anderen Marina. Uns empfing dort ein völlig anderes optisches Umfeld. Während im Allgemeinen die Küsten des Mittelmeers felsig und hoch sind, fuhren wir durch eine Sumpflandschaft, die mich an asiatische Reisfelder erinnerte. Vom Meer aus ging es im rechten Winkel zur Küste in einem Kanal in das Landesinnere, vielleicht 4 oder 5 km weit. Es gab viele Mücken, die Gott sei Dank nicht stachen. Dann öffnete sich der Kanal zu einem großen See, an dessen einer Seite ein Dorf lag und an der anderen Seite die Marina.

Zu unserem Erstaunen war der Hafen recht voll. Es gab nur wenige freie Liegeplätze. Selbst die Stellflächen auf den Trockendocks waren noch voll belegt. Wie es schien, waren wir hier in einem „Schrauber“- Hafen gelandet, wo die Eigner ihre Schiffe an Land überholen oder reparieren. Wir wollten nicht bleiben, sondern nur tanken und Wasser fassen. Es war aber nirgendwo eine Tankstelle zu sehen. Wir legten trotzdem in einem freien Platz an und warteten auf die Öffnung des Marinabüros, um uns nach Diesel zu erkundigen. Meistens ist es in Griechenland so, dass ein Tankfahrzeug bestellt wird, dass die Schiffe direkt betankt. Leider ist es soweit nicht gekommen. Die Dame im Büro wollte erst mal die Liegegebühr für einen Tag im Hafen, bevor sie das Tankfahrzeug bestellt. Das war mir zu doof. Wir wollten ja nicht bleiben, sondern nur tanken. Ich verließ das Büro, wir legten wieder ab und beratschlagten unterwegs, was wir als nächstes anlaufen wollten. Es sollte eine einsame Bucht im Norden des Golfs von Korinth werden.

Unser Ziel erwies sich als Volltreffer. Die Bucht war wirklich einsam. Drei Segler ankerten in großem Abstand voneinander. Allerdings war zum ersten mal das Wasser nicht so klar wie sonst. Das lag bestimmt an zwei riesigen Fischaufzuchtanlagen, die im Zugang der Bucht angesiedelt waren. Trotzdem war das Wasser noch eine Zehnerpotenz klarer als das Ostseewasser vor Usedom. Ein zünftiges Bad beendete den Tag.

Den heutigen Tag lasse ich heute mal aus. Es ist so viel passiert, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Nur so viel: Unser Schiff liegt in Korinth an der Kette. Wir dürfen nicht weiter fahren und müssen uns morgen nochmal bei der Wasserpolizei melden. Wir hatten heute Nachmittag einen Unfall mit Sachschaden an fremden Eigentum. Schiff und Mannschaft sind wohl auf. Auch sonst ist niemand zu Schaden gekommen – außer einem hölzernen Telefonmast. Wenn ich morgen oder wann auch immer schreiben werde, was mir passiert ist, glaubt es sowieso keiner. Jetzt gehe ich erst mal auf den Schreck ein Bierchen trinken. Ich nehme an, dass wir spätestens morgen Mittag durch den Kanal von Korinth fahren werden.

von balloony

Immer noch Fiscardo

22. Juni 2014 in Weblogs

Es ist zu schön hier. Die geschützte Bucht, das kleine Fischerdörfchen, die Häuser direkt am Wasser mit ihren bunten, blühenden Sträuchern davor und der Steinanleger sind eine Augenweide. Es haben viele Yachten fest gemacht oder liegen vor Anker. Weitere Plätze – Mangelware! Unweit gegenüber liegt schon die nächste Insel. Es passt einfach alles für ein Kitsch- Klischee vom Feinsten. Aber es ist real.

Gegen 20.00 Uhr bin ich essen gegangen, um pünktlich zum Fußball fertig zu sein. Es war aber keine Hektik nötig. In allen Restaurants – und davon gibt es hier einige, praktisch ist jedes Haus ein Restaurant – stehen große Fernsehgeräte und selbstverständlich läuft überall die Fußball- WM. Ich habe eine Lamm- Pfanne bestellt und bekam eine riesiges blubberndes Metallgefäß vor die Nase gestellt, dessen Inhalt köstlich schmeckte. Die Fußballübertragung lief ohne Ton (griechisch hätte ich sowieso nicht verstanden), aber von überall her drangen Sirtaki- Klänge ans Ohr.

Das Deutschlandspiel war das erste Fußballspiel, dass ich von dieser WM gesehen habe. Wahrscheinlich habe ich Pech mit der Auswahl gehabt. Ich fand die Deutschen grottenschlecht. Keine Ahnung, wie die Hungertruppe Portugal vier Dinger hat einschenken können. Mein Bedarf an Fußball ist für die nächste Zeit gedeckt. Es gibt schönere Dinge im Leben älterer Herren.

