Waschtag

Frau b. schreibt:

Leichtes Prasseln auf dem Dach macht mich hellhörig. Meine Wäsche! Ich hatte gestern Abend noch eine Maschine mit Handtüchern angesetzt und aufgehängt, obwohl ich das Tiefdruckgebiet im Golf von Genua beim Wetterbericht der Tagesschau kurzzeitig wahrgenommen hatte. Vielleicht ist schon alles wieder klatschnass. Ich schäle mich aus dem Bett, öffne das Badfenster. Die Handtücher haben sich etliche Male um die Leine geschlungen, sind aber trocken. Muss also ordentlich Wind gewesen sein. Ich operiere alles von der Leine, gar nicht so einfach bei den Verwicklungen. Da kann man nicht einfach ziehen, sonst hängt nachher das eine oder andere Stück eine Etage tiefer. Ich muss auch das Küchenfenster öffnen. Gut, dass der Regen nicht von Norden an die Fenster peitscht. Als ich wieder im Bett bin, sagt mir meine Uhr, dass es 10 Minuten vor um 3 Uhr ist – Nachts!
Der prasselnde Regen lässt mich schnell wieder einschlafen. Wirklich mal ausgeruht wache ich tatsächlich erst um 7 Uhr wieder auf. Mein Mann schläft natürlich immer noch. Ich frage mich, wie ein Mensch soviel schlafen kann. Abends steigt er zwar nach mir ins Bett, schläft aber schon beim Umfallen, während ich noch meine obligatorische Seite lese. Morgens lese ich schon wieder, wenn er die Augen aufschlägt. Nach dem Mittag braucht er auch unbedingt sein Nickerchen, wenn es sich einrichten lässt.

Heute früh haben wir es nicht eilig. Der Himmel ist Wolken verhangen. Das Meer ist grün. Die ganz dicken Wolken haben sich, wie es scheint, nach Norden verzogen. Auch das sieht gut aus. Ich könnte hier stundenlang aus dem Fenster gucken. Aber Faulenzen ist nicht mein Ding. Ich hänge noch mal Wäsche auf und mache mich dann wieder an meinem Buch über den Jakobsweg zu schaffen. Im Grunde ist es fertig. Nur hier und da will ich noch eine Rückblende einfügen. Ich schreibe etwas über meines Vaters Garten und das Haus, in dem ich die ersten 7 Jahre meines Lebens gewohnt habe.

Da es den ganzen Tag über trocken bleibt, übertrage ich meinem Mann den Wäschedienst – Wäsche abnehmen, falls es doch feucht von oben kommt – und ich gehe malen. Immer wieder zieht es mich zum Hafen, zum ältesten Teil von Riomaggiore. Heute kann ich mich nahe ans Wasser setzten, weil die Wellen nicht so hoch sind, und in den dunklen Schlund schauen, aus dem die gesammelten Wassermassen von den Bergen hinunter ins Meer fließen. Hier unten stören mich keine neugierigen Blicke und gut gemeinte Kommentare. Ich bin heute recht zufrieden mit meinem Kunstwerk, obwohl wieder mehr drauf ist, als ich eigentlich wollte. Kurz nach 16 Uhr muss ich aufhören, weil ich stocksteif bin und mir alles weh tut. Ein paar Pinselstriche ergänze ich oben am Küchentisch bei einer guten Tasse Kaffee made by balloony.

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Kommentare

  1. ja ja, was macht müde Männer noch munter????????????
    Aber......sssss
    tztz
    wer schläft, sündigt nicht.....

    liebe St..., Frau Balloony, grins, die Wäsche um den Kirchturm, super getroffen, mal wieder kommt ein Kompliment von der Flo(h)!

    Wie siehts mit dem Jahreskalender in diesem Jahr aus?, vermisse ihn!

    Grüße euch Langschläfer---übrigens, hatte heute auch Waschtag mit dem Unterschied, Strom und Trockner!

    die Flo(h)

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