Ein Solo-Sonntag

Ein Solo-Sonntag (IHausH)

Eines morgens mache ich hoffnungsfroh die Augen auf, es war Sonntag, ich hatte nichts besonderes vor, keine Verabredung, den ganzen Tag frei für mich allein, plante ich zunächst mal nichts Besonderes, außer ausgedehnte Spaziergänge durch Wald und Flur, irgend wo Kaffee-Trinken - vor allem aber die Sonne genießen nach vorangegangenen recht trüben Regentagen. Der Wetterbericht am Abend zuvor klang recht optimistisch mit dem Ende der Regenzeit und endlich viel Sonnenschein!

Sonnenschein? Meine zunächst hoffnungsfrohen Augen sahen nichts als graue Wolken und einen echten schönen Landregen. Nun gut, denke ich, zu Hause kann ich's mir auch gemütlich machen. Was brauche ich Sonnenschein? Den habe ich sowieso im Herzen - rede ich mir gut zu - und es schien zu helfen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück kam die erste Frage: Was mache ich jetzt - was Nützliches oder was Schönes? Nützliches? Oh ja, ich könnte mal endlich durch die Schubladen stöbern, Papierkram ordnen, bzw. alles wegschmeißen, kurz mal endlich das machen, das ich schon einige Zeit vor mir hergeschoben habe. Doch diese Tätigkeit ausgerechnet an einem Sonntag? Das war mir doch zu unpassend. Also doch lieber was Schönes! Nicht schlecht. Ein Buch lesen? Nicht so gut, das mache ich ja jeden Abend im Bett, mit dem Computer spielen? Auch nicht schlecht - mal sehen. Wieder mal malen? Ja, das wäre schön - aber der Aufwand vorher ist doch beträchtlich - und da Öl nicht so schnell trocknet, ist das ganze Zimmer, d. h. der große Tisch voll mit Mal-Utensilien! Also - die Idee ist gut - aber da sind zu viele "abers", also lasse ich es lieber für heute sein.

Also, was gibt es noch Schönes für mich an diesem Regensonntag? Zu kochen brauche ich nicht, habe noch Eintopf vom Vortag, backen kann und will ich nicht, hab's noch nie gemocht. Also, was denn jetzt? Halt - da fällt mir etwas Schönes ein. Werde ein paar nette Bekannte anrufen, vielleicht warten sie zufällig auf ein Gespräch und würden sich über eine kleine Unterbrechung freuen...Na klar - der erste ist nicht erreichbar, die zweite hat gerade Besuch, die dritte ist im Aufbruch zu einer Geburtstagsfeier, usw. Also, auf der ganzen Linie - nchts!

Kurzentschlossen ziehe ich mich dem Regen entsprechend an und wandere los, einfach so, ohne Ziel - ich gehe und gehe, bis mir die Füße weh tun, kehre nach Hause zurück, noch ist Sonntagszeit, setze mich hin und schreibe diese Zeilen über einen verregneten Solo-Sonntag.

Und wie war das mit der Sonne im Herzen? Nicht besonders - eher etwas trübe. Doch jetzt geht der Mond auf - und morgen kommt bestimmt ein fröhlicher Wochen-Anfang-Montag - vielleicht.

Eine Geschichte von: IHausH

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