Ein Sommernachtstraum

Drum laß Geduld uns durch die Prüfung lernen,
Weil Leid der Liebe so geeignet ist
Wie Träume, Seufzer, stille Wünsche, Tränen,
Der armen kranken Leidenschaft Gefolge.

Die Wahrheit zu sagen, halten Vernunft und Liebe heutzutage nicht viel Gemeinschaft.
Schade, daß ehrliche Nachbarn sie nicht zu Freunden machen wollen!

Wie kann das Glück so wunderlich doch schalten?

Wahnwitzige, Poeten und Verliebte
Bestehn aus Einbildung.

Dem schlechtsten Ding an Art und an Gehalt
Leiht Liebe dennoch Ansehn und Gestalt.

Amor steckt von Schalkheit voll,
Macht die armen Weiblein toll.
Hans nimmt sein Gretchen,
Jeder sein Mädchen;
Find’t seinen Deckel jeder Topf,
Und allen geht’s nach ihrem Kopf.

Des Wunsches Hälfte soll den Wünscher lohnen.

Ein jedes Ding muß Zeit zur Reife haben.

Shakespeare

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