Bettybrombeere
Schwiegervater - schlaf doch ein
26. Februar 2008 in Weblogs
Schwiegervater - schlaf doch ein (saskia777)
Neben vielen anderen wichtigen Ämtern, hatte mein Schwiegervater auch das Amt des Chorleiters übernommen. Schon sein Vater, der wie er Lehrer der Schule war, übte diese Tätigkeit zur großen Zufriedenheit der Sänger und des Ortes aus. Über 40 Jahre leitete mein Schwiegervater den Chor.
Schöne Stimmen, vom Tenor bis zum Baß waren vertreten.
Für meinen Schwiegervater und den Chor, waren die vielen Proben und Sängerabende keine Verpflichtung, sondern eine Freude; wenn auch manchmal etwas strapaziös. Und eine Geschichte davon, will ich heute erzählen.
Der Chor hatte zu einer besonderen Gelegenheit, auch ein Lied eingeübt, daß einem Sänger Schwierigkeiten bereitete.Es ging in diesem Lied, um einen jungen Mann, der in Liebe entbrannt, seinen Schwiegervater in spe um die Hand seiner Tochter bittet. Nach einigem Hin und Her, schloß die letzte Strophe mit seiner Bitte :" Schwiegervater, schlag doch ein."Der besagte Sänger, er hatte die schönste Tenorstimme, sang aber am Ende des Liedes:" Schwiegervater schlaf doch ein." Es war nichts zu machen. Alles klappte wunderbar, bis auf dieses Letzte und es kam, trotz vieler Wiederholungen, immer unweigerlich dieses : "Schwiegervater, schlaf doch ein.
Da die Aufführung kurz bevor stand und der Sänger in unmittelbarer Nähe meiner Schwiegereltern wohnte, entschloß sich mein Schwiegervater, sich diesen Sänger privat vorzunehmen.Es war an einem späten Nachmittag und ich war mit meinen kleinen Jungs dort und bekam das Desaster mit.Alles klappte, eine wunderschöne Stimme und dann das .... Schwiegervater, schlaf doch ein. Es war zum Ausderhautfahren.Mein Schwiegervater gab nicht auf und endlich, endlich hatte der Sänger es gepackt. "Schwiegervater, schlag doch ein."
Ich konnte alles hören, die Küche, war gleich neben dem Wohnzimmer und meine Schwiegermutter hatte die Angewohnheit, die Türen beider Räume immer einen Spalt offen zu lassen. So bekamen wir alles mit.
Wir konnten richtig hören, wie mein Schwiegervater selig und erleichtert aufatmete. Und weil er so erleichtert war, klopfte er dem Sänger auf die Schulter und sagte:" Haste gut gemacht, nun zum Abschluß noch ein letztes Mal.
Glücklich strahlte der Nachbar; ein Lob vom R. war schon was.Das Lied begann, alles bestens, und am Ende?"Schwiegervater, schlaf doch ein."
Der Sängerabend fand statt, aber das Lied, war gestrichen worden.
Eine Geschichte von saskia777
Flucht aus der Einsamkeit - Fortsetzung.
21. März 2007 in Weblogs
Flucht aus der Einsamkeit - Fortsetzung. (Saskia777)
Feigheit vor dem Feind - gab es bei den Preußen nicht.Das Spießrutenlaufen, wäre ihnen sicher gewesen.
Gut, daß diese Zeiten vorbei sind, dachte sie.
Aber etwas war zurückgeblieben und so ließ sie die Möglichkeit, schonfrühzeitig die Flucht zu ergreifen, vorüberfahren und getreu ihrem Auftrag, machte sie sich auf den Weg nach Erfurt, in die Hauptstadt Thüringens
15 Jahre lang, war diese Stadt von den Schweden besetzt gewesen. Napoleon hatte sie erobert und ausgesaugt. Hier fand 1808 das Treffen Napoleons mit fast allen deutschen Landesfürsten undZar Alexander I. statt. Einige Tage Glanzes in der damals finanziell ruinierten Stadt.
Sie besuchte den Mariendom und die St. Severuskirche, überschaute den gesamten Bereich des Domplatzes. Die ältesten Teile des Domes stammen aus dem 11 - 12. Jahrhundert.Sie sah die geschnitzte Fassade des Renaissancehauses"Zum breiten Herd. " 1584 erbaut.Das Rathaus im Neu - Gotik - Stil auf dem Fischmarkt.
Weiter nach Weimar.Kein Weimar ohne Goethe, Schiller, Herder, Wieland,Herzoginmutter Anna Amalia, Frau von Stein.