Den ganzen heutigen Tag ist in der Bucht ein ständiges Kommen und Gehen. Wenn irgendwo ein Liegeplatz frei wird, kommt sofort eine neue Yacht und legt sich dort hin. Das Anlegen ist aber nicht ganz einfach und wenn ich ehrlich bin, habe ich gestern zum ersten Male versucht, so anzulegen. Man benutzt hier den Anker und zwei lange Heckleinen, weil es an der Pier für Segelschiffe zu flach ist. Das Schiff muss ca. 15 Meter vor der Pier auf 3 m- Wassertiefe zwischen dem eigenen Anker und zwei Heckleinen festgemacht werden. Das geht nur mit Einsatz des Schlauchbootes, mit dem die Leinen an Land gebracht und dort festgemacht werden. Etwas tricky also und nicht ganz einfach. Wir haben gestern nach dem ersten nicht erfolgreichen Versuch von einem vorbeifahrenden Schlauchbootfahrer den Tip bekommen, dass der einzige Platz in der Bucht, an dem man längseits anlegen kann, aus unerklärlichen Gründen frei sei. Nichts wie hin! Glück muss man haben. Wir liegen felsenfest und ich hatte heute Muse, Anlegeversuche anderer zu beobachten. Von Profi bis Anfänger ist alles dabei – echt interessant. Von anderen lernen hat noch niemandem geschadet.

Heute Abend gehen wir nochmal essen und Anfang der Nacht fahren wir weiter. Morgen früh wollen wir im Golf von Patras in einem Hafen Diesel tanken und dann geht es weiter in Richtung Kanal von Korinth, dem Nadelöhr zur Ägäis.

von balloony

Griechenland

21. Juni 2014 in Weblogs

Zuerst: Wir können wieder ausgiebig kochen! Das Gasproblem ist gelöst. Wie durch ein Wunder ist es mir geglückt, eine 10kg- Tauschflasche zu erhalten und dazu den entsprechenden Fülladapter und am Donnerstag habe ich auf See unsere zwei „SAMANTA- Flaschen“ füllen können. Jetzt reichen wir wieder mindestens 10 Wochen.

Von Lipari sind wir am Donnerstag morgen gegen 7.00 Uhr gestartet. Wir haben der Nachbarinsel „Vulcano“ einen kurzen Besuch abgestattet, ohne auszusteigen. Es roch im Hafen nach Schwefel und faulen Eiern, eben so, wie es auf einer aktiven Vulkaninsel riechen muss. Dann ging es direkt weiter zur Nordost- Ecke von Sizilien, weil wir durch die Straße von Messina wollten. Die Durchfahrt klappte problemlos. Alles ist durch ein Verkehrstrennungsgebiet geregelt. Natürlich hatten wir wie immer besten Rückenwind. In Messina haben wir kurz getankt und weiter ging es.

Ich hatte, bevor wir nach Sizilien kamen, in meinem Kopf eine bestimmte Vorstellung, wie Sizilien auf der einen und Calabrien auf der Festlandseite aussehen könnten und lag damit komplett falsch. Ich habe es mir flach vorgestellt. Beide Seiten der Straße von Messina sind aber hochgebirgsartig. Man kommt sich vor wie auf einem Alpensee. Dazu kommt der riesige Ätna, der über 3.300 Meter hoch ist. Man wird fast erschlagen. Der Ätna war aktiv und spuckte die ganze Zeit unserer Vorbeifahrt dicke weiße Rauchwolken aus.

Es folgten zwei Nächte und zwei Tage ruhiger Seefahrt weiter Richtung Osten und jetzt haben wir die SAMANTA in einem urtümlichen kleinen Hafen auf der Insel Kefallinia festgemacht. Wir sind in Griechenland. Der Ort heißt Fiscardo und besteht nur aus dem Hafen und den umliegenden Restaurants und Geschäften. Es ist total neckisch. Wir liegen mit dem Heck zur Pier und zwei Schritte entfernt sitzen und speisen Tagesgäste in Freiluftrestaurants und bestaunen uns. Da gehen wir nachher auch noch hin zum Essen. Vielleicht finden wir einen Fernsehempfänger, um endlich mal ein Spiel der deutschen Fußballer in Brasilien zu sehen.

Den ersten Einkauf in einem griechischen Supermarkt haben wir hier auf der Insel hinter uns gebracht. In Anbetracht der Versorgung einer Insel waren die Preise moderat. Ich habe mit Schlimmeren gerechnet. Wir haben allerdings nicht all zu viel eingekauft, weil die nächsten Törns durch die griechische Inselwelt keine mehrtägigen Fahrten mehr nötig machen. Da können wir fast täglich neu einkaufen, wenn etwas an Bord fehlt.

