Neurodermitis im Alter

Neurodermitis im Alter

(djd). Neurodermitis galt in früheren Jahren als typische Kinderkrankheit. Laut der Salia-Langzeitstudie sind auch viele Erwachsene betroffen - vor allem Frauen.


So stellten die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für umwelt- medizinische Forschung (IUF) fest, dass etwa 1,1 Prozent von 834 Frauen nach eigenen Angaben erstmals ein Ekzem im Alter von 55+ entwickelten. Vermutet wird dabei ein Zusammenhang zwischen langjähriger Schadstoffbelastung durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung und dem Ausbruch der Neurodermitis. Ob es sich um eine Neuerkrankung oder um im Kindesalter bereits aufgetretene Ekzeme handelt, konnte bei vielen Betroffenen nicht geklärt werden. Der Grund: Die Patienten können sich an frühe Geschehnisse in der Kindheit nicht erinnern und die Eltern leben nicht mehr. Warum genau eine abgeklungene Neurodermitis im Alter wieder aufflammt, ist bislang unklar.

Ursachen der Erkrankung
Als Ursachen diskutiert werden hormonelle Veränderungen, Stress, psychische Probleme, übermäßiges Schwitzen und Allergien. Zudem stehen berufsbedingte Kontakte zu Reinigungsmitteln und hautreizenden Substanzen unter Verdacht. Auch kann der natürliche Alterungsprozess ein erneutes Auftreten von Ekzemen begünstigen, da mit den Jahren die Barrierefunktion der Haut abnimmt. In der Regel erfolgt eine Neurodermitistherapie je nach Alter des Patienten, Verlauf und Schwere der Erkrankung sowie dem jeweiligen Leidensdruck. Besonders belastend kann der Juckreiz werden: Das kribbelnde, brennende Gefühl stört das Wohlbefinden und den Schlaf. Ein Teufelskreis aus Jucken, Kratzen und Entzündung setzt sich in Gang. Linderung kann die richtige Basispflege bringen: Urea (Harnstoff) und Glycerin, enthalten etwa in Optiderm, binden Feuchtigkeit in der Haut und gleichen so Wasserverlust aus. Polidocanol wirkt lokal betäubend und lindert dabei den Juckreiz.

Erscheinungsform der Ekzeme
Wer unter empfindlicher, trockener Haut leidet, findet unter www.optiderm.de weitere Pflegetipps. Oft sind ältere Menschen sehr um Körperhygiene bemüht - und manchmal geht der Schuss nach hinten los: Eine neue Seife oder ein ungeeignetes Hautpflegeprodukt kann ebenfalls ein Triggerfaktor für die Reaktivierung einer Neurodermitis bei Erwachsenen sein. In diesem Alter tritt sie häufig in Form von depigmentierten, schuppenden, stark juckenden Flecken auf - vor allem auf der Stirn, an den Augenlidern, im Hals- und Nackenbereich sowie in den Ellenbeugen und Kniekehlen. Auch kommen Hautrötungen, flüssigkeitsgefüllte Bläschen, Abschürfungen und nässende offene Stellen hinzu. Eine späte "senile" (very late onset) und schwer verlaufende Neurodermitisform tritt ab dem 60. Lebensjahr auf.


(Foto: djd/Optiderm/Getty Images/Westend61)

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