Wir besuchen die Tretjakow - Galerie
9. Teil
Spruch des Tages: Wer Moskau nicht gesehen hat, kann nicht behaupten, dass er Russland kennt.
Giacomo Casanova
Unser Tag begann wie üblich, morgens 7:00Uhr, wurden wir wieder mit leiser Musik und einem sanften: Guten Morgen MS Tschechow! geweckt. Zwischen 6:45 Uhr und 8:45 Uhr konnten wir uns am Frühstücksbuffet im Restaurant, bei freier Tischwahl bedienen.
Um 9;00Uhr begann das Ausflugsprogramm, diesmal war keine Gruppeneinteilung.Wir hatten uns für einenAusflug zur Tretjakow-Galerie mit anschließender Bootsfahrt auf der Moskwa und einem Besuch auf dem Arbat angemeldet, da wir soviel wie möglich von Moskau sehen wollten. Dieser Ausflug sollte bis 17:00 Uhr dauern, deshalb bekamen wir wieder ein Lunchpaket für unterwegs.
Zuerst fuhren wir zur Tretjakow- Galerie. Der Kaufmann Pavel Tretjakow (1832-1898) machte 1874 seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich und schenkte diese mit Gemälden, Grafiken und Skulpturen 1892 der Stadt Moskau und leitete das entstandene Museum.
Das heutige Museumgebäude wurde 1902 nach Entwürfen des Märchenmalers Wiktor Wasnezow im altrussischen Stil erbaut. Während einer Führung, durch die Galerie, die sehr interessant war, erfuhren wir viel über die Werke der Peredwischniki (Wanderermaler), die den Kern der Ausstellung bilden. Diese Künstler wandten sich ei-nem kritischen Realismus zu und griffen politische und soziale Themen auf. Sie wurden von Tretjakow besonderst geschätzt und gefördert. Die Wandermaler brachten ihre Werke in dem riesigen Reich zu den Menschem, indem sie Wanderausstellungen veranstalteten. Zu diesen Peredwischniki gehören die Künstler Ilja Repin, Wassily Polenow, Wassily Surinow und Walentin Serow. Für mich und ich glaube auch für die meisten Leute aus unserer Gruppe waren das vollkommen unbekannte Namen. Die Gemälde aber waren sehr schön und teilweise sehr aussagekräftig, so dass auch ein Laie wie ich sich vorstellen konnte, was der Künstler erzählen will.
Das Museum besitzt heute 100.000 Exponate aus 9 Jahrhunderten, von den Ikonen Andrej Rubljows bis hin zu Werken von Marc Chagall und Wassily Kandinsky. Diese Sammlung russischer Kunst, ist heute die größte und umfangreichste dieser Art auf der Welt.
Als nächstes bekamen eine ausführliche Erklärung über die inhaltliche Gestaltung und den Aufbau einer Ikone, aber ich muss zu meiner Schande gestehen, das ich nicht mehr viel darüber weiß. Vielleicht werde ich mir mal aus der Bücherei ein Buch zu diesem Thema ausleihen, und in Ruhe darüber nachlesen.
Nachdem wir die Tretjakow - Galerie verlassen hatten, ging es zu einer Bootsanlegestelle an die Moskwa. Hier bestiegen wir ein kleines Schiff. An Bord wurden wir vom Kapitän freundlich mit einem Wodka begrüßt, dann begann die Rundfahrt. Außer unserer Dolmetscherin befand sich Bord eine Reiseführerin aus Moskau, sie erklärte uns die jeweiligen Gebäude, an denen wir vorbei fuhren. Zwischen den einzelnen Erklärungen spielte ein Mann russische Volkslieder auf dem Akkordeon. Als wir an der Schokoladenfabrik von Moskau vorbei kamen erhielten wir eine Kostprobe.
Die Bootsfahrt war sehr kurzweilig und interessant, wir fuhren z.B. unter verschiedene Brücken durch, am Kreml und an dem sehr imposanten Denkmal von Peter I., das seit 1997, auf einer kleinen Insel mitten in der Moskwa steht vorbei. Man erhielt wieder eine ganz andere Ansicht von Moskau. Nach cirka 2 Stunden kamen wir wieder an unseren Ausgangspunkt zurück und verließen das Schiff.
Als nächstes wollten wir den Arbat besuchen. Der Arbat wurde schon seit Ende des 15.Jh. urkundlich erwähnt. Er befand sich damals jenseits des einstigen Mauerrings und galt als Vorort von Moskau. Seine Hauptstraße, der heutige Arbat, war der Handelsweg, der von Smolensk zum Kreml führte.
Nach dem großen Feuer 1812, siedelte sich hier der mittlere Adel an, dem viele Dichter entstammen. So befindet sich hier das Haus von Alexander Puschkin. Eine am Haus angebrachte Tafel berichtet darüber. Gegenüber vom Haus befindet sich ein Denkmal, von ihm, gemeinsam mit seiner Ehefrau.
Als ich ein menschliches Bedürfnis bekam, gingen wir in ein
"Mc Donald" Restaurant. Hier suchte ich das WC auf. Die Dolmetscherin hatte uns diesen Rat gegeben, sie traute den öffentlichen Toiletten wahrscheinlich nicht. Anschließend stärkten wir uns mit einer Cola. Ich trinke zwar zu Hause keine Cola, habe aber festgestellt, das mich wenn ich unterwegs bin, eine kühle Cola schneller wieder mobil macht als Kaffee.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos im Album
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