Gebadet habe ich in der Bucht auch schon. Das Wasser ist angenehm temperiert, noch nicht so lauwarm wie im Hochsommer. Ich glaube, es hat gezischt, als ich ins Wasser gestiegen bin. Die Sonne hatte es in sich, stand sie doch so hoch am Himmel, wie sie es sobald nicht wieder tun wird. Ab heute werden die Tage wieder kürzer. Heute ist Sommeranfang.

von balloony

Immer weiter nach Osten

18. Juni 2014 in Weblogs

Bevor es am Dienstag Nachmittag weiter ging, habe ich die Insel Ustica im Umfeld unserer Marina begutachtet. Ich stieg zu einem Fort auf, das direkt über der Hafeneinfahrt thront. Von dort hatte man einen spektakulären Ausblick auf den Ort Ustica und große Teile der Insel. Meine SAMANTA sah von oben echt schick, aber ziemlich klein aus. Zu meinem Erstaunen traf ich am äußersten Punkt der Insel Roland, der wagemutig in schwindelerregender Höhe auf einer 50cm dicken, weit überstehenden Felsplatte stand und eifrig fotografierte. Mir wurde nur vom Hinsehen schwindelig. Der morgendliche Ausflug endete auf dem Marktplatz von Ustica bei einem Bierchen und wir entschieden uns, im Anschluss direkt nach Lipari zu segeln.

Mit dem Segeln wurde es leider nicht so richtig etwas. Der Wind war äußerst schwach und kam fast direkt von hinten. Das ist nicht meine Lieblingsrichtung, weil es der vollen Aufmerksamkeit des Rudergängers bedarf. Auf der SAMANTA fasst aber eigentlich niemand das Ruder an. 99% der Strecke hat der Autopilot für uns gelenkt. Bis Lipari waren es aber nur ca. 18 Stunden. Der Motor ratterte uns durch die Nacht.

Unterwegs konnten wir das nächtliche Spektakel des Stromboli beobachten. Ungefähr alle 20 Minuten spuckte er eine Wolke leuchtenden, brennenden Gases aus. Das war spektakulär. Wir waren aber ziemlich weit weg, so dass sich unsere Extase in Grenzen hielt. Zum Sonnenaufgang war das Panorama dann wirklich erstklassig. Salina, Lipari und Vulcano lagen direkt vor uns, Stromboli in einiger Entfernung dahinter. Das Morgenrot tauchte die Inseln in ein warmes Licht und ständig änderte sich die Farbe der Ansichten. Aus einem Krater Vulcanos stieg weißer Wasserdampf auf. Bizarre Vulkanschlote aus erstarrtem Magma standen vor den Inseln und verliehen dem Ganzen einen südostasiatischen Anschein. Die Freude wurde noch größer, als wir in die Bucht vor Lipari einbogen und den Ort zum ersten Male zu sehen bekamen. Einfach nur schön! Morgens um 8.00 Uhr waren wir an einem Anleger fest und der Tag konnte beginnen.

Ich zog sofort los, um die Stadt in Augenschein zu nehmen, bevor die Tageshitze zu groß wird. Das süditalienische Flair wird in Lipari in überzeugender Art und Weise dargeboten. Kleine Gässchen, nicht breiter als meine Breite, wenn ich beide Arme zur Seite strecke, Kübelpflanzen vor den Häusern, Wäsche zwischen den Häusern, Kirchen an allen Ecken und …. hunderte von Mopeds, die stinkend und knatternd durch die Stadt brausen. Und überall wuselte das italienische Leben. Es ist ganz anders als in Deutschland.

Die Sonne stand gegen 11.00 Uhr fast senkrecht am Himmel. Schatten gab es so gut wie keinen. Was liegt dann näher, als ein erfrischendes Bad zu nehmen. Das Wasser in der Bucht ist quell- klar. Mittlerweile war ich heute schon drei oder vier mal drin. Es erfrischt sehr.

Eine Baustelle gibt es aber noch. Unser Propangas zum Kochen geht zur Neige. Im Großraum Sizilien gibt es aber laut Auskunft einer großen Handelsfirma keine Füllstation für Flüssiggas. Es wird eng. Eine Woche können wir noch kochen, dann ist Schluss mit Lustig. Bis dahin muss Propangas her. Nur woher nehmen, wenn nicht stehlen? Irgend etwas wird uns aber bestimmt dazu einfallen.

von balloony

Isla di Ustica

16. Juni 2014 in Weblogs

Wir sind rasend schnell unterwegs. Ich komme mit dem Schreiben nicht mehr hinter her. Sorry, liebe Lesergemeinde!

