
In einer sich schnell verändernden Welt ist das Bedürfnis nach menschlicher Verbundenheit und gegenseitiger Unterstützung so stark wie nie zuvor. Eine Form der Unterstützung, die einen bedeutenden Unterschied in unserem täglichen Leben machen kann, ist die Nachbarschaftshilfe. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung der Untertsützung erkunden, wie sie finanziert wird und wie man sie beantragen kann.
Definition der Nachbarschaftshilfe
Nachbarschaftshilfe ist eine Form der sozialen Unterstützung, die von Personen innerhalb einer bestimmten geografischen Nähe - in der Regel einer Nachbarschaft - bereitgestellt wird. Die Hilfe kann eine Vielzahl von Formen annehmen, einschließlich emotionaler Unterstützung, praktischer Hilfe im Alltag oder sogar spezialisierter Pflege.
Geschichte und Herkunft
Heutzutage hat die Nachbarschaftsunterstützung viele Formen angenommen, von organisierten Freiwilligenprogrammen bis hin zu Online-Plattformen, die Nachbarn in Kontakt bringen, um Unterstützung anzubieten und anzunehmen. Obwohl sich die Formen im Laufe der Jahrhunderte verändert haben, bleibt der zugrunde liegende Geist der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung unverändert.

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Bedeutung
In unserer immer stärker vernetzten und gleichzeitig individualisierten Welt ist der Wert der Nachbarschaftsunterstützung oftmals unterschätzt. Dabei spielt diese Form der gegenseitigen Unterstützung eine entscheidende Rolle in der Aufrechterhaltung der Gemeinschaft und des sozialen Zusammenhalts. Sie bietet nicht nur praktische Hilfe für diejenigen, die sie am dringendsten benötigen, sondern fördert auch das Gefühl der Verbundenheit und Menschlichkeit in unserer Gesellschaft. Die Nachbarschaftshilfe stellt uns in den Dienst derer, die Hilfe benötigen, sei es durch Unterstützung im Alltag, Entlastung von pflegenden Angehörigen oder einfach durch ein offenes Ohr und eine helfende Hand in schwierigen Zeiten. Sie erinnert uns daran, dass wir Teil einer Gemeinschaft sind und dass wir uns gegenseitig stützen können - ein unerlässlicher Faktor für das Wohlbefinden und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.

Unterstützung im Alltag
Im Alltag kann die Nachbarschaftsunterstützung einfache Aufgaben umfassen, wie das Einkaufen für einen älteren Nachbarn, das Rasenmähen oder das Füttern eines Haustieres während des Urlaubs. Es handelt sich um kleine Gesten, die jedoch eine bedeutende Wirkung auf die Lebensqualität der Menschen in einer Gemeinschaft haben können.
Entlastung von pflegenden Angehörigen
Für pflegende Angehörige kann Nachbarschaftsunterstützung eine wertvolle Entlastung darstellen. Wenn ein Mitglied der Gemeinschaft sich bereit erklärt, auf einen bedürftigen Nachbarn aufzupassen, kann dies den pflegenden Angehörigen die Möglichkeit geben, eine Pause einzulegen, eigene Termine wahrzunehmen oder einfach nur durchzuatmen.
Wer sind die Nutznießer?
Wer bekommt Nachbarschaftshilfe? Prinzipiell kann jeder von der Nachbarschaftshilfe profitieren. Obwohl sie häufig auf ältere oder behinderte Menschen ausgerichtet ist, die Unterstützung bei täglichen Aufgaben benötigen, können auch andere in der Gemeinschaft - wie alleinerziehende Eltern, kranke Personen oder Menschen in Notfällen - von der Hilfe ihrer Nachbarn profitieren.
