Clown Edda
Der große Zauberer- Teil 2
Aber das Bett schwebte höher und höher und weit über den Wolken erstrahlte die Sonne in warmem Licht. Langsam setzte das Bett vor einem riesengroßen Tor auf den Felsenboden auf.
Sie kletterte aus dem Bett und lief auf das riesengroße Tor zu, das sich vor ihr öffnete. 
Kaum stand sie darinnen, da klappten die großen Türflügel wieder zu und sie stand in einer großen Halle, in der es überall nur so glitzerte und blinkerte.
In allen Farben dieser Erde leuchtete es ihr entgegen, und alle Farben des Regenbogens waren hier beieinander.
Wisst ihr eigentlich, wie viele Farben der Regenbogen  hat?
Da gibt es rot, orange, gelb, grün, blau, violett und noch viele Farben, die dazwischen liegen.
Meistens sehen wir einen Regenbogen ja am Tage, wenn die Sonne scheint und es weit weg von uns regnet. Dann schauen wir mit der Sonne im Rücken auf die von den Wolken fallenden Wassertröpfchen. Sie spiegeln die Sonnenstrahlen zurück und glitzern in allen Farben. So entsteht ein Regenbogen. Aber den gibt es auch manchmal in der Nacht. Nur weil wir schlafen, können wir ihn nicht sehen. Aber da sind es die Strahlen des Mondes, die den Mondregenbogen bilden.
In diesem großen Raum jedenfalls konnte man viele Regenbogen sehen, aber auch so komische andere Dinger, die rund waren und mal groß oder klein wurden, manchmal auch zerplatzten. Und eine davon setzte sich auf die Nase der Frau Erika.
Sie machte Hatschi.
Eine tiefe, freundliche Stimme antwortete: Gesundheit.
Sie schaute um sich, konnte aber niemanden sehen, nur so ein glitzernder blauer Vorhang war vor ihr.
Als sie an dem empor schaute, sah sie weit oben ein Gesicht mit einem langen weißen Bart. Und auf dem Kopf  hatte er eine hohe spitze Mütze, die auch in allen Farben des Regenbogens glitzerte. 
Sei willkommen in meinem Kinder-Traumland-Reich.
Und während die Stimme das sagte, begann sie erneut zu schweben und stand schließlich auf einem kleinen Platz, direkt vor der Nase des Großen Zauberers.
Fürchtest Du dich vor mir, fragte die Stimme.
Na, ja,  jedenfalls  wärest du mir kleiner lieber.
Das kann man doch machen, sagte der Große Zauberer und stand plötzlich ebenso groß wie sie selbst war, vor ihr.
Bist du der Große Zauberer? fragte sie.
Ja, ich bin der Große Zauberer, und ich freue mich, dass du den Weg zu mir gefunden hast. 
Nicht jeder kann einfach zu mir kommen. Er muss schon vorher viel gelernt haben und ganz genau wissen, was er einmal tun möchte.
DU weißt es, DU möchtest zu den Kindern gehen und ein Clown sein.
Sie überlegte einen Augenblick.
Ein Clown sein? War sie nicht etwas Anderes, und hatte sie nicht ein Leben lang als etwas ganz Anderes gearbeitet?
Aber da fiel ihr wieder der Traum aus so vielen Nächten ein, in denen die Kinder aus dem Traumland  Clown Edda, Clown Edda riefen. 
Der Große Zauberer reichte ihr ein kleines Köfferchen.
Just in dem Augenblick, als sie das Köfferchen öffnen wollte, waren alle Gedanken aus ihrem Kopf verschwunden, die trüben und traurigen, die langweiligen und nachdenklichen. Nur einen Gedanken hatte sie noch und den sprach sie laut aus:
Ich möchte so gerne Clown Edda werden.
Nun brauchst Du das Köfferchen nicht mehr öffnen, sagte der Große Zauberer und nahm ihr den kleinen Koffer wieder aus der Hand. Edda wollte ihn festhalten, aber er löste sich ganz einfach auf.
Der Große Zauberer lachte schallend.
		
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