Der historische Friedhof mit der Gruft von Goethe und Schiller.In der Nähe, die orthodoxe Kirche zur Maria Magdalena, die auf Wunsch der Herzogin Maria Pawlowna, Tochter des russischen Zaren Paul I. und Gemahlin des Herzogs Karl Alexander erbaut wurde.55 Jahre lebte sie in einer protestantischen Umgebung; blieb aber ihrem Glauben treu und wurde dort 1859 nach orthodoxem Ritus in russischer Erde, die extra von Russland geholt wurde, beerdigt.
Viele Bilder hatten sich unserer Reisenden eingeprägt, viele Aufnahmen hatte sie gemacht.
Nun zur letzten Etappe.
Ein schönes Städtchen, eine gewachsene Altstadt.
Sie sah den Altmarkt mit dem Rathaus und dem Simsonbrunnen,
die Johannis und die Salvatorkirche.
Das Kultur und Kongresszentrum; Ostthüringens größte und modernste Veranstaltungshalle.Dort findet am 28. September 2006 ein Gastspiel der " American Drama Group of Europe " statt. In englischer Sprache. " Der Widerspenstigen Zähmung "
und am darauffolgenden Sonnabend ein Nachtflohmarkt. Herrlich!
" Freunde, das Leben ist lebenswert! "
Sie bummelte durch die Stadt, machte Aufnahmen und Notizen, und schlenderte durch das Stadtwäldchen.Hungrig und müde kehrte sie in das erst beste Gasthaus, in der Nähe ihrer Unterkunft ein.
Und da saß er.
Umgeben von einer Runde Männer und Frauen, die sich angeregt über das Seelen und Triebleben irgendwelcher Tiere unterhielten.Er sah sie nicht.
Sie trug noch ihre Sonnenbrille und er war zu sehr im Gespräch vertieft, um sie überhaupt zu bemerken.
Er schwärmte, gerade als ihr der Kellner das Schnitzel brachte, von der absoluten Anhänglichkeit und Fruchtbarkeit der Chinesischen Hängebauchschweine. Eifrig pflichtete ihm eine Zuhörerin bei, was er mit einem charmanten Lächeln und der Bemerkung quittierte:" Sie sehen heute wieder reizend aus, in ihrem gemusterten Kleid."
Ach Du lieber Gott, dachte sie.Und plötzlich hatte sie das ungeheure Bedürfnis nach frischer Luft.Sie bezahlte ihre Rechnung und während sie an seinem Tisch vorüber ging, streifte sie sein Blick. Etwas irritiert, so, als käme ihm eine Erinnerung, doch da hatte sie das Lokal bereits verlassen.
Morgen fahre ich nach Bremerhaven, nahm sie sich vor. Ich brauche die Weite. Ich möchte die große, weite Wesermündung sehen; möchte erleben, wie große und kleine Schiffe ein und ausfahren. Möchte die Luft des Hafens, diesen besonderen Duft, von Wasser, Schiffen und all dem, was zu einem Hafen gehört, einatmen können.
Nach soviel Geschichte und Kultur, samt Hängebauchschweinen,sehnte sie sich nach einem Hafen.
Sie war und blieb eben ein Hafenkind.
Eine Geschichte von: Saskia777
Flucht aus der Einsamkeit
12. Oktober 2006 in Weblogs
Flucht aus der Einsamkeit (Saskia777)
Sie hat es gewagt. Tatsächlich, sie hatte es gewagt.
Sie hatte die Angst und die Hemmungen unterdrückt, und nun saß sie im Zug, der sie seiner Heimat näherbrachte.Ihr ging es nicht gut. Sie war weder voller Vorfreude, dazu hatte sie auch keinen Grund, noch war ihr bei dem Gedanken wohl, ihm nachzufahren. Denn sie konnte es drehen und wenden, wie sie es wollte, es war nicht ganz von der Hand zu weisen.
Seit vier Wochen hatte er nicht mehr geantwortet. An jedem Tag hatte sie nach Post von ihm Ausschau gehalten. Meldete der Computer, sie haben Post, waren es immer nur Dinge, die sie zum Teufel wünschte.
Sie versuchte, sich mit dem Gedanken an den Auftrag einer kleinen, hiesigen Lokalzeitung, eine kleine, bebilderte Reportage über drei Städte in Ost - Thüringen zu schreiben, darüber hinwegzutäuschen, daß sie ihn gerne einmal gesehen hätte.
