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Ukraine-Konflikt - 5000 Helme
GSaremba61 antwortete vor 3 Jahre, 10 Monaten 17 Mitglieder · 66 Antworten
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Du möchtest das Thema unbedingt zerschießen, Cocco?
Merke: Es ist bislang von ‚regulären‘ Kriegen und Kämpfern die Rede.
Wenn Du Partisanen ins Spiel bringst, ändert sich das, denn als Partisanen werden irreguläre Kämpfer bezeichnet, die sich auf eigenem Territorium gegen reguläre Streitkräfte eines anderen Landes wehren…..
…..wie z.B. in Kurdistan, wo kurdische Frauen sich kurdischen Partisanen angeschlossen haben, um ihre Kinder, ihre Familien und ihr Land gegen Angriffe regulärer Truppen aus der Türkei und/oder dem Irak (teilweise unterstützt durch die USA) zu verteidigen.
Du bemerkst den Unterschied?
Im Übrigen ist keine Frau qua Geburt verpflichtet, Angriffe zu dulden. Das macht sie aber nicht zur Befürworterin von kriegerischen Handlungen.
M.
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„Es sind nicht immer die Männer“ @rooikat
Frauen standen z.B. bei Partisanenkämpfen den Männern an Grausamkeit
in nichts nach und beweisen nicht minder gerne, die besseren Männer zu sein…. -
@rooikat
Mit solchen Behauptungen sollte man vorsichtig sein.
Die Mär von den Frauen/Müttern, die ihre Männer/Söhne mit Stolz in’s Feld geschickt hätten, war eine der erfolgreichsten Erfindungen von Hitlers Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels – dazu gedacht, nicht nur die handelnden Personen, sondern das ‚gesamte‘ Volk in die Verantwortung für den Krieg, den geplanten Völkermord und die Judenvernichtung einzubinden und auf möglichst viele Schultern zu verteilen, auch auf die der Frauen….
….obwohl deren Teilhabe am politischen Geschehen längst beschnitten war und ihre Wertschätzung nur noch von ihrer Eignung als Ehefrau und Mutter rassereiner Kinder abhing – und natürlich als Groupie wie Ina Seidel.
M.
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Ja, es gab „Heldenmütter“, die stolz waren, dass ihre Söhne „fürs Vaterland“ gefallen waren.
Du hast wohl nicht mehr lesen müssen, wie viele Gefallenenanzeigen in Zeitungen mit „Mit stolzer Trauer“ unterschrieben waren.
Im Nachhinein schon. Die häufigste Antwort auf meine Fragen lautete: Wir mussten das nehmen, was vorgeschlagen wurde, andernfalls wäre die Anzeige gar nicht erschienen. Offenbar hat es auch standardisierte Anzeigentexte gegeben, die den Familien von den Vorgesetzten der Gefallenen empfohlen wurden.
Einer meiner Großväter (mit militärischer Vergangenheit) allerdings war stolz auf seinen jüngsten Sohn (oder tat jedenfalls so), als dieser mit seinem U-Boot für Führer, Volk und Vaterland unterging; seine Frau allerdings hat sich nie wieder davon erholt und überlebte den Selbstmord ihres zweitjüngsten Sohnes (Jagdflieger), der sich kurz nach seiner Heimkehr erschoß, nur um wenige Tage.
M.
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@rooikat
Ja, es gab „Heldenmütter“, die stolz waren, dass ihre Söhne „fürs Vaterland“ gefallen waren.
Du hast wohl nicht mehr lesen müssen, wie viele Gefallenenanzeigen in Zeitungen mit „Mit stolzer Trauer“ unterschrieben waren.
Wie das so mit der Verantwortung der Kirchen für Kriegspropaganda im 20. Jahrhundert war, kann ich nicht sagen. Die nationalsozialistisch ausgerichtete Gruppe der „Deutschen Christen“ innerhalb der evangelischen Kirche hat in der Nazizeit jedenfalls nur kurz Einfluss auf die Politik nehmen können und war bald versandet.
Die Schuld der Kirchen zu dieser Zeit bestand wohl eher in Schweigen.
Meine Biografie – nebenbei bemerkt – hat mehr mit Bedrohung und mit Überwachung kirchlicher Äußerungsformen Bekanntschaft gemacht.
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Ein Briefwechsel zwischen meiner Mutter und ihrem langjährigen
Jugendfreund, der 1914-18, zunächst „als Freiwilliger“, im Feld“ war,
gibt, ähnlich wie dein Dokument, von einer schnellen Desillusionierung
Zeugnis. (@etaner34)Kein Wunder. Man hatte ihnen einen kurzen Spaziergang (Weihnachten sind wir wieder zu Hause) versprochen. Und mancher sah die Möglichkeit, seine Aggressionen mal so richtig ausleben zu dürfen. Ich beobachte mit Sorge, dass sich Krieg nur wenige Europäer vorstellen können, Gewalt aber immer mehr in den Alltag einzieht.
Mondin
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Für alle, die über Ina Seidel und ihre fragwürdige Rezeption durch Zeitgenossen mehr wissen wollen:
https://www.mz.de/lokal/halle-saale/literatur-lieblingsdichterin-hitlers-kam-aus-halle-2305174
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So eine gab’s auch in unserer Familie. Voller Enthusiasmus folgte sie ihren Brüdern und Freunden in den ersten Weltkrieg – als Krankenschwester. Nach den ersten vor Schmerz schreienden Verstümmelten, die ihr unter den Händen wegstarben, begann sie ein Tagebuch und sich Angst und Entsetzen von der Seele zu schreiben.
Abgegriffen, vergilbt und mit (ich vermute) Tränenspuren auf dem Papier ist es nach ihrem Tod und einer Wanderung durch die Familie mitsamt einem Karton voller Briefe aus jener Zeit bei mir gelandet. In Sütterlin geschrieben. Es dauerte ewig, bis ich ihre Verzweiflung entziffert und ihren tiefen Meinungswandel nachvollzogen hatte….
Wir leben im 21. Jahrhundert – trotzdem haben und lösen Männer immer noch Konflikte wie zur Steinzeit. Die Waffen sind raffinierter und tödlicher, die Gehirne aber immer noch die von Primaten…. ‚Soldat‘ ist mittlerweile ein Beruf für Spezialisten im Töten. Der Erfolg wird immer noch an der Zahl der produzierten Leichen gemessen. Pervers!
(Viel Feind‘, viel Ehr‘. Landsknecht Georg von Frundsberg, Kriegsunternehmer, 1473-1528.)
M.
Nachtrag:
Was Ina Seidel betrifft, die Autorin des von Dir eingestellten Gedichts: Sie hat sich aus schierer Begeisterung für starke Männer später auch Adolf Hitler zu Füßen geworfen. Zum Dank dafür nahm dieser sie huldvoll in die *Gottbegnadeten-Liste* auf. Was ihr übrigens nach dem Krieg überhaupt nicht geschadet hat. Sie erhielt 1966 sogar das Bundesverdienstkreuz. Was soll man dazu sagen? Offenbar gab es auch über 20 Jahre nach dem Krieg noch ausreichend viele einflussreiche Gesinnungsgenossen von damals.
Heute allerdings werden Straßen, die ihren Namen tragen, umbenannt.
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