Trinken im Alter – Flüssigkeitsmangel im Alter vorbeugen

Senior trinkt Wasser
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Mit zunehmendem Alter verändert sich der menschliche Körper, und die Bedeutung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr nimmt zu. Viele ältere Menschen trinken zu wenig, was zu einem Flüssigkeitsmangel im Alter führen kann. Dieser Mangel kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität beeinträchtigen. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Trinken im Alter so wichtig ist, welche Risiken ein Flüssigkeitsmangel birgt und wie Sie durch geeignete Getränke, einen individuellen Plan für die richtige Flüssigkeitsmenge erstellen können.

Die Bedeutung des Trinkens im Alter

Der menschliche Körper besteht zu über der Hälfte aus Wasser. Mit zunehmendem Alter nimmt dieser Wasseranteil jedoch ab. Das Durstgefühl lässt nach, und Senioren haben oft weniger das Bedürfnis, Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Aufgrund des nachlassenden Durstgefühls im Alter kommt es häufig dazu, dass nicht ausreichend getrunken wird. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist jedoch nötig, um den Körper ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen. Verluste müssen regelmäßig ausgeglichen werden, denn der Körper verliert ständig Wasser, etwa beim Atmen oder Schwitzen. Ohne Wasser kann der menschliche Körper nicht existieren; ein Mensch kommt nur zwei bis vier Tage ohne Flüssigkeit aus.

Risiken von Flüssigkeitsmangel im Alter

Flüssigkeitsmangel im Alter kann schnell zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Eine geringe Flüssigkeitszufuhr beeinträchtigt die Funktion der Niere, wodurch weniger Urin ausgeschieden wird und Schadstoffe im Körper verbleiben. Ein dunkler oder stark konzentrierter Urin kann auf einen Flüssigkeitsmangel hindeuten. Auch der Darm leidet unter Flüssigkeitsmangel, was zu Verstopfung führen kann. Exsikkose, eine gefährliche Austrocknung des Körpers, kann besonders bei Menschen im fortgeschrittenen Alter auftreten. Symptome wie Verwirrtheit oder Konzentrationsschwäche werden häufig fälschlicherweise als Demenz interpretiert, obwohl sie auf einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen sind.

Besonders bei älteren Menschen mit Herzinsuffizienz oder bei Erkrankungen wie Durchfall oder Erbrechen ist das Risiko für einen Flüssigkeitsmangel erhöht. Durchfall oder Erbrechen führen zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust, der schnell zu einem Flüssigkeitsmangel führen kann. Daher ist es wichtig, auf Anzeichen von Dehydration zu achten und frühzeitig gegenzusteuern.

Warum ausreichende Flüssigkeitszufuhr im Alter wichtig ist

Ausreichend zu trinken ist für ältere Menschen von zentraler Bedeutung. Die richtige Flüssigkeitszufuhr hilft, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen, die Nierenfunktion zu unterstützen und die Verdauung zu fördern. Zudem trägt sie dazu bei, die Konzentrationsfähigkeit zu erhalten und gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Menschen ab 65 Jahren eine Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern Flüssigkeit pro Tag. Bei hohen Temperaturen oder körperlicher Anstrengung kann der Körper mehr Wasser verlieren, sodass es notwendig ist, mehr zu trinken.

Geeignete Getränke für ältere Menschen

Nicht jedes Getränk ist gleichermaßen geeignet, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Wasser erfüllt alle Anforderungen an eine gesunde Flüssigkeitszufuhr. Ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit hilft, regelmäßig zu trinken. Ungesüßte Kräutertees bieten Abwechslung und liefern zusätzliche Nährstoffe. Milch und Milchprodukte wie Buttermilch oder Kefir liefern neben Flüssigkeit auch wichtige Nährstoffe wie Kalzium und Vitamine. Eine Saftschorle ist ebenfalls eine gute Option, allerdings sollte der Zuckergehalt berücksichtigt werden.

Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzer Tee sollten aufgrund ihrer anregenden Wirkung von Koffein in Maßen konsumiert werden. Alkoholische Getränke können die Dehydration verstärken und sollten vermieden werden.

Die optimale Trinkmenge und Trinkplan

Um den Flüssigkeitsbedarf zu decken, sollten ältere Menschen täglich etwa 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Diese Trinkmenge entspricht ungefähr acht Gläsern Wasser pro Tag. Bei Hitze oder körperlicher Anstrengung kann der Körper mehr Wasser verlieren, sodass es notwendig ist, mehr zu trinken. Ein individueller Trinkplan hilft, die tägliche Trinkmenge im Blick zu behalten und sicherzustellen, dass ausreichend getrunken wird. Notieren Sie die getrunkene Menge, um einen Überblick zu behalten.

