Zeckenbiss: Symptome und Behandlung bei einem Zeckenstich

Zecke
Foto von Erik Karits

Zeckenbisse sind in vielen Teilen der Welt ein alltägliches Risiko, besonders in Wald- und Wiesenregionen. Sie können Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose übertragen, was sie zu einem wichtigen Thema für die Gesundheit macht. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Zecken, ihre Bisse und wie man sich vor ihnen schützt.

Saison von Zecken

Zecken sind hauptsächlich in den warmen Monaten aktiv, von Frühling bis Herbst. Ihre Aktivität hängt stark von der Temperatur ab, wobei sie Temperaturen über 7°C bevorzugen. In milden Wintern können Zecken jedoch auch das ganze Jahr über aktiv sein.

Was muss man über Zecken wissen?

Zecken sind kleine Spinnentiere, die Blut von Tieren und Menschen saugen. Sie leben hauptsächlich in hohen Gräsern, Büschen und Wäldern. Es gibt viele verschiedene Arten von Zecken, aber in Europa sind vor allem der Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke verbreitet.

Zeckenbiss oder Zeckenstich?

Zecken beißen nicht, sie stechen. Mit speziellen Mundwerkzeugen bohren sie sich in die Haut und saugen Blut. Ein Zeckenstich bleibt oft unbemerkt, da Zecken einen betäubenden Stoff abgeben. Typische Symptome eines Zeckenstichs sind eine kleine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle.

Zeckenstichen vorbeugen

Um Zeckenstichen vorzubeugen, sollten Sie in der Natur lange Kleidung tragen, die Haut bedecken und Anti-Zecken-Mittel auftragen. Nach einem Aufenthalt im Freien sollten Sie Ihren Körper gründlich nach Zecken absuchen, besonders an bevorzugten Stellen wie Kniekehlen, Leisten, Achselhöhlen und hinter den Ohren.

Zecke entfernen: Was ist zu beachten?

Wenn Sie eine Zecke an Ihrem Körper finden, sollten Sie diese sofort entfernen. Verwenden Sie dazu eine feine Pinzette oder ein spezielles Zeckenentfernungswerkzeug. Greifen Sie die Zecke möglichst nah an der Haut und ziehen Sie sie langsam und gerade heraus. Vermeiden Sie es, die Zecke zu quetschen, da dabei Krankheitserreger übertragen werden können. Desinfizieren Sie die Stelle nach der Entfernung.

Zeckenbiss: Symptome und Anzeichen

Die ersten Symptome eines Zeckenbisses zeigen sich oft innerhalb weniger Tage. Neben der Rötung kann auch Juckreiz auftreten. Wenn Sie nach einem Zeckenstich grippeähnliche Symptome, Gelenkschmerzen oder Hautveränderungen bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Diese können auf eine Infektion hinweisen.

Rötung und Verfärbung der Haut

Nach einem Stich kann die Haut gerötet oder leicht geschwollen sein. Diese Reaktion ist meist harmlos und klingt nach ein paar Tagen ab. Eine ringförmige Rötung, die sich um die Einstichstelle ausbreitet (Wanderröte), kann jedoch ein Anzeichen für Borreliose sein und sollte ärztlich untersucht werden.

Wo beißen Zecken besonders gerne zu?

Zecken bevorzugen warme, feuchte Körperstellen mit dünner Haut. Häufige Bissstellen sind die Kniekehlen, Leisten, Achselhöhlen, der Haaransatz und hinter den Ohren. Diese Stellen sollte man besonders gründlich kontrollieren.

Wie erkennt man einen Zeckenbiss ohne Zecke?

Auch wenn die Zecke bereits abgefallen ist, bleibt der Stich oft als kleine rote oder geschwollene Stelle sichtbar. Ein Zeckenbiss kann manchmal mit einem Mückenstich verwechselt werden. Ein sich ausbreitender roter Fleck um die Einstichstelle ist jedoch ein klares Zeichen für einen Biss.

Wann und warum jucken Zeckenbisse?