Im Internet hatte sie sich eine Stadtkarte ausgedruckt und versucht, eine preiswerte Unterkunft zu finden. Hotels und Gaststätten, Ferienwohnungen außerhalb, kamen nicht in Frage. Also Privatzimmer. Sie klickte den ersten Namen an. Der Preis, war für sie akzeptabel. Sie vergrößerte die Stadtkarte und konnte es nicht fassen, das Quartier lag in einer Hauptstrasse, und die nächstliegende Nebenstrasse, war die Strasse, in der er wohnte.
Welcher Heilige mag wohl für das Gelingen zufälliger Zusammentreffen zuständig sein, fragte sie sich?Eines wusste sie ganz sicher, sie würde ihn weder anrufen, noch an seiner Tür schellen. Es käme ihr wie Einbruch vor.
Aber eine zufällige Begegnung? Auf dem Markt vielleicht oder beim Brötchenholen? Oder, wenn sie ihrer Aufgabe zu photographieren und zu notieren nachging? Vielleicht bei der Besichtigung einer Ausstellung?
Sie überlegte, ob sie an der nächsten Station aussteigen und wieder zurückfahren sollte.
Und die Reportage? Sollte sie - sollte sie nicht; wer würde sie schon lesen, wen würde sie überhaupt interessieren?
Ihre Kinder waren im Urlaub. Weit und breit, würde sie niemand vermissen.Wie herrlich waren doch dagegen die Zeiten gewesen, wo sie keine Zeit zum Grübeln, sondern nur an die zu erledigenden Pflichten des nächsten Tages zu denken hatte und abends totmüde in`s Bett fiel; kaum, daß sie einige Seiten in ihrem Buch gelesen hatte.
Waren die Zeiten wirklich so herrlich gewesen? Nein, nicht immer.Der Hang ihres Mannes zum Zynismus, hatten ihr schwer zu schaffen gemacht. Nach außen ein charmanter, hilfsbereiter Mann, innerhalb der Familie ein Despot; wie sein Vater, wie sein Großvater.
Unstimmigkeiten, waren eigentlich nur wegen der Kinder entstanden. Die Erziehung beider Partner war grundverschieden gewesen und er wollte unter allen Umständen die Tradition der Väter durchsetzen.
Ihre, war freier gewesen. Zwar war die Mutter sehr streng, doch der Vater war ein fröhlicher, mit dem Leben, trotz zweier Weltkriege und mehreren Verwundungen, zufriedener Mensch gewesen. Vieles hatte sie von ihm; aber sie kann und will es nicht leugnen, auch von ihrer Mutter.Kniff der Vater zwinkernd ein Auge zu und ließ ab und an fünfe gerade sein, drängte sie auf absolute Korrektheit und Aufrichtigkeit.Ein Blick von ihr genügte. Lange, sind sie schon begraben.
Ich musste raus aus dieser Provinz, rechtfertigte sie sich.Muß neue Eindrücke gewinnen, muß andere Gesichter sehen.Wie soll ich schreiben, ohne neue Eindrücke zu gewinnen?Ich will mit den Menschen aus dieser Region sprechen.Ihre Mentalität kennenlernen.
Man spricht immer von den "Neuen Bundesländern, " manchmal wird vergessen, daß das Land der Thüringer ältestes, Siedlungsgebiet vieler Stämme war. Kelten, Hermunduren, Sweben, Semnonen, Herminonen, gehörten zu den Elbgermanen.die Hermunduren hatten eine besondere Stellung bei den Elbgermanen und trieben Handel bis in den Donauraum.Schon um das 1. Jahrhundert hatten die Thüringer ein eigenes Königreich und später eine sehr wechselvolle Geschichte.
Als sie am letzten Abend, vor ihrer Reise, bei weit geöffnetem Fenster die letzte Post beantwortete, schrie ein Käuzchen durch die Nacht. Früher hatte ihre Mutter gesagt: dann stirbt jemand und manchmal war das sogar eingetroffen.Es stirbt immer jemand, irgendwo.
Ich will leben, dachte sie, will, nicht schon halb tot, an dem alltäglichen Trott ersticken. Die Anfrage kam ihr gerade recht.Würde sie es schaffen, einen interessanten Beitrag zu schreiben?Sie würde ihr Bestes geben, das hatte sie sich vorgenommen.Bilder photographieren, die nicht alltäglich waren, die eine eigene Sprache sprachen.
Erste Station würde Erfurt sein.
