Ausflug in den Unteren Spreewald

Ausflug in den Unteren Spreewald (Leseliese)

An einem sonnigen Frühlingstag im April 2006 fuhren wir von Rangsdorf auf der A 13 bis zur Abfahrt Halbe/Märkisch Buchholz. Dann ging es weiter auf der Landstraße durch den kleinen Ort Leibsch bis nach Alt Schadow. Alt Schadow liegt direkt am Neuendorfer See.

Rings um einen Teil des Sees erstrecken sich mehrere Campingplätze, die sich teilweise bis zum Seeufer ausdehnen. Wir machten einen ausgedehnten Spaziergang über zwei Plätze. Hier gibt es nicht viele Zelte, dafür aber sehr viele Wohnwagen und Bungalows, die von Dauer- oder Wochenendcampern genutzt werden. Einige Wohnwagen strahlen noch DDR-Charme aus und wurden nur etwas modernisiert. Über viele Jahre sind hier auf engs-tem Raum kleine Erholungsparadiese entstanden. Vor den Wohnwagen oder Bungalows haben sich die Camper Minigärten angelegt, es grünt und blüht auf den kleinen Beeten, wir entdeckten sogar Kräuterbeete.

Die Dauercamper haben Freundschaft geschlossen. "Hilde, ist der Kaffee fertig, können wir rüberkommen?" ruft eine blonde, etwas vollschlanke Frau, die auf den Stufen ihres Wohnwagens steht einer anderen, die in ihrem kleinen Garten werkelt zu."Ja, Margarete", der Tisch ist gedeckt, "vergiss die Brötchen nicht."

Als wir von unserem Rundgang zurückkamen, sahen wir die beiden Familien unter einem Vorzelt beim Frühstück beisammensitzen und sich angeregt unterhalten.

An einem anderen Wohnwagen wurden die Fenster geputzt, Spinnweben abgefegt, Frühjahrsputz auf dem Campingplatz. Ein Mann hate eine Leiter an seinen Bungalow gestellt und säuberte die Dachrinne vom Laub. Die Anlage ist sehr schön, auf breiten Wegen kann man hier entlang spazieren, Laubbäume spenden Schatten. Auch einige Liegen standen schon vor den Sommerwohnungen und die Bewohner gönnten sich ein Sonnenbad.

Neben den Bungalows und Wohnwagen stehen hin- und wieder auch Boote. Ein Besitzer hatte sein Boot schon am Uferrand aufgestellt, besserte es aus und machte es wieder flott für die erste Ausfahrt.

Am Neuendorfer See kann man angeln, baden mit dem Boot fahren, aber auch Surfen oder nur am Ufer sitzen und sich erholen. Im Schilf brüten viele Wasservögel, u. a. auch die Löffelente. See- und Fischadler kreisen über dem Wasser.

Langsam schlenderten wir zur Straße zurück und liefen dann zum Ausflugslokal Seeblick. Es war so warm, dass wir uns auf die Terrasse setzenkonnten. Noch ist nicht viel Betrieb und wir wurden schnell und freundlich bedient.

Danach fuhren wir weiter über Neu Lübbenau in das Zentrum des "Unteren Spreewaldes", eine romantische Flusslandschaft bis nach Schlepzig.

Information:
"Schlepzig kulturelles und touristisches Zentrum im Unterspreewald. Das beschauliche Dorf wurde 1999 als schönstes Dorf Brandenburgs geehrt. Ländliches Milieu, dörfliches Brauchtum und historische Arbeitsweisen sind selten so authentisch, anschaulich und er-lebbar wie in Schlepzig. Mehrere Museen,vom agrarhistorischen Museum bis zur historischen Mühle. Ein Kahnfährhafen, ein Informationszentrum, das Biosphärenreservat des Spreewaldes, typische Gastronomie und zahlreiche kulturelle Veranstaltungen führen jedes Jahr zahlreiche Gäste in die Gemeinde."
Auch hier ist es noch sehr ruhig, so dass wir keine Mühe hatten im Ort einen Parkplatz zu finden. In Schlepzig stehen noch einige, schöne Fachwerkhäuser, eine historische Mühle und eine Fachwerkkirche. Hier haben sich noch kleinbürgerliche Hofstrukturen erhalten.

