Weihnachtsverse – Ein Fest der Worte und der Herzen

Weihnachtsverse
Bild von Freepik

Die Weihnachtszeit ist nicht nur geprägt von Geschenken, gutem Essenund festlichen Düften, sondern auch von Worten, die das Herz berühren und das Wesen des Festes einfangen. Weihnachtsverse begleiten uns seit Jahrhunderten und spiegeln die Freude, Hoffnung und Besinnlichkeit der Adventszeit wider. Ob aus der Bibel, der Feder klassischer Dichter oder in kurzer, moderner Form – sie alle teilen eine besondere Magie. In dieser Sammlung finden sich klassische und biblische Weihnachtsverse sowie kurze Gedichte, die sich für eine Weihnachtskarte oder festliche Momente im Familienkreis eignen.

Klassische Weihnachtsgedichte

Anna Ritter

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rot gefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweis, ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüsse

Franz von Pocci

Verbergt euch, Sonnenlicht und Mond,
die ihr so stolz am Himmel thront!
Er naht, er naht von fern –
von Osten her – der Weihnachtsstern!

Theodor Storm – Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte,
ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle wird die Nacht.

Joseph von Eichendorff – Weihnachten

Markt und Straßen steh’n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh’ ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

Rainer Maria Rilke – Es treibt der Wind im Winterwalde

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird.
Und lauscht hinaus: den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.

Theodor Fontane

Weiß sind Türme, Dächer, Zweige 
und das Jahr geht auf die Neige 
und das schönste Fest ist da!

Engelbrecht Albrecht

Hört ihr’s nicht, wie die Glocken schallen
fern im winterstillen Wald?
Seht ihr nicht durch Tannendunkel
wandeln eine Lichtgestalt?
Wenn die weißen Flocken fallen,
sternbesät erglänzt der Wald:
Mit der Wintersonnenwende,
Kinder, kommt das Christkind bald.

Joachim Ringelnatz – Advent

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.

Matthias Claudius – Fröhlich soll mein Herze springen

Fröhlich soll mein Herze springen
dieser Zeit, da vor Freud
alle Engel singen.

Wilhelm Busch

Hätt' einer auch fast mehr Verstand
als wie die drei Weisen aus Morgenland
und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
dem Sternlein nachgereist, wie sie;
dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
seine Lichtlein wonniglich scheinen lässt,
fällt auch auf sein verständig Gesicht,
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.

Weihnachtsschmuck
Bild von Freepik
Newsletter abonnieren

Erhalten Sie einmal pro Woche die neuesten Artikel aus dem Ratgeber bequem zugesandt.

Kurze Weihnachtsverse

„Sterne leuchten, Glocken klingen,
Weihnachtsfreude will uns bringen.“

„Gesegnete Weihnachten und ein glückliches Jahr,
möge die Freude sein immerdar.“

„Im Lichterglanz und Kerzenschein,
möge Frieden bei uns sein.“

„Wärme, Freude und ein Licht,
das wünsch ich dir zum Weihnachtsfest.“

„Leise rieselt der Schnee,
stille Nacht am Weihnachtssee.“

Weihnachtsverse aus der Bibel

Lukas 2,10-11

„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude,
die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“

Jesaja 9,5

„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben,
und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;
und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“

Johannes 1,14

„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

Matthäus 1,23

„Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären,
und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“

Micha 5,1

„Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda,
aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei,
dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.“

Weihnachtsverse zum Innehalten und Besinnen

Weihnachtsverse sind nicht nur schöne Worte – sie laden ein, sich zu besinnen und den wahren Geist der Weihnacht zu spüren. Klassische Gedichte, biblische Verse oder kurze Zeilen für Weihnachtsgrüße – jeder dieser Verse ist eine Einladung, das Weihnachtsfest in seiner Tiefe zu erleben. Weihnachten ist mehr als Geschenke und Trubel: Es ist eine Zeit der Liebe, der Gemeinschaft und des Glaubens.

Mit diesen ausgewählten weihnachtlichen Versen können wir uns auf die festlichen Tage einstimmen, uns an die Botschaft des Friedens erinnern und die Freude und das Wunder von Weihnachten in uns tragen.

Was andere Leser noch gelesen haben

Newsletter abonnieren

Erhalten Sie einmal pro Woche die neuesten Artikel aus dem Ratgeber bequem zugesandt.

Bei mit (*) gekennzeichneten Links, Preisvergleichen und Links unter Button handelt es sich um Affiliate-Links. Produkte zzgl. Versandkosten. Preise können abweichen (zuletzt aktualisiert am 01.11.2025). Produktbilder werden direkt von Amazon und Heise bereitgestellt. Als Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen, was sich nicht auf den Preis auswirkt.

Kommentare