Flüssigkeitsmangel im Alter steuern: Tipps und Trinkhilfen

Aufgrund des nachlassenden Durstempfindens im Alter vergessen viele ältere Menschen, regelmäßig zu trinken. 

  • Trinkrituale etablieren: Gewöhnen Sie sich an, zu festen Zeiten ein Getränk zu sich zu nehmen, zum Beispiel ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit.
  • Getränke griffbereit halten: Stellen Sie immer ein Glas Wasser in Sichtweite auf, um sich ans Trinken zu erinnern.
  • Verschiedene Getränke anbieten: Abwechslung motiviert zum Trinken. Neben Wasser können ungesüßte Tees oder Saftschorlen den Flüssigkeitsbedarf decken.
  • Trinkhilfen nutzen: Spezielle Becher oder Trinkflaschen mit Markierungen helfen, die Trinkmenge im Blick zu behalten und beim Trinken zu unterstützen.
  • Erinnerungshilfen verwenden: Nutzen Sie Wecker oder Apps, um sich regelmäßig ans Trinken zu erinnern.
  • Angehörige einbeziehen: Familie und Freunde können ältere Menschen beim Trinken unterstützen und daran erinnern, ausreichend zu trinken.

Schluckstörungen können das Trinken behindern. In solchen Fällen sollten Sie mit einem Arzt  besprechen, wie Sie dennoch ausreichend Flüssigkeit aufnehmen können. Trinkhilfen wie spezielle Becher oder das Andicken von Flüssigkeiten können dabei hilfreich sein.

Älterer Mann trinkt Tee
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Ernährung als Unterstützung der Flüssigkeitszufuhr

Wasserreiche Lebensmittel wie Gemüse und Obst können zusätzlich zur Flüssigkeitszufuhr beitragen. Melonen, Gurken, Orangen und Beeren enthalten viel Wasser und liefern wertvolle Nährstoffe. Suppen und Eintöpfe sind ebenfalls gute Flüssigkeitsquellen. So können Sie Ihren Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgen, ohne ständig Wasser trinken zu müssen. 

Ältere Menschen und das nachlassende Durstgefühl

Das nachlassende Durstgefühl im Alter lässt viele ältere Menschen vergessen, ausreichend zu trinken. Das Durstempfinden nimmt ab, sodass der Körper nicht mehr zuverlässig signalisiert, wann Flüssigkeit benötigt wird. Daher ist es notwendig, bewusst regelmäßige Trinkgewohnheiten zu entwickeln und diese in den Alltag zu integrieren. Alte Gewohnheiten können wiederbelebt werden, um das Trinken zu erleichtern. Menschen greifen oft lieber zu Getränken, die sie aus früheren Zeiten kennen und mögen.

Unterstützung durch Angehörige und Pflegekräfte

Viele ältere Menschen benötigen Unterstützung, um ausreichend zu trinken. Angehörige und Pflegekräfte können dabei helfen, indem sie regelmäßig ans Trinken erinnern und geeignete Getränke bereitstellen. Ein gemeinsamer Trinkplan kann erstellt werden, um die Trinkmenge zu überwachen. Trinkhilfen und Erinnerungssysteme können das Trinken erleichtern. Regelmäßig trinken und die Trinkmenge im Auge behalten sind wichtige Schritte, um einem Flüssigkeitsmangel vorzubeugen.

Flüssigkeitsmangel erkennen und vorbeugen

Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel können trockener Mund, spröde Lippen, Konzentrationsschwäche, Verwirrtheit und dunkler Urin sein. Wenn diese Symptome auftreten, sollte umgehend die Flüssigkeitszufuhr kontrollieret werden. Durch regelmäßiges Trinken und bewusste Getränkewahl können Sie einen Flüssigkeitsmangel vermeiden und Ihre Gesundheit erhalten. 

Fazit

Trinken im Alter ist von zentraler Bedeutung, um Flüssigkeitsmangel im Alter vorzubeugen und die Gesundheit zu erhalten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Funktion von Niere und Darm, erhält die Konzentrationsfähigkeit und verhindert gesundheitliche Probleme. Denken Sie daran, dass der menschliche Körper ohne Wasser nicht existieren kann und Verluste durch Atmen, Schwitzen und Ausscheidungen ständig ausgeglichen werden müssen. Durch bewusste Getränkewahl, regelmäßige Trinkrituale und Unterstützung durch Trinkhilfen und Angehörige kann die Trinkmenge verbessert werden. Ein individuell angepasster Trinkplan hilft dabei, ausreichend zu trinken und gesundheitlichen Risiken vorzubeugen.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Trinken im Alter und gesunde Ernährung erhalten Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) unter www.dge.de. Die DGE bietet umfangreiche Materialien und Ratschläge, wie Sie gesund trinken und Ihre Flüssigkeitszufuhr optimieren können.

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