Sie würde die Stufen zu dem Dom wieder hinaufsteigen, wie vor 15 Jahren.Würde ehrfurchtsvoll die Statue betrachten, die mit unbeweglichem Gesicht, das Licht des Glaubens durch die Jahrhunderte trägt.Vielleicht sogar das Geläute der großen Glocke "Gloriosa " hören.
Die Krämerbrücke, eine steinerne 6-Bogenbrücke beidseitig mit 34 Wohn-und Handelshäusern bebaut, würde sie wiedersehen.Ob die Web - Künstlerin in ihrem kleinen Atelier ihren kunstvollen Riesenteppich gut verkaufen konnte? Einige Zeit hatte sie ihr zugeschaut, wie unter ihren Händen Motive und Farben wechselten.
Die zweite Station: Weimar.
Auch hier war sie vor Jahren mit ihrem Mann durch die Straßen gegangen.Sie hatten das Theater von innen besichtigt, Bühnenarbeiter erklärten ihnen bereitwillig die Restaurationsarbeiten. Überall roch es nach Staub.Sie waren in Goethes Haus und Garten gewesen. Unvergessliche Momente.Sie wird Weimar kaum wiedererkenn. Es wird sich verändert haben.Aber Goethe und Schiller stehen immer noch vor ihrem Theater, das ist gewiß.
3. Station?
Sie weiß es noch nicht. Die Wahl wurde ihr freigestellt. Jena, Stadtroda, Gera?
Vielleicht hat sie auch tatsächlich in Kassel kehrt gemacht.
Wer weiß?
Eine Geschichte von: Saskia777
Das Märchen von den großen und dem kleinen Bären
27. September 2006 in Weblogs
Das Märchen von den großen und dem kleinen Bären
Es lebte einmal ein kleiner Bär in einem großen Wald.Er hatte keine passende Höhle für sich gefunden, denn die meisten Höhlen waren schon von größeren Bären besetzt.
Der kleine Bär suchte und suchte. Dann fand er eine bunt bemalte Tonne, die Menschen irgendwann dort abgestellt hatten. Der kleine Bär war glücklich.Er hatte einen Platz für sich gefunden und die großen Bäume gaben ihm Schutz vor Regen und Schnee.
Wenn da nur nicht der große Bär, ein Grissly gewesen wäre. Der kleine Bär mochte den großen und er versuchte mit ihm Freundschaft zu schließen,denn er war nicht gerne alleine. Aber der große Bär mochte den Kleinen nicht. Er brummte:" Deine Stimme geht mir auf die Nerven und außerdem, du bist mir viel zu klein und zu hässlich. "Der kleine Bär war sehr traurig und versuchte ihn umzustimmen. Da wurde der große Bär furchtbar zornig, packte den kleinen und trat ihn mit seinen großen Tatzen tief in die Tonne. "Wage es ja nicht, da wieder herauszukommen, sonst fresse ich dich, " sagte er.
Ein großer Schwarm Bienen kam dem Kleinen zu Hilfe. Sie summten: " Komm mit großer Bär, bei uns findest du Honig, soviel wie du haben möchtest." Das ließ sich der große Bär nicht zweimal sagen, er hatte schon den süßen Duft des Honigs in seiner Nase.Er verpasste dem Kleinen noch eins mit der Tatze und folgte mit Verlangen dem Schwarm und den verheißungsvollen Versprechungen der Bienen.
Der Kleine lag tief unten in der Tonne mit zerbrochener Pfote und wäre sicher gestorben, wenn nicht ein anderer freundlicher Bär gekommen wäre und hätte ihn aus der Tonne gehoben.Er drückte den Kleinen an sein Herz und streichelte ihm über die zerbrochene Pfote. Und siehe da, sie tat gar nicht mehr weh.
Zum Abschied gab er dem Kleinen noch einen zarten Kuß auf die Schnauze." Weißt du, " sagte er," ich kann nicht immer bei dir bleiben, ich muß weiter, der Wald ist groß und es gibt viele grimmige Bären " Aber wenn du in Not bist, dann rufe nach mir, ich werde dann nach dir schauen."
Der kleine Bär verstand ihn gut und freute sich, einen Freund gefunden zu haben.Die Sonne schien, der Wald duftete nach Beeren und Pilzen und vielen Bäumen und nach dem Fluss der unterhalb des Waldes rauschte und er war wieder froh und kam sich gar nicht mehr klein und hässlich vor..
Die Geschichte von dem großen und dem kleinen Bären.2. Teil
Also, die Welt war für den kleinen Bären wieder einigermaßen in Ordnung.Der freundliche Helfer in der Not war weitergezogen, aber der kleine Bär wusste, wenn ich ihn wirklich brauche, wird er wiederkommen.
