Vorteile eines Treppenlifts für Senioren und Menschen mit eingeschränkter Mobilität

Treppenlift

Menschen, die zu Hause auf verschiedenen Ebenen leben, tun sich im Alter und/oder bei eingeschränkter Mobilität oft schwer, die Treppe zu benutzen. Dazu kommt die ständige Angst vor einem Sturz. Mit einem Treppenlift kann diese Hürde komfortabel und sicher überwunden werden. Er sorgt wieder für ein selbstständigeres Leben und schenkt ein Plus an Lebensqualität.


Was genau bringt ein Treppenlift?

Für Menschen, die nicht mehr alleine die Stufen hinauf- oder hinabsteigen können, ist der Einbau eines Treppenlifts ein Segen. Unter anderem sorgt er nämlich dafür, dass die Menschen in ihrem vertrauten Zuhause bleiben und weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können. Ein Umzug, der gerade der älteren Generation oft sehr schwerfällt, lässt sich dadurch verhindern oder zumindest für etliche Jahre hinauszögern. Das wiederum steigert das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude. Treppenlifte schenken somit ein großes Stück Unabhängigkeit, Freiheit und Flexibilität. Es muss nicht mehr ständig jemand anwesend sein, um die Person beim Treppensteigen zu unterstützen. Auch Stürze, die in vielen Fällen gravierende oder sogar lebensgefährliche Folgen haben, lassen sich mit einem Treppenlift verhindern. Darüber hinaus kann das Hinauf- und Hinabsteigen auch sehr schmerzhaft sein: etwa bei Gelenk- und Rückenproblemen oder auch nach einem Unfall. Der Komfort eines Treppenlifts erspart den Betroffenen die Schmerzen. Sie können sich in ihrem Zuhause auf allen Ebenen bewegen und sind beispielsweise nicht mehr an einige wenige Zimmer im Erdgeschoss gebunden. Immerhin befindet sich in vielen Häusern das Schlafzimmer in der oberen Etage. Ohne einen Treppenlift müssen viele Menschen ihr Schlaflager ins Parterre verlegen. Ist dort aber nicht mehr ausreichend Platz für ein Bett vorhanden, bleibt den Menschen als Schlafmöglichkeit häufig nur die Couch im Wohnzimmer. Das kann jedoch keine Dauerlösung sein, denn ohne eine vernünftige Matratze leiden Gelenke, Muskeln und Knochen noch mehr. Ein Teufelskreis, der sich mit einem Treppenlift verhindern ließe.


Welcher Treppenlift passt zu mir?

Grundsätzlich wird zwischen drei verschiedenen Typen unterschieden:

  • dem Sitzlift
  • dem Plattformlift
  • und dem Hublift

Jede Bauweise hat ihre ganz spezifischen Besonderheiten.

Der Sitzlift

Besonders häufig kommt der klassische Sitzlift zum Einsatz. Die Funktionsweise ist schnell erklärt: Entlang der Treppe verläuft eine Laufschiene nach oben. Daran ist ein Sitz befestigt, auf dem sich die Person bequem niederlassen kann. Sitzlifte eignen sich für gerade und kurvige Treppen, für den Innen- und Außenbereich, für breite und schmale Treppen. Rollstuhlfahrer können sie dann alleine nutzen, wenn sie in der Lage sind, sich selbstständig in den Sitz und wieder zurück in den Rollstuhl zu heben. Dafür muss der Sitzlift aber mit hochklappbaren Armlehnen ausgestattet sein, was jedoch bei den meisten Modellen der Fall ist. Dieser Treppenlift-Typ beansprucht nur wenig Platz und ist in der Regel die günstigste Variante. Ein leistungsstarker Elektromotor sorgt für einen optimalen Antrieb. Üblicherweise ist dieser Motor direkt in den Sitz integriert. Der Sitz ist klappbar, so dass bei Nichtgebrauch genug Platz ist, um auch Fußgängern die Nutzung der Treppe zu ermöglichen. Außerdem wird der Sitzlift in vielen verschiedenen Designs und Farben angeboten, damit er sich harmonisch in die Wohnung und das entsprechende Interieur einfügt. Die Bedienung ist einfach, unkompliziert und komfortabel. Weitere Vorteile sind der relativ geringe Umbauaufwand, der schnelle Einbau und die niedrigen Wartungskosten.

