Sexualität in den Wechseljahren – Wahrheiten und Mythen

Frau in Wechseljahren

Ab Mitte 40 beginnen bei den meisten Frauen die so genannten Wechseljahre. Dabei handelt es sich um die zweite größte Hormonumstellung nach den Jahren als Teenager. In dieser auch als Menopause bezeichneten Phase macht der weibliche Körper viele Veränderungen durch. Vor allem die Sexualität spielt dabei eine Rolle. Doch längst nicht alle Geschichten, die man zu diesem Thema hört, sind wirklich wahr. Wir zeigen, was wirklich stimmt und räumen mit den Mythen auf.

Typische Beschwerden während der Wechseljahre

Als Wechseljahre werden die Jahre vor und nach der letzten Monatsblutung bezeichnet. Mit der Zeit produzieren die Eierstöcke immer weniger Geschlechtshormone, weshalb die Fruchtbarkeit abnimmt. Bleibt die Monatsblutung schließlich ganz aus, ist die hormonelle Umstellung überstanden. Ebenso individuell wie die Beschwerden während der Wechseljahre ist auch der Zeitpunkt des Beginns und des Endes. In der Regel dauert diese Phase rund 10 Jahre. Doch bis es soweit ist, sollte man sich auf einige Veränderungen einstellen. Zu den typischen Symptomen der Wechseljahre gehören zum Beispiel

  • Schweißausbrüche
  • Hitzewallungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Hautveränderungen
  • Haarausfall
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Gewichtszunahme

Ärztlichen Rat und Hilfe wegen Schlafstörungen suchen ebenfalls viele Frauen in den Wechseljahren. Weil sich die Wechseljahre bei jeder Frau auf verschiedene Weise äußern, gibt es viele Gerüchte und Klischees über diese Phase des Lebens – insbesondere in Bezug auf die Libido. Höchste Zeit, die bekanntesten von ihnen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Keine Lust auf Sex während der Wechseljahre?

In der Gesellschaft herrscht der Glaube, dass Frauen in den Wechseljahren die Lust am Sex verlieren. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es dafür keinerlei Beweise. Zwar kommt es bei einigen zu Veränderungen, die sich auf das sexuelle Wohlbefinden auswirken – etwa Trockenheit oder Schmerzen beim Sex – doch das führt nichts zwangsweise zu sexueller Unlust. Im Gegenteil – Wechseljahre und ein plötzlich starkes sexuelles Verlangen sind ebenfalls ein mögliches Szenario. Und für die körperlichen Veränderungen gibt es Hilfsmittel wie lokale Salben und Gleitmittel.

Muss man während der Wechseljahre nicht mehr verhüten?

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, kann auch während der Wechseljahre theoretisch eine Schwangerschaft entstehen. Schließlich kommt es immer noch zu Eisprüngen, wenngleich diese unregelmäßig seltener werden. Wer nicht mehr schwanger werden möchte, sollte also mindestens ein Jahr nach der letzten Regelblutung weiter verhüten. Bei Sex mit neuen oder wechselnden Partnern sollte man sich hingegen in jeder Lebensphase vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Kommen auch Männer in die Wechseljahre?

Dass auch Männer in die Wechseljahre kommen, ist ein Gerücht, das sich immer noch hartnäckig hält. Fakt ist, dass auch Männer zwischen 45 und 55 Jahren eine hormonelle Veränderung durchmachen. Was sich jedoch wie Männer in den Wechseljahren anfühlt, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht mit der Menopause der Frau vergleichbar. Wahr ist, dass der Testosteronspiegel sinkt, allerdings nur sehr langsam. Deshalb spüren die meisten Männer keine Beschwerden, die mit denen der weiblichen Wechseljahre vergleichbar wären.

Können Sexologen bei sexuellen Problemen helfen?

Kommunikation ist in jeder Lebensphase der Schlüssel für eine glückliche Beziehung. Über Ängste, Wünsche und Sehnsüchte zu sprechen, ist vor allem während der Wechseljahre wichtig. Gemeinsam lässt sich ein Weg finden, die Sexualität für beiden Seiten befriedigend zu gestalten. Ebenfalls Hilfestellung geben kann ein Sexologe. Dieser Facharzt hat eine umfangreiche Ausbildung in Sexualität und Beziehungen und kann in schwierigen Lebensphasen unterstützen.

Bild von Freepik

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