Auf unserem Weg zum Kahnhafen kamen wir an dem direkt an der Dorfstraße gelegenen Brauhaus der "Spreewälder Privatbrauerei" vorüber. Diese Brauerei, kann man, wenn man sich an der Theke der dazugehörigen Brauhausstube meldet, auch besichtigen. Hier wird auch heute noch Bier in kleinen Mengen gebraut.

Auf dem Gelände des Landschaftsgasthofs "Zum Grünen Strand der Spree" wurde ein Weidendom errichtet. Am Weidendom entstand eine Lagune.
Text einer Informationstafel am Weidendom:
"Arena Salix" Weidendom zum grünen Strand der Spree. Salix ist der lateinische Begriff für die Familie der Weidengewächse. Arena Salix, das erste Weidengroßprojekt in Bran-denburg entstand unter Anleitung erfahrener Weidenbauspezialisten und des Schweizer Architekten Marcel Kalbera, so wie mit Unterstützung von Lübbener und Groß Leuthener Schülern und weiteren Weidenbau -Enthusiasten in der Spreewaldgemeinde Schlepzig.Der Standort für den Weidendom ist ideal, er liegt unmittelbar an der Terrasse von drei überregional bedeutsamen Radwanderwegen. Der Weidendom ergänzt das Ensemble der Erlebnisgastronomie rund um den Landgasthof "Zum Grünen Strand der Spree".Der Weidendom wurde am 8. März 2004 begonnen und am 1. Mai 2004 eingeweiht.

Als wir uns den Weidendom ansehen, ist er noch nicht vollständig begrünt, der Frühling ließ sich in diesem Jahr Zeit, aber in wenigen Wochen, wird der Besucher einen vollstän-dig begrünten Weidendom bewundern können. Der Innenraum des Doms ist so groß, dass man Tische und Stühle hineinstellen und sogar Konzerte in dem Dom veranstalten kann.Der Weidendom fügt sich gut in die Wiesen und Flusslandschaft ein.

Wir laufen weiter zum Kahnhafen. Auf einer Bank ruhen wir uns eine Weile aus und erfreuen uns an der schönen Natur. Nur die Vögel zwitschern.Ein Mann kommt auf einem Fahrrad angeradelt. "Möchten Sie eine Kahnfahrt machen", fragt er uns. "Nein, vielen Dank, heute nicht." Er schwingt sich wieder auf sein Rad und fährt davon.

Wir hatten gar nicht damit gerechnet, dass schon Fahrten angeboten werden,obwohl zwei Kähne in dem kleinen Hafen liegen und auf die ersten Fahrgäste warten.Auch der Kiosk am Hafen ist noch geschlossen. Vielleicht war er doch schon mal an einem Sonntag geöffnet. Denn eine Tafel verkündet: "Hier bekommen Sie frischen Kirschkuchen mit selbst geklauten Kirschen."

Langsam tuckert ein Boot der Wasserpolizei, das von zwei Polizistinnen gesteuert wird, vorüber.Wir schlenderten zurück zu unserem Auto. Unterwegs sahen wir mehrere Storchennester, die Störche scheinen sich hier wohl zu fühlen. Über unseren Köpfen kreiste ein Storchen-paar.Ganz in der Nähe des Parkplatzes ist eine kleine Bäckerei mit Café. Es duftete nach fri-schem Brot und wir nahmen ein frisches, knuspriges Landbrot mit. Dann bestellten wir uns Kaffee und Kuchen und setzten uns in den Hof, der zum Café gehört.

Inzwischen war es 17.00 Uhr geworden, Zeit für die Rückfahrt, die uns über Krausnick und Brand führte. Schon vor Brand weisen Tafeln auf das neue Badeparadies Tropical Is-land hin. Die Landstraße führt direkt daran vorbei. Bei Golßen fuhren wir wieder auf die Autobahn und waren in einer knappen Stunde wieder zu Hause.

Eine Reisebeschreibung von: Leseliese

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