Englisches Liebeslied. Nachdichtung .

10. April 2008 in Weblogs

Trink mir mit Deinen Augen zu
und sag mir,Du bist mein.
Laß einen Kuss im Krug zurück ,
dann frag'ich nicht nach Wein.
Den Durst in meiner Seele stillt
ja nur ein Zauberwein .
Was hülf'mir aber seine Ruh ,
ach, lass mich bei Dir sein.

Ich sandt Dir einen Rosenzweig
nicht nur als Liebesgruß.
Weiß ich ja doch,daß er bei Dir
niemehr verwelken muß.
Du hast ihn leise nur geküsst
zurückgesandt an mich.
Doch Leben hat,und Duft seither
er ganz allein durch Dich.

Erzählung :Sehnsucht nach mehr Licht.

9. April 2008 in Weblogs

Über Jahre hatte Michael mit Zeigefinger und spitzer Zunge das Lesen erlernt -Silbe für Silbe .Mit siebzehn Jahren bewältigte er die Texte eines Schulbuches für Erstklässler und schloss ein erstes Abonnement mit einer Buchgesellschaft ab, die ihn üppig belieferte.
Mühsam war es der Heimleitung gelungen ,diesen Vertrag aufzulösen.
Nach weiteren derartigend Abonnements war die Tolleranz aller Beteidligten -abgesehen von Michael- verbraucht ,und ein Gutachten sollte dazu verhelfen diese auswuchernde "Bibliophilie "einzudämmen.

Allein saß Michael schwitzend vor mir ,verkrampft,mit angstvoll geöffneten Augen und ständig wechselndem Gesichtsausdruck :Er werde so etwas nie wieder tun und er werde immer brav sein.Auch im Heim wolle er bleiben.-
Fast hätte dieses Tohu Wabohu von Angst und Erregung bis zur Unkenntlichkeit verzerrt was man früher seine "schöne Seele "genannt hätte.In der Tat war Michael einer der wenigen Menschen ,die heranwachsend n i c h t die Sehnsucht nach mehr Leben,Geist und "Licht "verlieren ,sondern lebenslang ihr stets nur potentielles Menschsein unruhig empfinden .Theologen wissen ,daß das die Unruhe des Augustinus ist.

Weniger seltene Menschen ,-wie Du und ich,lieber Leser,-bevorzugen Genussmittel verschiedendster Art ,deren Wirkungen diese faustisch-augustinische Unruhe beschwichtigen .Michael jedoch "stand "auf
Bücher.

Erst vorsichtig und schüchtern ,dann zuversichtlicher , meldete sich Michaels "schöne Seele "im Gespräch zu Wort, als er erkannte,daß niemand ihm Bücher vorenthalten und verbietend wollte. Er beruhigte und entspannte sich sichtlich.Es war Weihnachtszeit und ein Gespräch über das "Buch der Bücher "war naheliegend.Mit einem Gutschein für ein solches Buch in der Hand verabschiedete sich Michael freundschaftlich von mir.

Familienfest

4. April 2008 in Weblogs

An den siebenarmigen Leuchter
im Braunschweiger Dom :
Den Voreltern,Eltern und meinen
sechs Geschwistern zugedacht.

Du bist von mystisch ,kupfergoldenem Metall gemacht
von einem Fuß getragen wie ein Lorbeerbaum .
Zu einer Feier -deren Fest Du selbst nicht kennst -hierher gebracht
streckst sieben Hände Du hinauf in einen Raum erfüllt von Nacht.

Mit sieben Händen willst Du gerne tragen
was man Dir zugemessen hat an Glück und Schmerzen ,
an Liebe ,Lobgesang und an Verzagen .
Und sieh`man tat in Deine Hände sieben Kerzen.

Ein Unbekannter hat es dann gemacht ,
daß alle nacheinander sich erhellten ,
daß hier,dann dort ,ein Flammenherz erblühte.
Doch sprach auch Schmerz ,und uns`re Tränen gelten
dem Teil von uns ,das an dem Licht (das in der Nacht)
zu früh,zu schnell verglühte.

das Übermaß an uns`rem Sehnen
hast -Leuchter- Du mit Deinen Händen aufgefangen
und oft ist da Dein Glanz erstickt an uns`ren Tränen
die Du gekühlt mit De i n e n Wangen.