Fröhlich tapste er am Flussufer entlang.Er schnupperte die frische Luft tief ein, sah, wie die Sonnenstrahlen sich im Wasser wiederspiegelten und hatte seinen Kummer beinahe vergessen. Nein, vergessen nicht,aber es tat nicht mehr so weh. Stundenlang trollte er durch die Gegend und ihm wurde immer leichter um`s Herz. Endlich vorbei die lange Quälerei.
Doch was war das?? Wer knurrte da so grauslig? Der kleine Bär erschrak furchtbar.Das kann doch nicht --, das darf doch nicht -- der Grissly sein ?Der kleine Bär hatte angenommen, daß er jetzt honigtrunken und zufrieden unter irgendeinem Honigbaumloch läge, umschwärmt von fleißigen Bienchen.
Er war es wirklich. Statt Honig hatten sie ihm den ganzen Hintern zerstochen." Komm, kleiner Bär, lecke meine Wunden, " befahl er." Es waren einige Hornissen unter den Bienen und die haben mich so zugerichtet.Du hast doch ein gutes Herz und wirst mich sicher nicht hier so erbärmlichzurücklassen. Ich mag Dich zwar immer noch nicht richtig, denn Du bist gar nicht hässlich und auch nicht zu klein, aber " Ich." bin der Größte und der Klügste...und ich darf darum tun was ich will, - du nicht !! Aber in der Not will ich mal eine Ausnahme machen und du darfst meine Wunden kühlen.
Der kleine Bär verspürte für einen Augenblick den Wunsch ihm zu helfen. Doch dann fiel ihm wieder die Tonne ein und er dachte an seine gebrochene Pfote. Er drehte sich um und ging ein Liedchen vor sich hin pfeifend seinen Weg und dachte bei sich: " Wer süßen Honig naschen will, muß auch einen zerstochenen Hintern ertragen können."
Die Geschichte von dem großen und dem kleine Bären..3. Teil.
Viele Monate waren seit dem vergangen. Sommer und Herbst hatten sich verabschiedet und der Winter kammit seiner ganzen weißen, glitzernden Pracht. Der kleine Bär hatte längst seine von Menschen bunt bemalte Tonneverlassen und lag mollig warm in einer gerade für ihn passenden Höhle, im Winterschlaf.Er träumte vom Frühling. Er hörte das Gezwitscher der vielen Waldvögel. Roch den Duft der frischen,wieder zum Leben erwachenden Natur.
Im Traum stapfte er durch den Wald durch all die Herrlichkeit die sich ihm darbot.Er wanderte ziellos, gerade so, wie es ihm in den Sinn kam. Die wärmenden Sonnenstrahlen streichelten sein Fell under fühlte sich sauwohl. Als er so vor sich hin trottete, sah er auf einmal vor einer großen Höhle mehrere Bärinnen sitzen.Ihre Felle und Augen glänzten im Licht der Sonne um die Wette. Der kleine Bär hätte nicht sagen können, welche vonihnen die Schönste sei.
Er ging zu einer von ihnen und fragte: " Was macht ihr hier? Warum sitzt ihr hier herum, gibt es etwas besonderes? "" Ja, " sagte sie," in der Höhle sitzt mein geliebter Bär." " Was," sagte eine andere, " das ist mein geliebter Bär."" Nein," sagte die Dritte, " das ist meiner." " Ach was ", sagte die Vierte, " ihr habt alle keine Ahnung, mich liebt er am meisten."
Armer großer Bär, dachte der Kleine, soviel Liebe und nun traust Du Dich nicht einmal aus der Höhle heraus.Er ahnte, wer der freundliche Bär war und überlegte, ob er ihm helfen könnte. Eigentlich nicht, dachte er, denn er hatsich das selbst eingebrockt, aber wenn die Bärendamen sich nicht einig werden, muß er trotz aller Liebe verhungern.
Also sagte er laut zu der einen, die ihm am nächsten war: " Du, ich kenne einen Bären, der ist viel, viel schöner undsein Honigvorrat ist viel, viel größer, auch seine Höhle ist viel komfortabler. In der Umgebung wachsen Früchte, so großund süß, wie ihr sie noch nie gesehen habt. Wollt ihr wissen, wo der Wunderbär lebt? " "Ja,", riefen alle, wie aus einem Mund,zeig` uns den Weg."