Fallbeispiele und persönliche Geschichten
Fallbeispiel 1: Ältere Nachbarin
Frau Schmidt, eine 82-jährige Witwe, wohnt seit Jahrzehnten im selben Haus in einem kleinen Dorf. Seit dem Tod ihres Mannes hat sie Probleme, alle anfallenden Aufgaben allein zu bewältigen. Sie hat Schwierigkeiten beim Einkaufen und kann nicht mehr so gut kochen wie früher. Ihre Kinder leben in anderen Städten und können nicht regelmäßig vorbeikommen, um ihr zu helfen.
Die Nachbarschaftshilfe in ihrer Gemeinde war für Frau Schmidt ein Lebensretter. Herr Müller, ein pensionierter Lehrer, der in der Nähe wohnt, kommt dreimal pro Woche vorbei, um für sie einzukaufen. Die Familie Keller, die gegenüber wohnt, liefert ihr jeden Sonntag eine Portion ihres Familienessens. Ein junger Mann namens Tim, ein Student, hilft ihr, ihren Garten in Schuss zu halten. Dank dieser Hilfsangebote kann Frau Schmidt weiterhin in ihrem eigenen Haus leben, und sie fühlt sich durch die Interaktion mit ihren Nachbarn weniger einsam.
Fallbeispiel 2: Alleinerziehende Mutter
Lisa ist eine alleinerziehende Mutter von zwei kleinen Kindern. Sie arbeitet Vollzeit und kämpft täglich mit den Herausforderungen der Kinderbetreuung, Hausarbeit und ihres Berufs. Die Schließung der Kindertagesstätten während der Pandemie hat ihre Situation noch komplizierter gemacht.
Glücklicherweise konnte sie auf die Hilfe ihrer Nachbarn zählen. Eine ältere Dame aus ihrem Haus, Frau Maier, bot an, auf die Kinder aufzupassen, während Lisa arbeitete. Ein Nachbar half ihr dabei, Lebensmittel zu kaufen, als sie in Quarantäne gehen musste, nachdem sie sich mit COVID-19 infiziert hatte. Und als sie krank wurde, kochten andere Nachbarn Mahlzeiten für ihre Familie.
Die Hilfe, die Lisa von ihrer Nachbarschaft erhielt, machte in dieser schwierigen Zeit einen enormen Unterschied. Sie konnte ihre Arbeit fortsetzen und ihre Kinder versorgen, und sie fühlte sich durch die Unterstützung und das Mitgefühl ihrer Nachbarn gestärkt.

Kosten und Finanzierung bei Pflegebedürftigkeit
Die Pflegeversicherung kann zur Finanzierung der Nachbarschaftshilfe genutzt werden, wenn der Nachbarschaftshelfer die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt und offiziell anerkannt ist.
Nachbarschaftshilfe ist eine Form des Ehrenamts, das im Kontext der leicht zugänglichen Betreuungs- und Entlastungsdienste für pflegebedürftige Personen steht. Abhängig von den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes, können Personen, die als Nachbarschaftshelfer anerkannt sind, eine Aufwandsentschädigung zwischen fünf und zehn Euro pro Stunde von der Pflegekasse erhalten. Die Kosten für diese Dienstleistungen werden, vorausgesetzt eine Pflegebedürftigkeit und ein entsprechender Pflegegrad sind festgestellt, gemäß § 45a SGB XI von der zuständigen Pflegekasse übernommen.
Die Kosten der Hilfe können variieren, je nachdem, wie viel Unterstützung benötigt wird und welche Art von Dienstleistungen erbracht werden. In einigen Fällen können diese Kosten durch den sogenannten "Entlastungsbetrag" gedeckt werden.
Der Entlastungsbetrag ist ein Geldbetrag, der gemäß § 45b SGB XI zur Verfügung gestellt wird. Dieser Betrag wird dazu verwendet, um pflegende Angehörige zu entlasten, indem er Dienstleistungen wie die Nachbarschaftshilfe finanziert.
Der genaue Betrag kann variieren, wird aber in der Regel jährlich festgelegt. Derzeit beläuft sich der Entlastungsbetrag auf 125 Euro pro Monat für Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2.
