Was bedeutet Weihnachten? Bedeutung und warum wir das Fest feiern

Was bedeutet Weihnachten

Weihnachten ist ein Fest, das in vielen Teilen der Welt gefeiert wird und sowohl religiöse als auch kulturelle Bedeutung hat. Doch was steckt eigentlich hinter dieser universellen Anziehungskraft von Weihnachten?

Weihnachten: Wortherkunft und Bedeutung

Das Wort "Weihnachten" hat tiefe Wurzeln in der deutschen Sprachgeschichte. Es ist interessant, sowohl die Etymologie des Begriffs zu betrachten als auch die Bedeutungen, die er in anderen Sprachen und Kulturen annimmt.

Das deutsche Wort "Weihnachten" stammt vom althochdeutschen Begriff "weihen nahten" ab, was "geweihte Nächte" bedeutet. Dies bezieht sich auf die besondere Heiligkeit und Bedeutsamkeit dieser Zeit des Jahres. Der Advent und die Weihnachtszeit sind Zeiträume der Besinnung, der Vorbereitung und schließlich der Feier der Geburt Jesu Christi. Historisch gesehen waren es die Rauhnächte, die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, die als besonders mystisch und heilig galten.

Betrachtet man andere Sprachen, so sieht man, dass viele den Fokus direkt auf Christus legen. Das englische "Christmas" kommt von "Christ's Mass", also "Christi Messe", und betont damit die religiöse Ebene des Festes als Feier der Geburt von Jesus Christus. Ähnlich ist es im Französischen mit "Noël", das möglicherweise aus dem lateinischen "natalis" (geboren) abgeleitet ist, oder im Spanischen "Navidad", das ebenfalls seine Wurzeln im Lateinischen hat und "Geburt" bedeutet.

Das Weihnachtsfest hat sich im Laufe der Zeit entwickelt. Während es ursprünglich ein rein religiöses Fest war, hat es sich in vielen Kulturen zu einem Familienfest entwickelt, das von Menschen aller Religionen und Weltanschauungen gefeiert wird. Trotz der unterschiedlichen Traditionen und Bräuche steht jedoch in den meisten Kulturen die Idee von Liebe, Gemeinschaft und Frieden im Mittelpunkt.

Weihnachtsdeko
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Historischer Hintergrund

Die Geburt Christi

Das Zentrum des Weihnachtsfestes ist die Feier der Geburt Jesu Christi, wie sie im Neuen Testament der Bibel beschrieben ist. Die Evangelien nach Matthäus und Lukas bieten die bekanntesten Erzählungen.

Lukas beschreibt, wie Maria, eine junge Frau aus Nazareth, von einem Engel namens Gabriel besucht wurde, der ihr die Geburt ihres Sohnes Jesus, des Messias, verkündete. Maria war zu dieser Zeit verlobt mit Josef, und beide mussten aufgrund einer Volkszählung nach Bethlehem reisen. In einem Stall brachte Maria Jesus zur Welt, da in der Herberge kein Platz für sie war.

Matthäus hingegen erzählt von den Weisen aus dem Morgenland, oft als die "Drei Könige" bezeichnet, die einem Stern folgten, welcher sie nach Bethlehem führte. Sie brachten Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – für das neugeborene Kind.

Diese Erzählungen sind tief in der christlichen Kultur verwurzelt und bilden den Kern des Weihnachtsfestes, welches die Menschwerdung Gottes und seine Ankunft in der Welt feiert.

Römische und heidnische Feste

Vor der Ausbreitung des Christentums gab es in Europa viele heidnische Feste, die zu dieser Jahreszeit gefeiert wurden. Eines der bekanntesten ist das römische Fest "Saturnalia", das zu Ehren des Gottes Saturn gefeiert wurde. Es war ein Fest voller Freuden, Geschenkaustausch und Festmähler, und es fand vom 17. bis zum 23. Dezember statt.

Die Wintersonnenwende, die um den 21. Dezember herum stattfindet, war ebenfalls ein bedeutendes Ereignis. Es markiert den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Viele Kulturen feierten das Wiederaufleben des Lichts und die Rückkehr längerer Tage.

Als das Christentum sich in Europa ausbreitete, wurden viele dieser heidnischen Feste und Bräuche in christliche Feierlichkeiten integriert, was zur Popularität von Weihnachten und zur Übernahme einiger Traditionen beitrug.

Der 24. Dezember als Heiliger Abend

Die genaue Festlegung des Datums für die Geburt Christi ist historisch nicht genau belegt. Es gibt keine biblischen Hinweise darauf, dass Jesus am 25. Dezember geboren wurde. Der 25. Dezember wurde jedoch im 4. Jahrhundert von der westlichen Kirche als offizielles Datum für die Feier der Geburt Christi bestimmt.