" Nun gut, " sagte der Kleine, Ihr müsst immer dem Schatten folgen und zu der Zeit und an der Stelle, wo er am längsten ist,werdet ihr ihn finden."Eine nach der anderen erhob sich schnellstens von ihrem Prachtpopo und gingen in die vermutete Richtung.
Der kleine Bär lugte in die Höhle. Zwei Bärenaugenpaare sahen sich an: " Leb wohl, lieber Freund. Paß`gut auf Dich auf."
Die ersten warmen Frühlingssonnenstrahlen kitzelten die Nasenspitze des kleinen Bären und weckten ihn aus seinem Winterschlaf.Draußen erwachte das neue Leben.
Vierter Teil. Die Geschichte von dem Grissly, dem freundlichen Bärund was sonst noch so im Walde kreucht und fleucht.
Der Frühling war gekommen und gegangen; mit all seinen Herrlichkeiten.Die ersten, zarten Blüten hatten den Sommerblumen Platz gemacht.Sie dufteten nicht weniger lieblich als ihre Vorgänger. Die Sonne schien durch die Wipfel.Ihre Strahlen fielen schräg durch das üppige Blätterdach der Bäume und verzauberten den Waldboden..
Der kleine Bär konnte sich nicht satt sehen an der Schönheit der Natur.Überall gab es was zu entdecken. Über den Wildbach, der aus dem Gebirge kam, glitten Falter und Libellen.Ihre Flügel glitzerten im Sonnenlicht. Er stapfte über die großen und kleinen Steine des Flusses, die eine weite Reise hinter sich hatten und hier ausruhten, um bei dem nächsten Hochwasser weiterzuwandern.
Was mag wohl aus dem freundlichen Bär geworden sein, kam es ihm in den Sinn? Und aus dem Grissly? Und aus den schönen Bärendamen, die ich in`s Bockshorn geschickt hatte?Da er nichts weiteres vorhatte und der Tag so warm und hell war, schlug er die Richtung zu der Höhle des freundlichen Bären ein. Er fand sie auch und war nicht wenig erstaunt.
Eine neue Bärendame saß mit ihm vor der Höhle und, in einiger sicherer Entfernung, die ganze Bärendamenwelt vom letzten Jahr.Der kleine Bär freute sich über das Wiedersehen mit seinem Freund..... Er ging schnurstracks auf ihn zu und gab ihm einen Kuß auf die Schnauze. Da wurde die neue Bärendame furchtbar zornig. Sie brummte furchterregend und hätte sich der kleine Bär nicht auf und davon gemacht, hätte sie ihn sicher auch gebissen.
Schade, dachte der kleine Bär. Aber er sah ein, sein Freund würde wohl für immer von irgendwelchen Bärendamen umringt sein.
Er tappste weiter, und dachte bei sich selbst, jetzt will ich auch wissen, was der große Grissly macht. Den Weg dorthin, kannte er noch und tatsächlich, er hatte sein Revier nicht verlassen. Der Grissly erkannte den kleinen Bären sofort und da er gerade gute Laune hatte, was eigentlich nicht sehr oft bei ihm der Fall war, rief er dem Kleinen zu:" Komm her, kleiner Bär hab `keine Angst, ich möchte mich mit dir unterhalten. "Der kleine Bär hatte den großen einmal sehr gemocht und dachte, nun vielleicht hat er sich geändert.
Er ging zu dem Großen und dann ging es los:" Wenn Du mit mir in Frieden leben willst, dann musst Du einige Bedingungen erfüllen:
" Du kannst auf meine Höhle aufpassen, wenn ich unterwegs bin. Du darfst mich aber nie fragen, wohin ich gehe, Du sollst immer freundlich zu mir sein, auch wenn ich gerade sauer bin. Du sollst für mich Beeren pflücken, denn ich habe nicht immer Lust dazu. Du darfst Dich nie darüber beklagen, wenn ich nicht halte, was ich vorher einmal versprochen habe. Bist Du mit alledem einverstanden, gestatte ich Dir, bei mir zu bleiben; aber nur so lange, wie ich will; außerdem sollst Du mir das Fell kraulen, wenn mir danach ist."
Der kleine Bär dachte: " Sähe ich so aus, als ob man mir das alles zumuten kann? "Er sagte zu dem Großen: " Sieh `zu, daß Du eine Andere findest, die damit einverstanden ist " und ließ den verdutzt schauenden großen Bären alleine zurück.
Der kleine Bär ging hinunter zum Fluß. Dort sah er einen stattlichen Bären, der ihn ansprach und zu ihm sagte : " Hallo, Kleiner, ich beobachte Dich schon eine ganze Weile; bist Du jetzt klüger geworden? " " Klüger schon, " sagte der Kleine, " aber nicht weiser."