Pflegebedürftige Personen mit den Pflegegraden 1 bis 5, die zu Hause betreut werden, sind also berechtigt, Entlastungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Diese können für die Inanspruchnahme von Nachbarschaftshilfe genutzt werden, sofern der helfende Nachbar die erforderlichen Kriterien erfüllt und seine Dienste daher anerkannt werden.
Hinweis
Die Pflegekasse übernimmt in der Regel keine finanzielle Unterstützung für private Nachbarschaftshilfe, wenn der helfende Nachbar nicht die notwendigen Voraussetzungen erfüllt und daher nicht anerkannt ist.
Entlastungsleistungen
Was sind Entlastungsleistungen? Entlastungsleistungen sind spezielle Dienstleistungen, die darauf abzielen, pflegende Angehörige zu entlasten. Sie können eine Vielzahl von Formen annehmen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, häusliche Pflege, Nachbarschaftshilfe, Tagespflege oder Kurzzeitpflege.

Anerkennung und Voraussetzungen
Die Anerkennung und Voraussetzungen der Nachbarschaftshilfe können je nach Bundesland variieren. In der Regel muss eine Person oder Organisation, die Nachbarschaftshilfe anbietet, bestimmte Qualifikationen nachweisen und bestimmte Standards einhalten. Die spezifischen Anforderungen sind im jeweiligen Bundesland zu überprüfen.
Anerkennungsprozess für Nachbarschaftshelfer nach Bundesland
Um eine Entschädigung für die Nachbarschaftshilfe durch den 125 Euro Entlastungsbetrag zu erhalten, ist eine Selbstauskunft des Helfers notwendig. Diese ist Teil des Prozesses zur Anerkennung der Nachbarschaftsunterstützung. Je nach Bundesland können dabei verschiedene Kriterien relevant sein:
- Das vorgeschriebene Mindestalter für den Nachbarschaftshelfer muss erfüllt sein.
- Der Nachbarschaftshelfer darf nicht im selben Haushalt wie die pflegebedürftige Person lebt, leben.
- Der Nachbarschaftshelfer sollte in der Nähe, also der direkten Nachbarschaft, wohnen.
- Der Nachbarschaftshelfer darf nicht bereits als Pflegeperson gemäß § 19 SGB XI fungieren.
- Es darf keine Verwandtschaft ersten und zweiten Grades (also Kinder, Geschwister und Enkelkinder) zwischen dem Nachbarschaftshelfer und der pflegebedürftigen Person bestehen.
- Fachkenntnisse sind oft Voraussetzung. Für diese gibt es anerkannte Kurse, die meist von der Pflegekasse des Pflegebedürftigen angeboten werden.
Wie beantragt und rechnet man Nachbarschaftshilfe ab?
Die Beantragung und Abrechnung der Nachbarschaftsunterstützung erfolgt in der Regel über die zuständige Pflegekasse. Die spezifischen Schritte können variieren, in der Regel beinhalten sie jedoch die Kontaktaufnahme mit der Pflegekasse, die Vorlage entsprechender Nachweise über die Notwendigkeit der Hilfe und die Abrechnung der erbrachten Dienstleistungen.
Um die Nachbarschaftshilfe bei der Pflegekasse zu beantragen, sollte der Versicherte das Formular "Anerkennung der Nachbarschaftshilfe" bei seiner Pflegekasse anfordern. In diesem Formular werden der Name und die Adresse der Nachbarschaftshilfe erfasst. Sobald der Antrag auf Nachbarschaftshilfe genehmigt wurde, sendet die Pflegekasse einmalig einen Abrechnungsschein für die Aufwandsentschädigung zurück.
Antragstellung und Abrechnung
Falls Sie Anspruch auf Pflegeleistungen haben und Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen* möchten, können Sie eine finanzielle Entschädigung für Ihre Nachbarschaftshelfer über die Pflegekasse beantragen:
Sie können den monatlichen Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Deckung dieser Kosten verwenden.