Wie groß muß doch die Liebe sein ,
des,der Dir immer wieder neuen Glanz gegeben
und Dir gegeben hat uns immer wieder zu verzeih`n ,
daß wir in Deinen Händen leben.

Wem aber werden wir die Flamme geben ,
wenn wir bald ausgebrannt zusammensinken
und uns ein letztes Mal erheben
indem wir allerletzte Lebensfeuchte trinken?-

Gewiss ist nur :
Ein neues Fest wird Dich zu brauchen wissen.
Du wirst in neuem Licht schon bald erglänzen !
-So woll`n wir Dich denn sterbend innig küssen
und D e i n e n Glanz mit u n s e r e m ergänzen.

Meine persönlichen "Lesefrüchte" Nr.1)

1. April 2008 in Weblogs

"Tantum cognoscitur,quantum diligitur ."(Augustinus )
-Hermeneutisch frei umgestaltet :"Irdische Dinge muss man erkennen
um sie zu lieben ;himmlische Dinge muss man lieben um sie zu erkennen."(aus einem Gipfelbuch)

"Gratia supponit naturam "(Th.v.Aquin)
Frei umgestaltet :"Niemand fällt tiefer ,als in die Hände
des Höchsten "(Br)
"

"Denn das Leben ist die Liebe ,und des Lebens Leben Geist."(Goethe )

"Wär nicht das Auge sonnenhaft ,wie könnten wir das Licht erblicken ?
Lebt`nicht in uns des Gottes eig`ne Kraft ,wie könnt uns Göttliches entzücken." (Goethe)

"Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen ,
als daß sich Gott-Natur ihm offenbare?
Wie sie das Feste lässt zu Geist verrinnen,
wie sie das Geisterzeugte fest bewahre"(Goethe)

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Der Weg vom "Iststand "zum "Sollstand" heißt METAMORPHOSE.
Allein der "Sollstand "ist nachhaltig und zukunftsfähig.(Br)

Es gibt keine Alternative zu Liebe,Freundschaft ,Treu` und
Glauben (Redlichkeit ).Diese regeln die zwischenmenschlichen Verkehrssitten und tragen die Gesellschaft.
Außerhalb der 1o Gebote gibt es keine Beliebigkeiten.(Br.)

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Drei Gedichte zur Wiedervereinigung Nr.III Deutschland

31. März 2008 in Weblogs

III.)
Deutschland :

Land unter Ländern ,
seit jeher und ewig besiegelt
als unser Teil an der Erde !
Bürde geschehener Taten ,
Quelle künftigen Schicksals .-
-Garten den wir behüten ,
Freiraum den wir bewohnen .-
-Elternhaus den Kindern ,
beseelt von gemeinsamer Sprache.-

-Heimsatt für Freiheit und Glauben ,-
für die Ideen Gottes
und wie wir diese verstehn.!
Den Bürgern Zuflucht und Heimat .
Gemeinschaft in Wohlfahrt
für Nachbarn in Treue und Glauben.-
-Part im Reigen der Völker.
Stimme im Chor der Menschheit .
Teil des Schicksals der Erde.-

-Bild unter Bildern im Wandel .
Gedanke aus Steinen und Liedern !
Bewahrtes Wissen der Menschen,-
und Antwort auf Fragen des Lebens ,
die die Geschichte erklärt.
-Grenze in der wir uns finden.
Prüfung der wir uns stellen.
Plan den wir gestalten .
Zeitraum ,den wir beste`n.

Drei Gedichte zur Wiedervereinigung (I-III)

31. März 2008 in Weblogs

I.)
Heimatsuche :

Ihr Wesen? Die Weite des Landes :
Küsten, Eb`nen ,Gebirge .
Wiesen, Felder und Wälder .
Bild unter wandernden Wolken ,
Abbild in Flüssen und Seen.

Der Winter hat sie behütet
und füllte Brunnen und Quellen .
Ihr Aufblüh`n heißt Frühjahr und Sommer .
Als Herbst verschenkt sie Früchte .

Ferne ist sie und Nähe ,
Aufbruch ,Ankunft und Einkehr .
Den Heimatsuchenden lockt
ihr Ruf als Akkord und Echo.

Sie geht durch Städte und Märkte ,
über Wege,Straßen und Gleise .
und sie rauscht in den Blättern und Gärten,
plaudert in Schulen und Häusern ,
lärmt in den Stätten der Arbeit.