Eigentlich wollten wir von Malle aus nach Sardinien segeln und dann dort erst mal bleiben. Unser Törn Richtung Osten verlief aber so glatt, dass wir auf Sardinien nur Wasser und ein bisschen Diesel tankten, um drei Stunden später schon weiter zu segeln. Es gab aber noch einen weiteren Grund. Im Süden von Sardinien gibt es nur wenige Häfen mit Tankstellen, eigentlich nur eine. Die haben wir uns ausgesucht: Cala Verde. Der Hafen stellte sich aber als ein reiner Motorboothafen heraus, viel zu flach für Segelyachten. Nur die Tankstelle war für uns erreichbar. Also blieb uns nur, nach dem Tanken gleich weiter zu segeln.

Wir haben nicht lange gefackelt, und haben eine Inselgruppe nördlich von Sizilien angezielt. Nach weiteren 200 Seemeilen sind wir heute Abend auf Ustica, einer liparischen Insel angekommen. Unser erster Gang führte uns in eine Pizzeria, jetzt sitzen wir auf dem Marktplatz und haben hier öffentliches Internet. Leider klappt der Email- Ausgang nicht und alle geschriebenen Mails lagern noch im Postfach- Ausgang. Auch die an Frau b. - u.a. Hinrichs hat sich nicht bei mir gemeldet.

Für heute muss dieser Report erst mal genügen. Jetzt geht es in die Koje, entgangenen Nachtschlaf nachholen. Falls wir morgen noch hier sein sollten, berichte ich genauer, wie unser Törn der letzten Tage – immerhin fast 1000 km – abgelaufen ist. Allerdings ist auch das noch offen. Vielleicht düsen wir morgen früh schon weiter. Dann muss der Laptop dem Ruder Vorrang lassen und ich komme wieder mit dem Schreiben nicht hinter her.

von balloony

Planänderung

12. Juni 2014 in Weblogs

Der Tagestörn von Ibiza aus hat sich um einige Stunden verlängert. Wir legten gegen 13.00 Uhr in Santa Eulalia ab. 13.00 Uhr muss man verschwunden sein, sonst muss man einen weiteren Hafentag bezahlen. Es kam extra ein Marinero, der die Abfahrtszeit beäugte. Sitten sind das ….

Der Wind blies ein warmes Lüftchen in unser Gesicht und der Motor schnurrte vor sich hin. Wir fuhren in Richtung Nordnordost, in Richtung Mallorca. Uns zog es aber nicht nach Palma, sondern an die Ostküste der Insel. Während der Fahrt stellten wir fest, dass unsere Reise ziemlich nahe an der kleinen Pirateninsel Cabrera vorbei gehen sollte. Wir schauten uns an und waren uns sofort einig, dort mal kurz vorbei zu schauen. Allerdings war unsere Ankunftszeit auf 00.30 Uhr Nachts berechnet. Die Bucht von Cabrera würde absolut unbeleuchtet sein und voller Segelyachten. Aber unser Freund, der Mond, würde uns leuchten.

Gesagt getan. Wir änderten den Kurs und hielten schnurstracks auf Cabrera zu und lagen 00.20 Uhr an der ersten Boje direkt gegenüber des kleinen Inselanlegers. Am Morgen weckte uns die aufgehende Sonne und ich setzte mich ins Cockpit, um den Blick rundum schweifen zu lassen. Über allem ragte wie eh und je die Felsenburg, der Minihafen mit der kleinen Kneipe ist noch an seinem Platz, der Badestrand war noch leer und die zahlreich an den Bojen liegenden Segelyachten schaukelten vor sich hin. Ich erinnerte mich an die schönen Stunden, die ich mit vielen Bekannten und Verwandten hier erlebt hatte. Natürlich war Frau b. schon mehrmals hier, mein Bruder Karsten mit Gina auch, Wolfgang und Anke und natürlich die Flo mit ihrem Gerd und der Dackeldame Babsi – alles fleißige Leser dieses Blogs. Es wäre schön gewesen, wenn ihr hier gewesen wäret.

Nach dem Frühstück bestiegen wir die Burg und genossen den bezaubernden Rundumblick. Es waren ca. 30 Yachten in der Bucht. So viele habe ich bisher noch nie hier erlebt. Es sah toll aus. In der Kneipe genehmigten wir uns ein kaltes Bierchen und schaukelten danach mit dem Schlauchboot wieder zurück zur SAMANTA. Ein kurzes Bad im kristallklaren Salzwasser beendete den kurzen Abstecher nach Cabrera. Gegen 12.00 Uhr wollte ich wieder aus der Bucht verschwunden sein, denn wir hatten kein „Permit“ dabei, eine behördliche Erlaubnis, überhaupt in der Bucht sein zu dürfen. Wir sind Gott sei Dank niemandem aufgefallen.