Mit dem sogenannten Umwandlungsanspruch können Sie diesen Betrag sogar erhöhen: Ab Pflegegrad 2 können Sie 40 Prozent der Sachleistungen, die Sie nicht in Anspruch genommen haben, für Entlastungsleistungen verwenden.
Abrechnung mit der Pflegekasse
Die Abrechnung zusätzlicher Betreuungsleistungen im Rahmen der Nachbarschaftshilfe kann direkt an den berechtigten Versicherten ausgezahlt werden. Dafür muss man ein spezielles Abrechnungsformular für Nachbarschaftshilfe von der zuständigen Pflegekasse verwendet werden, das die erbrachten Leistungen der Nachbarschaftshilfe bestätigt. Ob das Formular per Post oder digital eingereicht werden muss, sollte man bei der zuständigen Pflegekasse direkt erfragen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Pflegekassen die Abrechnung der Nachbarschaftshilfe direkt an den Nachbarschaftshelfer auszahlen. Hierfür ist eine sogenannte Abtretungserklärung erforderlich.
Ein Musterschreiben für die Erstattung finden hier hier >>
Nachbarschaftshilfe und Verhinderungspflege
Die Verhinderungspflege ist ein spezielles Programm, das finanzielle Unterstützung bietet, wenn pflegende Angehörige zeitweise verhindert sind und eine Ersatzpflegekraft benötigt wird. Nachbarschaftshilfe kann eine Form der Verhinderungspflege sein, sofern die Person, die die Hilfe leistet, die notwendigen Qualifikationen hat.
Nachbarschaftshilfe und Verhinderungspflege sind nicht dasselbe, auch wenn sie beide darauf abzielen, Unterstützung für Pflegebedürftige zu bieten.
Nachbarschaftshilfe: Dies bezieht sich auf die Hilfe und Unterstützung, die Menschen in einer Gemeinschaft einander bieten. Es kann sich um ehrenamtliche oder professionelle Hilfe handeln und beinhaltet eine Vielzahl von Dienstleistungen, wie z.B. Hilfe bei alltäglichen Aufgaben, Begleitung zu Terminen, Gesellschaft leisten, Unterstützung bei der Pflege und vieles mehr. Die Nachbarschaftshilfe kann von Freiwilligen aus der Nachbarschaft, Freunden oder Familienmitgliedern oder professionellen Helfern geleistet werden. Sie ist ein wichtiger Teil des sozialen Sicherheitsnetzes und trägt dazu bei, dass Menschen, die Unterstützung benötigen, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
Verhinderungspflege: Dies ist eine spezifische Form der Pflegeleistung, die in Deutschland im Sozialgesetzbuch geregelt ist. Sie ist dafür vorgesehen, die reguläre Pflegeperson (oft ein Familienmitglied) zu entlasten, wenn diese vorübergehend (z.B. wegen Krankheit, Urlaub oder anderer Verpflichtungen) verhindert ist, die Pflege zu übernehmen. Während der Zeit der Verhinderungspflege kann eine andere Person oder ein professioneller Pflegedienst die Pflege übernehmen. Die Kosten für die Verhinderungspflege werden bis zu einer bestimmten Höhe von der Pflegekasse übernommen.