" Mach` Dir nicht daraus," sagte der stattliche Bär, " das sind wir doch alle nicht. Komm, wir gehen gemeinsam, dann ist keiner von uns alleine, und die Welt ist noch einmal so schön."
Das taten die beiden dann auch.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Eine Geschichte von: Saskia777
Die Schnecke
23. März 2006 in Weblogs
Die Schnecke (Saskia777)
So mancher Schneck` in seinem Haus,
Streckt ab und zu die Fühler raus,
Um seine bunte, kleine Welt,
In seinem Umfeld zu erkunden.
Einen Fühler rechts und einen links,
Fährt er zur Vorsicht erst hinaus,
Bevor er reckt sich aus dem Haus,
Die Gegend zu umrunden.
Er geht nie ganz aus sich heraus,
Und trägt aus diesem Grund sein Haus,
Stets auf dem Rücken mit sich;
Was bei nötìgem Rückzug wichtig.
Ach, armer Schneck`, was bringt es Dir,
Dich solcher Art zu schützen?
Pickt Dich ein Vogel auf im Nu,
Tritt Dich ein Mensch mit seinem Schuh`,
Wird alles Dir nichts nützen.
Begegnet mir auf meinem Weg
Ein Schnecklein fein mit Häuschen,
Dann steh ich still, bück`mich zu Dir
Und mach` ein kleines Päuschen.
Ich heb`Dich auf und setz` Dich dazu
Auf des Weges andere Seite,
Dort in das Gras, wo sicher Du,
Zumindest für eine Weile.
Ein Gedicht von: Saskia777
Muttern geht slamen
1. Februar 2006 in Weblogs
Muttern geht slamen (Saskia777)
Söhne sind auch nur " M Ä N N E R " !!
Dieses ist nicht etwa eine Abhandlung über das Musikstück" Die Wut des verlorenen Groschen " von Beethoven, sondern die Reaktion einer geschundenen Mutter.
Am Sonntag , den 11.1.06 brachte mir mein Ältester auf meinen Wunsch, die Lippische Landeszeitung mit, in der ich in einem Artikel lobend erwähnt wurde. Natürlich wollte ich ihn gerne lesen.In diesem, ziemlich ausführlichen Bericht, ging es um ein Interview der Lippischen Landeszeitung mit dem Veranstalter einer Poeten-Laien-Gruppe, die in verschiedenen Städten auftreten und dort ihre Geschichten und Gedichte vortragen und anschließend auch bewertet werden..
Er hatte die Zeitung unter seinen rechten Arm geklemmt und auf demselben lag sorgfältigst zusammen gelegt , seine Lieblingsjacke.Er knallte die Zeitung auf den Küchentisch und sagte :" Ich bin mit dem Ärmel irgendwo hängen geblieben. Bitte versuche das auszubessern. Wie Du es machst, ist mir egal, die Hauptsache man sieht hinterher nichts mehr davon." Kein Wort über den Artikel.
An diesem Sonntag habe ich in müseliger Arbeit, ( das ist kein Schreibfehler ) mehr gestickt als gestopft, den Schaden behoben.Heute rief ich in seinem Betrieb an um ihm mitzuteilen, daß seine Jacke abholbereit wäre.Seine Mitarbeiterin sagte mir:" Ihr Sohn ist zur "Grünen Woche " nach Berlin gefahren. Wann er wiederkommt, wissen wir noch nicht."
Dieser verflixte Bengel.
1998 bekam ich von ihm eine, von allen Söhnen nebst Anhang unterschrieben, ( er hat eine kleine Siebdruckerei ) sehr schön gestaltete Gutschrift. In tannengrün, zum Zusammenfalten, denn es war Weihnachten.In der Mitte der Vorderseite ein ausgeschnittenes Dreieck, dahinter auf hellem Untergrund ein geschmückter Tannenbaum mit einem leuchtenden Stern on the top.Aufgeklappt auf der linken Seite der inneren Karte, die strahlenden Türme der Münchener Frauenkirche.Rechts daneben in dicken Lettern: " Du wolltest doch schon immer mal nach München !?
Quer über die Seite geschrieben: " Deswegen gibt es in diesem Jahr zu Weihnachten keine Juwelen, keinen neuen Porsche, keinen Nerzmantel, kein Meißner Porzellan, keinen Picasso - sondern - einen Gutschein für eine Reise nach München. "Fröhliche Weihnachten.