Auf dem weiteren Weg zur Ostküste Mallorcas sind wir ein paar Stunden gesegelt. Da der Wind aber direkt von vorn kam, ging es nicht so recht vorwärts. Der Motor musste wieder ran. Kurz vor unserem Tagesziel hatten wir dann wieder eine Begegnung der anderen Art, eine Begegnung mit einem leeren Stoffsack. Genauer: Nicht wir hatten diese Begegnung, sondern unser Propeller. Wir hatten uns wieder etwas eingefangen. Gang sofort raus, Motor aus! Einer musste unter das Boot und nachschauen – auf welliger, offener See. Ins Wasser und unter das Boot schauen, habe ich mich noch getraut, den Sack habe ich auch gesehen, ihn aber vom Propeller zu entfernen, traute ich mich nicht, weil das Schiff erheblich hin und her sowie hoch und runter schaukelte. Roland opferte sich dankenswerter Weise. Wir brachten ein langes Seil unter dem Rumpf aus, an dem er sich während des Tauchens und der Demontage des Störenfriedes festhalten konnte. Er schaffte es beim ersten Tauchgang. Bravissimo Roland.

Jetzt haben wir in Porto Colom festgemacht, einem Städtchen an der Ostküste meiner Lieblingsinsel. Kurzzeitig hatte ich mir überlegt, eventuell eine längere Zeit mit dem Schiff auf Mallorca zu bleiben – aber wirklich nur kurzzeitig. Hier war ich schon eine so lange Zeit, dass ich meine, fast alles zu kennen. Außerdem ist das maritime Mallorca enorm teuer. Preis und Leistung stehen für mich in keinem vernünftigen Verhältnis. Und deshalb ist Porto Colom bloß der Absprunghafen für einen weiteren großen Schlag über das weite Meer. Dafür benötigen wir den richtigen Wind. Jetzt heißt es wieder warten. Es gibt jedoch einiges im und am Schiff zu tun, so dass lange Weile nicht aufkommen wird.

von balloony

Waschtag

12. Juni 2014 in Weblogs

Heute habe ich mich endlich aufgerafft und eine Lavanderia - eine Wäscherei - aufgesucht. Zwei große Müllsäcke voll Schmutzwäsche standen zur Abarbeitung bereit. Alles klappte prima. Gegen 9.00 Uhr habe ich die Wäsche abgegeben, gegen 13.00 Uhr war alles fertig gewaschen, getrocknet und zusammengelegt. Den Damen fiel sogar auf, das zwei Socken keinen zugehörigen Gegenpart besitzen. Allerdings gab es Schwund, den ich erst beim Auspacken im Schiff bemerkt habe. Ich hatte keine Abtrockentücher zurück bekommen – nicht ein einziges. Das ist ein echtes Problem. Irgendwie muss man das Geschirr ja trocken bekommen.

Gestern Abend saßen wir noch bis spät nachts mit der Crew des Nachbarschiffes zusammen. Es war sehr unterhaltsam. Unter anderem erfuhren wir, dass das Leitungswasser in Porto Colom, speziell das Leitungswasser im Hafen, etwas salzig ist. Die Seewasserentsalzungsanlage sei wohl nicht optimal eingestellt. Das habe ich heute morgen überprüft und es stimmte. Das Wasser schmeckt salzig und nach dem Duschen klebt man ein wenig. Wir überlegen nun, ob wir hier überhaupt Frischwasser tanken oder erst wieder im nächsten Hafen. Klebriges Salzwasser haben wir rund herum zur Genüge. Das brauchen wir nicht auch noch im Frischwassertank.

Am frühen Nachmittag haben wir im „Eroski“- Supermercado eingekauft, um für einen weiteren längeren Schlag zu bunkern. Das war ein ganz schönes Geschleppe. Wir haben im Markt zwei Einkaufswagen gut beladen, ohne uns zu überlegen, dass der Einkauf zum Schiff getragen werden muss. Rucksäcke, Taschen und ein faltbarer Einkaufskorb mit Rollen und Griff fassten dann doch fast alle Artikel. Sechs- Liter- Wasserflaschen kamen an die Hand. Heute Abend legen wir von der Pier ab und werden die Nacht über in der Bucht vor Anker liegen. Morgen früh soll es mit Sonnenaufgang weiter gehen. Die Richtung ist ausgeguckt. Der Wind spielt uns zwar nicht in die Karten, ist aber auch nicht gegen uns. Wir sollten das Ziel in zwei oder drei Tagen sicher erreichen. Bis dahin herrscht von meiner Seite wieder Funkstille im Blog.

Heute gehen zum Abschluss Geburtsgrüße an meinen Bruder. Ich denke oft, dass Du auch gerne hier wärst und mitsegeln würdest. Wir wären bestimmt ein gutes Team. Wenn ich mein Endziel erreicht habe, hoffe ich doch, dass Du Dich ein paar Wochen aus Deutschland loseisen kannst, damit wir gemeinsam das für uns neue und fremde Revier erkunden können.

von balloony

Santa Eulalia

10. Juni 2014 in Weblogs

Gestern Abend habe ich die erste „Pizzeria- Pizza“ der Reise gegessen, eine Margherita, was sonst. Sie war ein Volltreffer. Sehr, sehr gut. Vor einiger Zeit gab es ja schon mal Pizza, Pizza „homemade“ von Roland auf dem Schiff. Ihr erinnert Euch vielleicht, die mit dem angepappten Backpapier. Wenn Ihr mal in Santa Eulalia seid und Euch ist nach Pizza, dann kann ich Euch die Pizzeria in der Flaniermeile am Strand namens „Pizza chico“ wärmstens empfehlen.