Die beiden Begriffe können sich in bestimmten Situationen überschneiden - zum Beispiel könnte jemand aus der Nachbarschaft als Verhinderungspfleger einspringen - aber sie beziehen sich auf verschiedene Konzepte. Während die Nachbarschaftshilfe eine breite Palette von Unterstützungsleistungen umfasst, bezieht sich die Verhinderungspflege spezifisch auf Situationen, in denen die reguläre Pflegeperson vorübergehend nicht verfügbar ist.
| Nachbarschaftshilfe | Verhinderungspflege | |
|---|---|---|
| Was es ist | Gemeinschaftliche Hilfe von Nachbarn, Freunden oder Familie für alltägliche Aufgaben und Unterstützung. | Professionelle oder private Pflege, die einspringt, wenn die reguläre Pflegeperson verhindert ist. |
| Vorteile | Flexibilität und Spontanität, oft keine Kosten beteiligt, Stärkung der Gemeinschaft und des sozialen Netzwerks, häufig vertraute und bekannte Personen. | Professionelle Betreuung und Pflege, Entlastung der regulären Pflegeperson, Kosten werden bis zu einer bestimmten Grenze von der Pflegekasse übernommen. |
| Nachteile | Keine professionelle Ausbildung, möglicher Mangel an Verfügbarkeit oder Zuverlässigkeit, mögliches Risiko für Missbrauch oder Ausbeutung. | Kosten können die Deckung durch die Pflegekasse übersteigen, kann weniger persönlich oder vertraut sein, erfordert im Voraus Planung und Organisation. |
| Finanzierung | Kann durch den Entlastungsbetrag finanziert werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. | Wird von der Pflegekasse bis zu einem bestimmten Betrag finanziert. |
| Für wen es geeignet ist | Personen, die Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben benötigen und ein starkes soziales Netzwerk haben. | Pflegebedürftige Personen, deren reguläre Pflegeperson vorübergehend nicht verfügbar ist. |
Wie findet man passende Angebote?
Die Suche nach geeigneten Angeboten für die Nachbarschaftshilfe kann eine Herausforderung sein. Es ist hilfreich, zuerst mit lokalen Gemeindezentren, Seniorenzentren oder sozialen Diensten Kontakt aufzunehmen. Es gibt auch verschiedene Online-Plattformen* und Apps, die dabei helfen können, verfügbare Dienstleistungen in Ihrer Nähe zu finden.

Vergütung und Versicherungsschutz für Nachbarschaftshelfer
Die Vergütung für Nachbarschaftshelfer kann variieren, je nachdem, welche Art von Hilfe sie anbieten und wie viel Zeit sie investieren. Nachbarschaftshelfer sollten auch einen geeigneten Versicherungsschutz haben, um sich vor potenziellen Haftungsansprüchen zu schützen.
Die genaue Vergütung für Nachbarschaftshelfer kann je nach Bundesland, Art der durchgeführten Tätigkeiten und Anforderungen variieren. Es ist jedoch üblich, dass Nachbarschaftshelfer eine Aufwandsentschädigung zwischen fünf und zehn Euro pro Stunde erhalten. Diese Summe kann als angemessen angesehen werden, da die meisten Tätigkeiten im Rahmen der Nachbarschaftshilfe einfache Alltagsaufgaben sind und keine professionelle Pflegequalifikation erfordern. Die Aufwandsentschädigung werden in vielen Fällen von der Pflegekasse getragen, wenn der Nachbarschaftshelfer anerkannt ist und der Pflegebedürftige einen Pflegegrad hat.
Erkundigen Sie sich immer zuvor bei der zuständigen Pflegekasse oder einer Beratungsstelle über die genauen Bestimmungen und Beträge in Ihrer Region und für Ihren spezifischen Fall.
Ist Nachbarschaftshilfe steuerpflichtig?
Die Nachbarschaftshilfe kann steuerliche Auswirkungen haben, je nachdem, wie sie organisiert und vergütet wird. Wenn eine Person Nachbarschaftshilfe als Ehrenamt ausübt und dafür eine Aufwandsentschädigung erhält, kann diese unter bestimmten Umständen steuerfrei sein. In Deutschland gilt die sogenannte Übungsleiterpauschale oder Ehrenamtspauschale.