Dem Eilenden - eine Scharade-
tritt sie verschleiert entgegen ,
fragt nach dem Ziel der Reise
und zeigt ihm das Land seiner Seele.

Dann lächelt sie
-spöttisch und weise -
über Blindheit und Dummheit
der Menschen.

Drei Gedichte zur Wiedervereinigung .Nr. II

31. März 2008 in Weblogs

II.)

Elbe-Elegie :
Der Strom ,
ein helles ,gleißendes Band
von der Quelle zum Meer.
Von Ufern gesäumt und geleitet.
Diesseits und jenseits
Bilder in Stille und Wandel .
Wiesen, weidende Herden.
Heckenrosen und Eichen .
Buhnen hinaus in die Zeit.
Breite des Wassers !
-Glockenton dort und hier .
Blinkende Fenster hüben und drüben
und Rufe herüber, hinüber .
-Elegische Symphonie !
Trübsal sucht strömend nach Klarheit .
Kummer und Enge sucht Weite.
Reisende Nachricht der Fremde
von Leben, ,Lieben und Hoffen .
-Aufwärts in Schiffen und Kähnen
die Lasten unf Güter der Welt .
Austausch, Arbeit und Handel
verknüpfen Nähe und Ferne .-
-Dort,wo am Hafen die Fähre
jetzt beide Ufer verbindet ,
versinkt mein Herz auf den Grund.
Der Fährmann der Tiefe
bringt es an jenes Gestade ,
das endlich alles vereint.
Wo die, die im Osten geblieben ,
oder im Süden und Westen ,
den ihren die Hände reichen ,
Gräber und Mauern sich weiten
und wo Versöhnung geschieht .
-Wo Deutschland mit Geist und Sprache
mit Liedern,Märchen und Sagen
die Länder und Städte verbindet
und die Geschichte uns eint.
-Wieder erwachend wird mir die Fähre
eine Brücke über den Strom.

Erzählung: Unter Eichen .

27. März 2008 in Weblogs

Von den Hühnengräbern im Schiering ,dem broncezeitlichen Totenhaus bei Geestacht und den Grabungen bei Rullsdorf erzählte ich bereits.Die heutige Geschichte nenne ich "UNTER EICHEN".
Fünfzig Meter im Quadrat , auf einer Düne des Urstromtals der Elbe ,am Rande einer vergessenen Landstraße ,und gerade noch in Sichtweite unserer St.-Jacobi-Kirchturmspitze ,-so ruht unter zehn Eichen im Wald versteckt der Judenfriedhof des Nahbereichs.
Die früheste erhaltene Stele stammt aus dem Jahre 1846.Der letzte Stein trägt das Datum Dez.1944.Heute ist dieser Friedhof ein verborgener Ort der Stille ,ähnlich wie jener in Prag unterm Holunderblütenversteck von dem Wilhelm Raabe im vorvorigen Jahrhundert erzählte.Auch hier sind sie durch ihre Friedhöfe "hinieden gegangen zu ihren Vätern":Rebecca,Mendel ,Erna (die 1869 nur fünf Monate lebte )Alexandra und Pawel (1944).
Die Sarah Neumann war damals ein Mädchen von 17 Jahren
als der "Friede von Basel"zwischen Preussen und Frankreich wieder einmal den Traum von Vernunft ,Weltbürgertum und Friedfertigkeit möglich gemacht hatte. I.Kant schöpfte aus dieser Hoffnung seinen zeitlosen philosophischen Text "Zum ewigen Frieden."
Zwei ereignisreiche Jahrhunderte sind seither vergangen .
Wer den hier erwähnten Ort bei B.besucht und unter den Eichen
ins Grübeln verfällt , versteht daß vergessene Grablegen wichtig sind.

Wintermond

25. März 2008 in Weblogs

Der weiß-silberne Mond
schwimmt fließend
im traumtiefen nächtlichen See
getragen vom zarten Gezweig
entlaubter Äste eines
knorrigen Baums .
Das Ufer ist weiß vom ersten Schnee .
Ein Traum umfängt mich.
Wie der Mond träume ich mich im See.
Und wie der See träume ich in mir den Mond
und schwimme taumelnd im dunkele Spiegel
der frostklaren ,ewigen Winternacht.

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