Es wird oft angenommen, dass dieses Datum gewählt wurde, um mit dem römischen Fest "Sol Invictus" (unbesiegte Sonne) zu konkurrieren oder um sich mit den bereits bestehenden heidnischen Feiern der Wintersonnenwende zu überschneiden. So wurde der 24. Dezember, der Vorabend dieses Tages, als Heiliger Abend anerkannt, an dem die Ankunft Jesu Christi feierlich erwartet wird.

Insgesamt ist die Geschichte von Weihnachten eine Vermischung von biblischen Erzählungen, heidnischen Bräuchen und historischen Entscheidungen, die zusammen ein Fest schaffen, das von Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt gefeiert wird.

Wer feiert Weihnachten?

Obwohl ursprünglich ein christliches Fest, wird Weihnachten heute von Menschen unterschiedlichster religiöser und kultureller Hintergründe gefeiert. In vielen nicht-christlichen Ländern ist es ein populäres kulturelles Ereignis.

Weihnachtsbaum

Welche Bedeutung hat das Weihnachtsfest?

Weihnachten, eines der meistgefeierten Feste weltweit, ist tiefgreifend und vielschichtig. In den Herzen und Köpfen der Menschen ruft es vielfältige Bilder, Gefühle und Erinnerungen hervor.

Symbol für Frieden, Liebe und Familie

In der heutigen, oft hektischen Welt, bietet Weihnachten eine seltene Gelegenheit für Ruhe und Reflexion. Die festlichen Lichter, die herzerwärmende Musik und die Traditionen des Gebens und Empfangens machen Weihnachten zu einem Symbol des Friedens. Dieses Gefühl des Friedens erstreckt sich auf die Liebe, die die Menschen miteinander teilen, und wird oft am intensivsten innerhalb der Familie gefühlt. Viele Familien kommen an Weihnachten zusammen, um gemeinsam zu essen, zu lachen und Erinnerungen zu teilen, selbst wenn sie durch Entfernungen oder Umstände getrennt sind.

Geburt Jesu Christi

Religiös gesehen ist Weihnachten für Christen rund um den Globus von zentraler Wichtigkeit. Es feiert die Geburt Jesu Christi, den Erlöser, der in der christlichen Theologie als Sohn Gottes betrachtet wird. Die Erzählungen über seine Geburt, seine bescheidene Geburt in einem Stall in Bethlehem, verkörpern Botschaften von Demut, Hoffnung und göttlicher Liebe. Durch sein Leben und seine Lehren symbolisiert Jesus für viele die bedingungslose Liebe Gottes zu den Menschen.

Erneuerung und Neuanfang

Die Weihnachtszeit fällt mit dem Ende des Jahres zusammen, einer Zeit, in der viele Menschen auf das vergangene Jahr zurückblicken und sich Gedanken über das kommende machen. In diesem Sinne steht Weihnachten auch für Erneuerung und Neuanfang. Die Geburt Jesu kennzeichnet einen Wendepunkt in der Geschichte, und ebenso sehen viele das Fest als Gelegenheit, das eigene Leben neu zu überdenken und mit neuem Elan und neuer Hoffnung ins nächste Jahr zu starten.

Kulturelle und weltliche Symbolik

Obwohl seine Wurzeln im Christentum liegen, hat Weihnachten auch eine weitreichende kulturelle und weltliche Symbolik erlangt. Für viele, auch für diejenigen, die sich nicht als religiös betrachten, symbolisiert Weihnachten den Geist des Gebens, des Dankes und der Gemeinschaft.

Weihnachtsgeschenke

Weihnachtsbräuche und Symbolik

Der Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum, eine der bekanntesten und beliebtesten Traditionen des Weihnachtsfestes, hat seine Wurzeln in Deutschland. Schon im Mittelalter wurden Bäume zu Weihnachten geschmückt, um das Leben und die Fruchtbarkeit zu feiern. Die immergrünen Tannen- oder Fichtenbäume symbolisieren das ewige Leben und die unveränderliche Liebe Gottes. Die Lichter, die oft den Baum schmücken, repräsentieren das Licht Christi in der Welt. Im Laufe der Zeit hat sich dieser Brauch in vielen Ländern verbreitet und wurde mit verschiedenen Traditionen und Ritualen angereichert.

Das Verschenken von Geschenken

Die Tradition des Schenkens zu Weihnachten hat tiefe historische und religiöse Wurzeln. Sie erinnert an die Gaben der Heiligen Drei Könige – Gold, Weihrauch und Myrrhe – die sie dem neugeborenen Jesus darbrachten. Diese Gaben waren sowohl materielle als auch symbolische Gesten. Gold steht für Reichtum, Weihrauch für Göttlichkeit und Myrrhe, oft verwendet bei Bestattungen, symbolisiert Tod. Das Verschenken von Geschenken ist auch ein Ausdruck von Liebe, Großzügigkeit und Wertschätzung gegenüber Familie und Freunden.

