Was ist das Wichtigste in meinem Leben?

Das Wichtigste im Leben?

Diese Frage kann ich immer nur spontan beantworten, und sie fällt oft unterschiedlich aus. Natürlich: da stehen an erster Stelle die Kinder, dort stand einmal der Ehemann (nach 25 Jahren stand er an letzter Stelle....), es stehen dort manchmal Glück und Gesundheit. Oft weiß man erst nach einem Verlust, was das Wichtigste war.

So geht es mir heute. Vor einer Woche starb meine Mutter im Alter von 92 Jahren. Sie hatte Parkinson und war trotzdem eine starke Frau. Noch bis zuletzt leitete sie eine Frauengruppe in ihrer örtlichen Kirchengemeinde. Es gab keine Gruppenstunde, zu der sie sich nicht auf ein Thema vorbereitet hatte. Sie war geistig fit.

Und dann passierte es: sie rutschte in der Badewanne aus und wurde erst nach 6 Stunden von meinem Bruder gefunden. Im Krankenhaus erholte sie sich zuerst, aber dann wurde ihr Zustand wieder schlechter. Sie starb wenige Tage, nachdem sie wieder in ihrem eigenen Bett - unfähig allein zu laufen - schlafen konnte.
Noch einige Minuten, bevor sie ging, lächelte sie und sagte: es ist alles gut.

Ich bin nicht unendlich traurig. Ich bin dankbar, dass ich sie hatte. Sie ist das Wichtigste in meinem Leben.

Eben kommt meine Tochter und legt den Arm um mich.

Ich kann die Frage nicht beantworten.

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Kommentare

  1. Eine traurige aber auch eine schöne Geschichte, es ist immer besonders schwer einen nahen Verwandten aus der Familie zu verlieren. Aber in den Gedanken leben diese geliebten Menschen weiter!

  2. Manchmal denke ich auch, was ist wirklich wichtig im Leben? Je älter ich werde, um so mehr Unwichtiges gibt es. Das hängt wohl von der restlichen Lebenserwartungszeit ab. Und der Tod eines lieben Mensch kann so einiges zurechtrücken, weil von den lieben Menschen gibt es nur wenige, wenn überhaupt mehr als einen.. Drum pflege die Liebe zu wichtigen Menschen.

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