Der Plattformlift

Wie der Name schon andeutet, verfügt dieser Treppenlift-Typ über eine Plattform. Diese kann mit einem Rollstuhl direkt befahren werden. Der Treppenlift ist teurer als ein klassischer Sitzlift, ermöglicht dafür aber auch Rollstuhlfahrern, die sich nicht selbstständig zwischen Sitz und Rollstuhl bewegen können, das Wohnen auf verschiedenen Ebenen. Die Plattform klappt bei Bedarf automatisch aus, ein Schutzbügel sichert den Nutzer mit seinem Rollstuhl. Dieser Bügel lässt sich auch als Haltegriff verwenden. Für zusätzliche Sicherheit sorgen Schutzbleche, die während des Lift-Betriebes nach oben fahren. Plattformlifte haben aufgrund ihrer Konstruktion deutlich größere Ausmaße und auch ein höheres Eigengewicht. Für sehr schmale Treppen sind sie unter Umständen nicht geeignet. Kaufinteressenten sollten sich daher vor der Anschaffung ausführlich beraten und die Gegebenheiten im Haus überprüfen lassen. Ob gerade oder kurvige Treppe, Innen- oder Außenbereich, spielt übrigens keine wesentliche Rolle. Vielmehr hängt der Einbau eines Plattformliftes abgesehen von der Treppenbreite auch vom Steigungswinkel sowie vom vorhandenen Platzangebot am Treppenanfang und -ende ab, damit Nutzer die Möglichkeit haben, für den Ein- und Ausstieg mit ihrem Rollstuhl zu rangieren.

Der Hublift

Hublifte basieren im Gegensatz zu Sitz- und Plattformliften auf einer völlig anderen Technologie. Sie funktionieren nämlich so ähnlich wie ein kleiner Aufzug und führen vertikal und nicht etwa schräg entlang der Stufen nach oben. Häufig werden sie im Außenbereich - beispielsweise im Eingangsbereich eines Hauses - eingesetzt, weshalb sie aus besonders witterungsunempfindlichen Materialien bestehen. Ihr besonderer Vorteil: Sie haben eine sehr hohe Tragfähigkeit, die teilweise mehr als 300 Kilogramm beträgt. Auf diese Weise lassen sich auch elektrische Rollstühle, die meist sehr schwer sind, problemlos transportieren. Außerdem können mit einem Hublift auch zusätzliche Lasten wie beispielsweise Koffer oder Einkaufstaschen befördert werden. Ein Schacht, wie er bei einem klassischen Aufzug benötigt wird, ist für den Hublift nicht erforderlich. Auch die Montage ist recht unkompliziert.

Steht mir eine Förderung für den Treppenlift zu?

Die Anschaffung eines Treppenlifts ist häufig mit hohen Kosten verbunden. Viele Kaufinteressenten wenden sich deshalb zuerst an ihre Krankenkasse: in der Hoffnung, einen Zuschuss zu bekommen. Doch den gibt es leider nicht. Zumindest nicht von den Krankenkassen. Dennoch werden Betroffene mit den Kosten nicht alleine gelassen, denn die Pflegekasse springt ein, und zwar immer dann, wenn eine Pflegestufe nachgewiesen werden kann. Gemäß Sozialgesetzbuch II haben Bedürftige die Möglichkeit, eine einmalige Bezuschussung in Anspruch zu nehmen. Diese beträgt pro pflegebedürftiger Person maximal 4000,- Euro. Den Zuschuss gibt es nicht nur für den Kauf eines Treppenliftes, sondern auch für eine eventuelle Finanzierung oder Miete. Wichtig ist, dass der entsprechende Antrag auf jeden Fall vor dem Kauf oder der Bestellung des Treppenlifts vorliegt. Neben der Pflegekasse bietet auch die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, finanzielle Unterstützung an. Diese wird nicht nur für den Treppenlift, sondern auch für andere barrierefreie Umbaumaßnahmen gewährt, und ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Auf der Homepage der KfW kann vorab überprüft werden, ob diese Voraussetzungen erfüllt werden. Falls ja, ist ein Zuschuss bis zu einer Höhe von 6.250,- Euro möglich.

Treppenlifte: mehr Mobilität, Freiheit und Lebensqualität

Treppenlifte stellen für viele Menschen eine enorme Erleichterung dar und bieten zahlreiche Vorteile. Dank interessanter Fördermöglichkeiten hält sich die finanzielle Belastung weitestgehend in Grenzen, zumal die Lifte auch gemietet oder finanziert werden können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, gebrauchte Treppenlifte zu kaufen. Diese müssen jedoch zu 100 Prozent zum Verlauf der Treppe passen, weswegen die Schiene bei kurvigen Treppenverläufen fast immer individuell angefertigt werden muss. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass ein Treppenlift im Alter oder bei Einschränkungen der Mobilität immer eine Bereicherung ist.

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