Ansonsten ist hier noch nicht all zu viel los. Anfang Juni ist Vorsaison und die Bettenburgen sind noch nicht gefüllt. In drei Wochen geht hier bestimmt die Post ab. Wenn ich die Beschriftungen und Auslagen an den Lokalen richtig deute, dann ist dieser Ferienort in britischer Hand. Darauf weisen schon die vielen kleinen Bars hin, die mit echtem „english breakfast“ werben.

Auch im Hafen ist noch Ruhe.Die Charterboote sind in eine andere Ecke verbannt und stören nicht. Die Crew vom Nachbarschiff war nachts bis in die Puppen unterwegs und beim „Nach- Hause- Kommen“ so leise, dass ich von Ihnen nichts gehört habe. Allerdings müssen wir uns ab jetzt auf belebtere Häfen gefasst machen. Hier auf Ibiza ist die Chartersaison im vollen Gange. Es ist der Wahnsinn, wie viele Segler im Nahbereich der Insel unterwegs sind.

Wir legen am frühen Nachmittag schon wieder ab und fahren weiter. Leider ist für die Balearen in den nächsten Tagen kein geeigneter Segelwind angesagt. Das laue Lüftchen kommt uns heute und diese Nacht sogar direkt von vorn entgegen. Das wird wieder eine Motorbootsfahrt bei einem schönen hellen Mond. Morgen früh wollen wir das nächste Ziel schon erreicht haben. Mal sehen, ob unser Plan aufgeht.

von balloony

Die Seemeilen plätschern dahin

9. Juni 2014 in Weblogs

Es läuft wie am Schnürchen. Ein weiteres großes Teilstück liegt hinter uns. Wir sind ins Mittelmeer gesegelt, haben die südöstliche Ecke Spaniens umrundet, sind weiter Richtung Ostnordost und haben heute Mittag auf Ibiza festgemacht. Wir sind allerdings nicht in Ibiza Stadt in einen Hafen gegangen, sondern in Santa Eulalia, einige Kilometer nördlich. Hier ist es ganz nett, allerdings ist die Liegegebühr absolut saftig.

Nach dem Ablegen in Gibraltar blies uns ein angenehmer Wind an der Südküste Spaniens entlang, bevor es in der ersten Nacht wieder einmal anfing zu „kacheln“ - ohne Vorankündigung. Ich habe Windspitzen von über 40 Knoten abgelesen. Es war nicht einfach, bei den Windgeschwindigkeiten die Segel zu bergen, beziehungsweise, sie auf die richtige Größe zu bringen. Letztens Endes ist es uns aber gelungen.

Bis zum Capo del Gato, der Südost- Ecke Spaniens, waren wir auf Grund des Windes rasend schnell unterwegs. Das änderte sich nach dem Capo. Der Wind schlief fast vollständig ein und war nicht mehr zum Segeln zu gebrauchen. Bis Ibiza sind wir deshalb ausschließlich mit dem Motor gefahren. Diese Teilstrecke zog sich wie ein alter Kaugummi in die Länge.

Mittlerweile haben wir hier schönstes Sommerwetter. Die Sonne lacht den ganzen Tag. Die Crew ist abwechselnd braun und rot. Gegen die Sonne müssen wir uns unbedingt etwas einfallen lassen. Der Fahrtwind kühlt zwar, schützt aber nicht vor Sonnenbrand. Ich habe einen kleinen Sonnenschutz für das Cockpit dabei. Der stört allerdings beim Segeln und ist deshalb nur zu gebrauchen, wenn man im Hafen oder vor Anker liegt. Ein Sonnenverdeck steht auf meiner „To do“- Liste ganz oben an. Es wird jetzt von Tag zu Tag wärmer.

Roland hat sich gestern einmal daran gemacht, unsere zurückgelegte Strecke aufzurechnen. Er ist bei etwas mehr als 2.000 Seemeilen angekommen. Da heißt, dass wir seit Anfang Mai ca. 4.000 Kilometer Kielwasser hinter uns gelassen haben. Ich glaube, das kann sich sehen lassen. Es wäre schön, wenn wir auch in Zukunft das Reiseglück auf unserer Seite hätten.

von balloony

Wieder nur ein kurzer Stopp

6. Juni 2014 in Weblogs

Vor dem Bierchen und dem Stadtrundgang nahm ich mir die SAMANTA vor. Es ist wie bei Ross und Reiter. Ein Reiter kümmert sich um seinen Gaul, ein Eigner kümmert sich um sein Schiff. Im Rumpf war unter den Bodenbrettern noch restliches Salzwasser angefallen, das aus irgend welchen Ecken nach und nach durch die Schaukelei zum Vorschein kommt. Kopf wieder nach unten, Scheuerlappen zur Hand und los ging's.

