Waschtag

Heute habe ich mich endlich aufgerafft und eine Lavanderia - eine Wäscherei - aufgesucht. Zwei große Müllsäcke voll Schmutzwäsche standen zur Abarbeitung bereit. Alles klappte prima. Gegen 9.00 Uhr habe ich die Wäsche abgegeben, gegen 13.00 Uhr war alles fertig gewaschen, getrocknet und zusammengelegt. Den Damen fiel sogar auf, das zwei Socken keinen zugehörigen Gegenpart besitzen. Allerdings gab es Schwund, den ich erst beim Auspacken im Schiff bemerkt habe. Ich hatte keine Abtrockentücher zurück bekommen – nicht ein einziges. Das ist ein echtes Problem. Irgendwie muss man das Geschirr ja trocken bekommen.

Gestern Abend saßen wir noch bis spät nachts mit der Crew des Nachbarschiffes zusammen. Es war sehr unterhaltsam. Unter anderem erfuhren wir, dass das Leitungswasser in Porto Colom, speziell das Leitungswasser im Hafen, etwas salzig ist. Die Seewasserentsalzungsanlage sei wohl nicht optimal eingestellt. Das habe ich heute morgen überprüft und es stimmte. Das Wasser schmeckt salzig und nach dem Duschen klebt man ein wenig. Wir überlegen nun, ob wir hier überhaupt Frischwasser tanken oder erst wieder im nächsten Hafen. Klebriges Salzwasser haben wir rund herum zur Genüge. Das brauchen wir nicht auch noch im Frischwassertank.

Am frühen Nachmittag haben wir im „Eroski“- Supermercado eingekauft, um für einen weiteren längeren Schlag zu bunkern. Das war ein ganz schönes Geschleppe. Wir haben im Markt zwei Einkaufswagen gut beladen, ohne uns zu überlegen, dass der Einkauf zum Schiff getragen werden muss. Rucksäcke, Taschen und ein faltbarer Einkaufskorb mit Rollen und Griff fassten dann doch fast alle Artikel. Sechs- Liter- Wasserflaschen kamen an die Hand. Heute Abend legen wir von der Pier ab und werden die Nacht über in der Bucht vor Anker liegen. Morgen früh soll es mit Sonnenaufgang weiter gehen. Die Richtung ist ausgeguckt. Der Wind spielt uns zwar nicht in die Karten, ist aber auch nicht gegen uns. Wir sollten das Ziel in zwei oder drei Tagen sicher erreichen. Bis dahin herrscht von meiner Seite wieder Funkstille im Blog.

Heute gehen zum Abschluss Geburtsgrüße an meinen Bruder. Ich denke oft, dass Du auch gerne hier wärst und mitsegeln würdest. Wir wären bestimmt ein gutes Team. Wenn ich mein Endziel erreicht habe, hoffe ich doch, dass Du Dich ein paar Wochen aus Deutschland loseisen kannst, damit wir gemeinsam das für uns neue und fremde Revier erkunden können.

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