Von Uglitsch nach Jaroslawl

13. Teil
5.Tag Donnerstag, d. 17.05.07
Spruch des Tages:
Betrachte immer die helle der Dinge.Haben sie keine, reibe die dunkle Seite, bis sie glänzt.

Heute wurden wir schon 6:30 Uhr geweckt, Frühstücken konnten wir zwischen 6:45 Uhr und 8:15Uhr. Wir beeilten uns, denn wir wollten unsere Ankunft in Jaroslawl, einer altrussischen Stadt an der Wolga nicht verpassen.
Pünktlich um 8:00 Uhr, wie auf unserem heutigen Tagesplan vorgesehen, legte unser Schiff am Ufer an. Unser Schiff hatte von Uglitsch bis Jaroslawl eine Strecke von 209 km zurückgelegt.

8:30Uhr begann unsere Stadtrundfahrt. Wir waren wieder in 4 Gruppen eingeteilt. Nachdem wir an der Rezeption die Kabinenschlüssel abgegeben hatten, bekamen wir wie üblich unsere Bordkarten, mit dem Hinweis, das12:45Uhr der letzte Einschiffungstermin ist. Wir hatten also gut 4 Stunden für die Stadtbesichtigung zur Verfügung.
Wir fuhren mit 4 Bussen in die Altstadt, hier befinden sich noch einige sehenswerte Kirchen und ein Kloster.
Bis zur Revolution zählte man in Jaroslawl 170 Kirchen. Jaroslawl wurde auch das „russische Florenz“ genannt.
An der „Erlöser Kathedrale“(1516 Baubeginn) verließen wir die Busse und gingen zu Fuß weiter. Natürlich erst nachdem wir unsere Fotos von der Kathedrale gemacht hatten. Den nächsten Fotostop machten wir beim Denkmal des Fürsten Jaroslaw, dem Gründer der Stadt.
Auf unserem Spaziergang kamen wir zum Hauptplatz der Stadt ,hier hatte die Kaufmannsfamilie Skripin, die „Prophet- Elias- Kirche“ errichten lassen. Der mit 2 Glockentürme und 3 Zwiebelkuppeln versehene Bau gilt als Meisterwerk der damaligen Zeit. Er ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Verschmelzung von Architektur und monumentaler Wandmalerei.
Diese Kirche besichtigten wir von innen. Ich bin immer wiederl erstaunt über die große Pracht, mit der die Kirchen ausgestattet sind. Unser nächster Weg führte uns zum „Erlöser Kloster“. Es wurde erstmals 1222 erbaut und nach einem großen Feuer, im Jahr 1500 wieder neu aufgebaut.
Das Kloster diente auch als Festung. Es war von einer 3 m dicken und 10 m hohen Mauer umgeben.
Im Hof des Klosters befand sich ein Glockenspiel. Hier erfuhren wir eine Besonderheit der Glocken im Osten. Folgendes: „Während bei uns im Westen beim läuten die Glocken schwingen, sind sie im Osten unbeweglich, es wird nur der Klöppel bewegt“.
Eine Frau spielte uns etwas vor, dabei konnten wir dies genau beo-bachten.
Nachdem wir das Kloster verlassen hatten, machten wir nun bei strahlendem Sonnen-schein einen Spaziergang. Als wir einen kleinen Park durchquerten, trafen wir auf eine Schülergruppe, bestehend aus einem Mädchen und fünf Jungen. Sie marschierten zum Denkmal des unbekannten Soldaten mit der ewigen Flamme.
Das war übrigens das erste und einzige Denkmal aus Kriegszeiten, mit dem wir in Berührung kamen. Das Mädchen führte das Kommando. Zwei Jungen sperrten mit roten Fahnen die Straße und die anderen vier uniformierten Kinder überquerten diese im Stechschritt.
Wir sahen der Wachablösung zu, dann gingen wir weiter. Unser Weg führte zu einem großen alten Stein, der folgende Inschrift hatte : „ Wer mich berührt, dem werde ich ewige Schönheit bringen.“
So erzählte es uns jedenfalls die Stadtführerin, wir konnten es ja nicht lesen.
Egal, ob es stimmt oder nicht dachte ich, es kann ja nicht schaden. Ein Versuch ist es wert, und berührte den Stein. Christian machte noch ein Foto und ich von ihm, natürlich in gleicher Pose.
( Na ja, aber auf die versprochene ewige Schönheit warte ich immer noch, aber Spaß muss sein, oder?)
Nun gingen wir ein Stück am Wasser entlang zu einer Landzunge, hier fließt die Kotorol in die Wolga. Auf der Landzunge ist das Wappen von Jaroslawl im Rasen eingepflanzt. Ein Bär, eine Axt und eine Krone und die Zahl 997.
Der Legende nach soll „Jaroslaw der Weise“ hier einen Bären mit einer Axt erschlagen haben und den Grundstein für die Stadt gelegt haben.
Nun war die offizielle Stadtführung zu Ende und wer wollte, konnte noch etwas über den Markt von Jaroslawl bummeln.
Ich wollte natürlich!
Wir konnten nun bis 12:45Uhr alleine gehen. Das tat auch Not, mir schwirrte schon der Kopf von den vielen neuen Eindrücken und historischen Fakten, die wir heute gesehen und von denen wir gehört hatten.
Wir bummelten nun gemächlich über einen großen Markt, hier gab es hauptsächlich Textilien und Schuhe. Anschließend gingen wir noch in die Markthalle, hier wurden Lebensmittel angeboten. Es war schon mal interessant und eine kleine Abwechslung, so ein bisschen rumzuschnüffeln.
Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos im Album

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