Als das erledigt war, verwöhnte ich meine „Dame“ mit einer Süßwasserdusche, um das Salz vom Deck und vor allem aus dem Cockpit zu bekommen. Ich fühlte richtig, wie sie sich wohl fühlte, zumal das Wasser über die gesamte Zeit lauwarm war. Die Sonne steht hier ziemlich hoch und das Thermometer zeigte auch bei der Lufttemperatur mediterrane Ausschläge. Das brachte mich auf die kühne Idee, ins Hafenwasser zu steigen und nach dem immer noch nicht richtig funktionierenden Propeller unter dem Schiff zu sehen. Schnell die Badehose an, die Taucherbrille vor die Augen, die Badeleiter herunter gelassen und schwuppdiwupp war ich tatsächlich im Wasser – ich Frostbeule. Das Mittelmeerwasser war angenehm temperiert. Als ich allerdings den Propeller sah, wurde mir wieder kalt: Um den Prop war ein Nylonseil mit dazugehörigen Resten eines Fischernetzes gewickelt. Es ist mir ein Rätsel, wie wir überhaupt vom Ärmelkanal bis Gibraltar damit kommen konnten.

Ich mühte mich sehr, das Seil mit einem Messer zu durchschneiden, aber man konnte sich unter Wasser am Schiff nirgends festhalten und meine Tauchkünste sind auch nicht die besten. Das konnte nicht klappen. Ich stieg aus dem Wasser, nahm erst mal eine Dusche, um das nicht immer koschere Hafenwasser vom Körper zu bekommen, und machte mich auf die Suche nach einem Taucher. Wenigstens das klappte ohne Probleme. Ein Marinero sagte mir zu, gegen 19.00 Uhr mit seiner Taucherausrüstung am Schiff zu sein und das Knäuel unter dem Schiff zu lösen. Sicher war ich mir allerdings nicht, ob der Termin so gehalten würde – man kennt die Spanier. Aber er war pünktlich. Nach ein paar Minuten lag das Netz und das Seil auf dem Steg. Gott sei Dank, die Baustelle ist beseitigt.

Danach ging es dann endlich in die Stadt, um in einem Restaurant zu Abend zu essen. Wir schlenderten durch die Straßen, fanden aber nicht ein einziges Lokal, nur kleine Bars, die aber um 20.00 Uhr noch nicht geöffnet hatten. Unser Fußmarsch gestattete uns dafür einen kleinen Einblick in das abendliche Leben in einer „normalen“ südspanischen Kleinstadt. Was ich sah, gefiel mir ehrlich gesagt nicht so sehr, kein Vergleich mit Mallorca oder Urlaubsregionen wie Marbella. Die Geschäfte in den Erdgeschossen der Häuser waren mindestens zur Hälfte zugemauert oder standen leer. An Kiosken standen alte und junge Männer mit Bierdosen in der Hand. Wir liefen durch eine Gegend, wo sämtliche Wohnhäuser im Erdgeschoss nur aus den Betonpfeilern bestanden, Man konnte auf diese Art durch einige Häuser „durchgucken“, weil die Wände fehlten. Jungs bolzten in diesen Katakomben. Ich nehme an, dass auch dort die Erdgeschosse eigentlich als Geschäfte konzipiert waren. Um ehrlich zu sein, möchte ich hier nicht wohnen. In Spanien ist dicke, fette Krise, egal, was uns unsere Lügenerzähler aus Berlin anderes weismachen wollen.

Ein Restaurant haben wir dann eher zufällig doch noch gefunden – ein erstklassiges Steakhaus. Das Essen war oberlecker aber nicht ganz billig, eben Steakhaus. Ich nehme an, dass wir deshalb die einzigen Gäste waren. Dabei lieben die Spaniolos das abendliche Leben in Bars und Restaurants.

Und so ziehen wir heute schon wieder weiter. In Gibraltar waren wir drei Männer schon mehrere Male. Da zieht uns nichts hin. Und La Linea muss man nicht zweimal an aufeinander folgenden Tagen haben. Gegen Abend wollen wir ablegen und schauen, wo es uns dann hin treibt. Bleibt schön aufmerksam! In ein paar Tagen melde ich mich wieder.

von balloony

„Und haben wir keine Mittel mehr, dann fahren wir ans....!!!“

5. Juni 2014 in Weblogs

Ja wohin wohl? Um die Antwort auf diese und die Frage des letzten Blogs kurz zu machen: Wir sind sehr weit gekommen. Wir hatten so perfekte Bedingungen, dass es eine Freude war, die gesamte westliche iberische Halbinsel bis Gibraltar an einem Stück abzusegeln. Jetzt sind wir im Mittelmeer, allerdings nicht in Gibraltar direkt– da waren wir vorhin kurz tanken - sondern in der Grenzstadt zu Gibraltar, in „La Linea de la Conception“, also wieder auf spanischem Boden.

