Was ist GlücK?

6. Mai 2011 in Weblogs

Glück ist das Gefühl der Harmonie, der Zustand des inneren Einklangs von Wunsch und Befriedigung, der einzelne günstige Umstand (Zufall), aber auch das Zusammentreffen mit äüßeren Umständen und die Freude über solche gute Fügung. Das Glück als Glücksgefühl hat seine Ursache weniger in den Glücksgütern, die nicht notwendig zu Glücksgefühlen führen, sondern in der eigenen Glücksfähigkeit, die vom äußeren Besitz und Schicksal weitgehend unabhängig ist und auch durch das Streben nach Glücksgütern nicht erreicht wird.

Kann man sich nach einer Trauerzeit neu verlieben?

19. April 2011 in Weblogs

Traum einer neuen Liebe

Irgendwann zwischen Winter und Frühling machte ich einen Spaziergang. Die Bäume kahl, das Laub des vergangenen Jahres halb vermodert, frisches, neues Grün weit und breit nicht in Sicht. Die Natur lag wie abgestorben, leblos dar. Plötzlich und unerwartet, hinter einer Wegbiegung, lag eine große Wiese mit unzähligen wunderschönen blühenden Blumen vor mir.

Mitten auf dieser Wiese stand ein mächtiger Baum mit unzähligen Blättern in einem wunderschönen herbstlichen Blätterkleid. Verwundert blieb ich stehen. Ich konnte und wollte dieses Wunder der Natur nicht begreifen.

Nach einiger Zeit, ich wollte meine Schritte schon weiterlenken, als eine Stimme mich ansprach. „Freund“, es war der Baum, der mich so ansprach, „was staunst du so?“ Ich erwiderte, dass ich das nicht begreife, was ich sah. In dieser Zeit, um diese Jahreszeit in Gottes freier Natur blühende Blumen und einen Baum mit unzähligen Blättern zu sehen. Der Baum erklärte mir, dass das, was ich sehe, keine normale Wiese sei, sondern das ich in meine Seele schaue. „Und was machst du als Baum in meiner Seele?“, fragte ich. „Ich bin ein Symbol einer vergangenen Liebe. Jedes einzelne Blatt ist ein Symbol für ein besonders liebevolles Ereignis, jeder Ast steht für eine wundervolle Zeit. Mein Laub verliere ich erst, wenn du nicht mehr an diese Liebe denkst.
Verzweifelt, weil an meine derzeitigen Ängste und Zweifel denkend, wollte ich schon weitergehen. Es waren diese Sorgen und Ängste: Kann ich noch einmal neu verlieben, ist diese neue Liebe nicht Verrat an der alten Liebe? Doch der Baum sprach mich noch einmal ans undfragte mich nach den Ursachen meiner Verzweiflung. Ich schilderte dem Baum meine Sorgen. Da sprach der Baum: „Sorge dich nicht, schau, in deiner Seele ist durchaus noch Platz für einen neuen Baum! Sieh nur, dort, nicht weit entfernt von mir, steht ein ganz kleines Bäumchen. Es lebt noch nicht, doch durch eine neue Liebe wird dieses Bäumchen zum Leben erweckt. Doch denk daran, es ist nicht wichtig, dass das Bäumchen schnell Blätter und Äste bekommt. Es ist wichtig, dass es starke und kräftige Wurzeln bekommt. Und wenn der Baum dann die ersten Zweige und Blätter bekommt, dann werde ich es wohlwollend beobachten. Denke daran, ich bin die Vergangenheit, das kleine Bäumchen hat im Gegensatz zu mir eine Zukunft. Nur vergessen darfst du mich nicht, denn dann sterbe ich. Und wenn du ganz viel Glück hast, dann wird dieser neue Baum genauso schön und prächtig werden, wie ich es war. Ich wünsche es Dir! Zum Schluß rate ich Dir, geh mit dem kleinen Bäumchen genauso liebevoll um wie mit mir. Vergiss mich nicht, aber liebe!“

Als ich morgens aufwachte, blickte ich frei von Ängsten und Zweifeln in die Zukunft. Spontan fiel mir das folgende Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse ein:

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

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