Zeckenbisse jucken oft nicht sofort, da Zecken betäubende Substanzen abgeben. Der Juckreiz kann jedoch nach der Entfernung der Zecke auftreten und durch die Immunreaktion des Körpers ausgelöst werden. Bei starkem Juckreiz helfen kühlende Salben oder Antihistaminika.

Zeckenbiss
Bild von Pixabay
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Gefährliche Krankheiten durch Zeckenbisse

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

FSME ist eine durch Zecken übertragene Virusinfektion, die das zentrale Nervensystem befällt. FSME-Viren gelangen beim Zeckenstich in den menschlichen Körper und können schwere gesundheitliche Folgen haben. Die ersten Symptome sind meist Fieber, Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein, die innerhalb von Tagen bis Wochen nach dem Stich auftreten. Im weiteren Verlauf können schwerwiegende neurologische Ausfälle wie Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute (Meningoenzephalitis) hinzukommen.

Da es bisher keine spezifische Behandlung gegen die FSME-Viren gibt, ist die FSME-Impfung besonders in Risikogebieten eine wichtige Präventionsmaßnahme. Die Impfung kann die Gefahr einer Erkrankung erheblich reduzieren und bietet einen wirksamen Schutz gegen diese Infektionskrankheit.

Borreliose

Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Europa. Sie wird durch Borrelien, eine Art Bakterien, verursacht. Die Übertragung von Borrelien erfolgt beim Zeckenstich, wobei die Bakterien aus dem Darm der Zecke in die Stichstelle gelangen und den menschlichen Körper infizieren.

Die Symptome der Borreliose können vielfältig sein und entwickeln sich meist in Stadien. Zu den ersten Anzeichen zählt oft eine ringförmige Hautrötung, das sogenannte Erythema migrans, die sich um die Stichstelle herum ausbreitet. Diese Hautrötung kann innerhalb von Tagen bis Wochen nach dem Zeckenstich auftreten. Begleitend dazu können Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit auftreten.

Wenn die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt wird, können sich die Borrelien im Körper ausbreiten und schwere Schäden an Gelenken, Herz und Nervensystem verursachen. Später auftretende Symptome sind unter anderem chronische Gelenkentzündungen, Herzrhythmusstörungen und neurologische Störungen.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung mit Antibiotika ist entscheidend, um chronische Verläufe der Krankheit zu verhindern. Es ist daher wichtig, nach Zeckenstichen aufmerksam auf mögliche Symptome zu achten und bei Verdacht auf eine Infektion sofort einen Arzt aufzusuchen.

Wann zum Arzt nach einem Zeckenbiss?

Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn Sie nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome, eine sich ausbreitende Hautrötung oder andere ungewöhnliche Beschwerden bemerken. Auch wenn die Zecke nicht vollständig entfernt wurde, ist ein Arztbesuch ratsam.

Behandlung von Zeckenstichen

Bei Verdacht auf eine Borreliose Erkankung wird der Arzt Antibiotika verschreiben. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um langfristige Schäden zu vermeiden. 

Prävention und Schutzmaßnahmen

Da Zeckenstiche die Hauptquelle für die Übertragung dieser gefährlichen Krankheiten sind, ist es essenziell, sich vor Zecken zu schützen. Das Tragen von langen Hosen und langärmliger Kleidung sowie die Verwendung von Zeckenschutzmitteln können das Risiko eines Zeckenstichs erheblich reduzieren. Nach Aufenthalten in der Natur sollten Sie Ihren Körper gründlich auf Zecken absuchen, um eventuelle Parasiten frühzeitig zu entfernen.

Insgesamt sind Wachsamkeit und Prävention die besten Mittel im Kampf gegen durch Zecken übertragene Krankheiten. 

Fazit

Zeckenbisse können ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, aber mit der richtigen Vorsorge und schnellen Reaktion können viele Risiken minimiert werden. Schützen Sie sich durch geeignete Kleidung und Anti-Zecken-Mittel, kontrollieren Sie Ihren Körper nach Aufenthalten im Freien und entfernen Sie Zecken schnell und sicher. Bei auffälligen Symptomen nach einem Zeckenbiss suchen Sie umgehend einen Arzt auf, um mögliche Infektionen frühzeitig zu behandeln.

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