Die große Freude auf den zu erwartenden Trip begann schon in La Coruna mit dem Einholen des Wetterberichts für die darauf folgenden Tage. Es war ein beständiger Wind aus nördlichen Richtungen mit Windstärke 5 bis 6 angesagt. Da würde sich zwar eine knackige Welle aufbauen, aber der Wind schiebt einen vor sich her, wenn man so wie wir in Richtung Süden will.

Wir verließen La Coruna zum Sonnenaufgang und hatten als erstes ein Stück an der nördlichen Ecke Spaniens vor uns. Dort war Frau b. vor ziemlich genau einem Jahr am Ende ihrer Pilgerreise auf dem Jacobsweg gewesen. Am Kap Finistere hielt ich Ausschau, ob ich Überreste ihrer dort verbrannten Schuhe finden würde :-). Wir waren allerdings sicherheitshalber zwei Kilometer vom Felsen entfernt, als wir ihn passierten. Aus der Entfernung kann man natürlich nichts genaues mehr sehen. Ich glaubte aber, Leute auf dem Kap ausmachen zu können. Das waren bestimmt auch Pilger am Ende ihres langen Fußmarsches.

An der eben beschriebenen Stelle blies der Wind schon volle Kanne. Das Segelkleid der SAMANTA bestand dort schon nur noch aus dem Vorsegel und trotzdem rauschten wir durchs Wasser als hätten wir alle Segel gehisst. Das Wasser war aber noch verhältnismäßig ruhig. Das änderte sich am späten Abend und in der Nacht dramatisch. Es baute sich wirklich wie vorher gedacht, eine 2m- bis 2,5m hohe Welle auf, die in ganz kurzen Abständen aufeinander folgten. Das Schiff drehte sich, schaukelte und stampfte – nichts für empfindliche Mägen. Die Crew hat das klaglos überstanden, nein vielmehr mit Freude quittiert, weil wir unheimlich schnell vorwärtskamen. Nach den ersten 24 Stunden hatten wir schon über 140 Seemeilen (ca. 300 km) zurück gelegt. Das klingt für Autofahrer natürlich extrem langsam, für ein Schiff ist es relativ viel.

Der Wind nahm weiter zu und das Vorsegel war dann schon zu groß für diese Windgeschwindigkeiten.Auf der SAMANTA kann man das Vorsegel während der Fahrt einrollen und es so Stück für Stück kleiner machen. Zu Letzt war sie nur noch zur Hälfte im Wind und wir fuhren immer noch mit maximaler Höchstgeschwindigkeit. Ich sage nur: Rauschefahrt!

Bei der Schaukelei im und auf dem Schiff ist die Zubereitung von warmen Speisen eine Kunst. Selbst ein Müsli mit Milch in einen Becher zu bekommen, ohne das etwas auskippt, ist schwierig. Roland ficht das alles nicht an. Egal wie das Schiff tanzte, er bekochte uns mit leckeren Gemüsepfannen und Aufläufen. Beim Essen selbst bleibt kein Teller auf dem Tisch stehen, alles ist in Bewegung. Mir ist eine große Schüssel Salat vom Tisch geflogen. Balsamico und Olivenöl geben bleibende Flecken auf dem Teakholz – das weiß ich heute.

Bei unserer schnellen Reise musste Portugal leider ohne uns auskommen. Wir rauschten nur so vorbei. Einen Stopp wollte keiner von uns, nicht dass wir danach schlechtere Bedingungen vorfinden würden. Das letzte Stück entlang der Algarve war es dann wesentlich ruhiger und vor allen Dingen wärmer. Auf der gesamten Strecke von Deutschland an, waren die Temperaturen für uns nicht berauschend. Erst gestern konnte man zum ersten Male den ganzen Tag mit kurzer Hose und T-Shirt an Deck verbringen, ohne zu frieren. Endlich!

Heute Morgen haben wir die Straße von Gibraltar passiert. Zeitlich passte alles, so dass wir mit der maximalen Strömung in Richtung Mittelmeer glitten. Nach 580 Seemeilen in 4 Tagen und 4 Stunden wurde schnell in Gibraltar getankt, das Schiff in der Marina festgemacht, der Blog und Emails geschrieben – und jetzt geht es ab ins Städtchen, die Füße ein bisschen vertreten und das ein oder andere Bierchen trinken.

Verstoß melden

Schließen