Die Übungsleiterpauschale beträgt bis zu 2.400 Euro pro Jahr und gilt für nebenberufliche Tätigkeiten in gemeinnützigen Organisationen, insbesondere in den Bereichen Sport, Kunst und Kultur sowie der Jugend- und Altenhilfe. Die Ehrenamtspauschale beträgt bis zu 840 Euro pro Jahr und gilt für ehrenamtliche Tätigkeiten in gemeinnützigen Vereinen und Organisationen.
Nicht alle Arten von Nachbarschaftshilfe fallen unter diese Regelungen. Wenn die Einkünfte aus der Nachbarschaftshilfe diese Grenzen überschreiten oder die Tätigkeit nicht den Anforderungen für diese Pauschalen entspricht, können die Einnahmen steuerpflichtig sein.
Was muss bei der Nachbarschaftshilfe beachtet werden?
Bei der Nachbarschaftshilfe gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, sowohl für die Personen, die Hilfe anbieten, als auch für diejenigen, die sie in Anspruch nehmen.
Klare Kommunikation: Es ist wichtig, klare Vereinbarungen über die Art der zu leistenden Hilfe, die Zeitpläne und andere Details zu treffen. Dies kann Missverständnisse vermeiden und sicherstellen, dass beide Parteien zufrieden sind.
Respekt und Vertrauen: Nachbarschaftshilfe basiert auf Vertrauen und Respekt. Als Helfer sollten Sie stets die Wünsche, Bedürfnisse und die Privatsphäre der Person respektieren, der Sie helfen.
Grenzen kennen: Auch wenn Sie helfen möchten, ist es wichtig, Ihre eigenen Grenzen zu kennen. Übernehmen Sie sich nicht und sorgen Sie dafür, dass Sie auch genügend Zeit für Ihre eigenen Bedürfnisse haben.
Anerkennung als Nachbarschaftshelfer: In Deutschland ist es für die Inanspruchnahme von finanziellen Unterstützungen, wie dem Entlastungsbetrag, wichtig, dass Sie als Nachbarschaftshelfer anerkannt sind. Informieren Sie sich über die Anforderungen und den Anerkennungsprozess.
Versicherungsschutz: Stellen Sie sicher, dass im Falle eines Unfalls ein ausreichender Versicherungsschutz besteht. Oft ist eine private Haftpflichtversicherung hilfreich, aber es können auch spezielle Versicherungen für Nachbarschaftshelfer erforderlich sein.
Steuerliche Überlegungen: Einkünfte aus der Nachbarschaftshilfe können steuerpflichtig sein. Informieren Sie sich über mögliche steuerliche Auswirkungen und ob Sie Anspruch auf die Übungsleiter- oder Ehrenamtspauschale haben.
Aus- und Weiterbildung: Je nach Art der Hilfe, die Sie leisten, können bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sein. Es gibt zahlreiche Kurse und Weiterbildungen, die Ihnen helfen können, Ihre Fähigkeiten als Nachbarschaftshelfer zu verbessern.
Fragen & Antworten
Wie lange dauert ein Pflegekurs für Nachbarschaftshilfe?
Die Dauer eines Pflegekurses für Nachbarschaftshilfe kann je nach Organisation, die den Kurs anbietet, und dem spezifischen Inhalt des Kurses variieren. Einige Kurse können nur wenige Stunden dauern, während andere über mehrere Tage oder Wochen verteilt sein können.
Ein Basis-Pflegekurs, der grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in der Pflege vermittelt, kann beispielsweise 20 bis 40 Stunden umfassen. Ein solcher Kurs umfasst Themen wie Körperpflege, Ernährung, Mobilisation, Kommunikation mit Pflegebedürftigen und den Umgang mit häufigen gesundheitlichen Problemen.
Es gibt auch spezielle Pflegekurse für bestimmte Situationen oder Bedürfnisse, wie zum Beispiel die Pflege von Menschen mit Demenz oder die Palliativpflege. Diese Kurse können zusätzlich zu einem Basis-Pflegekurs belegt werden.
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