Weihnachtslieder

Musik spielt eine zentrale Rolle in der Weihnachtszeit. Weihnachtslieder wie "Stille Nacht" vermitteln die ruhige, besinnliche und heilige Atmosphäre des Festes. "Stille Nacht", erstmals 1818 in Österreich aufgeführt, erzählt von der Geburt Jesu und der Friedensbotschaft, die er in die Welt bringt. Solche Lieder haben die Kraft, Menschen zusammenzubringen, Gemeinschaftsgefühle zu wecken und die tiefe spirituelle Gefühle von Weihnachten zu betonen.

Die Weihnachtskrippe

Die Weihnachtskrippe, oft in Kirchen und Häusern aufgestellt, ist eine plastische Darstellung der Geburtsszene Jesu. Sie zeigt Maria, Josef, das Jesuskind, oft auch die Hirten, die Heiligen Drei Könige und Tiere des Stalls. Diese Darstellung erinnert an die bescheidenen Anfänge Jesu in einem Stall in Bethlehem und betont die Demut und Einfachheit seiner Geburt. Die Krippe ist nicht nur eine Erinnerung an dieses wichtige Ereignis, sondern auch eine Einladung zur Reflexion über die Botschaft der Nächstenliebe, die Jesus verkörperte.

Insgesamt sind diese Symbole und Bräuche wesentliche Elemente, die das Weihnachtsfest bereichern. Sie verknüpfen die historische und religiöse Ebene von Weihnachten mit kulturellen Traditionen und schaffen so eine festliche Atmosphäre voller Freude.

Die Dauer der Weihnachtszeit

Sie beginnt mit dem ersten Adventssonntag und endet offiziell mit dem Dreikönigstag am 6. Januar.

Weltweite Feierlichkeiten und Bräuche

In Ländern wie z.B. Australien feiert man Weihnachten im Sommer am Strand, während in Finnland der Weihnachtsmann aus Lappland kommt. Trotz unterschiedlicher Bräuche ist die Botschaft von Liebe und Gemeinschaft universell.

Moderne Interpretationen und Kommerzialisierung von Weihnachten

Weihnachten in der Popkultur ist omnipräsent. Doch während Filme und Musik das Fest in den Vordergrund rücken, gibt es Kritik an der Kommerzialisierung. Es gilt, den wahren Geist von Weihnachten, der Gemeinschaft und Besinnlichkeit, nicht zu verlieren.

Die spirituelle und religiöse Bedeutung von Weihnachten

Für Christen steht die Geburt Christi im Zentrum. Doch auch in anderen Religionen gibt es Feste des Lichts und der Hoffnung, die in diese dunkle Jahreszeit fallen.

Winterstimmung

Fazit

Seit mehr als 2.000 Jahren feiern Menschen weltweit das Weihnachtsfest. Ursprünglich begründet in der ehrfürchtigen Anerkennung der Geburt Jesu, erinnern zahlreiche Traditionen, von der besinnlichen Weihnachtsmusik bis hin zur festlichen Bescherung, an diesen heiligen Anlass. Die Rolle des Christkinds, das in vielen Traditionen die Geschenke bringt, wurde maßgeblich durch Martin Luther gefördert, um den Fokus von Heiligen wie dem Heiligen Nikolaus, oft verwechselt mit dem volkstümlichen Nikolaus, zurück auf die Bedeutung der Jesu Geburt zu lenken.

Gleichzeitig sind viele weihnachtliche Bräuche tief in den Traditionen verwurzelt, die weit vor der Christianisierung Europas existierten. Das Julfest, einst von den Germanen gefeiert, hatte viele Elemente, die in das moderne Weihnachten eingeflossen sind. Germanisch-heidnische und christliche Traditionen haben sich vermengt, um das zu schaffen, was viele heute am Heiligabend feiern.

Die Jungfrau Maria und ihre zentrale Rolle bei der Geburt Jesu bleiben im Herzen des Festes. Doch unabhängig von den religiösen Überzeugungen zieht die heilige Nacht Menschen an und erinnert sie an die Bedeutung von Familie, Liebe und Gemeinschaft.

Weihnachten ist ein Mosaik aus Traditionen, Glauben und Kulturen, die über Jahrtausende zusammengewachsen sind, um ein Fest der Freude, der Hoffnung und der Besinnung zu schaffen. Es erinnert uns daran, warum es so bedeutend ist, Weihnachten zu feiern.

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