Das Kätzchen 2
Das Kätzchen 2 (heini38)
Die Zeit vergeht schnell und schwuppdiwupp sind schon reichlich 7 Jahre vergangen, die wir am Feldrand wohnen.
Minka wird immer noch von uns versorgt, wenn sie sich wahrscheinlich auch manchmal an einer Maus gütlich tut.
In den Wintermonaten durfte sie im Haus übernachten. Dort besitzt sie einen runden gepolsterten Kessel, in dem sie nachts schläft. Aber leider hat sie sich nicht daran gewöhnt, ihr Geschäftchen im bereitstehenden komfortablem Katzenklo zu erledigen. Sie glaubt noch immer, in der Natur ist es günstiger. Außerdem hat sie sich einen Platz vor Oma/Opas Tür im Obergeschoss herausgesucht, wo der Teppichboden jede Flüssigkeit aufnimmt. Daher hat Opa sich bemüht, in möglichst kurzen Abständen den Ausgang durch die Küchenfenstertür zu ermöglichen und Minka sollte ihr Geschäftchen in der Natur verrichten. Dieser Winter war saukalt und das Tierchen hatte meist keine Lust in den Schnee und die Kälte zu hüpfen. Zusätzlich zu den Unbilden des Winters für eine Katze, litt Minka auch unter schon chronischem starken Schnupfen. Sie wurde immer weniger und saß nur noch in der Stube auf warmen Plätzen herum. Also wurde der Transportkäfig geholt und Minka nach Hinweisen des Tierarztes von oben hineingestopft. Sie maunzte kläglich und weinte bald wie ein Mensch. Trotzdem blieb Opa hart und brachte sie zum Doktor.
Er diagnostizierte Bronchitis, stellte fest, dass sie noch nicht eingeschläfert werden sollte und verabreichte ihr eine Spritze. Die Besserung des Zustandes trat nicht ein. Nach 3 Tagen wurde eine weitere Spritze fällig und diese wurde wiederholt nach wiederum 72 Stunden.
Nach Aussage des Arztes sollte sie nun fressen, oder ein weiterer Besuch sollte erfolgen. Für uns war klar, dass sie dann keine Zukunft mehr hatte. Opa lief schon mit ernstem Gesicht herum und erklärte ihr, sie käme nach Bremen, wenn sie nicht etwas zu sich nehmen sollte. Aber als hätte sie das verstanden, teilte Oma mit, dass sie doch an etwas Feinem geleckt und ein klein wenig gefressen hätte. Also fiel ein weiterer Besuch beim Onkel Doktor aus. Mit vielem guten Zureden bekam sie nun die besten Sachen in kleinen zarten Stückchen manchmal auf dem Sofa vorgelegt. Zum Beispiel wurden Hüchnchenschenkel gekocht, Entenbeine gebrüht, Puten- und Hähnchenherzen vorbereitet und natürlich das beste Katzenfutter gekauft. Manchmal geruhte Minka etwas zu sich zu nehmen, sicher hatte sie beim Fressen Schmerzen. Sie wurde wieder etwas aufgepäppelt und erschien kräftiger, ihr Interesse am Leben nahm zu.
Plötzlich entdeckte sie auch den Teppich in der Stube als saugfähiges Medium. Der Geruch war scheußlich. Glücklicherweise begann nach dem langen harten Winter der Frühling und die Nächte wurden frostfrei. Nun durfte sie nicht mehr ins Haus. Ihre Zeit muss sie mit den anderen jüngeren Katzen aus der Nachbarschaft verbringen. Zum Schlafen kann sie auch ihr gepolstertes, von Opa selbstgebautes Katzenhaus nutzen. Früh darf sie auf ihre Bank in der Küche und wird gestreichelt. Dabei schnurrt sie gern. Futter wird ihr noch genügend angeboten.
Leider frisst sie nicht viel und bleibt daher sehr schlank. Wie ihr Leben weitergeht, ist noch nicht klar, denn der nächste Winter kommt bestimmt.
Aber nach Bremen musste sie noch nicht.
Ein Text von: heini38
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