Die Jahre vergingen. Ab und zu erinnerte ich meine Söhne, damit keine Verjährung eintrat, an diesen Gutschein, der im Augenblick wieder vor mir liegt.Vor ein zwei Jahren, fragte mich mein Ältester, Mutter, wie wäre es,wenn wir statt nach München nach Berlin führen?München ist mir fremd, Berlin kenne ich wie meine Westentasche.Ich war einverstanden.
Ich weiß, daß er sechs bis sieben mal jährlich nach Berlin fährt.Als er mir seine Jacke brachte, fragte ich ihn, ob er wieder zur Grünen Woche nach Berlin führe.Er sagte ganz entschieden : " Nein, ich bin total überlastet."Er machte mir den Vorschlag, an einer Tanzgruppe für Senioren, hier am Ort, teilzunehmen. Beginn 17. Januar.Auf meinen Einwand, daß dort sicher ein Frauenüberschuß herrschen würde, meinte er, nein, das sind so eine Art Ringeltänze, wo sie sich bei den Händen halten, da stört Frauenüberschuß nicht.Mir platzte fast der Kragen. " Die Hände zum Himmel, kommt laß`t uns fröhlich sein .... " usw.
Liebe Söhne: " Es gibt keine selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen mehr, und auch die frische Erbensuppe mit Grießklößchen ist gestrichen. Auch Kohl und Rinderrouladen gehören in Zukunft der Vergangenheit an. Keine selbstgestrickten Socken mehr."
Ich gehe slamen. Mein nächster Vortrag ist schon fertig.
Eine Geschichte von: Saskia777
Eine Alltagsgeschichte
16. Dezember 2005 in Weblogs
Eine Alltagsgeschichte
Es lebte einmal eine Frau, die mit einem geliebten aber eigenwilligen Mann verheiratet war. Sie litt unter der Härte, die er ihren gemeinsamen Kindern antat, weil eres aus seiner Familie nicht anders kannte. Diese, von Natur aus heitere Frau, verschloß im Laufe ihres Ehelebens, ihre Gedanken, Träume und Wünsche immer tiefer in ihr Herz ein.
Nie konnte sie mit ihm über Gefühle oder über Probleme reden. Das waren Dinge, über die man nicht sprach. So war es bei seinen Eltern, bei seinen Großeltern und Urgroßeltern gewesen. So hatte es zu sein.
Nach vielen Jahren verstarb ihr Mann. Sieben Jahre waren seit seinem Tod vergangen.Sie versuchte, so gut wie sie es vermochte ihr Leben neu zu gestalten. Neben ihren gewohnten Pflichten, schrieb sie kleine Geschichten aus ihrem Leben oder Beiträge, die die Gegenwart betrafen und ab und zu ein Gedicht für ein Seniorenportal. Das brachte Abwechslung und neue Kontakte mit Menschen, denen sie sonst nie begegnet wäre.Eines Tages fand diese Frau in ihrem Privatbriefkasten einen Brief von einem Mann vor,der ihr schrieb, daß er daran interessiert wäre, mit ihr zu korrespondieren.Sie war überrascht und nach einigem Zögern, antwortete sie ihm.
Zum ersten Male, war da jemand, der sich für sie und ihr Leben interessierte.
Eigentümlicherweise, fasste sie zu ihm sehr schnell großes Vertrauen, was sonst nicht ihre Art war. Zum ersten Mal konnte sie frei reden, konnte über alles mit ihm sprechen, was sie auch ihren Kindern nicht hätte sagen können.
Sie freute sich über jede Nachricht.So gingen viele Briefe hin und her. Sie hatten gute Gespräche und einen lebhaften Gedankenaustausch.Manchmal hatte sie den Eindruck, daß sie ihm mehr bedeutete, alsnur eine Briefbekanntschaft.
Doch manchmal, wenn sie in einem Gespräch eine andere Meinung als er vertrat, hörte sie Worte, herrische Töne, von der Art, die sie nur zu gut kannte.Sie wurde stiller und ihr Gesprächspartner wurde heftig und sie spürte die gleiche Härte, die sie so oft in den früheren Jahren verletzt hatten.
Durch Zufall erfuhr sie, daß er vielen anderen Frauen schrieb und daß das, was sie für persönliches Interesse gehalten hatte, ein Interesse im allgemeinen gewesen war.Er schrieb Ihnen, so, wie ihr.
Tiefer verschloß sie ihre Gefühle und ihre Gedanken.
Eine Geschichte von: Saskia777