Lebenslauf Kapitel 31

Kapitel 31

Als ich erwachte, stand meine Frau und meine
Tochter vor meinem Bett. Meine Tochter sagte:
Papa was machst du denn? es ist Donnerstagabend.
Ehe ich diese Ankündigung verarbeiten konnte
tauchte ich schon wieder ab. Es muss doch Samstag sein.
Somit lag ich 6 Tage im Koma.
. Am Freitag, die Uhrzeiten waren bei mir
völlig durcheinander, bin ich irgendwann erwacht.
Die „bewusste“ Notfallärztin, mein Dragoner, stand an meinem Bett und sagte.
„Na sie haben uns ganz schön Ärger gemacht,
sie hatten einen schweren Herzinfarkt, aber nun
leben sie wieder.“
Bewusste Ärztin war mir bestens bekannt, sie
kam mit dem Notfallwagen öfters ins Pflegeheim.
Bei ihrem ersten Erscheinen waren wir beide gleich
ein Paar. Sie wollte bestimmen was ich zu machen
hätte wenn sie kommen. Aufzüge unten festhalten.
Wir zankten uns, und haben uns bei späteren Einsätzen
nur respektiert. Sie war ein kleiner Dragoner, recht
kräftig gebaut, ungefähr so breit wie hoch.
Ich habe ihre Hand genommen, sie
geküsst und geweint, sie hatte mir das Leben gerettet.
Da ich sehr schlimme Schmerzen im Brustbereich hatte,
fragte ich woher, wieso, warum. Na, als ich ins Koma fiel,
hatte ich einen Herzstillstand und musste reanimiert werden,
dabei sind so einige Rippen zu Bruch gegangen.
Meine „Lieblingsärztin“ hatte ordentlich gepumpt, mir dabei
die Rippen gebrochen aber mein Herz wieder zum Schlagen gebracht.
Wenn ich so zurück denke, manno, bei dem Ärger den wir beide hatten,
hätte sie ja auch nur so ein/zweimal pumpen können und dann gesagt,
hat keinen Sinn mehr, und der „Alte“ ist tot.
Ist schon ein böser Gedanke, aber er tauchte auf.
Die folgenden Tage verbrachte ich irgendwie, Erinnerungen
sind nur: ich hatte schlimme, für mich realistische Träume.
Überall hingen Kabel aus meinem Körper, ich sah aus wie ein
Marsmensch, wurde mir gesagt. Ich hatte einen Stent bekommen,
und oh Schreck, mein Bart war weg, komplett abrasiert. He warum
das denn? Meine Tochter: lass mal Papa, siehst ohne Bart jünger aus.
Na so was, früher der Bart ist oki, jetzt so.
Weiterhin wurde mir gesagt, ich hatte noch zweimal einen Herzstillstand,
wurde aber gleich defillibriert und die Pumpe machte weiter.
Nach einer Woche kam ich auf eine normale Station.
Meine jüngste Tochter kam mich auch aus Nordirland besuchen,
aber dieser Besuch war nicht extra wegen mir, sondern er war schon
länger geplant gewesen.
Nachdem wir uns begrüßt hatten, war ihre Frage: Papa haste was gesehen?
Also ja, ich habe nichts gesehen, kein helles Licht oder so, ich war wohl
nicht lange genug tot, schmunzel.
Nach einer Woche wurde ich zu einer Reha am Rande von Berlin gebracht.

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Kommentare

  1. Beeindruckend, zumal ich auch einen schweren Hinterwand-Infarkt überlebt habe.
    Bin jetzt auch Stent-Träger, wäre aber lieber Ritterkreuzträger, doch das war ja wohl vor meiner Zeit. 🙂

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