Lebenslauf Kapitel 4

Kapitel 4

Dummerweise fing irgendwann der Schulunterricht wieder an. Unterricht war eine Woche am Vormittag und eine Woche am Nachmittag, immer im Wechsel.
Bevor sich mein Schulalltag weiter entwickelte verbrachte ich mit der „ Aktion Storch“,
„Berliner Jungen und Mädchen fahren zur Erholung nach Westdeutschland.“
mit meiner Klasse ein Jahr bei Oldenburg, das Dorf hieß „Wüsting“. Ich kam beim Bürgermeister unter und wurde
ordentlich aufgepäppelt. Es war eine schöne Zeit auf dem Lande. Dort lernte ich auch
tanzen. ( Walzer) In der Turnhalle saßen die Mädchen auf der einen Seite und die Jungs auf der anderen Seite. Artig wurde vor den Mädchen ein Diener gemacht und sie so zum Tanzen aufgefordert. Nicht so in der Art mit der ich sehr viel später meine zukünftige Frau kennen gelernt habe, aber davon später. Ich stellte mich recht geschickt an und der Grundstein für meine Tanzbegeisterung wurde gelegt.
Woher ich den Tick bekam mich für Ballett zu begeistern, kann ich heute nicht mehr
nachvollziehen, aber ich wollte. Abgelehnt, nicht wegen den Tanzschulengebühren, nein ich
hatte die krummen Beine von meiner Mutter geerbt. Danke Mama. Nix mit Karriere a la
Rudolf Nurewjew.
Mit den Beinen reicht es nur zum Schweine durchtreiben, oder ein Fußballstar zu werden.
Na für diese Karriere, wie schon erwähnt, reichte mein Können auch nicht Aber das Interesse für den Tanz und Musik blieb.
Zurück nach Berlin.
Da meine Zeit auf der Volksschule beendet war sollte ich „Besseres werden und
wurde zur Prüfung für ein Gymnasium angemeldet. Zur damaligen Zeit mussten noch Aufnahmeprüfungen abgelegt werden, zusätzlich wurde von den Eltern Schulgeld verlangt.
In meiner Dämlichkeit legte ich eine so gute Prüfung ab, dass ich die Sexta übersprang und gleich in die Quinta kam. Na toll. Von nun an ging es mit mir bergab.
Ich war wirklich nur ein Prüfungskandidat. In Zukunft fand ich mich immer im unteren Leistungsdrittel der Klasse wieder. Mir fehlte ständig das Grundwissen der 1.Klasse
Ich wurstelte mich schlecht und recht durch die Schuljahre. Bekam bei jeder Versetzung noch die Türe ins Kreuz, war aber durch. Ich war lieb und nett, aber doof.
Besonders Mathematik war mir ein Gräuel.
Meine Lieblingsfächer waren Geschichte, Geographie und Sprachen.
Zu dieser Zeit traf mich noch ein anderes Unglück, ich war in meiner Klasse der Jüngste, alle anderen Klassenkameraden waren mindestens ein Jahr älter und betrachteten mich nicht als vollwertig. Ich stand abseits, wurde nur geduldet.
Um Aufmerksamkeit zu erlangen entwickelte ich mich zum Klassenclown,
nicht zum Wohlwollen der Lehrerschaft, so veränderte sich auch die Zeugnisnote über mein Betragen. Heute kann ich meine Zeugnisse niemand zeigen, jedenfalls nicht als leuchtendes Beispiel zum Positiven.
Da sich meine Klassenkameraden für Fußball
interessierten und in Vereine eintraten machte ich
natürlich mit. Aber auch hier genügten meine
Fähigkeiten nur für die 3. Mannschaft.
Allerdings entwickelte ich schon dort so was
wie eine Führungseigenschaft, ich war der
Mannschaftskapitän. Schulterklopf!

Ähnliche Beiträge

Kommentare

Verstoß melden

Schließen